Drachenblut Kapitel 21

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Drachenblut


Kapitel 21



Merlin flog über das Land, ohne es wirklich zu sehen. Er war wieder so schwermütig und hatte zu Nani gesagt, er würde etwas fliegen. Wie immer waren seinen Gedanken bei Arthur, er erinnerte sich an ihre Küsse und ihre leidenschaftliche Nächte. Den Spaß, den sie in der Schule hatten und all die vielen Dinge, die sie zusammen erlebt hatten. Er wusste, das er sich damit nur quälte, aber er konnte nicht anders. Eigentlich lebte er in der Vergangenheit, auch wenn das keine Lösung war.

Am Schlimmsten waren die Bilder, die nun ungewollt in seinem Kopf auftauchten. Bilder von Aris und Arthur, wie sie sich liebten. Manchmal kam es ihm so vor, als hörte er ihr Stöhnen, wenn diese Bilder in seinem Kopf waren...Arthur, der von dem blonden Drachenreiter gefickt wurde...Arthur, der Aris saugte. Er schloss einen Moment die Augen, schüttelte den Kopf, als wollte er diese Bilder verscheuchen...sie waren pures Gift für ihn, schürten seine Schwermut noch mehr.

Er versuchte sich auf das Land unter ihm zu konzentrieren und sah sich überrascht um...die Gegend hier kannte er gar nicht, er war unbewusst geflogen und anscheinend sehr weit nördlich jetzt. Ein sehr großer See kam in Sicht, dunkel und unheimlich lag er still da, umrahmt von dichtem Wald, nur an einer Seite etwas offen. Die Farbe des Sees war fast schwarz, was bedeutete, das er sehr tief war. Merlin hatte ihn noch nie gesehen, aber dieses Gewässer strahlte eine unbewusste Gefahr aus, vielleicht weil er so tief war oder gefährliche Strudel hatte. Er war ein Drache und hatte ein Gespür für so etwas. Er wollte schon drehen und zurückfliegen, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte.

Dort unten, nicht weit von dem See entfernt waren drei Männer...Menschen, soweit er das sehen konnte. Er hörte sie lachen und sie verfolgten etwas und dann sah er erst das Mädchen. Es war nackt und die Kerle, die sie jetzt einfingen, schubsten sie und amüsierten sich mit ihr. Merlin kreiste in großer Höhe, er sah hervorragend und beobachtete sie.

So wie das aussah, schienen sie das Mädchen zu bedrängen, er hörte sie schluchzen und schreien. Sie war nicht älter als sechzehn, schätzte Merlin. Der Drache überlegte nicht lange, als einer der Männer sie zu Boden schlug und sich über sie beugte, es war vollkommen klar, was er vorhatte...die anderen beiden würden dabei zuschauen und die Nächsten sein...Merlin reichte es, er ging in den Sturzflug und griff fauchend an.

Die Männer schreckten hoch, als ein großer fauchender Drache angriff, der eine mächtige Flamme ausspieh...sie wichen zurück, der Schreck auf ihren Gesichter und das Mädchen vergessen. Sie fingen an zu rennen...Halunken, dachte Merlin grimmig, man sah ihnen an, das es keine anständigen Menschen waren. Er flog tief am Boden und spie wieder eine Flamme. Die Kleidung der drei fing Feuer und sie rannten auf den See zu und sprangen hinein, um das Feuer zu löschen. Sie tauchten unter, wahrscheinlich um sich vor dem Feuerdrachen zu schützen, aber seltsamerweise kamen sie nicht mehr hoch. Merlin kreiste einen Moment über dem See, aber sie waren verschwunden...seltsam und unheimlich. Menschen konnten nicht so lange tauchen und es waren eindeutig Menschen gewesen.

Wahrscheinlich waren sie ertrunken. Bei dem Versuch, dem Feuer zu entkommen, war das Wasser letztendlich tödlich für sie, dachte Merlin grimmig. Na gut...sie waren schlecht und hatten nichts anderes verdient, wollten sich an dem jungen Mädchen vergreifen. Merlin ging in den Gleitflug und landete, verwandelte sich und lief auf das Mädchen zu, das am Boden lag und sich nicht rührte. Er kniete sich neben sie und drehte sie zu sich, sie hatte seltsames buntes Haar und war auf eine sinnliche Art schön und noch sehr jung. Merlin schätzte noch etwas jünger als sechzehn, flatternd öffnete das Mädchen die Augen und flüsterte mit schwindender Kraft

„Wasser...bring mich ins Wasser...bitte."

Merlin stand auf und hob sie hoch, trug sie schnell das Stück zum See und watete hinein, ließ sie vorsichtig ins Wasser sinken. Das Wasser war kalt, kälter als manch anderer See, aber hier ging er sowieso nicht schwimmen, dieser See lud eigentlich nicht dazu ein...sie seufzte erleichtert und er hielt sie. Warum wollte sie ins Wasser?
Das alles war seltsam, aber anscheinend fühlte sie sich besser...na gut. Merlin hielt sie im Wasser in seinen Armen und wartete, das es ihr besser ging.


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Der stille See war auf einmal nicht mehr still. Wasser peitschte auf und eine riesige Seeschlange durchbrach die Oberfläche, Merlins Augen wurden groß und jetzt wusste er, was das für ein See war. Nani hatte ihm davon erzählt...von dem dunklen, unheimlichen See, der sehr gefährlich war. Große Seeschlangen lebten angeblich in ihm und schnappten sich jeder, der dem Wasser zu nah kam...das war der Schlangensee, so nannten sie ihn in den weißen Bergen. Aber Nani hatte gelacht und gesagt, es wäre nur eine erfundene Geschichte, die man den Kindern erzählte. Aber diese angeblich erfundene Geschichte wurde plötzlich für Merlin sehr realistisch.

Groß war nicht übertrieben...zehn Meter lang und so dick wie ein großer Baum, aber das Furchteinflössende waren ihre Zähne, die messerscharf waren, als die Schlange das Maul öffnete. Dazu hatte sie rote Augen...es sah sehr schaurig aus, Merlin sah gebannt hin, nicht in der Lage zu reagieren. Die Schlange kam näher und Merlin registrierte, das noch weitere auftauchten...Zeit, den Rückzug anzutreten. Endlich reagierte er und nahm das Mädchen hoch, rannte aus dem Wasser, lief etwas in das Land hinein, legte das Mädchen vorsichtig auf den Boden und ging ein Stück zurück, verwandelte sich.

Nein, sie würden das Mädchen nicht bekommen, er würde sie beschützen. Er konnte sie nicht mit in die Luft nehmen, denn sie war immer noch zu schwach, um auf seinem Rücken zu sitzen. Der schwarze Drache stellte sich vor sie, inzwischen hatten diese Seeschlangen das Land erreicht und kamen unaufhaltsam näher...vier zählte er, alle sehr groß...sie kamen zischend und knurrend näher.

Merlin reckte seinen Hals und fauchte...schwarzer Rauch quoll aus seinen Nüstern und er spie eine Flamme über ihre Köpfe...sie duckten sich und er sagte

„Verschwindet...ihr bekommt das Mädchen nicht...sucht euch etwas anderes zu fressen. Ich warne euch...ich verbrenne euch zu Asche...verschwindet!"

Doch die Schlangen kamen näher, Merlin wappnete sich, doch eine Stimme rief

„Wartet!"

Die Schlangen stoppten und jetzt erst sah er die fünfte Schlange, er hatte sich so auf diese vier konzentriert, das er sie nicht bemerkte. Sie war diejenige, die gesprochen hatte und Merlin war verwundert, hatte doch Nani erzählt, das diese angeblichen Schlangen, die ihm mehr als real vorkamen, primitive, bösartige Lebensformen waren. Merlin musterte sie, da die anderen sich nicht bewegten...sie war anders...schön...schaurig schön, als sie langam näher kam.

Ihre Haut leuchtete in allen Farben, wie ein Regenbogen, ihre Augen waren nicht rot, sondern golden und sie war noch größer. Er beobachtete, das sie vier kurze Beine hatten, auch die anderen, auf denen sie jetzt liefen und ihre langen Körper hinter sich herzogen. Ihre großen Köpfe richteten sie auf und fixierten ihn mit diesen Augen. Sie sahen wirklich furchteinflössend aus. Doch Merlin wich von seinem Entschluss, das Mädchen zu beschützen nicht ab. Sie blieb ein Stück vor den anderen stehen und sah ihn an...ihre Augen waren faszinierend und...nach der Stimme war die Schlange weiblich. Sie sahen sich einen Augenblick an, dann sprach sie

„Du bist ein Feuerdrache, nicht wahr?"

Ihre Stimme klang melodisch, fast säuselnd und er war sich sicher, wenn sie es darauf anlegte, war man betört. Typisch Schlange. Aber er würde aufpassen...er war ein Drache und wusste, das er ihnen schaden konnte.

„Ja...und ich werde jeden verbrennen, der dem Mädchen zu nah kommt. Diese drei Männer, die ihr etwas tun wollten...um die habe ich mich schon gekümmert."

„Ich weiß", sagte sie „Wir auch!"

Dann waren sie tot, die Schlangen hatten sie im Wasser erwischt und gefressen. Deshalb waren sie nicht wieder aufgetaucht, sie hatten sie wahrscheinlich unter Wasser gezogen, bis sie ertunken waren.

„Sind sie tot?"

„Ja...unser Abendessen", sagte sie und es klang amüsiert. Sie sah zu dem Mädchen

„Du...hast sie beschützt?"

Merlin nickte mit seinem großen Kopf

„Ja, ich sah, als ich den See überfliegen wollte, das drei Männer ihr etwas antun wollten. Ich würde nie zulassen, das ihr so etwas passiert...das ist nicht richtig. Aber es gibt immer Geschöpfe, die Schlechtes im Sinn haben."

Sie nickte und machte ein paar Schritte in seine Richtung, Merlin spannte sich an, er war auf der Hut.

„Das ist richtig. Aber wie hättest du reagiert, wenn du gewusst hättest...das sie kein Mensch ist?", wollte sie wissen.

„Genauso...niemand hat verdient, von drei Männern missbraucht zu werden...egal welche Rasse oder Geschöpf", antwortete er bestimmt „Und niemand hat verdient, von euch gefressen zu werden."

Er machte eine Pause

„Nun ja...bis auf die drei Halunken vielleicht", fügte Merlin hinzu.

Sie lachte...es klang angenehm, wenn man bedachte, was sie für ein Geschöpf war. Merlin war neugierig

„Wieso könnt ihr sprechen...die anderen sagen, das ihr primitive Geschöpfe seid."

Sie machte einen verächtlichen Laut

„Das haben sie uns angedichtet, weil sie uns nicht kennen. Wir leben tief in dem See und kommen sehr selten an die Oberfläche und wenn...nur kurz, um zu jagen und nur nachts. Aber wir sind auch magische Geschöpfe...wie du. Auch wir können uns in eine menschliche Gestalt verwandeln, aber das wissen die wenigsten. Dieses Mädchen...das du mit deinem Leben schützt...ist eine von uns. Sie...ist meine Tochter und die zukünftige Königin meiner Rasse."

Merlin sah sie etwas misstrauisch an und sie war plötzlich in gleißendes Licht getaucht und eine Frau stand vor ihm. Sie hatte sehr langes, wunderschönes Haar in den bunten Farben ihrer Schlangenhaut und immer noch goldene Augen und...sie war schön...sinnlich schön, betörend und nackt stand sie vor ihm. Jeder Mann würde ihr verfallen, wenn er sie nur ansah, doch Merlin mochte eher Männer. Mit ihm hätte sie kein leichtes Spiel. So lockte sie wohl ihre Opfer an den See. Sie lächelte

„Ich bin Ashanta...die Königin der Seeschlangen und dieses Mädchen...ist Nediva, meine Tochter. Wir können nur begrenzte Zeit an Land sein, deshalb ist sie so schwach. Sie ist so neugierig auf die Welt außerhalb des Wassers und schleicht sich immer davon, ohne zu bedenken, wie gefährlich es sein kann. Leider hatten diese drei männlichen Menschen sie erwischt und hätten ihr Schlimmes angetan, was du vereitelt hast, indem du sie beschützt hast."

Merlin sah sie immer noch misstrauisch an...er war vorsichtig, sie war eine Schlange.

„Du glaubst mir nicht...frag sie und bring sie zum Wasser, sonst stirbt sie."

Merlin sah zu dem Mädchen...er hatte keine Wahl. Wenn er die Wahrheit wissen wollte, musste er sich verwandeln und sie fragen, sonst starb sie, wenn die Schlange nicht log. Er ging einen Augenblick später zu dem Mädchen in Menschengestalt und kniete sich neben sie

„Bist du ein Wesen aus dem See?"

Sie nickte schwach

„Bring mich ins Wasser. Sie werden dir nichts tun...vertrau mir."

Schlangen vertrauen? Das war etwas, was er nicht gerne tat. Schlangen konnten betören und etwas vorgaukeln und sie waren selten aufrichtig...Schlangen eben. Er beschloss trotz allem auf der Hut zu sein...Mädchen hin oder her.

Merlin nahm sie hoch und brachte sie zum See...die Schlangen immer im Blick, doch sie rührten sich nicht, beobachteten ihn nur aus den roten Augen, das es ihm den Rücken runterlief. Er tauchte sie ins Wasser und sie lächelte

„Lass mich los", sagte sie nach einer Weile.

Er ließ sie los und sie versank, doch kurz danach tauchte sie wieder auf, besser gesagt, eine Schlange tauchte auf...die selben Farben wie diese Frau und jetzt waren auch ihre Augen golden, Merlin dachte zuvor, sie wären nur sehr hellbraun, er hatte nicht so sehr darauf geachtet.

„Ich danke dir", sagte nun das Mädchen. Es war wahr...sie war eine Seeschlange, nur kleiner...weil sie noch jung war.

Er wirbelte mit einem Schreck herum, als die Schlangen hinter ihm standen, die schöne Frau auch...Schlangen, sie hatten sich angeschlichen, doch sie taten keine feindseligen Handlungen. Ashanta nickte ihnen zu und sie glitten ins Wasser und tauchten, waren bald nicht mehr zu sehen, doch die Frau trat vor Merlin und lächelte

„Du hast mich überrascht, indem du meine Tochter beschützt hast. Und ich bin mir sicher, wenn du gewusst hättest, was sie ist...wäre dein Entschluss der Gleiche geblieben. Du bist eines der Wesen, die gut sind und ich stehe tief in deiner Schuld. Wie ist dein Name?"

„Merlin."

Sie lächelte

„Also gut, Merlin...dir wird nie ein Leid von meiner Rasse geschehen und wenn du einmal meine Hilfe brauchst...dann komm zu mir. Du brauchst nur ins Wasser zu waten und wir werden kommen."

Sie ging in den See, drehte sich aber noch einmal herum

„Und Merlin...es wäre nett, wenn wir ein Mythos bleiben würden."

„Mein Wort darauf", antwortete er und sie machte einen Sprung nach vorne ins Wasser, kurz darauf tauchte wieder die Schlange auf, schwamm um ihre Tochter. Beide sahen ihn an und nickten, dann tauchten sie ab. Merlin sah über den großen See, der wieder so still und unheimlich da lag. Aber er hatte kein schlechtes Gefühl mehr...er hatte neue Freunde gefunden. Nun ja, er hoffte, das sie Freunde waren, denn eine Schlange blieb immer eine Schlange...ob im Wasser oder an Land. Er drehte sich um, verwandelte sich und flog nach Hause.


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Will kam zu Zara, die nach dem Streit mit Arthur auf ihrer Veranda saß, sie war wütend über Arthurs nicht vorhandene Verletzlichkeit, was Merlin anging. Er setzte sich neben sie, denn er bemerkte, das sie etwas beschäftigte, doch er wartete, bis sie sprach. Endlich sah sie ihn an, ihr Blick liebevoll, was Will galt, er nahm sie in den Arm, küsste sie sanft auf die Stirn.

„Ich habe es schon gehört...ihr ward ja nicht gerade leise. Alle am Sattelplatz haben es mitbekommen, zumindest das ihr gestritten habt. Aber anscheinend wussten sie nicht, um was es ging."

„Ich verstehe das nicht", sagte sie, ohne darauf einzugehen „ Merlin ist so verzweifelt und er...er geht seinem Vergnügen nach."

Will ließ sie etwas los und sah sie an

„Versteh das jetzt nicht falsch, aber ein wenig tust du ihm unrecht."

„Inwiefern?"

„Du musst bedenken, das er nicht weiß...warum Merlin gegangen ist. Er war einfach fort, ohne ein Wort zu ihm. Wahrscheinlich denkt er, das er ging, weil sie gestritten hatten, aber du selbst weißt, das er deswegen nie gegangen wäre."

„Ja...schon", gab sie ihm nach „Aber das rechtfertigt noch nicht, das er sich ein halbes Jahr danach mit Aris einließ und es noch tut. Mir kommt es so vor, als wäre Sex das Wichtigste in ihrer Beziehung. Niemand tut das so oft wie diese beiden."

„Die einen mögen das sehr, die andere nicht so...das ist Ansichtssache."

„Mag sein, aber wenn ich an meinen Bruder denke, der so leidet und sehe diese beiden hier...ich werde so zornig."

Die Sonne war untergegangen und langsam kam die Dunkelheit. Will nahm sie wieder in den Arm und küsste sie leidenschaftlich, sie seufzte. Schon zwei Wochen waren vergangen, seit sie in dieser Bar gespürt hatten, das sie sich mehr bedeuten, als es ihnen bewusst gewesen war. Seit dieser Zeit haben sie nach dem Dienst viel unternommen, flogen über das Land, gingen spazieren oder saßen nur da und unterhielten sich. Doch Zara wollte mehr, sie sehnte sich nach Will und das nahm sie in Angriff, denn er machte keine Anstalten dazu.

So viel Neues entdeckten sie an sich beiden, obwohl sie sich ein Leben lang kannten. Vielleicht lag es daran, das sie sich nun mit anderen Augen ansahen. Zara löste sich von ihn und strich über sein langes Haar

„Gehst du mit mir spazieren?"

Er nickte und stand auf, zog sie hoch und nahm sie in den Arm, als sie zum See schlenderten. Am Ufer angekommen, schlugen sie eine Richtung ein, die um den See führte. Pärchen kamen ihnen entgegen und grüßten. Obwohl einige am See waren, um sich zu amüsieren, stolperte man nicht über ein Liebespärchen, dafür war der See und der Wald zu groß. Schließlich war ja nicht die ganze Besatzung ihres Stützpunktes hier.

Sie schien genau zu wissen, wohin sie wollte, denn sie kamen zu einem einsamen Plätzchen. Will sah sich um und dann zur ihr

„Was wollen wir hier?"

Sie schmiegte sich an ihn und küsste ihn, flüsterte an seinen Lippen

„Was wohl?"

„Zara..."

„Komm schon, Will...ich will dich, was spricht dagegen? Oder willst du nicht?"

Er zog sie wieder an sich und küsste sie, er roch nach Wald und Regen, das machte sie schier verrückt. Es war Zara immer noch ein Rätsel, wieso sie das nie bemerkt hatte.

„Natürlich will ich dich, aber...vielleicht ist es noch zu früh."

„Will...wir sind beide erwachsen und ich bin keine schüchterne Jungfrau mehr", sagte sie und lachte plötzlich.

„Was ist?"

„Ich habe noch nie jemanden zum Sex überreden müssen...das ist irgendwie lustig."

Sie lachte immer noch und dann lachte Will auch.

Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihn zu küssen, und sie mit ihren Fingern seinen Nacken streichelte, kam Will ihr mit Freuden entgegen. Offen und lustvoll trafen sich ihre Lippen, sie war so weich und biegsam in seinen Armen, betäubte all seine Sinne.

„Nein", sagte er rauh, als sie ihre Tunika über dem Kopf ausziehen wollte „Lass mich das machen."

Verführerisch, dachte Zara, als er ihr langsam die Tunika auszog, sie an den Hüften packte und sie auf ihre bloße Brust küsste.

„Mmh...du schmeckst nach Vanille und Minze", sagte er leise.

Seine Stimme brachte sie vollkommen durcheinander, seine Hände auf ihr, betäubte ihren Verstand. Sein Kuss war so sanft und romantisch wie die Nacht...wie ein Mann, der seine Geliebte das erste Mal verführen wollte.

„Lass mich das tun", sagte er wieder, als sie zu Boden glitten und er ihr ihre Hose auszog und sie neben die leichte Tunika legte. Dann zog er sie an sich, strich mit seinen großen Händen besitzergreifend über ihren Körper.

„Lass mich nur machen", flüsterte er an ihrem Ohr und küsste sie an ihrer empfindliche Stelle dort. Sie erschauderte an ihm, griff in sein langes Haar, wollte sich ihm ganz hingeben...es war so lange her. Ein weiterer Kuss eines leidenschaftlichen Mannes in ihren Armen. Sie ließ nicht den Blick von ihm, als er sich seine Tunika abstreifte und sich über sie beugte, sein langes Haar fiel ihm in sein Gesicht

„Du bist so wunderschön."

Das klang erstaunt, als sehe er sie zum ersten Mal an. Vielleicht war das so, denn sie kannte diesen Mann auch noch nicht, ihren Liebhaber, der sie so berührte und ihr Lust bereiten wollte.

„Will", flüsterte sie heiser, als er ihren Bauch mit Küssen bedeckte...einen feuchten Kuss auf ihre Scham, dann wurden ihre Schenkel auseinander gedrückt und sie erschauderte wieder, als sie seinen heißen Atem an ihren Schenkeln spürte. Herrlich geduldig erforschte er sie, ihre leisen Schreie erfüllten die Luft. Lippen küssten und Hände streichelten sie so aufmerksam, das sie spürte, welche Lust er dabei empfand, obwohl sie es war, die unter ihm auseinanderfiel. Sie keuchte immer noch, als er hochkam und sie an ihrem Hals saugte, dabei streichelte er über ihren Körper, streichelte so fordernd über ihren Bauch, das sie wusste, das er sich nicht so gut im Griff hatte, wie er vorgab.

Sie hieß ihn willkommen, als er sie küsste, schlang ihre Beine um seine Hose, die er immer noch trug, doch dann richtete er sich auf und zog sie aus. Endlich kam der Drache zurück, der sich wohl vorgenommen hatte, ihr mehr Lust zu verschaffen, wie jemals zuvor. Er setzte sich auf sie, sein steifes Glied berührte ihren Bauch und sie griff danach...wollte ihn schmecken, ihm die gleiche Lust verschaffen wie er zuvor ihr. Aber heute Abend ließ sie ihm den Vortritt. Das war nicht leicht für Zara, war sie doch dominant, aber niemand hatte ihr je solche Wertschätzung entgegen gebracht. Lippen an ihren Brüsten, die sie liebkosten, eine Hand zwischen ihren Schenkeln, Finger die in sie eindrangen, was sie zuließ, denn sie war jenseits jeder Begierde. Sie presste ihre Beine zusammen, wollte ihn dort behalten, doch er zog sich zurück. Er spreizte wieder ihre Beine, stieß jetzt mit seinem Schwanz tief in sie.

„Lass mich dich lieben", flüsterte er heiser, griff mit einer Hand in ihr Haar, hob mit der anderen ihr Bein über seine Hüfte. Sie überließ sich vollkommen ihm und mit einem Stöhnen stieß er noch tiefer, küsste sie fordernd, bewegte sich bedächtigt in ihr. Ihre Körper verschmolzen zusammen in einem langsamen Tanz, der sie bis in die Zehen spürte. Will verführte sie nach allen Regeln der Kunst und noch nie zuvor hatte sie so etwas erlebt, geschweige gefühlt.


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Es war schon spät, als sie sich anzogen, beiden nicht bewusst, wie die Zeit vergangen war...sie war in Lust und Leidenschaft untergegangen. Langsam gingen sie Arm in Arm zurück, noch immer benebelt von dem Erlebten, das keiner Worte bedurfte. Am Ende des Sees blieb Will stehen und zog sie wieder an sich, küsste Zara zärtlich.

Ein Geräusch ließ sie ihren Kuss abbrechen und Arthur stand mit Aris nicht weit von ihnen entfernt und sah sie mit offenen Mund perplex an.

Zara und Will? Sie waren nur Freunde und jetzt...am See? Er war verwirrt.

Sie schaute ihn verächtlich an und warf ihrem Drachenreiter genauso einen Blick zu, lächelte sarkastisch

„Na...wieder unterwegs zum Ficken?"

„Zara...", ermahnte sie Will „lass das doch."

„Du anscheinend auch und ich sagte schon...das geht dich einen feuchten Dreck an...Drache", antwortete Arthur gereizt. Sie wollte gerade antworten, als Will die Hand auf ihren Arm legte und den Kopf schüttelte und sie schloss ihren Mund wieder.

Aris sagte nichts und zog Arthur fort...schließlich musste er mit ihr fliegen und er war nicht lebensmüde. Er wusste noch, was sie ihm in der Schule erzählten, was Merlin mit Arthur getan hatte, als er sauer auf ihn war, er wollte das nicht erleben. Aber er wunderte sich, das die beiden anscheinlich sich nicht mehr verstanden. Arthur und Zara waren Freunde gewesen...was war da passiert?

Will sah sie an, als die beiden fort waren.

„Du steigerst dich da wirklich hinein, Zara. Arthur mag vielleicht nichts mehr für Merlin empfinden, aber du darfst ihn nicht verurteilen, das er sein Leben lebt", sagte er sanft, küsste sie auf die Stirn.

Sie seufzte und dann nickte sie

„Du hast ja recht, aber wenn ich ihn sehe, dann sehe ich Merlins Qual vor mir und werde zornig. Wie auch immer...ich werde am Wochenende wieder zu ihm fliegen, ich mache mir Sorgen um ihn."

„Kann ich mitkommen...ich habe auch ein freies Wochenende und ich möchte meinen Freund sehen und den Kleinen."

Sie lächelte

„Sicher...der lange Flug ist eh langweilig, wenn man allein ist. So habe ich Unterhaltung", lächelte sie und schmiegte sich an ihn „Außerdem kann ich dich nicht zwei Tage allein lassen, sonst schnappt mir ein Mädchen dich weg."

Er lachte und küsste sie, nahm sie in den Arm und sie gingen weiter.

Vor ihren Unterkünften küssten sie sich noch einmal, dann gingen sie getrennte Wege. Zara lächelte vor sich hin...es war wundervoll gewesen. Noch nie hatte sie so stark gefühlt, als er sie nur streichelte...von dem anderen gar nicht zu reden.

Er war die Erfüllung ihrer Träume...in jeder Hinsicht und...wo war er all die Jahre gewesen?

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