Drachenblut Kapitel 86

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Drachenblut


Kapitel 86



Die Zeit ging ins Land und immer schüttelte Tanea den Kopf, wenn sie die beiden nach vier Wochen sah. Arthur ging nun fast regelmäßig zu ihr, doch noch immer war er so scheu, obwohl er das nun öfter tat. Tanea freute sich, ihn noch etwas länger zu haben...war er doch ein guter Liebhaber. Und sie fand ihn so nett und verdammt gutaussehend, abgesehen davon...das er ihr volle Befriedigung verschaffte und mit seiner Zunge unglaubliche Dinge vollbringen konnte. Sie beneidete Merlin um ihn und würde Arthur von ihm wegreißen, aber sie wusste...das war unmöglich. Er wäre ein Mann, den sie sich als Gefährte vorstellen könnte. Es würde ihr leid tun, wenn er nicht mehr kam.

Merlin hatte sich mit der Situation arrangiert, doch er wäre froh, wenn sie nicht mehr den Kopf schüttelte. Aris hatte es hinter sich, er grinste...wenn sie ihn auf dem Marktplatz sahen. Er hatte es geschafft und Mandolyn gehörte wieder ihm allein. Heute standen sie an einem Stand, als der Anführer mit seinem Gefährten kam. Merlin lächelte und drehte sich um

„Hey."

„Na, ihr beiden...wie sieht es aus?", fragte Mandolyn.

Arthur drehte sich jetzt auch um, nachdem er der Gemüsehändlerin Geld gab und sie ihm die Tüte reichte.

„Noch nichts...gestern sagte Tanea, das es nicht geklappt hatte."

Der Saris grinste

„Ich sagte schon...du solltest nicht so oft mit Merlin schlafen. Ich denke schon, das es etwas ausmacht."

Aris seufzte

„Scheint etwas dran zu sein...Mandolyn hatte das echt durchgezogen und ich ging auf dem Zahnfleisch. Wisst ihr...wie das ist, wenn dein Gefährte nackt vor dir steht und du ihn nicht anfassen darfst? Ich sage euch...das ist die Hölle, aber den Göttern sei Dank...wir sind durch, Ancha ist schwanger."

Merlin grinste

„Tja...ich würde das ja eine Zeit lang durchhalten...aber", er zeigte mit dem Kopf zu Arthur „Er jammert mir den Kopf voll. Und Arthur hat eine verfluchte Art an sich, das ich nicht mehr nein sagen kann."

Arthur grinste

„Ich bin halt verrückt nach meinem Gefährten."

„Oder unfruchtbar", grinste der Saris.

Arthur warf ihm einen giftigen Blick zu

„Das bin ich nicht...ich habe genug Sperma, frag Merlin."

Der Drache nickte

„Ja...mehr als genug...doch ich denke, wir legen auch mal eine Fastenzeit ein."

Arthur sah ihn vorwurfsvoll an

„Och komm schon, Merlin....das ist doch nicht dein Ernst?""

Mandolyn und Aris lachten, weil er so vorwurfsvoll seinen Drachen anblickte. Aber Merlin würde wirklich mal die Stop Karte herausziehen. Er wusste...in seinem Inneren wollte er auch, das es vorbei war und Arthur nur noch ihm gehörte.

„Okay...lass uns gehen", sagte Merlin und schaute zu den beiden „Wollt ihr heute Abend zum Essen kommen? Ich denke...Mandolyns zukünftige Vaterschaft sollten wir feiern."

Sie nickten

„Gute Idee...wir sind um acht bei euch."

Dann gingen die beiden nach Hause, Arthur schaute ihn von der Seite an

„Du meinst das ernst mit dem nicht Sex, was?"

„Ja...ich denke, wir werden mal mit keinem Sex auskommen, egal...wie hart es ist", er schaute Arthur an „Und du lässt die Finger von mir, denn sonst werde ich wieder schwach. Bleib auf Abstand."

„Das ist so was von scheiße, echt jetzt?"

„Ja...das ist mein voller Ernst, Arthur."

Arthur sagte nichts mehr, fluchte leise vor sich hin, so das der Drache schmunzelte. Es war auch für ihn hart...aber es hatte wirklich keinen Sinn, wenn Arthur sein kostbares Sperma bei ihm verschwendete...anstatt bei Tanea.

Und Merlin wollte auch, das er endlich zum Erfolg kam.


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Merlin hielt Wort und wimmelte ihn ab...es tat weh, aber er wollte das jetzt durchziehen. Natürlich blieb Arthur nicht auf Abstand, doch Merlin hatte sich gewappnet, auch damit, das er sich heimlich selbst Befriedigung verschaffte, wenn er es nicht mehr aushielt. Arthur tappte nackt vor ihm herum, wenn er badete und wollte ihn herausfordern. Doch Merlin schmunzelte nur und las sein Buch weiter, was Arthur in den Wahnsinn trieb. Er hatte es noch gut, denn er fand Befriedigung bei Tanea, wo er jetzt noch öfter hin ging, sehr zu ihrer Freude. Und er fing wieder an zu schmollen, weil sein Drache so unerbittlich war...Merlin grinste darüber, er war so niedlich, wenn er sauer mit ihm war.

Wieder waren vier Wochen vorbei und sie gingen erwartungsvoll zum Marktplatz. Wie immer war viel los...Händler aus der Stadt waren heute hier, boten ihre Waren an. Sie kamen einmal im Monat, brachten Dinge mit, die es nur in der Stadt gab und die Saris brauchten auch solche Dinge. Es war ein weiter Weg, doch scheinbar verdienten sie gut, nahmen auch die Dörfer auf ihrem Weg mit.

Sie schauten sich an den Ständen um, als Tanea zu ihnen trat, sie lächelte

„Arthur?"

Arthur drehte sich zu ihr um und lächelte wieder so scheu, das sie schmerzlich vermissen würde.

„Hallo."

„Ich wollte dir nur sagen...ich...ich denke, das ich schwanger bin. Herzlichen Glückwunsch, du wirst Vater."

Arthur sah überrascht zu Merlin, der auch froh lächelte und sagte

„Das sind ja sehr gute Nachrichten...toll."

Sie lächelte traurig

„Für mich nicht...Merlin, weißt du eigentlich...wie toll und lieb und so gut im Bett Arthur ist?"

Er nickte

„Ja...natürlich weiß ich das, er schläft mit mir. Arthur ist mein Leben, wir können nicht getrennt sein und...wir lieben uns zu sehr."

Tanea nickte

„Ich weiß, er redet ständig von dir", sie sah zu Arthur und zog ihn auf die Seite, brauchte einen Moment, bis sie sprach

„Arthur...ich weiß, das unsere Treffen jetzt vorbei sind, aber...würdest du mir noch einen Wunsch erfüllen?"

„Sicher...was denn?"

Sie schaute ihn an, fast bittend

„Würdest du trotzdem noch einmal mit mir schlafen...zum Abschied? Ich möchte dich noch ein einziges Mal spüren...bitte."

Arthur schaute sie überrascht an, dann zu Merlin, der einen Stand weiter gegangen war.

„Ähm...ich weiß nicht...ich sollte mit Merlin darüber reden. Normalerweise ist es nun vorbei und..."

„Willst du nicht...dann ist es gut. War ja nur eine Frage", sagte sie lächelnd. Arthur mochte sie und wollte sie jetzt nicht so abfertigen, antwortete

„Warte!"

Er ging rüber zu Merlin und sprach mit ihm. Der Drache sah zu ihr herüber und dann wieder zu seinem Gefährten.

„Willst du das denn, Arthur?", fragte er.

„Nun...sie trägt mein Baby...ich würde ihr gerne noch diese Freude machen. Aber...wenn du nicht einverstanden bist...vergessen wir das."

Merlin seufzte

„Also gut...noch einmal, das werde ich auch noch verkraften", er schaute Arthur an „Aber...danach gehörst du mir...nur noch mir."

Der Drachenreiter lächelte

„Du bist ja richtig besitzergreifend."

„Ja...das sind Drachen und speziell Feuerdrachen."

Er nickte grinsend

„War ja klar, das du in dem auch besonders bist."

Er ging wieder zu Tanea

„Okay...wann?"

„Morgen Abend?"

Arthur nickte

„Gut...aber dann war es das."

„Ich weiß", sagte sie ernst und drehte sich um...ging davon. Arthur drehte sich um, Mandolyn stand bei ihm und sah grinsend zu Arthur, der langsam näher kam.

„Na also...jetzt bist du auch durch."

„Nicht ganz", sagte Merlin „Tanea will noch eine letzte Nacht."

Der Saris wurde ernst

„Was? Das ist nicht üblich...ich werde das klären. Sie weiß doch, das so etwas nicht erlaubt ist. Sie ist schwanger und damit sind die Treffen beendet."

Doch Arthur hielt ihn fest

„Mandolyn...lass. Ich möchte das gerne für sie tun, Merlin und ich haben das schon geklärt. Und sie ist ein liebes Mädchen...es macht mir nichts aus. Lass ihr doch diese Nacht...tue es für mich."

Mandolyn schaute ihn einen Moment an, dann nickte er

„Na gut...wenn du es möchtest. Aber das ist nicht üblich. Und sieh zu, das diese Nacht unter euch bleibt, sonst kommen andere auch damit. Und ich werde das nicht dulden...diese Männer und Frauen haben alle Gefährten, die dem Ganzen zähneknirschend zugesehen haben. Sie wären nicht begeistert, wenn das einreißen würde."

„Es wird niemand erfahren...versprochen."

Der Saris nickte, warf aber Tanea einen warnenden Blick zu und sie trollte sich vom Marktplatz. Sie wusste sehr gut, das sie das nicht verlangen durfte, doch anscheinend hatte Arthur etwas zu ihm gesagt, sonst wäre er schon bei ihr. Sie nahm Luft und ging in ihr Haus.

Morgen würde sie Arthur ein letztes Mal lieben...sie war wirklich traurig.


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Die Monate gingen vorüber und es es war kalt draußen und die beiden sahen, wie Arthurs Baby heran wuchs. Es war Januar und Winter, auch wenn sie kein Schnee hatten, war es kalt. Tanea trainierte jetzt nicht mehr, sie half ihrem Vater im Geschäft, das sie so hasste. Doch sie sah auch ein, das sie sich nicht mehr so bewegen konnte...je dicker ihr Bauch wurde. Sie sprach selten mit den beiden, wenn sie Merlin und Arthur auf dem Marktplatz sah, nickte ihnen zu und bedachte Arthur mit einem fast sehnsüchtigen Blick. Doch die Zeit der Zeugung war vorüber und sie bekäme mit Mandolyn Ärger, wenn sie Arthur bedrängen würde.

Arthur hatte ihr den letzen Wunsch erfüllt und noch einmal mit ihr geschlafen. Aber das war schon Monate her, doch er erinnerte sich gerne daran. Tanea war an diesem Abend sehr ernst gewesen und später...als sie miteinander schliefen, war es leidenschaftlich und ein Abschied. Arthur war die ganze Nacht geblieben und hatte sie ein paar Mal geliebt.

Als er sich am Morgen verabschiedet hatte, küsste ihn Tanea noch einmal, mit Tränen in den Augen und sagte leise

„Ich werde unsere Nächte in Ehren halten, Arthur. Geh jetzt zu deinem Gefährten."

„Tanea."

Sie hob die Hand und schüttelte den Kopf

„Nein...wir hatten eine Übereinkunft und nun ist sie erfüllt. Wenn das Baby geboren ist...gehört es dir. Ich werde wieder unabhängig sein und den Weg einer Kriegerin gehen und...endlich wieder aus der Reichweite meines Vaters kommen. Werde glücklich mit Merlin und deinem Kind...du bist mir zu nichts verpflichtet. Das Gesetz der Saris...tritt nun in Kraft. Geh jetzt."

Arthur war gegangen, doch er fühlte sich nicht so gut. Das lag wohl daran, das er kein Saris war und mit ihren Sitten und Gebräuchen nicht aufgewachsen ist. Und das in seinem Volk die Pflicht nicht beendet ist, wenn das Mädchen schwanger war. Wie bei den Drachen müsste er sich weiterhin darum kümmern, aber hier nicht. Es war nicht einfach das zu verstehen, wenn man dem Volk nicht angehörte. Das war vor acht Monaten und bald würde er sein Baby bekommen.

Merlin kam strahlend nach Hause, er hatte eine Wiege auf den Armen und Arthur sprang vom Sofa auf.

„Was hast du da?"

„Eine Wiege...dein Baby muss doch irgendwo schlafen. Ich habe sie beim Schreiner in Auftrag gegeben", er lachte, als er sie abstellte „Er hat verdammt viel zu tun, er muss noch mehr von diesen Dinger bauen. Es werden einige Babys das Volk der Saris vergrößern."

Arthur nahm ihn in seine Arme

„Das ist so toll von dir...das du das getan hast. Und außerdem...es ist unser Baby."

Merlin sah ihn unsicher an

„Nun ja...ich wollte das nicht so sagen, denn ich war ja nicht beteiligt."

Arthur ließ ihn los

„Du spinnst doch schon wieder...auch wenn ich es gezeugt habe, ich sagte das schon einmal...wir sind eins und es ist unser Baby, verstanden. Nur weil du ein Drache bist und nicht zeugungsfähig..."

Merlin hob die Hand

„Moment mal, das ist so nicht richtig...nicht zeugungsfähig bei menschlichen Wesen...ich kann sehr wohl ein Baby zeugen. Kael ist der lebende Beweis...ich bitte doch sehr", sagte er erbost. Arthur lachte, weil er sich so beschwerte und zog ihn wieder in seine Arme, küsste ihn

„Ja...Entschuldigung...ja sicher, aber nur mit Drachenmädchen...das meinte ich damit."

Merlin küsste ihn und machte sich los

„Dann sag das dazu, die Leute denken sonst, ich wäre so ein armes Wesen, das keine Kinder haben kann. Ich bringe die Wiege ins andere Zimmer, wir müssen es langsam einrichten."

Arthur breitete die Arme aus

„Wieso? Ich denke...unser Baby schläft bei uns im Zimmer."

„Ja, am Anfang, aber später bekommt er oder sie ein eigenes Zimmer", Merlin schaute ihn einen Moment skeptisch an „Ich sehe schon...du würdest es verpäppeln...das wird noch lustig."

Der Drache nahm die Wiege und schleppte sie ins andere Zimmer, Arthur rief ihm nach

„Schließlich ist es ja kein kleiner Drache. Andere Babys sind nicht so...eigenständig, wenn sie auf die Welt kommen."

„Es wäre auch sehr verwunderlich...wenn es ein kleiner Drache wäre", hörte er Merlin aus dem anderen Zimmer sagen und er grinste

„Mein Vater wäre sehr überrascht...wenn das Kind irgendwann fliegen könnte."

Merlin lachte, aber wurde ernst, als er herauskam

„Wird es wohl, wenn es dir nachschlägt...aber auf einem Drachen. Du solltest es Bartlet langsam sagen, Arthur. Es sind höchstens nur noch zwei Monate."

„Ich weiß...aber eigentlich will ich es erst sagen, wenn das Baby da ist. Und Kristan weiß es auch noch nicht oder denkst du...Nanita hat etwas gesagt?"

„Dann wäre er hier schon aufgekreuzt und hätte uns einen Vortrag über Moralvorstellungen gehalten. Nein...meine Mutter freut sich und...schweigt wie ein Grab", sagte Merlin schmunzelnd „Aber du solltest ihn nicht so vor vollendeten Tatsachen stellen...du weißt, die Vorfreude ist die schönste Freude."

Arthur nickte nachdenklich

„Ja, vielleicht hast du recht. Ich werde ihm eine Nachricht schicken, das er herkommen soll."

„Dann mach das gleich, der Kurier bricht morgen in die Stadt auf."

Arthur nickte und verließ das Haus, er war gespannt darauf, wie sein Vater reagieren würde. Und er war nervös, ihm das zu sagen und...auch sehr stolz, das er es sagen konnte. Er würde bald ein Vater sein...er schüttelte den Kopf...irgendwie unvorstellbar. Das lag wahrscheinlich daran, das er dieses Thema schon längst unter...keine Chance mit Merlin...abgehakt hatte.


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Eine Woche später landete Zorin elegant auf der Wiese vor ihrem Haus. Bartlet hatte dem Kurier schon eine Antwort mitgegeben, das er in einer Woche kommen würde. Bis jetzt war er noch nie da gewesen...keine Zeit, aber nun...nach gut eineinhalb Jahren nach dem Krieg war das Reich soweit wieder im Aufbau. Die Felder blühten wieder, die Bauern hatten ihre Ernten und...die meisten Dörfer und Städten waren soweit aufgebaut. Elarios war langsam wieder im Aufblühen und würde wieder so schön wie eh und je werden. Und wohl irgendwann einen Grund geben, das einige wieder nach der Krone strebten.

Der Norden war voll von Tyrannen, bösen Zauberer wie Ragdolf und allerlei Gesindel, die nur darauf warteten, eine Chance zu bekommen...dieses Land für sich zu beanspruchen. Doch die nördliche Grenze wurde überwacht und Späher überflogen das Land, hielten Ausschau nach verdächtigen Dingen. Es war ein gefährlicher Job, denn Zauberer waren in der Lage sie aus der Luft zu holen und natürlich auch die Norddrachen, die ein Abendmahl in Form eines Elarios Drachen nie gerne ausließen.

Merlin wusste, das Ian und Salin wieder bei ihrer Selbstmordliga waren und manchmal...manchmal sehnte er sich dorthin zurück. Diese Sucht nach gefährlichen Abenteuer schien in ihm verwurzelt zu sein und es hatte ihm sehr gut bei den Späher gefallen, mehr als mit einem Drachenreiter. Doch er sprach es nie an, Arthur würde es nicht verstehen und vor allem...ihn nicht lassen. Jetzt, da sie auch über den Norden flogen, würde er vor Sorge sterben. Und er würde Arthur jetzt nicht allein lassen.

Das hieß aber nicht, das er nicht glücklich war. Hier bei den Saris hatten beide ihren Frieden gefunden. Und sie hatten Zeit, um all das zu tun, was sie vorher nicht konnten. Allem voran, sich zu lieben...es war schon fast eine Obsession von ihnen beiden. Arthur sagte immer, sie müssten Jahre nachholen und Merlin holte sehr gerne nach. Sein Drachenkrieger war sehr leidenschaftlich und auch sanft und zärtlich und...er gehörte ihm allein.

Arthur war schon den ganzen Morgen nervös gewesen und hatte keine Ruhe. Er ging auf der Terrasse auf und ab und als er Zorin am Himmel sah, kam er hereingestürmt.

„Merlin...er kommt. Gott...ich bin so nervös."

„Nur die Ruhe...setz dich hin, bevor du noch umfällst", grinste Merlin.

„Ha ha", doch er setzte sich wirklich.

Merlin nahm einen Morgenmantel und ging hinaus, als die beiden auf das Haus zukamen. Bartlet grinste, sein blondes Haar trug er jetzt etwas länger, Zorin in menschlicher Gestalt an seiner Seite. Sie waren privat hier und natürlich auch kein Sattel...von wem hatte das Arthur nur?

„Hey, Merlin...du siehst gut aus und so erholt."

„Hallo, Bartlet", sagte er und umarmte ihn, dann Zorin und reichte ihm den Mantel mit den Worten

„Hängst du immer noch mit ihm herum?"

„Nun...ohne mich ist er am Boden gefesselt", grinste Zorin und zog den Mantel an.

„Komm, hör auf...du lebst doch gerne mit mir zusammen."

Merlin lachte

„Ihr hört euch wie ein Liebespaar an...man könnte meinen..."

Zorin winkte ab

„Oh Gott...wenn ich so eine Ader hätte...dann bestimmt nicht mit Bartlet. Ich halte mich an die Ladys."

„Und das nicht wenig."

„Ach komm, Bartlet...du bist nicht besser."

Merlin lachte, er freute sich über den Besuch und Bartlet fragte

„Wo ist denn Arthur? Er will mich sehen, aber ist nicht da."

„Er wartet drin...kommt, ich zeige euch das Haus. Arthur hat es gebaut und entworfen."

Sie bestaunten die Außenterrasse, die um das Haus lief und traten ein. Arthur stand auf und ging auf ihn zu, lächelte

„Hallo, Vater...schön, dich mal zu sehen."

Sie umarmten sich und Arthur umarmte Zorin auch...er war Familie. Bartlet begutachtete ihn von oben nach unten und grinste

„Siehst auch toll aus, das Landleben bekommt dir. Ich denke, es war die beste Idee, die du je hattest. Und...wie geht es dir so?"

Arthur wusste, das er die leidliche Sache mit Connor ansprach und vor allem, was danach war. Er nickte

„Alles bestens. Merlin und ich sind sehr glücklich hier. Bleibt ihr etwas länger?"

Er nickte

„Drei Tage...über das Wochenende", er schaute zu Merlin „Dein Vater kommt auch bald, sobald er etwas Luft hat, Merlin."

„Gut", antwortete Merlin, obwohl er wusste, das es mal wieder Diskussionen gab. Er fand die Sache mit dem Baby wohl nicht so cool...jede Wette.

„Ihr könnt im Gästezimmer schlafen...keine Angst, zwei Betten Zorin. Du musst nicht neben Bartlet schlafen", grinste Merlin.

„Na...zum Glück, Kleider habe ich mitgebracht. Ich werde mich schnell anziehen", sagte der Drache und ging mit den Taschen ins Gästezimmer, doch er rief

„Wieso schleppe ich eigentlich deine Tasche, Bartlet...reicht es nicht, das ich dich schon durch die Luft schleppe?"

Bartlet winkte ab und grinste zu den beiden

„Feuerdrache...mehr muss ich ja nicht sagen."

„Ich verstehe dich, Vater...wenn es keiner tut...ich verstehe dich."

„Hey", beschwerte sich Merlin „Was soll das denn heißen?"

Sie lachten und setzten sich in die Sofa Sitzgruppe. Merlin brachte Getränke, als auch Zorin hereinkam...in Tunika und Hose.

Bartlet schaute sie beide an, die ihm gegenüber saßen...Arthur wirkte nervös, fuhr sich andauernd durch seine Haare und sprach irgendwie abwesend. Bartlet bemerkte das schon, als sie über das Leben hier plauderten und Merlin gerade sagte

„Mandolyn wird sich freuen, euch zu sehen. Wir werden morgen früh auf den Marktplatz gehen, dann könnt ihr euch das Dorf ansehen. Es ist sehr schön geworden...Mandolyns ganzer Stolz."

Bartlet nickte, doch er hatte seinen Sohn im Auge...irgendetwas stimmte nicht. Er hatte ein Gespür für so etwas. Schließlich fragte er

„Also gut, Arthur...was ist los?"

„Was soll denn los sein?"

„Komm, Junge...sehe ich so blöd aus? Du schreibst mir eine Nachricht, das ich schnell kommen soll...nach all der Zeit", er nickte „Gut...vorher hätte ich nicht kommen können, zuviel zu tun. Doch jetzt bin ich da und du wirkst...anders, fast nervös. Also...was ist los?"

Arthur schaute ihn nur an, es war...als würden ihm die Worte fehlen. Merlin stupste ihn an.

„Nun sag es ihm schon."

„Was?", fragte Bartlet, neugierig und auch etwas besorgt. Was hatte er nun schon wieder getan?

„Sag mir jetzt nicht, das dir wieder etwas passiert ist...nicht Schlimmes, oder?"

„Nein...nein, hier doch nicht", antwortete Arthur „Aber etwas ist passiert, Vater. Nun...du...du wirst...Großvater."

Endlich war es heraus und Arthur hielt die Luft an. Bartlet starrte ihn nur an, dann zu Zorin, der ihn genau so anstarrte...überrascht und sprachlos. Dann schaute er Merlin an, der grinste und die Hände hob

„Nicht von mir...ich...bin dafür nicht geeignet."

„Du...du wirst Vater?", brachte er endlich heraus. Arthur nickte und lächelte leicht

„Ja...in zwei Monaten."

Wieder sah er zu Merlin und dann wieder zu seinem Sohn

„Okaaay", sagte er langsam „Wieso...wirst du Vater? Hast du... dich hinter Merlins Rücken irgendwo herumgetrieben? Und wenn ja...gehe ich mal davon aus, das es ein Mädchen war, denn anders würdest du kein Vater werden. Was hast du denn schon wieder getan?"

Arthur sah ihn anklagend an

„Du denkst wirklich...ich würde Merlin betrügen? Das habe ich nicht, denn er wusste es. Ist deine einzige Antwort darauf, das du mir etwas vorwirfst...was nicht der Wahrheit entspricht?"

Merlin hob beschwichtigend die Hände

„Arthur...es ist doch schon kompliziert für andere, was hier normal ist."

Der Drachenreiter nickte, Arthur war etwas zornig

„Mag sein, aber er fragt nicht mal...wieso und warum. Nein, ich bin gleich der schwarze Peter", sagte er und stand auf, ging zum Fenster.

Merlin seufzte und sagte

„Okay...ich erkläre es", weil Arthur damit Probleme hatte, er war sauer. Er schaute die beiden Besucher an und begann zu erzählen. Als er endete, schaute Bartlet ihn überrascht an.

„Ich wusste gar nicht, das sie solche Sitten haben. Aber das ist...was meinst du, Zorin?"

„Ich denke, das es eine wirklich gute und sinnvolle Sache ist", grinste er „So kann Arthur ein Kind haben und er ist der leibliche Vater...meinen Glückwunsch", grinste er.

Bartlet stand auf und ging zu Arthur, der sich jetzt umdrehte und ihn wortlos anschaute.

„Es tut mir leid, Arthur...ich war wohl etwas vorschnell mit meiner Meinung. Das wusste ich nicht."

Arthur nickte leicht

„Merlin und ich hatten das zusammen beschlossen, du siehst...er wusste, das ich mich mit dem Mädchen traf. Was anderes wäre nie in Frage gekommen. Ich verstehe es ja auch, für dich ist es etwas sonderbar. War es ja für uns auch...am Anfang. Aber ich dachte wirklich, du freust dich darüber. Ich habe es auch für dich getan. Ich weiß...das du enttäuscht warst, das mein Gefährte männlich ist und unsere Familie aussterben würde. Ich weiß, das du gerne Enkel hättest. Und...Merlin und ich haben dann beschlossen, das wir es tun werden, nun ja...besser ich", er lächelte leicht „Es wird wohl für uns beide ungewohnt sein...ich Vater und du Großvater."

Bartlet schaute ihn gerührt an, ja...er war wirklich etwas enttäuscht gewesen. Arthur kannte ihn gut, wenn man bedenkt, das sie erst vor Kurzem näheren Kontakt hatten. Und natürlich waren ihm die Gedanken, das Arthur der Letzte seiner Blutlinie war...nicht fremd. Und nun hatte Arthur das geändert und ihm wirklich eine Freude und Überraschung gemacht.

„Ein Baby...es ist wundervoll. Arthur...ich wagte das nicht mehr zu hoffen und ich bin...sehr sehr glücklich und freue mich. Mein Gott, das Mandolyn dir das ermöglicht hatte, schließlich bist du kein Saris. Ich mochte ihn schon immer", er drehte sich zu Merlin um „Und das du das befürwortest hast, ich bin sicher...das war nicht leicht für dich, denn ich gehe mal davon aus, das Arthur mit dem Mädchen mehr als einmal schlief."

„Ich liebe Arthur", antwortete Merlin „Wie sehr...das weißt du nur zu gut, Bartlet. Und ich würde alles tun, um ihn glücklich zu machen. Arthur wollte ein Baby...und ich will es auch. Wir werden eine kleine glückliche Familie sein, etwas anders wie normal...aber glücklich."

Bartlet lächelte...ja...Merlin liebte ihn sehr und er spürte auch eine Freude in sich. Das waren mal erfreuliche Nachrichten, was sein Sohn betraf. Alles andere war Schmerz, Demütigung und Sorgen gewesen, wenn etwas mit Arthur war. Er schaute seinen Sohn liebevoll und voller Stolz an, dann riss er Arthur in seine Arme.

„Ich freue mich sehr für dich und auch für mich. Großvater...das ich das noch erlebe...danke, mein Sohn."

Er ließ ihn los und Arthur lächelte glücklich, doch Bartlet lachte und schaute die beiden an, dann zu Zorin, der grinste

„Was denkst du...diese beiden und ein Baby?"

Merlin verteidigte sie beide

„Ich habe schon Kael großgezogen, zumindest bis er sechs war. Ich kenne mich mit Babys schon aus und Arthur wird es lernen."

„Ja...du und du hattest Nani, aber hier hat er nur euch beide, da die Mutter nicht interessiert ist. Mütter haben das eben mehr im Blut...mit den Babys umzugehen."

„Vater", sagte Arthur „Wir bekommen das schon hin, vertrau uns. Ich freue mich so darauf."

Wieder umarmte ihn Bartlet und grinste

„Ich hatte mit allem gerechnet, nur nie mit so etwas. Ich bin gespannt, wie es aussieht und was es ist."

„Wir auch", sagten beide fast gleichzeitig.

Merlin nickte, als die beiden sich wieder setzten

„Gut, die Saris sind ein anderes Volk...ihr biologischer Aufbau ist anders, da sie immun gegen Magie sind und...nun ja, sie haben diese rötlichen Augen. Es kann sein, das unser Baby die auch hat."

„Unser Baby?", fragte Bartlet etwas amüsiert „Warst du auch bei dem Mädchen?"

Arthur nahm Merlins Hand und sagte, als er seinen Drachen ansah

„Es ist unser Baby, Vater...wenn Merlin auch bei anderen Wesen nicht zeugungsfähig ist...sind wir eins...in Seele und Herz und somit war Merlin bei der Zeugung auch anwesend. Wir lieben uns...unsere Herzen schlagen im Einklang und unsere Seelen sind verbunden."

Einen Moment sagte niemand etwas, Merlin schaute Arthur gerührt an, bis Zorin sagte

„Also...also für mich war das die schönste Liebeserklärung, die ich jemals hörte. Ich wusste gar nicht, das du so etwas drauf hast. Dein Vater ist da eher unromantisch."

„Er hat recht", sagte Bartlet „Und ja...ich tue mich schwer mit so etwas. Und bei allen Göttern...es ist wahr, was du gerade gesagt hast, Arthur. Ich weiß es jetzt und alle anderen auch...eure Liebe haben wir live miterlebt. Und somit ist Merlin auch der Vater des Kindes...herzlichen Glückwunsch, Drache", sagte er mit einem Grinsen „Der erste Drache, der ein Baby einer humanen Rasse...nun, mit erzeugt hat."

Merlin winkte amüsiert ab

„Ist ja gut jetzt...wo waren wir stehen geblieben?"

„Das dieses Baby rote Augen hat...oder Arthur sich durchsetzt....du hast dich bei Kael auch durchgesetzt", sagte Zorin grinsend „Und blaue Augen hast du auch."

„Ja, aber er hat Nanis Farbe und auch ihre Augen."

„Aber die wirklich wichtigen Merkmale von dir...Feuer und wohl die Eigenschaft, gleich auf zehntausend zu sein. Er sieht aus wie ein Eisdrache mit allen Eigenschaften eines Feuerdrachen", er nickte „Eine wirklich brisante Kombination."

Sie lachten und unterhielten sich noch. Arthur war so glücklich, das sein Vater es wusste und sich freute...und endlich bei ihm war. Merlin hatte recht gehabt, ihm zu raten...ihn zu holen. Am nächsten Morgen gingen sie ins Dorf und Mandolyn freute sich auch so über ihren Besuch. Arthur zeigte Bartlet Tanea, als sie mit ihrer Mutter einkaufen ging und ihm lächelnd zunickte, sie hatte schon einen beträchtlichen Bauch. Bartlet nickte

„Gute Wahl...sie ist hübsch."

„Und eine Kriegerin, sie stellte sich zur Verfügung, hat aber keinerlei Interesse an Kinder", antwortete Arthur.

„Aber anscheinend an dir...sie schaut andauernd hier rüber", bemerkte Bartlet und grinste „Hast wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen, was?"

„Ich hatte eine scheiß Angst, mit einem Mädchen zu schlafen. Ich dachte...das funktioniert nicht."

Bartlet lachte und legte den Arm um ihn

„Anscheinend sehr gut, das hast du von mir. Wir sind legendär, den Damen Spaß zu bringen."

Arthur verdrehte die Augen

„Oh Vater!"

Bartlet lachte, er war wirklich sehr glücklich und auch Arthur zu sehen.

„Was? Sei nicht zu prüde...es ist doch normal mit einem Mädchen zu schlafen."

„Für dich vielleicht, Vater...aber ich kannte kein Mädchen, nicht so. Du hast mir nie etwas darüber gesagt. Merlin musste mir alles sagen, so das ich wenigstens ein wenig vorbereitet war."

„Da du andere Neigungen hattest, hielt ich es nicht für angebracht. Ich dachte mir, das du dich mit männlichen Geschlechtsteilen bestens auskennst, deshalb habe ich das Thema nie angesprochen."

Arthur wurde verlegen

„Vater...also wirklich."

Der oberste Kommandant blieb stehen, die anderen standen an einem Stand und Mandolyn unterhielt sich mit ihnen.

„Nun gut...ich habe nie mit dir über solche Sachen geredet. Es hatte wirklich daran gelegen, das du nicht nach Mädchen geschaut hast und ich mir dachte, das du dich mit Männern auskennst...ich denke da an Kev. Und du brauchst jetzt nicht verlegen zu werden...das ist ein Gespräch unter Männern."

„Aber...das mein Vater jemals mit mir darüber redet...schon ungewöhnlich. Es reichte mir schon, das ich bei Tanea feuerrot wurde."

Bartlet schaute ihn erstaunt an

„Wirklich? Wieso? Ich denke mal...so verschieden ist der eigentliche Spaß ja nicht zu Merlin."

„Nein, aber bevor ich dazu kam...musste ich mich ausziehen."

„Und?"

„Vater...vor einem Mädchen, verstehst du?"

Bartlet lachte los, weil er das so vorwurfsvoll sagte und natürlich, weil er es nicht wirklich nachvollziehen konnte. Arthur schüttelte den Kopf

„Na toll...das erste Gespräch mit meinem Vater dieser Art und er lacht sich tot."

Sein Vater lachte noch mehr und schlug ihm auf die Schulter

„Tu...tut mir leid, mein...Sohn", sagte er immer noch lachend und Arthur musste grinsen „Es hört sich so seltsam an...vor einem Mädchen."

Die anderen kamen zu ihnen und Mandolyn fragte

„Was ist denn so lustig?"

Bartlet schüttelte den Kopf

„Nichts...wir haben uns nur unterhalten...Vater, Sohn Gespräch."

Der Saris grinste, er konnte sich denken, über was sie sprachen und sagte zu Merlin

„Okay...heute Abend in der Taverne...wir feiern den unerwarteten Besuch. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen...bis heute Abend."

„Das gefällt mir", grinste Zorin. Bartlet schaute ihn an

„Ich weiß...Tavernen gefallen dir immer. Zum Glück musst du danach nicht fliegen."

Sie verbrachten einen schönen Abend in der Taverne. Und irgendwann spät in der Nacht gingen vier Personen nicht mehr so gerade...zu dem Haus. Lachten, sangen und alberten herum, als sie über die Wiesen gingen. Bartlet hatte sich bei Zorin eingehängt und Arthur hatte Merlin im Arm. Alle sehr froh, das sie endlich mal ein paar Tage zusammen sein konnten.

DrachenblutWhere stories live. Discover now