Drachenblut Kapitel 47

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Drachenblut


Kapitel 47



Zorin landete und Bartlet sprang ab, so wie alle anderen Drachenkrieger, die Drachen stiegen wieder auf, sie mussten sich um die Norddrachen kümmern. Zorin war unter den Drachen der Kommandierende...er war der ranghöchste Drachen.

„Drache!", rief jemand und Bartlet zuckte herum, ein großer Norddrache stieb durch ihre Reihen und tötete einige der Krieger, Bartlet warf sich auf den Boden, als der Drache knapp über ihn flog. Er stand schnell auf und machte sich bereit für den nächsten Angriff des Norddrachen, doch bevor er wieder angriff, musste er sich gegen die drei Drachen wehren, die ihn nun attackierten. Die feindlichen Krieger rückten heran und Bartlet umklammerte sein Schwert und rannte auf sie zu, seine Männer hinter ihm, die jetzt mit Gebrüll angriffen.

Es war ein Gemetzel, hier am Boden und oben in der Luft. Einige Drachen von ihnen fielen zu Boden, tödlich verletzt oder bereits tot, Norddrachen wie auch ihre Drachen. Ein Luftdrache krachte in die kleine Kirche, dessen Krachen im Kampfgetümmel unterging. Bartlet kämpfte sich durch die Reihen, so wie seine Krieger auch. Neben ihm, vor ihm und hinter ihm fiele feindliche Soldaten und auch seine Leute, doch er hatte keine Zeit, sich um sie zu kümmern. Er schlug sich mit dem Schwert und kämpfte sich durch. Jeder seiner Hiebe war tödlich. Er konnte im Moment nicht sehen, wer im Vorteil war. Die zweite Welle aus der Luft griff an, auch die am Boden.

Ragdolf stach sein Schwert in einen Krieger, als sein oberster Führer neben ihm auftauchte.

„Sir...es sind zu viele, wir müssen uns zurückziehen."

„Verdammte Scheiße...so war das nicht geplant", schrie Ragdolf und feuerte einen rötlichen Blitz aus seinen Händen, der blonde Mann brach zusammen, der auf ihn losstürmen wollte.

„Wir haben erhebliche Verluste, mitunter die Drachen...die gegnerischen Drachen sind in der Überzahl."

Ragdolf sah zum Himmmel, nur noch wenige Norddrachen kämpften um ihr Leben, attackiert von mehren Drachen gleichzeitig. Er reckte seine Finger wütend schreiend zum Himmel, rote Blitze verließen knistern seine Finger und trafen zwei der Drachen in unmmittelbarer Nähe, die sofort abstürzten und in einer der Häuser krachten, was ihn nicht interessierte...sie waren feindlich. Er sah zu seinem Führer, sein Gesicht und seine Kleidung blutveschmiert, Zorn und Wut in seinem Gesicht

„Na gut...Rückzug. Das werden sie noch bereuen."

Dieser nickte und verschwand und Ragdolf grinste, nicht weit von ihm stand Bartlet mit dem Schwert. Auch er voller Blut, sein schwarzer Umhang flatterte im Wind und er sah hasserfüllt den Zauberer an. Bartlet kannte ihn vom Sehen, er hatte ihn einmal im Norden in einer Stadt gesehen.

„Das war dein größter und letzter Fehler, uns anzugreifen, Zauberer. Du wirst Elarios nie bekommen, denn wir alle kämpfen aus Liebe zu unserem Land und du...du willst nur zerstören."

Dieser grinste noch mehr

„Meinst du? Ich habe gerade erst angefangen. Ist dein Weichei von König nicht hier...Kommandant?"

„Das braucht er nicht...und nun genug geredet, es ist an der Zeit zu sterben."

Ragdolf lachte

„Ich bin ein Zauberer...du auch? Ich werde dich töten und es wird mich nicht mal anstrengen. Und wenn deine Leute ihren Anführer verlieren...werden sie flüchten."

Bartlet achtete nicht auf seine Worte und griff an und Ragdolf parierte, immer noch grinsend. Sie kämpften, aber Ragdolf beherrschte die Klinge gut, sowie Bartlet auch. Doch der Zauberer war verschlagen und hinterlistig, kämpfte nie fair. Er hob seine Hand, als er einen Schritt zurücksprang, um Bartlets Klinge auszuweichen, schrie etwas und der Drachenreiter verharrte.

Bartlet ging in die Knie, er konnte sich nicht mehr bewegen, und Ragdolf lachte, als er auf ihn zukam. Seine Augen funkelten mordlustig, als er auf den gutaussehenden Drachenreiter herunterschaute.

„Diese Art von Magie tötet dich nicht, aber lähmt dich, solange du in meiner Nähe bist, so das ich dir in aller Ruhe den Kopf abschlagen kann. Das macht mehr Spaß, als dich mit Magie zu töten."

Bartlet wollte aufstehen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht, er konnte noch nicht einmal den Arm mit dem Schwert heben. Er hatte nicht damit gerechnet, das Ragdolf so unfair wäre und seine Magie einsetzte. Aber was hatte er von ihm erwartet, der unschuldige Familien abschlachtete, nur so zum Spaß. Ragdolf hob grinsend das Schwert

„Viel Spaß in der Hölle."

„Ich...ich werde dort auf dich warten", presste Bartlet vor und hob leicht mit Anstrengung den Kopf und sah ihn an.

Er hatte keine Angst vor dem Tod, er war ein Krieger und würde nicht vor Ragdolf kriechen. Seine letzten Gedanken galten Arthur. Arthur würde es sehr treffen, wenn er erfahren würde, das er gefallen war. Und Zorin? Er wusste nicht, wo er war...vielleicht war er auch gefallen. Sie waren nicht unsterblich und obwohl sie viel Erfahrung hatten, konnte es sie treffen wie alle anderen auch.

Doch bevor Ragdolf zuschlagen konnte, fiel ein großer Schatten auf ihn und er sah ruckartig hoch. Ein großer silberner Drache fauchte und dann spie er ein großes Feuer. Ragdolf hob die Hände, schützte sich instinktiv mit Magie vor dem Feuer. Er spürte die Hitze und die Flammen, die ihn in Asche verwandeln würden, wenn er keinen Zauber angewendet hätte. Als die Flammen verpufften...war der Drachenreiter fort.

„Verfluchter scheiß Drache", schrie Ragdolf wütend in den Himmel und hob seine geballte Faust hoch. Er hatte ihm seinen Spaß verdorben, er sah an des Drachenreiters Uniform, das er ein Kommandant gewesen war...es wäre einer seiner persöhnlichen Erfolge gewesen, ihm den Kopf abzuschlagen.

Er rief in Gedanken seinen Rappen und stieg auf. Sie zogen sich zurück...sie hatten über die Hälfte der Soldaten verloren und kein Norddrache war mehr am Himmel. Die...die das überlebten, waren auf der Flucht nach Norden.

Einer der Führer hob die Hand mit dem Schwert

„Nicht verfolgen...Appell zum Sammeln."

Zorin hatte Bartlet an seinem Umhang geschnappt und setzte ihn in einiger Entfernung ab. Dann landete er, nachdem er eine Schleife zog elegant dicht neben ihm und legte seine Flügel an. Bartlet stand auf, der Zauber hatte seine Wirkung verloren, als er aus Ragdolfs Nähe kam.

Er sah zu Zorin hoch, der Drache stand neben ihm und schaute über das verwüstete Dorf und Land. Obwohl Zorin gegen die Norddrachen kämpfte, ließ er Bartlet nie aus den Augen. Er hatte eine gute Übersicht aus der Luft und wusste immer, wo er war und was er tat. Als er sah, das Bartlet den Zauberer stellte, wusste er, das dies nicht gut ausgehen würde. Bartlet konnte sich sehr gut verteidigen, aber nicht gegen Magie und Ragdolf war zu bösartig, um fair zu kämpfen. Und er hatte Bartlet versprochen, das er Arthur wiedersehen würde.

„Was habe ich dir gesagt, Zorin?", fragte Bartlet schroff, doch einen liebevollen Blick in seinen Augen. Er liebte Zorin, nicht so wie Arthur und Merlin...er war sein Freund und er liebte ihn in seinem Herzen...er war Familie.

„Keine Ahnung, was du meinst", antwortete der Drache und senkte leicht den großen Kopf, tat mal wieder so unschuldig, das Bartlet leicht lächeln musste.

„Ich sagte...pass auf dich selbst auf."

„Das habe ich, Bartlet...ich stehe doch hier."

Bartlet lächelte immer noch, Zorin hatte ihm das Leben gerettet...mal wieder. Er sagte nichts mehr, das brauchte er nicht. Sie waren schon so lange zusammen...sie brauchten keine Worte des Dankes. Beide hatten so viel zusammen erlebt und sich gegenseitig gerettet...das war normal für eine so starke Freundschaft. Er klopfte ihm an sein großes Bein, das alles aussagte und ging zu den anderen. Der Drachenreiter, der die zweite Welle führte sagte

„Wir haben erhebliche Verluste durch den Zauberer. Er lähmt die Krieger und tötet sie, sowie die Drachen. Ich habe noch keine genauen Zahlen."

Bartlet nickte und seine Aufmerksamkeit erregte ein schwarzer Drache, der aus dem Hals blutete. Inzwischen waren die Bauern gekommen und die Frauen versorgten die Verletzten, während die Männer ihnen zu trinken gaben. Sie bedankten sich auf diese Weise, das sie für sie gekämpft hatten.

„Ich will die genauen Zahlen und auch wer gefallen ist."

„Ja, Sir...trotz allem waren wir siegreich."

Bartlet drehte sich um zu ihm

„Eine Schlacht zu gewinnen ist nicht maßgebend, sondern den Krieg. Ragdolf wird nicht aufgeben, er kommt wieder."

Dann ging er zu dem schwarzen Drachen und rief

„Kristan?"

Er drehte seinen großen Kopf, dann verwandelte er sich und sah Bartlet entgegen.

„Bist du verletzt?"

„Nur eine Fleischwunde, nicht der Rede wert. Dieser verfluchte Norddrache hatte mich erwischt, doch er ließ los, als drei weitere von uns kamen."

Sie kannten sich gut, denn sie waren zusammen auf der Schule. Bartlet, Kristan, Zorin und Wills Vater waren eine Clique auf der Schule und der Schrecken der Lehrer.

„Wir haben viele Verluste durch den Zauberer. Hast du Wills Vater...Janis gesehen?"

Kristan nickte

„Irgendwo dahinten...er ist soweit okay."

„Gut. Du solltest deinen Hals verbinden lassen, denn die Wunde ist sehr tief."

„Später...was nun?"

Bartlet seufzte

„Wir haben das Schlimmste verhindert und die Bauern und den größten Teil der Felder und Dörfer gerettet, sowie deren Einwohner...dank Merlin. Aber Ragdolf leckt seine Wunden und dann wird er wiederkommen, es ist noch nicht vorbei."

Kristan blieb stehen, er sah Bartlet überrascht an

„Merlin? Was hat Merlin damit zu tun?"

Bartlet sah ihn einen Moment an. Wieso wusste er nicht über seinen Sohn Bescheid?

„Er ist auf Spionage Mission. Er hatte uns die Information gebracht, das Ragdolf hier angreifen wird."

„Wie?"

„Er war bei Ragdolf, sogar auf seiner Burg und im Moment ist er in Feindesland und bearbeitet den Anführer der Saris."

„Was?!"

„Sag mal...wann hast du deinen Sohn das letzte Mal gesehen, Kristan?", fragte Bartlet verständnislos. Wieso wusste er nicht, das Merlin einen gefährlichen Job tat?

„Als ich ihn aus der Höhle warf...als er mir sagte, das er einen Mann liebt", knirschte Kristan.

„Ja...meinen Sohn, Arthur...ich weiß."

„Und?"

„Was und? Es ist halt so...und glaube mir, ich war auch geschockt, als Arthur mir das sagte. Aber er hätte sich von mir abgewandt, wenn ich es nicht versucht hätte, ihn zu verstehen. Die beiden lieben sich abgöttisch...du kommst niemals gegen diese Liebe an. Akzeptiere sie oder du wirst deinen Sohn nie wiedersehen."

„Das kann ich nicht...es ist abartig...wenn sich zwei Männer lieben. Ich möchte mir das gar nicht vorstellen...wenn sie miteinander schlafen", sagte Kristan und seine Abscheu stand in seinem Gesicht. Bartlet zuckte die Schultern

„Darüber denke ich nicht nach...ich habe nur einen Sohn und ich will ihn nicht verlieren. Und ich will, das er glücklich ist, er hatte bis jetzt weiß Gott kein schönes Leben."

Ein Drachensoldat kam heran

„Sir...wir haben zweihundert Verluste unter den Drachenreiter und...hundert Drachen verloren. Die Namen werden wir feststellen, wenn wir zurückkommen."

Bartlet nickte ernst

„Diese Schlacht hat uns viel gekostet und es war der Anfang. Fertigmachen zum Aufbruch...die Verletzten und toten Drachenreiter zu den Drachen bringen...wir fliegen heim, wenn wir unseren Drachen die letzte Ehre gegeben haben."

Bartlet drehte sich wieder zu Kristan um

„Dein Sohn befindet sich im Moment unter Feinden und er...nun, er schläft mit dem Anführer, um uns warnen zu können. Mein Sohn sitzt auf dem Stützpunkt und vezweifelt, weil sein Gefährte mit einem anderen im Bett liegt. Die Bauern verdanken Merlin und Arthur ihr Leben und ihre Felder, indem sie ein großes Opfer bringen. Sie könnten sterben, Merlin...wenn er auffliegt und Arthur, falls er durchdreht. Für mich ist es da eher unwichtig, ob sie zusammen schlafen...das ist das kleinste Problem. Dein Sohn tut etwas, was für dich gegen alle Moral und abartig ist und rettet damit vielen das Leben. Ich dagegen bewundere ihn und Arthur...es benötigt viel Charakter, um so etwas zu tun und eine starke Liebe, die beide verbindet und ihnen letztendlich den Halt gibt, den sie jetzt brauchen. Du solltest stolz auf ihn sein, Kristan und ihn nicht verdammen."

Dann ging Bartlet und Kristan sah ihm nachdenklich nach. Er hatte nicht gewusst, das Merlin beim Feind ist und spioniert...das war sehr gefährlich, vor allem bei dem Zauberer.

Er war sehr überrascht und er machte sich jetzt Sorgen. Wenn er ihn auch wegen seinen Neigungen ablehnte...war er trotz allem sein Sohn.

Drachen, die gefallen waren...wurden verbrannt. Man konnte sie nicht mitnehmen, auch die toten Norddrachen und Ragdolfs Männer wurden verbrannt. Er hatte sie nicht mitgenommen, denn sie waren ihm egal. Diese Zeremonie wurde an Ort und Stelle durchgeführt. Die gefallenen Drachenreiter brachte man nach Hause und übergab sie den Familien, Drachen waren zu groß und sie konnten sich nicht mehr verwandeln, wenn sie tot waren.

Am Abend standen sie vor mehreren Feuer ihrer gefallenen Drachen. Alle Drachenkrieger knieten sich hin und gaben den Drachen die letzte Ehre, als sie zu Nichts verbrannten...Drachen senkten ihre Köpfe, wenn sie in Drachenform waren oder knieten sich ergeben hin...in menschlicher Form. Es war ein ergreifender Moment, die meisten hatten Tränen in den Augen, denn sie starben für ihr Land...niemand sprach und niemand stand auf, bis sie verbrannt waren. Viele Drachen hatten ihren Vater...Sohn, Tochter oder Bruder und Schwester verloren, sowie bei den Drachenreiter und den Bodentruppen auch. Und Drachenreiter hatten ihren Drachen verloren oder ein Drache seinen Drachenreiter.

Ein blonder Mann weinte still...auch sein Drache war gefallen. Nirko war ein Luftdrache gewesen und sein Freund. Bartlet klopfte ihm auf die Schulter und sah ihn mitleidig an, als die Zeromonie zu Ende war.

Er stieg auf Zorin, ein Kloß in seinem Hals. All das Leiden und Trauern um gefallene Drachen und Reiter, sowie die Krieger der Bodentruppen schlug jedem auf das Gemüt, auch Bartlet. Dann flogen sie nach Hause.

Sie waren siegreich und doch hatten sie viel verloren.


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Merlin, Mandolyn und ein kleiner Trupp von Saris lagerten vor der Stadt. Sie hatten drei Tage gebraucht, um von den heißen Wüsten in besiedeltes Land zu kommen. Nun musste Merlin dafür sorgen, das er vor den König geladen wurde. Er hatte Keno eine Nachricht geschickt und wartete auf seine Ankunft. Es war Abend, als ein Trupp Saris Keno in das Zelt brachte, indem Merlin und Mandolyn saß. Sie hatten ihn draußen abgefangen. Keno nickte leicht und gab zu verstehen, das er Merlin nicht kannte, er sprach ihn an

„Du hast mir eine Nachricht geschickt...warum?"

Merlin war vorsichtig und stand auf, warf einen Blick zu Mandolyn

„Sir...da dein Stützpunkt in näächster Nähe liegt, dachte ich mir, ich kontaktiere einer ihrer Kommandanten. Das hier", er zeigte auf Mandolyn „ist Mandolyn, der Anführer der Saris. Er hatte ein Bündnis mit dem Zauberer, aber er möchte nicht gegen uns kämpfen. Wir sind hier, weil wir ein Bündnis mit dem König haben wollen."

Die persöhnliche Anrede war normal in ihrem Land, nur der König wurde in der dritten Person angeredet...er stand über allen und war unantastbar.

„Mein Gefährte hat recht...wenn mir euer König gibt, was ich benötige...stehe ich euch im Kampf bei."

Mein Gefährte? Keno sah Merlin überrascht an, der unter sich schaute, seinem Blick auswich.

„Nun...und ihr wollt, das ich euch eine Audienz verschaffe?"

„Ja...Sir. Ich bin mir sicher, das der König daran sehr interessiert ist", antwortete Merlin.

Keno nickte, der verfluchte Drache hatte es doch tatsächlich geschafft, den Saris umzustimmen. Wie? Nun ja, das wollte er gar nicht wissen, er dachte sich das schon. Der Ausdruck mein Gefährte sagte alles.

„Ich werde wiederkommen", versprach er und ging nach draußen. Die Saris beobachteten ihn, ließen ihn aber ziehen. Sie hatten Befehl aufmerksam zu sein, aber auf keinen Fall irgendwelche feindlichen Handlungen zu tun.

Merlin drehte sich zu Mandolyn um und lächelte

„Es wird alles gut."

„Wollen wir es hoffen", sagte Mandolyn und zog ihn in seine Arme, küsste ihn. Doch Merlin konnte nur an Arthur denken, er war so nah. Aber er konnte hier nicht weg, nicht jetzt.


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Am nächsten Tag waren sie auf dem Weg zur Stadt und Merlin wagte einen Versuch

„Mandolyn...während du mit dem König redest...ich habe eine Verwandte in der Stadt, die ich gerne besuchen würde. Ich wäre fehl am Platz bei den Verhandlungen und sie werden sehr lange dauern."

„Das denke ich auch...Verhandlungen dauern immer lang und natürlich ist das für dich langweilig", antwortete der Saris und sah ihn an

„Gut...du kannst ruhig deine Verwandte besuchen. Ich habe dir viel zu verdanken und...ich denke, das wir uns heute Abend wiedersehen. Wenn ich mit deinem König einig werde..."

Merlin lächelte und nickte...einen ganzen Tag mit Arthur, das war mehr als er erhofft hatte. Sie verabschiedeten sich in der Stadt und Keno führte sie zum Palast. Merlin wartete, bis sie nicht mehr zu sehen waren, brachte sein Pferd in einen der Ställe und rannte aus dem Stadttor. Er verwandelte sich, ohne auf seine Kleider zu achten und erhob sich in die Luft, er schloss einen Moment die Augen.

Ahhh...es fühlte sich wunderbar an, wieder in der Luft zu sein. Merlin hatte das so vermisst, wie sehr...wusste er erst jetzt. Er flog hoch in die Wolken und wieder nach unten, ließ den Wind unter seinen Schwingen rauschen, dann schlug er die Richtung zum Stützpunkt ein.

Doch dort erlebte er eine herbe Entäuschung, Arthur war nicht da, er war auf einem dreitägigen Trainingsflug. Das hieß, das er ihn nicht sehen würde, denn er musste heute Abend zurück. Traurig flog er wieder in die Stadt, er konnte nicht mal Zara und Will sehen, die auch mitgeflogen waren, er war so furchtbar enttäuscht und verwandelte sich, kaufte sich Kleider und ging zum Palast.

In den Gärten durfte er sich aufhalten und so saß er dort und wartete. Seine Stimmung war auf dem Tiefpunkt, er hatte Arthur drei Wochen nicht gesehen. Und nun war er nicht zu erreichen...es war zum Verzweifeln. Er sehnte sich so nach ihm, ihn in die Arme zu nehmen und zu küssen. Er war so in Gedanken, das er Mandolyn nicht sah, der herankam.

„Merlin...was tust du hier? Ich denke, du wolltest zu deinen Verwandten?"

„Ähm...ja, aber sie sind verreist. Was ist los?"

„Wir machen eine Pause, aber es läuft sehr gut und du hattest recht. Dein König ist sehr daran interessiert, mich an seiner Seite zu wissen. Er ist...ein sehr faszinierender Mann, logisch und gerecht. Ich hätte das niemals gedacht...ich bin...beeindruckt."

„Und was ist mit dem Land?"

Er lächelte

„Wir bekommen ein sehr schönes Stück Land, nicht besiedelt, mit Wald und Wiesen...Land zum anbauen und Seen. Wir werden ein wundervolles Leben haben...wenn wir alle überleben."

Er zog Merlin an sich

„Wenn du erst offiziell mein Gefährte bist...werden wir ein sehr glückliches Leben führen. Wir bauen uns ein Haus mit großen Fenstern, in denen die Sonne hereinscheint, wir mussten so lange auf sie verzichten. Aber ich muss jetzt zurück, die Verträge unterzeichnen. Dann werden wir zurückkehren und allen die frohe Nachricht bringen."

Er wandte sich um und ging mit seinen beiden Beratern zurück, Merlin sah ihm nach. Er würde nie mit ihm in einem Haus wohnen, er war ein Drache und wollte nur Arthur. Er setzte sich und nahm Luft...wieder zurück zu den Höhlen. Doch dann versteifte er sich. Wenn Mandolyn jetzt ihr Verbündeter war, musste er nicht wieder mit. Er könnte auf Arthur warten und ihn endlich sehen.

„Hey Merlin", sagte jemand und er sah auf. Bartlet stand vor ihm und lächelte

„Gute Arbeit, Merlin...ich bin beeindruckt."

„Bartlet...den Göttern sei Dank, du bist unverletzt. Ich habe es schon gehört, wir hatten viele Verluste. Mein Vater..."

„Es geht ihm gut und Wills Vater auch", sagte Bartlet. Merlin war erleichtert.

„Ja, aber der verfluchte Zauberer hatte noch mehr Verluste...aber er wird wiederkommen. Doch Mandolyn ist jetzt unser Verbündeter, ich war bei den Verhandlungen. Unser König gibt ihm genug Land für sein Volk. Und das haben wir alles dir zu verdanken."

„Und Arthur", sagte Merlin traurig „Ich hoffe nur..."

„Mein Sohn ist verrückt nach dir, Merlin. Du solltest nicht an ihm zweifeln."

„Ich war auf dem Stützpunkt, er ist nicht da. Und Mandolyn will, das ich mit ihm zurückgehe, aber das brauche ich jetzt nicht mehr."

Bartlet kam näher

„Nun, Arthur ist auf einem wichtigen Training. Es kann sein, das wir euren Stützpunkt einsetzen. Und was Mandolyn angeht...du kannst jetzt nicht abspringen. Er könnte das Bündnis wieder lösen, wenn er erfährt, das du ihn nicht liebst. Das ist zu riskant."

Merlin stand von dem kleinen Mauervorsprung auf und rief verzweifelt

„Aber ich will zu Arthur, ich habe ihn über drei Wochen nicht gesehen. Ich...ich kann das nicht aufrecht erhalten...ich will zu meinem Gefährten", rief er verzweifelt mit Tränen in den Augen. Ein kleiner Nervenzusammenbruch!

Bartlet nahm ihn fest an den Schultern, er verstand ihn ja, aber jetzt abzuspringen war zu gefährlich.

„Du musst, Merlin. Jetzt haben wir eine reale Chance, Ragdolf endgültig zu besiegen. Ich habe Arthur nicht gesehen, habe ihm nur eine Nachricht geschickt, das es mir gut geht. Aber deine Arbeit ist noch nicht beendet. Ich werde ihm schreiben, das es dir gut geht...ich habe jetzt keine Zeit, zu ihm zu gehen. Ragdolf sammelt seine Truppen, er wird bald angreifen."

Der Drache fuhr sich durch die Haare

„Scheiße...verdammte Scheiße...Arthur nur fünf Minuten zu sehen, hätte mir geholfen", er nickte „Also gut...ich werde wieder mit zurückgehen."

Bartlet nickte und ließ ihn los, Mandolyn kam den Gang entlang und Bartlet trat zurück

„Ich werde ihm eine Nachricht schicken."

Dann ging er und Merlin setzte ein Lächeln auf, in Wirklichkeit wollte er schreien. Er war Arthur so nah gewesen und nun ging er zurück in die unterirdischen Höhlen. Mandolyn nickte ihm zu und sie verließen den Hof und brachen sofort auf.

„Du bist so still, Merlin", sagte Mandolyn, der neben ihm ritt.

„Ich bin nur müde", log er, aber er war frustriert und so unendlich traurig.

„Wir werden bald rasten."

„Was passiert jetzt?", wollte er wissen.

„In einer Woche werde ich die Truppen zur Stadt verlegen und werde mich mit den Truppen der königlichen Streitkräfte vereinen. Aber du bleibst in den Höhlen, ich will dich nicht am Kriegsschauplatz haben."

Merlin sah ihn an

„Doch...ich komm mit dir."

„Nein...du bist Händler und kein Soldat, du kannst dich nicht wehren...du bleibst."

Verdammt...warum hatte er nicht gesagt, er wäre ein Krieger. Mandolyn ließ sich nicht umstimmen, so musste er von dort fliehen. Arthur würde vielleicht kämpfen und er wollte bei ihm sein, ihn beschützen. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, das er getötet wurde und Merlin nicht bei ihm war. Sein Entschluss stand fest...er würde abhauen, sobald Mandolyn aufbrach.


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Zwei Tage bevor sie von den Höhlen aufbrachen, bekamen sie überraschender Besuch. Die Frauen und Kinder würden dort bleiben, die Krieger zogen in den Krieg. Beide waren in Mandolns Höhle, als ein Saris hineinkam

„Mandolyn...Ragdolf ist gerade gelandet...er will dich sehen. Er wartet außerhalb auf dich."

„Gelandet?"

„Ja...er fliegt auf einem der fürchterlichen Drachen."

Mandolyn sah zu Merlin und wirkte überrascht, doch Merlin sagte

„Er ist ein Zauberer, deshalb kann er vielleicht auf einem Drachen fliegen ohne sich zu Tode zu stürzen."

„Und er will den Menschen auch sehen."

„Merlin...warum?"

Der Saris zuckte die Schultern

„Keine Ahnung, aber er scheint sauer zu sein."

Mandolyn nickte Merlin zu und sie verließen die Höhle, denn er wollte den Zauberer nicht hineinlassen. Draußen ging Ragdolf auf und ab und sah den beiden grimmig entgegen, doch dann schrie er wütend los

„Wir wurden bei dem Angriff überrascht und mussten uns zurückziehen. Königliche Truppen und Drachen lauerten uns auf...ich habe die Hälfte meiner Männer verloren und einige Drachen. Das war Verrat, Mandolyn und es war keiner meiner Männer."

„Ich auch nicht...ich habe ein Bündnis mit dir und du weißt, das ich darauf angewiesen bin", sagte der Saris ruhig „Warum sollte es keiner deiner Männer sein? Sie sind nicht sehr loyal und kämpfen mehr aus Angst vor dir."

„Das ist auch gut so", schrie Ragdolf.

Der Zauberer sah zu Merlin, sein Blick böse und hinterhältig

„Du warst das...du warst auf der Burg und hast uns belauscht. Und du hast meine Pläne verraten."

Merlin schüttelte den Kopf und sagte hastig

„Nein...nein, ich war das nicht. Ich war nur bei Mandolyn hier in den Höhlen."

„Du warst es...ich weiß es!", schrie der Zauberer in Wut. Er war richtig angepisst, denn er verlor nicht gerne und das er so kalt erwischt wurde, machte ihn noch zorniger. Rote Energie knisterte in seinen Händen, ihre Macht groß genug, um zu töten. Und plötzlich streckte Ragdolf die Hand aus und Blitze wurden auf Merlin geschleudert und dann geschah etwas Seltsames.

Mandolyn sprang vor Merlin und schrie

„Nein...Ragdolf!"

Und die Blitze trafen ihn mit voller Wucht, aber...nichts geschah. Mandolyn brach nicht tödlich getroffen zusammen und er zuckte noch nicht einmal. Merlin, der hinter ihm stand und deutlich gesehen hatte, wie die roten Blitze um ihn wirbelten, bevor sie sich auflösten, sah mit offenem Mund zu seinem Rücken.

Mandolyn hob die Hände

„Ragdolf...sei vernünftig. Merlin war nicht einmal allein, er war immer bei mir. Wie sollte denn das dann möglich sein? Wir sind sofort zu den Höhlen aufgebrochen."

„Geh aus dem Weg!", schrie er. Merlin verstand gar nichts mehr...was passierte gerade hier?

Ragdolf schien nicht sehr überrascht, das seine Magie keine Wirkung zeigte und Mandolyn erfreute sich bester Gesundheit. Merlin wusste, das der Zauberer mit seiner dunklen Magie töten konnte, was er auch bei ihm vorhatte. Doch der Saris vereitelte das, indem er ihn mit seinem Körper schützte...wie zum Teufel war das möglich?

„Ragdolf...wenn du keine Vernunft annimmst, dann rechne nicht mit mir. Er war es nicht!", sagte der Saris mit Nachdruck. Er stand immer noch vor Merlin und beschützte ihn.

Der Zauberer ließ die Hand sinken

„Also gut...aber ich werde noch rausfinden, wer das war und Gnade dem, wenn ich ihn finde. Wir greifen an... in vier Tagen", er reichte Mandolyn ein Dokument „Sei dort, um dich mit meinen Truppen zu vereinen."

„In Ordnung...ich werde alles vorbereiten."

Der Zauberer drehte sich um und stieg auf den Drachen, ohne weiteres Wort flog er davon. Jetzt hielt es Merlin nicht mehr aus.

„Mandolyn...was war das eben? Er hatte dich voll mit seiner Magie getroffen und sie war sehr stark."

Der Saris lächelte

„Er kann mir nichts tun...ich bin resistent gegen seine Magie...gegen alle Magie...das weiß er. Alle meines Volkes sind resistent."

„Was? Wieso?"

„Ich weiß es nicht...es ist halt so...vielleicht hat es etwas mit den Höhlen zu tun oder unser biologischer Aufbau. Keine Magie kann uns etwas anhaben. Deshalb habe ich keine Angst vor ihm, er muss mich schon auf normalem Weg töten, aber ich werde es ihm bestimmt nicht leicht machen."

Er drehte sich um und ging zurück, Merlin sah ihm nachdenklich nach. Jedes Volk hatte Eigenarten, Magie oder wie er, der sich verwandeln konnte...die Seeschlangen auch, sie hatten bunte Haare und konnten nicht für sehr lange das Wasser verlassen. Andere hatten Magie und Menschen lebten auf ihre eigenen Art...unmoralisch, wie sein Vater zu sagen pflegte. Und die Saris waren resistent zu Magie...welche Überraschung. Er folgte ihm in die Höhlen.

„Was steht dort?", wollte Merlin wissen und zeigte auf das Dokument.

„Nur Koordinaten. Wir werden dort sein, aber auf der anderen Seite...er wird vor Wut in die Luft gehen und versuchen, mich zu töten. Wir reisen schon morgen, ich muss euren Truppen die Nachricht bringen."

Merlin nickte und als sie in ihre Höhle kamen, zog Mandolyn in seine Arme, küsste ihn und meinte

„Ich ziehe in den Krieg...wirst du mich in meiner letzten Nacht mit dir verwöhnen?"

Merlin nickte und Mandolyn zog ihn zum Bett...er würde ausgiebig Abschied feiern. Und Merlin schmiedete schon Pläne, wie er hier herauskam. Er würde auf keinen Fall hier in den Höhlen bleiben.

Er wollte zu Arthur und würde dafür alles riskieren.

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