Drachenblut Kapitel 11

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Drachenblut


Kapitel 11



Wie alles ging auch dieses Wochenende vorbei und Merlin wie auch Zara verabschiedeten sich von ihren Eltern, auch Arthur, der sich herzlichst bedankte. Bartlet und Zorin dankten ihnen für die Gastfreundlichkeit und würden die drei begleiten. Dann gingen alle auf das Plateau, die Drachen verwandelten sich und Arthur sattelte stolz seinen Drachen. Bartlet sah ihm zu und nickte anerkennend.

„Sehr gut, Arthur...alles richtig. Du hast gut aufgepasst. Denn jeder ist für das Satteln seines Drachens selbst verantwortlich, denn sollte mal etwas passieren, so bist nur du schuld."

„Ist denn schon was passiert, Vater?"

„Ja...der Sattel löste sich beim Flug und der Drachenreiter fiel, weil er nicht darauf vorbereitet war."

„Außer du, Bartlet...weißt du, Arthur...dein Vater fliegt auch ohne Sattel. Er hat da keine Probleme", erzählte Zorin.

„Wirklich...das will ich auch mal können."

„Mach zart, Arthur...sieh zu, das du mit Sattel in allen Fluglagen oben bleibst...das ist schwierig genug. Versprich mir, das du keinen Blödsinn machst?"

„Das wird er nicht", sagte jetzt Merlin „Er fliegt nicht ohne Sattel auf mir."

Arthur drehte sich um und grinste

„Das entscheidet der Drachenreiter und du musst mir gehorchen."

„Sehr lustig", antwortete Merlin amüsiert. Es erinnerte sie beide daran, das Arthur das schon mal zu ihm gesagt hatte.

„Du solltest deinen Drachen nicht verärgern, wenn du danach mit ihm fliegst...ein guter Rat", sagte Bartlet.

„Denk an den Stuntflug...da hast du mich auch zornig gemacht, mein Freund."

Arthur hob aufgebend die Hände und sagte belustigt

„Okay...okay...ich gebe auf."

Alle lachten und er stieg auf Merlin, dann flogen sie los und Arthur winkte Merlins Eltern zu, bevor sie den Canon verließen. Das war das schönste Wochenende, das er jemals hatte. Nicht nur, das er mit Merlin zusammen war, sondern auch mit seinem Vater, der sich den ganzen Sonntag nur um ihn gekümmert hatte. Er hatte nie viel von seinem Vater gehabt, deshalb war das ein Geschenk für ihn und Bartlet hatte ihm versprochen, das sie noch mehr Zeit zusammen verbringen würden. Es war ein munteres Plappern während des Fluges, Zorin flog neben Merlin, die anderen beiden auf der anderen Seite, bis Bartlet sagte

„So, hier trennen sich unsere Wege, die Stadt liegt in dieser Richtung. Fliegt vorsichtig und Arthur...wir sehen uns."

„Ja, Vater...bis bald."

Bartlet winkte und dann änderte Zorin die Richtung und flog von ihnen weg. Arthur sah ihm nach, er war sehr glücklich, das sein Vater doch am Wochenende Zeit für ihn gehabt hatte. Bald kam die Bergkette in Sicht und sie nahmen beträchlich an Höhe zu. Merlin stieg steil nach oben und Arthur hielt sich sehr gut auf ihm, behinderte ihn nicht...war an seinen Drachen gepresst und verschmolz mit ihm...sie passten perfekt zusammen.

Dann landeten sie auf dem Landeplatz und Arthur sprang von ihm ab. Merlin verwandelte sich und drehte sich um nach Will und Zara.

„Wir sind zurück und alle gut angekommen."

„Ja und wieder diese scheußliche Kutten", meinte sie.

Will lachte

„Das hören wir jetzt all die Jahre."

„Du siehst auch gut mit der Kutte aus, Zara...und ohne auch", sagte Arthur und vermied sie anzusehen, weil sie nackt war. Sie grinste

„Das kannst du nicht wissen, wenn du mich nicht ansiehst, Arthur."

„Nun...du bist nackt."

Sie breitete die Arme aus

„Und? Ich verstehe nicht, das andere Wesen so viel Wert darauf legen, das sie niemand nackt sieht. Ich möchte wissen, wie mein Partner unter Kleidern aussieht...schließlich will man ja nicht die Katze im Sack kaufen."

„Zara", sagte jetzt Merlin tadelnd „Andere sehen das nicht so locker...akzeptiere das."

Doch sie wollte es genau wissen

„Hast du mich schon mal angesehen, Arthur?"

Er sah immer noch zu Boden und meinte

„Es lässt sich nicht immer vermeiden."

„Nun?"

„Du...du bist sehr schön, Zara", sagte er etwas verlegen.

„Zara...hör auf ihn so verlegen zu machen", sagte Merlin und warf ihr ihre Kutte zu „Zieh dich an, bevor dich einer der Ausbilder sieht."

„Verflucht", sagte sie und sah missbilligend die Kutte an und streifte sie sich über. Doch dann ging sie zu Arthur und küsste ihn auf den Mund, sah in sein überraschtes Gesicht und sagte

„Du bist auch wahnsinnig schön, auch wenn ich dich noch nicht nackt gesehen habe...noch nicht."

Dann ging sie hinein und Arthur sah verwirrt zu Merlin, der jetzt sagte

„Sie hat ein Auge auf dich geworfen, eigentlich schon vom ersten Tag an."

„Ach ja?"

Merlin sagte nichts mehr, es gefiel ihm nicht, wie Arthur geantwortet hatte und es gefiel ihm nicht, das seine Schwester hinter ihm her war. Aber wenn Arthur Mädchen mochte, dann wäre das eben so und er würde seiner Schwester das gönnen.

Merlin wusste, das er dem schönen Drachenreiter schon verfallen war und das war nicht gut, denn er sollte nicht so für ihn fühlen. Er kannte kein Beispiel von Drachenreiter und Drache, die ein Liebespaar waren. Gut, sie waren enge Freunde und Partner, aber mehr nicht. Frauen, die einen Drachen liebten...blieben kinderlos, aber bei ihnen wäre das nicht relevant. Aber er sollte trotzdem nicht so fühlen...verflucht. Und ja...er begehrte ihn, er konnte es nicht fassen.

Wie in aller Welt ist das passiert?


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Vier Wochen waren vergangen, seit sie dieses fantastische Wochenende hatten. Vier Wochen, in denen Merlin mit Arthur flog, mittlerweile drei Mal die Woche und sie ergänzten sich wunderbar. Arthur war sehr talentiert auf Merlins Rücken, hatte er wohl von seinem Vater, der mit Zorin flog, als würde er auf dem Sofa sitzen.

Sie landeten gerade und Kane, der sie beobachtet hatte, landete mit Tarim und sagte

„Arthur...beim Sturzflug musst du dich noch mehr an Merlin legen, wegen der Geschwindigkeit, aber das war schon sehr gut."

Arthur nickte und stieg von Merlin ab

„Ich habe es bemerkt, ich störe Merlin, wenn ich soviel gegen den Wind sitze, ich muss noch mehr in seinen Windschatten."

„Gut erkannt...bis zum nächsten Mal, wir werden das dann üben. Die Nächsten."

Einer der Braundrachen hob ab und Kane flog ihm hinterher. Merlin verwandelte sich und streifte sein Geschirr ab. Er sah zu den beiden in der Luft und griff in Gedanken seine Kutte. Er drehte sich um und sah Arthur an, der wortlos da stand und ihn mit einem lasziven Blick von oben nach unten ansah. Das war eigentlich nicht das Ausschlaggebende, das Merlin seine Kutte nicht direkt überzog...sondern die Art, wie er ihn ansah.

Merlin wurde es heiß und kalt und es lief ihm den Rücken hinunter. So standen sie sich gegenüber und Merlin genoss, wie Arthur ihn ansah...gedankenverloren und eindeutig aus sexuellem Interesse.
Will kam um die Ecke und rief

„Na, wie ist es gelaufen?"

Arthur sah erschrocken in Merlins Augen, der auch zusammenzuckte und seine Kutte überstreifte.

„Ähm...gut, wir sind gerade gelandet", sagte der Feuerdrache und sehr froh, das diese Kutten so weit geschnitten waren, denn er spürte das Ziehen in seinen unteren Regionen.

„Ja...es war gut...ich muss jetzt los", sagte Arthur, drehte sich um und ging schnell von dannen. Will sah ihm verwirrt nach

„Was hat er denn?"

Merlin schüttelte den Kopf

„Keine Ahnung...komm, ich habe Hunger."

Will grinste

„Fliegen macht mich auch immer hungrig, Arthur wahrscheinlich auch. Ich wette, das er auch in den Speisesaal ist...wer zuerst kommt..."

Merlin nickte und sie gingen schweigend Richtung Speisesaal. Was war das eben? Arthur hatte ihn gemustert und Merlin war sich sicher, das er es nicht als Freund tat...es war dieser Ausdruck in seinen Augen, den Merlin heiß und kalt fühlen ließ. Er wusste, was seine Augen sagten...Begehren. Arthur hatte ihn mit Begehren angesehen. Konnte es sein, das er auch Männer mochte? In seinem Volk war das ja verbreitet...Aris war auch so.

Sie erreichten den Speisesaal und Zara winkte...Arthur war nicht da und sie setzten sich an ihren Tisch. Sie unterhielten sich und gegen später kamen auch die anderen...aber Arthur kam als Letzter. Er setzte sich an den Tisch und unterhielt sich mit all den anderen, auch mit Merlin, aber er wirkte angespannt und Merlin auch.

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Weitere vier Wochen vergingen, ohne das sie beide das je angesprochen hatten. Arthur sah ihn auch nicht mehr so an, wenn er sich verwandelte und seine Kutte anzog. Meistens ging er dann schon vor. Diese ganze Situation war seltsam gewesen und noch immer wusste Merlin nicht, wie Arthur sexuell eingestellt war und langsam kam er zu der Erkenntnis, das er sich das eingebildet hatte. Das er sich das so sehr gewünscht, das er in die Sache mehr hinein interprediert hatte, als es anscheinend war. Er versuchte das Ganze zu vergessen.

Er versuchte auch nicht mehr für Arthur so zu fühlen, aber das gelang ihm ganz und gar nicht. Er war immer in seinen Gedanken und in seinen Tagträumen, wenn er neben ihm im Klassensaal saß, küsste er ihn leidenschaftlich. Und wenn er auf ihn zu kam und ihn mit diesen blauen Augen ansah und lächelte, schlug sein Herz schnell in seiner Brust. Es war hoffnungslos.

Der nächste Test stand an und diesmal musste Merlin sich um Arthur kümmern. Er machte sich keine Sorgen, er konnte jagen und kannte sich in der Gegend aus...das würde ein Spaziergang werden.

„Also", sagte Flinn im Klassenraum „Nochmal, das jeder weiß, was er zu tun hat. Diesmal simulieren wir, das euer Drachenreiter verletzt wurde. Das gleiche Spiel...einen sicheren Unterschlupf suchen, ihn versorgen und verarzten. Wie immer werden wir das kontrollieren. Es ist wichtig, das beide diese Dinge beherrschen, denn es kann sehr gut der Fall eintreten, das entweder die Drachen oder die Drachenreiter verletzt werden. Und da es in unwegsamen Gelände passieren kann, müsst ihr versuchen zu überleben und euer Partner zu schützen. Start morgen früh...die Gruppen eingeteilt wie beim ersten Test. Dann geht heute früh schlafen...die Stunde ist beendet."

Alle standen auf und Arthur sagte lächelnd

„Nun bin ich derjenige, der auf der faulen Haut liegt, mein Drache und die Rache wird mein sein."

Merlin grinste

„Du vergisst, das ich das letzte Mal alles getan habe...was gibt es da zu rächen?"

„Das ich dich den ganzen Berg zu dieser Höhle hochschleppen musste?"

„Okay...aber das war das Einzige."

Arthur lachte und verließ den Klassenraum, Merlin folgte ihm.


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Sie wurden diesmal an einer ganz anderen Stelle abgesetzt, auch hier irgendwo im Nirgendwo. Um sie herum nur Wald, soweit man sah. Nachdem Kane abgeflogen war, sagte Arthur

„Was wirst du tun?"

„Eine Höhle suchen...ich bin mir sicher, das es hier welche gibt."

„Okay...ich bin verletzt...jetzt schleppst du mich."

Merlin drehte sich um und grinste

„Die Rache?"

„Ja."

„Also gut", sagte er und stützte Arthur, während sie durch den Wald gingen. Nach einer Zeit blieb er stehen und lächelte

„Was?", fragte Arthur.

„So wie das aussieht, brauche ich dich nicht den Berg hochzuschleppen. Siehst du diesen Hügel da? In ihm ist eine Höhle...sehen wir uns das mal an."

Merlin betrat die Höhle, die einen kleinen Durchgang hatte, aber drinnen viel größer war. Es sah aus wie eine verlassene Tierhöhle, aber groß genug für sie beide und geschützt durch den schmalen Eingang. Arthur kam herein und sah sich um, er lächelte

„Perfekt...hoffentlich findet uns Kane hier."

„Mit Sicherheit...Tarim hat eine feine Nase...ich hole Holz für Feuer."

Merlin ging hinaus und Arthur setzte sich, er beobachtete Merlin, als er zurückkam und ein Stapel bildete, einmal Feuer spie und er brannte.

„Du bist eindeutig im Vorteil", meinte Arthur.

„Mag sein, aber im Ernstfall muss ich dich auch pflegen, also...dann werde ich mal etwas zu essen holen."

„Auch kein Problem für dich."

Natürlich schleppte Merlin etwas später ein Wildschwein hinein. Arthur stand auf und half ihm, er lächelte

„Wildschweinbraten...super, das mag ich."

„Für dich nur das Beste", grinste Merlin und Arthur sah sich das tote Tier an. Eindeutig waren tiefe Stiche zu sehen, die von Merlins Krallen waren. Sie waren so scharf, das er bei der Jagd das Tier damit tötete.

Sie bereiteten das Wildschwein vor und bald war es über dem Feuer. Draußen hörten sie jemand kommen und Kane kam in die Höhle gekrochen. Er sah sich um, Arthur lag am Feuer, das Tier roch köstlich am Spieß und er nickte, lächelte

„Wildschweinbraten...lecker."

„Ist gleich fertig...willst du etwas davon?", fragte Merlin.

„Da sag ich doch nicht nein", antwortete Kane und setzte sich. Nachdem er mit ihnen gegessen hatte, sagte er, bevor er hinausging

„Vergiss den Verband nicht, Merlin...ich komme vor dem Abend nochmal vorbei."

Der Feuerdrache nickte und ging etwas später in den Wald, fand sehr bald was er suchte. Das alles hatte ihn sein Vater gelehrt...jagen und schnell töten, auch welche Pflanzen heilende Kräfte hatten und wie man aus natürlichen Ressourcen einen Verband machte. Er kam zurück und sagte

„Wo soll ich dich verbinden, Arthur?"

„Oberarm, wie bei dir."

Merlin nickte und setzte sich dicht vor Arthur, begann seinen Arm zu verbinden. Arthur sah ihn schweigend an, ließ ihn nicht aus den Augen und als Merlin fertig war und hochschaute...war er gebannt von Arthurs Blick, der ihn wieder wie am Landeplatz ansah. Merlin musterte langsam sein Gesicht...es war wie in seiner Höhle...dieser intime Moment. Er blieb an Arthurs vollen Lippen hängen und plötzlich sagte dieser leise

„Warum tust du es nicht?"

„Was?", fragte Merlin ohne den Blick von seinen Lippen zu nehmen, die ihn nur einzuladen schienen, sie zu küssen.

„Mich küssen."

Merlin sah hoch und in seine Augen, aber er sagte nichts und er verneinte es nicht. Denn das war genau das, was er im Moment dachte...er wollte diese Lippen schmecken und das mit so einer Macht, das er sich beherrschen musste. Und nun sagte Arthur einfach so, das er ihn küssen soll. All seine Wünsche schienen in Erfüllung zu gehen und doch zögerte er. Warum?

Wahrscheinlich, weil er sehr pragmatisch dachte, etwas was sein Vater ihm beigebracht hatte. Auch wenn er sich stark zu Arthur hingezogen fühlte, war doch in seinem Hinterkopf, das sie sehr verschieden waren. Er war ein Drache...nicht menschlich, wenn er auch so aussah in der Verwandlung. Doch Arthur riss ihn aus seinen Gedanken

„Küss mich! Küss mich endlich."

Arthur kam nach vorne und ihm entgegen, als Merlin langsam sich zu ihm beugte und dann...dann berührten sich ihre Lippen. Er wollte es...er wollte es so sehr, das es jetzt egal war, was er war. Ganz zart berührten sie sich und Merlin fühlte, wie warm seine Lippen waren. Sie beendeten den kleinen Kuss und sahen sich wieder an, es hatte sich so gut angefühlt. Doch dann...dann zog Arthur ihn energisch zu sich und küsste ihn richtig. Er strich mit seiner Zunge über Merlins Unterlippe und der Drache öffnete seufzend den Mund, ließ Arthur hinein. Sie küssten sich intensiv und stürmisch, ihre Zungen vollführten einen eigenen Tanz. Und Arthur zog ihn noch näher zu sich, unterbrach einen Moment den Kuss und flüsterte leise

„Merlin."

Es lag so viel Gefühl in diesem einen Wort, das es Merlin ganz anders wurde und wieder küssten sie sich, bis sie beide keuchten.

„Was...was passiert mit uns?", fragte Merlin mit geschwollenen Lippen.

„Ich...weiß es nicht...ich weiß nur, das ich das mehr wollte als alles andere", antwortete Arthur und küsste ihn wieder. Nach einer Weile löste er sich von Merlin

„Ich hatte so gehofft...das ich mich nicht irre", sagte er jetzt.

„In was?"

„Das du wie ich bist...das du Männer lieber magst als Mädchen."

„Woher...wusstest du es?"

Arthur schüttelte den Kopf

„Ich wusste es nicht, aber ich habe es mir gewünscht, Merlin. Als du mich bei dir zuhause so angesehen hast...da hatte ich es vermutet, aber sicher war ich nicht. Aber ich hoffte sehr darauf."

„Wenn ich ehrlich bin...ich auch. Ich war mir gar nicht sicher und eigentlich sollten wir nicht so fühlen. Aber wie ist das alles gekommen? Ich meine...wir hatten einen so schlechten Start."

Arthur lächelte

„Ja...aber ich sagte schon...das Leben geht manchmal sonderbare Wege."

Merlin kuschelte sich in Arthurs Arm, er war glücklich und küsste seinen Hals, sagte leise

„Ich habe davon geträumt, dich zu küssen, Arthur."

Dieser beugte sich zu ihm und küsste ihn zärtlich, lächelte

„Ich auch, Drache."

„Und das, obwohl du gesagt hast, das du...."

„Sag es nicht, Merlin...ich war ein Idiot. Vergiss es einfach...ja?"

Er nickte und zog Arthur wieder zu sich, küsste ihn, er konnte nicht genug von ihm haben. Arthur erwiderte den Kuss, es wurde wieder stürmischer und heftiger, der Drachenreiter strich über Merlins Schenkel, schob seine Kutte nach oben, doch Merlin verspannte sich und Arthur sah ihn fragend an

„Ich...ich habe noch nie...mit jemanden geschlafen", gestand er Arthur.

„Das macht nichts und das hatte ich auch nicht vor...noch nicht."

Merlin setzte sich auf, sah ihn an

„Bei Drachen gibt es so jemanden wie ich nicht...ich falle da vollkommen aus der Norm und...ich muss es geheim halten, Arthur. Mein Vater würde mich umbringen, wüsste er es."

„Also hattest du nie Gelegenheit, es zu tun?"

„Nun ja...als ich achtzehn war, machten Will und ich ein bisschen herum, aber wir haben nicht zusammen geschlafen."

„Will?"

„Ja...es war einfach passiert, aber wir beide waren so erschrocken, das wir es nie wieder taten und Will hat sich dann entschlossen, nach den Mädchen zu schauen...er will das nicht."

„Aber du schon."

Merlin nickte und küsste ihn

„Ja und ich will dich, Arthur. Hast du schon mal..."

„Ja."

Merlin sah ihn immer noch an und er sagte nun

„Diese Frau, bei der ich lebte...sie hatte einen Freund. Er war aus dem Nachbarsdorf und...ich schlief mit ihm, als ich zwanzig war."

„Hatte er dich gezwungen?"

„Nein...ich tat es freiwillig. Er lebte später bei ihr, denn sie liebte ihn. Aber zweimal in der Woche ging sie zum Markt, sie verkaufte Obst. Eines Tages zog er mich an sich und küsste mich, als sie nicht da war. Ich war so erschrocken, aber er war sehr zärtlich und fragte mich, ob ich das wollte. Ich tat es dann, ich war mir inzwischen sicher, wie ich sexuell eingestellt war und...ich wusste, wie sehr sie ihn liebte und mit ihm zu schlafen, ohne das sie es wusste...verschaffte mir eine gewisse Genugtuung. Der Gedanke, das er sie mit mir betrog, gefiel mir...so eine Art Rache."

„Sie hat es nie gewusst?"

„Nein...obwohl er mehr verrückt nach mir war, wie nach ihr. Er warf mir Blicke zu, aber da sie mich nie beachtete...merkte sie es nicht. Ich glaube...er hatte mich gemocht, denn er war immer zärtlich."

Arthur nahm Luft

„Eines Tages kam überraschend mein Vater, als sie auf dem Markt war. Er hatte uns im Bett erwischt. Ich hatte einen Riesenstreit mit ihm, denn er war nicht begeistert. Doch nach diesem Tag hatte er das Thema nie wieder angesprochen. Er ist nicht glücklich darüber, das ich nicht nach Mädchen schaue."

„Zumindest weiß er es. Ich habe wirklich Angst vor dem Tag, wenn es mein Vater erfährt...ich hoffe nie."

„Weiß Zara es?"

„Nein und Arthur...sie soll es auch nicht wissen."

Arthur nickte

„Gut...wir werden es geheim halten."

„Du sagst das, als wären wir zusammen. Aber ich bin ein Drache und..."

„Heißt das, das du mich nicht willst?"

„Ich will dich, Arthur, nur mein Herz weiß wie sehr."

„Und ich will dich, Merlin. Das wollte ich schon vom ersten Tag an, als ich dich sah. Also...denk nicht darüber nach und küss mich lieber."

Merlin sah ihn an und dann küssten sie sich wieder, bis sie draußen Geräusche hörten. Merlin stand hastig auf und setzte sich auf die andere Seite des Feuers. Kane kam herein und sah sich den Verband an

„Viel besser, als deiner, Arthur...du musst noch üben."

„Denk ich auch...Merlin hat es eben drauf."

Er nickte

„Als Drache hat er es leichter, sicher...aber auch du kannst das lernen. Ich würde sagen...bis jetzt gut. So...fertig für heute, ich fliege heim. Schlaft gut...bis morgen."

Dann ging er und Merlin wartete, sah dann zu Arthur, der lächelte und seine Arme hob

„Komm."

Merlin flog in seine Arme und sie küssten sich sehr intensiv, aber Arthur tat nicht mehr.

Sie hatten alle Zeit der Welt. Und eng zusammen schliefen sie schließlich ein.


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Alles hatte sich verändert in diesen drei Tagen. Merlin war auf dem besten Weg eine intime Beziehung mit Arthur aufzubauen. Eigentlich sollte das nicht sein, sie waren zu unterschiedlich, abgesehen davon, das sie Partner waren. Sie flogen zusammen und sollten Freunde sein, aber so wie das aussah...würde es wesentlich mehr sein als nur Freunde.

Sie zogen sich magisch an, konnten fast die Hände nicht voneinander lassen oder ihre Lippen. Was sie allerdings in der Schule mussten, doch wie sie sich jetzt ansahen...Merlin hatte oft Angst, das man es ihnen ansah. Dazu kam auch, das sie Schwierigkeiten hatten, sich nicht so zu berühren, wie sie gerne wollten und das war fast schon Folter.

Merlin wie auch Arthur sehnten sich danach des anderen Lippen zu berühren, hingen mit ihren Blicken an ihnen, wenn sie am Tisch im Speisesaal saßen. Es war alles andere als leicht, zumal sie fast nie allein waren, irgendjemand war immer bei ihnen.

Natürlich hatte Merlin den Test bestanden, sowie alle anderen Drachen auch. Für sie war das alles wirklich leichter, da ihre Väter ihnen alles gezeigt hatten.

„Denkst du, das ich bei Arthur eine Chance habe", fragte Zara ihn, als sie auf dem Weg in den Klassenraum waren und riss Merlin aus seinen Gedanken, die sich natürlich um Arthur drehten.

„Was?"

„Ich fragte...ob du glaubst, das ich bei Arthur eine Chance habe. Er ist so hübsch und charmant. Ich mag ihn wirklich gerne."

Oje...er hatte ganz vergessen, das Zara ein Auge auf Arthur geworfen hatte. Und er wusste, das sie keine Chance hatte, nicht weil er lieber Männer mochte. Nein...er war verrückt nach Merlin und er nach ihm, aber das durfte er nicht sagen. Aber er wollte auch nicht, das sie sich Hoffnungen machte, wo keine waren. Er schüttelte den Kopf

„Nein, Zara...du sollttest ihn vergessen, was das angeht."

„Und wieso?"

Was sollte er sagen? Das war der zweite Mann, denn sie nicht haben konnte. Aris war nicht auf Mädchen fixiert und Arthur auch nicht.

Merlin blieb stehen, sie hatten noch Zeit.

„Nun...ich denke, das du wieder ein schlechtes Händchen im Aussuchen deines Schwarms hast."

„Was soll das heißen? Willst du mir durch die Blume sagen...das er wie Aris ist?"

Merlin sagte nichts, sah sie nur wortlos an.

Zara verzog das Gesicht

„Oh nein...wirklich?"

„Ich fürchte ja."

Sie biss sich auf die Lippe und sah weg, doch dann

„Ich glaub es nicht. Sind denn alle hier verrückt nach Jungs?"

„Nein, aber es ist wirklich Pech, das du zweimal so etwas erlebst."

Sie lachte freudlos

„Abgesehen davon, das beide sehr schön sind und für mich unerreichbar. Ich wünschte mir fast, ich wäre auch ein Mann, denn die schönsten Jungs mögen Männer. Es ist zum Verzweifeln, am besten mache ich mir gar keine Hoffnungen mehr."

„Zara..."

Sie winkte ab und ging weiter. Merlin sah ihr nach und seufzte...sie hatte wirklich Pech.

Er ging in den kleinen Garten und setzte sich auf die Bank. Er dachte die letzte Zeit zuviel nach, konnte nicht verstehen, wie es jetzt dazu kam, das sie beide sich so anzogen. Er dachte an die Zeit zurück, in der sie sich gegenseitig beschimpft hatten und sich fast gehasst haben. Nein...Hass war es nie gewesen, eher Zorn. Doch wenn er an diese Zeit zurück dachte, musste er ehrlich zugeben, das er auch in dieser Zeit ihn attraktiv und anziehend fand, auch wenn er meistens zornig auf ihn war.

„Was tust du hier, Merlin...wir müssen in den Unterricht", sagte jemand hinter ihm, dessen Stimme er nur zu gut kannte. Er drehte sich um

„Ich habe nachgedacht."

„Über was? Über uns?"

Er nickte

„Ich kann es irgendwie immer noch nicht begreifen, das alles so gekommen ist."

„Macht dir das Angst?", wollte Arthur wissen.

„Nein...aber ich denke, wir sind sehr unterschiedlich."

Arthur setzte sich neben ihn

„Ja...das ist wahr, aber da wir beide männlich sind, hat sich die Frage nach Kinder eh schon geklärt."

Merlin grinste

„Das stimmt...über Forttpflanzung brauchen wir nicht nachzudenken...es wäre unmöglich, selbst wenn es möglich wäre."

Er lachte und fragte

„Habe ich mir gerade selbst widersprochen?"

„Was ist es dann? Weil du ein Drache bist?", blieb Arthur bei dem Thema.

„Ich bin nicht menschlich, Arthur...ich bin...nun...ich bin auch kein Tier in dem Sinne, aber auch kein Mensch. Ich liege irgendwie dazwischen."

„Und was ist so schlimm daran...deine Form ist menschlich und ich kann dich küssen und berühren und..."

„Mit mir schlafen?", vervollständigte Merlin den Satz.

„Wenn du es so ausdrücken möchtest...ja. Natürlich nicht in Drachenform", grinste Arthur.

Merlin kicherte

„Das stelle ich mir äußerst schwierig vor."

Beide lachten und Arthur stand auf, sah auf ihn hinab

„Wenn du das nicht willst, Merlin...ich möchte dich nicht zwingen...mit mir..."

„Nein...nein, Arthur, versteh das nicht falsch. Vielleicht denke ich zuviel nach, aber eines weiß ich mit Sicherheit...ich will dich."

Arthur legte die Bücher auf die Bank und sah sich um, es wurde still in der Schule, alle waren in den Klassen. Er zog Merlin an sich und küsste ihn, doch Merlin machte sich los

„Nicht...wenn uns jemand sieht...wir fliegen von der Schule."

Arthur fuhr ihm zärtlich durch sein Haar und lächelte

„Gut...dann komm heute Nacht in den Garten. Ich warte hier auf dich."

„Arthur..."

„Merlin...wie soll ich zwei Jahre hier ertragen, wenn ich dich nicht anfassen darf...bitte."

Merlin seufzte und nickte

„Also gut...um zwölf?"

Arthur nickte und sah sich um

„Komm jetzt, sonst kommen wir zu spät zum Unterricht."

Merlin nahm seine Bücher und sie gingen schnell den Gang entlang, betraten den Raum und setzten sich an ihren Tisch.

„Besser spät als nie", grinste Will „Ihr habt Glück, Dael ist noch nicht da."

„Wenigstens einer oder zwei, die Glück haben", meinte Zara sarkastisch.

Arthur wandte sich an Merlin und fragte leise

„Was meint sie?"

„Später", sagte Merlin, denn Dael kam gerade herein.

DrachenblutWhere stories live. Discover now