Drachenblut Kapitel 81

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Drachenblut


Kapitel 81



Arthur saß vor dem Kamin auf dem Sofa, Merlin war ins Dorf gegangen. Seit Tagen, nein...seit ein paar Wochen beschäftigte ihn das, was Mandolyn ihm angeboten hatte. Er war zuerst geschockt, als der Sarisführer von Kinder sprach...Kinder, die er nie haben würde, weil er Merlin liebte, der männlich war und dazu noch ein Drache.

Er hatte sich nie Gedanken über Kinder gemacht, weil er wusste, das er nie welche haben könnte. Doch jetzt, da Kael einige Monate hier gelebt und er gesehen hatte, wie glücklich und stolz Merlin mit seinem Sohn war, hatte er sich ein paar Mal gefragt, was für ein Gefühl das sein würde...ein Kind zu haben. Er verstand sich sehr gut mit Kael und hatte auch viel mit ihm unternommen, doch er war Merlins Sohn und von Nani.

Doch er verwarf diese Gedanken wieder, da es nie möglich war...bis Mandolyn hier aufkreuzte und ihm erzählte, das er in die Sitten der Saris mit einbezogen wäre, wenn er das möchte. Er hatte ihm eine Möglichkeit dargelegt, ein Kind zu haben. Sie hatten eigenartige Gebräuche, was das anging, doch wenn man das Prinzip verstand...war es simpel. Durch die vielen gleichgeschlechtlichen Paare waren die jungen Frauen bereit, ein Baby auszutragen...ohne weitreichenden Konsequenzen. Sie waren dann so eine Art Leihmutter, weil Männer nun mal keine Babys bekamen oder Frauen, die eine Frau als Gefährtin hatten.

Nun könnte er ein Baby haben und sein Gefährte würde voll hinter ihm stehen, etwas...was er ehrlich nicht erwartet hatte, denn er musste mit dem Mädchen schlafen, das er zu der Mutter seines Kindes auserkoren hatte. Doch Merlin wollte ihm das nicht vorenthalten, nicht...nachdem er wusste, was ihm Kael bedeutete.

Natürlich gab es immer ein Für und Wider, das er bedenken musste, doch anscheinend hier nicht. Das Prinzip war einfach...er schlief mit dem Mädchen, bis sie schwanger war. Und nach der Geburt würde sie ihm sein Baby geben und damit wäre für sie die Sache erledigt.

Arthur schüttelte den Kopf, in seinem Volk...wenn man ein Mädchen schwängerte, musste man die Verantwortung übernehmen und dem Mädchen beistehen, hier nicht. Merlin ließ Nani auch nicht im Stich, das Gleiche wohl wie in seinem Volk und bei Menschen, Feen und Zwerge. Darin schweiften die Saris sehr ab, doch das Ganze war nicht herzlos. Das Kind wurde von seinen Vätern geliebt, vielleicht mehr als bei normalen Paaren.

Arthur war hin und her gerissen und...wenn er ganz tief in sein Herz sah, wusste er...das er sich ein Kind wünschte, allein schon wegen Bartlet. Er hatte ihm lächelnd gesagt, das er es nicht so tragisch nahm, das er nie einen Enkel haben würde. Doch Arthur hatte das Bedauern gehört, wenn er auch sehr bemüht war, das zu verstecken. Er war sein einziger Sohn und nach ihm würde seine Familie aussterben. Bartlet würde sich nie wieder so tief binden, das ein Kind in Frage käme. Seine Mutter war die Liebe seines Leben und er würde ihr Andenken immer in Ehren halten.

Arthur lehnte sich zurück und seufzte. Es gab noch einen anderen Grund, das er so unentschlossen war...ein fast lächerlicher Grund. Er hatte noch nie mit einem Mädchen geschlafen. Natürlich hatte er schon Mädchen nackt gesehen, die Drachenmädchen auf der Schule waren oft nackt, wenn sie sich verwandelten. Doch er hatte sie nie...näher gesehen, ihre Geschlechtsteile, um genau zu sein. Darüber hinaus wusste er einfach nicht, was Mädchen so wollten oder anmachten...er kannte sich nur mit männlichen Geschlechtsteilen aus. Er wusste, was er gerne mochte und auch was Merlin mochte...darin war er ein Meister...aber Mädchen?

Sein Drache sagte, das es nicht so schwer wäre...doch er hatte Angst, sich vollkommen lächerlich zu machen. Was würde sein...wenn er versagte? Er wäre das Gespött des Dorfes und könnte nur noch bei Nacht und Nebel hinaus gehen, abgesehen davon...das dieses Mädchen enttäuscht wäre oder ihn auslachen würde. Er stellte sich das im Geiste vor und bemerkte, das er sich nicht wohl bei dem Gedanken fühlte...sich vor dem Mädchen auszuziehen, er hatte sich noch nie vor einem Mädchen ausgezogen...das war komisch. Und noch komischer, wenn sie seine Erektion betrachten würde, Arthur war sich sicher, das er sich schämen würde...verrückt.

Er strich sich durch sein Gesicht und seufzte wieder. Was für andere Männer ganz normal war und erregend...war für ihn ein Desaster. Er war so abgeschirmt von allem bei seiner Peinigerin aufgewachsen, das er einfach nichts wusste. Dort war nur Kev, der ihn schließlich in die körperliche Liebe einweihte, doch er war männlich und seitdem hatte er nur mit Männern geschlafen und nie nach Mädchen geschaut.

Es war zum Heulen oder...er war nur ein Angsthase, der sich vor neuem unbekannten Gebiet fürchtete.

Doch was er mehr fürchtete...zu versagen.


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Merlin stand inzwischen mit einigen Männern in der Mitte des Marktplatzes und unterhielt sich angeregt. Ein schöner Brunnen, umrahmt von Blumen, die im Sommer noch schöner waren, war dort in der Mitte schön angelegt und das Wasser plätscherte vor sich hin. Es war kalt und regnerisch, aber im Moment trocken. Und doch herrschte reges Treiben auf dem Platz, Leute...die etwas zu tun hatten oder Männer wie er, die einfach zusammen standen und sich unterhielten, sich zufällig getroffen.

Das Dorf war jetzt besiedelt, die Zelte abgebrochen. Endlich war es fertig und alle hatten schon ihre Häuser bezogen und Merlin fand es nicht klein. Das malerische Dorf erstreckte sich schon weit und auch verzweigt, mit kleinen gemütlichen Gassen und Größere. Alles war schön angelegt mit Blumen und sonstige Verzierungen, die die Kultur der Saris ausdrückten. Merlin fühlte sich hier sehr wohl...es war fast wie Urlaub. In der Nähe war ein schöner See und nur Wald und Wiesen. Doch auf der anderen Seite bauten sie Gemüse an und Weizen. Am Anfang wunderte sich der Drache, denn eigentlich waren die Saris ein Kriegervolk und doch hatten sie auch andere Talente...es war faszinierend.

Das Volk der Saris machte einen zufriedenen Eindruck und auch glücklich...sie hatten endlich eine Heimat, die lebenswert war. Doch wehe dem, der ihre Zufriedenheit oder ihre Lebensqualität störte...er würde ein böses Erwachen haben. Obwohl sie jetzt Felder bebauten, Waffen herstellten und Teppiche knüpften, um dieses in der Stadt später zu verkaufen...würden sie ihre Heimat verteidigen, blutig und grausam. Denn zu ihren Feinden waren sie grausam...mehr wie vielleicht ein anderes Volk.

Merlin lachte über etwas, was einer der Krieger sagte. Sie schätzten und respektierten den Drachen, der wohl als einer ihrer Einwohner wohl am meisten von ihnen abwich. Und nun auch ehrlich gesagt...wer wollte sich auch mit einem Feuerdrachen anlegen? Sie alle hatten in Kriegszeiten gesehen, zu was diese Drachen imstande waren und würden sich hüten, einen zu verärgern. Arthur kannten sie länger und er war sehr beliebt, wohl am meisten bei der weiblichen Bevölkerung, die ihn anhimmelten und nach ihm schmachteten. Mandolyn hatte wahrscheinlich recht mit der Annahme, das sie alle damit rechnen würden, das er im Frühling dabei war. Wohl die einzige Möglichkeit, ihn dort zu haben...was sie sich alle wünschten...im Bett. Ansonsten gehörte er nur Merlin.

Natürlich gab es auch genug, die Merlin gerne in ihr Haus locken wollten, doch...alle wussten, das er außen vor war. Er war ein Drache und konnte sich nicht unter den Saris fortpflanzen, selbst nicht unter der weiblichen Bevölkerung. Also würden sie nie das Vergnügen haben, ihn in ihr Bett einladen zu dürfen, denn der Drache schlief nur mit seinem Gefährten. Da konnten sie ihm den Hof machen wie sie wollten, er ging nie darauf ein.

Wieder lachte Merlin und einer schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter, als Mandolyn die Straße herunterkam und lächelte, als er den Drachen sah. Merlin schaute über die Schulter des Kriegers, der ihm gegenüber stand und sah ihn kommen. Er sagte etwas in die Runde und verließ sie, ging auf den Anführer zu, der von allen mit einem Kopfnicken begrüsst wurde.

„Hey", sagte Merlin und küsste ihn.

Irgendwie war das von ihrer intimen Beziehung hängen geblieben und nun war es normal, das sie sich kurz auf den Mund küssten. Eigentlich dachten sie nie darüber nach...es war einfach so. Obwohl Arthur das nie mit Aris tat und sich eher umarmte...doch diese beiden behielten diese intime Vertraulichkeit bei, ohne sich darüber Gedanken zu machen.

„Und? Hat Arthur sich schon entschieden?", wollte Mandolyn wissen. Merlin schüttelte den Kopf.

„Nein, aber er denkt ständig daran. Ich sagte ja, das ich ihn unterstütze...es wäre auch irgendwie mein Kind, denn wir würden es zusammen großziehen."

Mandolyn sah sich um und meinte grinsend

„Nun ja...die Mädchen rechnen fest mit ihm und können es nicht erwarten, bis ich ihn zur Jagd freigebe."

Merlin runzelte die Stirn

„Wie soll ich denn das verstehen?"

Er lachte

„Wenn ich offiziell bekannt gebe, das Arthur unter den Männern ist, der sich ein Baby wünscht...werden sie ihn umgarnen und jede will diejenige sein, die er wählen wird. Zumindest die Mädchen, die ihm eh schon nachlaufen."

„So schlimm?"

Wieder lachte er und schaute Merlin amüsiert an

„Sie fragen mich jeden Tag, ob er sich entschieden hat...das nervt. Er soll mal voran machen...ja oder nein. Wir haben Anfang März und im Mai geht es los. Was überlegt er denn so lange?"

Merlin grinste und sah zu Boden, jetzt wurde Mandolyn neugierig.

„Was ist los?"

Merlin grinste immer noch, weil er das wirklich lustig fand.

„Er hat ein Problem...eigentlich nicht", doch er nickte „Doch...für ihn scheint das ein Problem zu sein."

Mandolyn zog ihn jetzt zum Brunnen, dort wo die schönen Bänke standen und sie setzten sich.

„Also gut, Drache...ich bin jetzt neugierig. Was hat er denn für Probleme?"

„Nun...er hat Angst, mit einem Mädchen zu schlafen."

Mandolyn sah ihn entgeistert an

„Hey...die beißen nicht...vielleicht kratzen, aber man lebt danach noch. Und was den Spaß angeht, das ist auch nicht von der Hand zu weisen."

Der Drache lachte

„Nicht deswegen...er weiß nicht wie. Arthur hatte noch nie mit einem Mädchen geschlafen, geschweige...eines nackt gesehen, wenn du weißt, was ich meine...nicht so an gewissen Stellen. Er weiß nicht, wie er damit umgehen soll."

„Wie umgehen? Ich denke...er weiß doch, was er tun muss. Ich meine...er weiß doch, was er mit seiner Erektion tun muss."

Merlin lachte

„Sicher, das weiß er...ganz so unerfahren ist er ja auch nicht. Aber das ganze Drumherum...er weiß nicht, was Mädchen stimuliert und was er tun muss...eben das. Und er hat wirklich verfluchte Angst davor...Angst, das er es nicht hin bekommt."

Der Saris sah ihn immer noch so erstaunt an

„Das...glaube ich nicht...das ist sein Problem? Gott, Merlin...wir haben doch alle schon mit Frauen geschlafen, selbst du."

„Ich wusste ja auch, was ich tun konnte. Ich hatte eine Mutter und eine Schwester. Zara und ich sprechen oft über solche Themen, wir haben da keine Probleme. Und meine Mutter schilderte mir das in allen Einzelheiten...das war schon fast peinlich."

Mandolyn lachte

„Gott, das glaube ich dir, das wäre mir auch peinlich gewesen. Aber zum Glück tat das mein Vater. Ich denke...so Themen mit einem anderen Mann zu besprechen ist nicht so schlimm wie mit einer Frau. Ich hatte da wirklich Glück."

Merlin schaute ihn einen Moment an

„Hast du mit vielen Frauen geschlafen, Mandolyn?"

Er nickte

„Ja, am Anfang...so die ersten Anfänge. Junge Männer dürfen das offiziell, wenn sie zwanzig sind, aber die meisten haben in dem Alter schon Erfahrung. Sie tun es eben heimlich."

„So wie du", grinste der Drache.

„Klar, ich war keiner der Jungs, die warten wollten. Damals traf ich mich mit dem Mädchen in den abgelegenen Teilen der Höhle, so wie viele andere auch. Irgendwie machte das mehr Spaß, zu wissen, das wir das nicht offiziell durften. Mein Vater hätte mich totgeschlagen, wenn er es je raus gefunden hätte...doch ich war viel zu klug, um mich erwischen zu lassen."

Merlin lachte...das war typisch Mandolyn.

„Doch mit dreiundzwanzig merkte ich, das junge Männer mich sehr anzogen und irgendwann bin ich dann mit einem im Bett gelandet. Und seit dem ließ ich die Mädchen links liegen, denn ich hatte mich entschieden...für die Jungs. Und so liegt mein Augenmerk eben auf Männer, aber nun nicht mehr...Aris würde mich köpfen", sagte er amüsiert „Und...der Sex mit ihm ist sehr gut, ich hätte keine Ambitionen für andere."

Er musterte einen Augenblick den Drachen

„Außer vielleicht mit dir...das war damals der Wahnsinn", er lachte „Traut man euch Drachen gar nicht zu."

„Hey...das ist aber nicht sehr nett. Frag mal Zorin, Bartlet erzählte mir, er wäre der Weiberheld schlechthin. Die Frauen stehen auf uns Drachen", grinste er.

„Kann ich nach dir wirklich verstehen. Okay", sagte Mandolyn amüsiert „Zurück zu Arthur...nun ja, eigentlich kann es nicht schiefgehen...du solltest ihn aufklären."

„Wird mir ja nichts anderes übrig bleiben, er durchlöchert mich sowieso schon mit Fragen", seufzte Merlin. Mandolyn dachte einen Moment nach, sagte dann

„Kommt heute Abend zum Essen zu uns...wir werden darüber reden."

Merlin nickte

„Gute Idee", er stand auf „Okay, dann gehe ich mal zu ihm, bevor er mich suchen kommt."

Der Saris stand auch auf und Merlin schaute ihn einen Moment an

„Du wirst es tun, nicht wahr?"

„Ja, es ist meine Pflicht."

„Und Aris?"

Mandolyn lächelte leicht

„Er hadert auch noch etwas, aber ich denke...er wird sich dafür entscheiden."

Merlin grinste

„Zwei Babys...ihr werdet genug zu tun haben."

„Arthur muss nicht bei einem Baby bleiben, er kann auch mehrere haben...seine Entscheidung. Da du ja ausfällst...", er zog die Stirn in Krausen „Wieso eigentlich?"

„Wir gebähren keine lebende Jungen, sie kommen zuerst in einem Ei zur Welt. Da es sehr groß ist, würde eine menschliche Frau sterben. Ich denke...die Natur wusste, was sie tat, denn ich kann auch kein normales Mädchen schwängern, selbst wenn ich wollte."

Der Saris nickte, er kannte sich noch nicht so mit Drachen aus. Alles war noch neu für ihn, doch das ergab einen Sinn. Sie verabschiedeten sich und Merlin ging nach Hause.


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Sie traten am Abend in Mandolyns Haus ein und Aris begrüsste sie mit einem Lächeln. Er hatte gekocht und Arthur schaute sich in der Küche um, es roch sehr gut. Dann sah er zu Aris und sagte überrascht

„Ich wusste gar nicht, das du kochen kannst?" Er grinste

„Da du dich nur für meinen Schwanz interessiert hattest, ist das doch nicht verwunderlich. Du hast dir nie die Mühe gemacht, mich wirklich kennen zu lernen."

„Da muss ich Aris recht geben", sagte Merlin, der in die Küche kam.

„Ja...hackt nur alle auf mir herum. Mandolyn", rief er „Hast du auch was zu sagen?"

„Ja...Liebe geht durch den Magen, aber da du Aris nicht geliebt hast...wäre jedes Essen Verschwendung gewesen", rief er aus dem Nebenraum.

„Danke...jetzt fühle ich mich wohler", rief Arthur und grinste.

Es war sonderbar, obwohl sie früher Paare in einer anderen Zusammenstellung waren, belastete das ihre Freundschaft in keinem Maße. Im Gegenteil, sie sprachen auch darüber, doch ohne Groll oder Vorwürfe. Sie hatten sich geeinigt, das es zu der Vergangenheit jeden Einzelnen gehörte und sie das nicht einfach weg schoben, als wäre es unangenehm.

Aris sagte zu Arthur, das er sehr verletzt war, als er mit ihm brach. Doch er sagte auch, das er die Zeit nicht missen mochte, denn sie hatten auch schöne Zeiten. Das Gleiche bei Merlin, der nicht die heiße Affäre mit Mandolyn vergessen wollte, so wie der Saris auch. Und wenn sie auch das aus fadenscheinlichen Gründen taten und auch unter nicht angenehmen Umständen auseinander gingen, respektierten sie sich genug, um damit umgehen zu können. Zumal beide oder alle vier letztendlich bekommen hatten, was sie wollten...einen Gefährten, den sie aufrichtig liebten.

Etwas später saßen sie an dem Tisch in dem gemütlichen Haus, das nun auch mit dem ausgestattet war, was Arthur und Merlin von den Mädchen bekamen. Aris hatte nicht eher geruht, bis Mandolyn einigen Frauen den Auftrag gab, ihm auch Teppiche und Sonstiges zu machen. Er war Soldat und fand es gut, wie es war, doch was tut man nicht alles für den Mann, den man liebte. Merlin hatte gegrinst, als er eine Hausbesichtigung machte und Aris ihm alles zeigte...und Mandolyn die Augen verdreht hatte.

„Nun, Arthur...ich hörte...du hast Probleme mit meinem Angebot?"

Arthur, der sich gerade ein Stück Fleisch in den Mund stecken wollte, verharrte und ließ die Gabel sinken. Er sah anklagend zu Merlin

„Du...hast es ihnen erzählt?"

Bevor Merlin etwas sagen konnte, sprach Mandolyn

„Ja, und ich denke...das ist nicht tragisch. Jeder stand mal vor dem Problem, wir kamen alle nicht auf die Welt und waren perfekte Liebhaber."

„Ja...aber inzwischen habt ihr das drauf, ich gehe mal in der Annahme, das alle Anwesenden, außer mir etwas mit Mädchen hatten."

„Du auch, Aris?", fragte Merlin.

„Ja...so ähnlich wie bei Mandolyn...die Anfänge, bis ich wusste, was ich wollte."

„Tja", sagte Arthur „Ich nicht. Ich durfte das Haus nicht verlassen, um mich mit Mädchen zu treffen...ich durfte nur arbeiten, als ich die Schule fertig hatte. Abgesehen davon, das niemand mit mir gegangen wäre...ich war der Freak aus dem Haus der Hexe. Kein Mädchen hätte sich mit mir eingelassen und später hatte ich Kev. Und mir wurde klar, das ich Männer sehr erregend fand und Mädchen eher nicht. Problem gelöst. Zumindest hatte ich wenigstens mit Männer Erfahrung."

Mandolyn schüttelte den Kopf

„Ich verstehe dich nicht...die Mädchen sind meistens kein unbescholtenes Blatt mehr, sie haben auch ihre Liebschaften. Sie sind erfahren genug, um dich da durchzulotsen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."

Aris grinste

„Zumal sie dich alle mit so einer Macht wollen, da könntest du ein Minischwänzchen haben...die würden dich immer noch wollen."

„Danke...sehr erbauend", zischte Arthur sarkastisch und alle lachten.

„Das hast du ja nicht, im Gegenteil", sagte der Saris jetzt und Arthur schaute ihn an

„Woher willst du das denn wissen?"

Mandolyn grinste

„Nun...ich habe dich durch das Fenster gesehen...als wir vor Kurzem kamen...sehr beeindruckend."

Arthur schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an, dann wandte er sich an seinen Drachen

„Sagte ich nicht noch, das du die Vorhänge zuziehen solltest?"

Merlin schüttelte grinsend den Kopf

„Du hast gar nichts gesagt. Du kamst aus der Wanne und bist über mich hergefallen."

„Okay...dann tue ich das nicht mehr", sagte er.

Merlin lachte

„Wie lange? Einen halben Tag?"

Jetzt lachten sie alle und Arthur zeigte mit der Gabel auf Aris

„Und du bist still, denn du hast mich immer an der Hand genommen und zum See geschleppt."

„Ich bin mir ziemlich sicher, das er dich nicht schleifen musste", gab Merlin einen Kommentar ab.

Mandolyn lachte und alle anderen auch, dann lachte er auch. Er war wirklich froh, das sie alle so locker drüber standen...jetzt, wenn man bedachte, was sie alle mitgemacht hatten. Aber das Leben war viel zu schön, um dort etwas hinein zu interpretieren, was sie nur schlecht sahen. Es war eine schöne und auch eine schlechte Zeit gewesen und niemand wollte das vergessen. Diese Dinge gehörten zu ihren Leben und hatte sie geprägt und beeinflusst.

Doch wenn man es genau sah...hatte das Drama und auch die andere Konstellation doch etwas Gutes hervor gebracht.

Gute und wirkliche Freunde, die sich respektierten und ihr Leben gemeinsam verbringen wollten.

Wie Arthur immer sagte...das Leben geht oft seltsame Wege.



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Spät am Abend gingen sie schweigend nach Hause, Merlin schaute ihn an. Obwohl es dunkel war und nur die Sterne ihr kaltes Licht spendeten, sah er Arthur deutlich vor sich. Darin hatte er eindeutig einen Vorteil. Er schien nachdenklich zu sein und Merlin durchbrach das Schweigen.

„An was denkst du?"

Er lächelte leicht

„An uns. Wer hätte das gedacht, das wir mal über so etwas nachdenken...über Kinder."

Merlin schmunzelte

„Nun ja, ich hatte keine Chance dazu...darüber nachzudenken. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt."

„Ich weiß, das du Kael liebst, aber ich frage dich wieder...hast du es jemals bereut?"

„Nein", sagte Merlin direkt „Und wenn ich auch furchtbare sechs Jahre hatte, was dich angeht...war es doch schön. Schön bei meinem Sohn zu sein und sehen, wie er aufwächst. Ich hatte danach nicht viele Gelegenheiten ihn zu sehen. Der Krieg und die Armee, all diese scheiß Dinge, die wir am Hals hatten...ich habe viel verpasst."

Arthur sagte nichts und Merlin sprach weiter

„Doch nun hätten wir Zeit für Kinder. Keine Armee mehr, niemand der uns hier stört, ausgenommen die Familie. Genug Zeit mit Mandolyn und den Kleinen spazieren zu gehen", grinste er.

Arthur schüttelte amüsiert den Kopf

„Ich kann mir Mandolyn beim besten Willen nicht mit einem Baby vorstellen und...Aris auch nicht.

Merlin lachte

„Tja, diese Gedanken hatte ich auch schon. Ich bin ja mal gespannt, was er zustande bringt."

„Vielleicht etwas Besonderes wie du...ein weißer Feuerdrache."

„Das glaube ich nicht, er ist ja kein Drache, aber bei uns ist die Vielfalt groß, es kann alles Mögliche herauskommen, wenn die Drachen verschiedene Spezies sind. Kael hätte auch ein schwarzer Eisdrache sein können."

„Ehrlich?"

Merlin nickte lächelnd

„Nani und ich waren sehr gespannt, was er sein könnte und als er drei Tage später das Sofa in Brand steckte, wussten wir, was er für Element hatte."

Arthur lachte

„Das hat er getan?"

„Ja...so junge Drachen, er war ja noch ein Baby...können ihr Element noch nicht kontrollieren. Wir hatten stets einen Eimer Wasser neben dem Sofa stehen, aber ich möchte das nicht missen, auch wenn das Sofa ein paar Brandflecken hatte."

Arthur blieb stehen und schaute ihn an

„Bereust du es, das du keine Kinder zeugen kannst, denn..."

Merlin trat einen Schritt vor, er stand nun ganz dicht vor Arthur. Er hatte einfach zu viele Bedenken.

„Arthur...hör doch auf, dir den Kopf zu zermartern...wir lieben uns und du kannst dich mit menschlichen Wesen paaren, ich nicht. Das ist halt so. Aber wenn du dich dazu entschließt, werden wir beide ein Kind haben, egal, wer es gezeugt hatte. Wir...werden seine Väter sein und es lieben."

„Ich liebe dich, Merlin...das du so hinter mir stehst...es überrascht mich."

„Warum?"

„Schließlich musst du erdulden, das ich mit jemanden anderes schlafe."

Merlin kicherte

„Nun gut....wenn du einen anderen Weg weißt...ich bin ganz Ohr. Hast du eine andere Idee...ein Baby zu bekommen, dann raus damit."

„Nein."

„Okay...das wäre dann geklärt und Arthur...wir haben so viel mitgemacht mit anderen Partnern, wo viel mehr auf dem Spiel stand...also werde ich das wohl verkraften. Wir lieben uns und nichts konnte das ändern, gar nichts...also? Und nebenbei gesagt, andere würden sich davon schreiben, wenn sie die Erlaubnis von ihrem Gefährten hätten, mit jemanden anderen zu schlafen."

Arthur lächelte

„Du bist ein Spinner, aber zufälligerweise liebe ich solche Spinner sehr."

Merlin lachte und sah zu ihrem Haus

„Also gut, entscheide dich...Mandolyn will eine Antwort."

Arthur zog ihn an sich und küsste ihn

„Ja, werde ich, aber nun will ich dich lieben...mit meinem Herzen, meiner Seele und mit meinem Körper."

„Das Letztere wohl am liebsten, nicht wahr?"

Arthur gab keine Antwort und zog ihn ins Haus und küsste ihn stürmisch, fing an ihn auszuziehen und ließ seine wie Merlins Kleider achtlos liegen. Sie schafften es gerade noch bis zum Sofa, als sie sich eng umschlungen und keuchend küssten.

Und natürlich hatten sie wieder nicht die Vorhänge zugezogen.

DrachenblutWhere stories live. Discover now