Drachenblut Kapitel 36

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Drachenblut


Kapitel 36



Es war schon sehr spät, als Merlin durch die Schlucht flog und seine Höhle ansteuerte. Er landete sanft und verwandelte sich, sah über die Berge und zu den anderen Höhlen, vor denen Drachen in Menschengestalt saßen und neugierig in seine Richtung sahen. Das hatte Merlin immer gehasst, das jeder mitbekommen wollte, wer kam und ging, aber das schien überall gleich zu sein, auch in den roten Bergen. Drachen als Nachbarn waren in der Beziehung nicht anders als alle Nachbarn, immer auf der Suche nach irgendwelchen Gesprächen. Nun ja, sie würden bald genug zu reden haben und Merlin wusste, es wäre nichts Angenehmes, was sie sagen würden.

Er war wirklich mies drauf, nach diesem furchtbaren Streit mit seinem Vater und dem Rauswurf, deshalb nahm er Luft und versuchte sich zu beruhigen, Nani konnte nichts dafür, das sein Vater ein verbohrter Neandertaler war, der keine Grauzonen hatte. Bei Kristan gab es nur schwarz oder weiß und nur seine Vorstellung von Leben. Alles andere wurde von ihm diskriminiert, ohne das er es wirklich verstand, doch das Schlimmste war...er wollte es nicht verstehen. Er lehnte Merlins Lebensweise kategorisch ab, ohne darüber nur mal nachzudenken.

Er ging in die Höhle, durch den langen Gang und kam zu den Wohnräumen, in denen noch sanftes Licht brannte...Nani war wohl noch auf. Er trat herein und staunte nicht schlecht...er kannte den jungen Mann, der auf dem Sofa saß. Das war...moment...ja, Byran...der Eisdrache, der mit Nani zusammen sein wollte, wenn sie die Schule beendet hatte. Merlin hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, als Nani von ihm schwanger war.

Nani saß neben ihm und sie unterhielten sich, als Merlin langsam und leise herein kam und Nani den Blick hob, als sie ihn aus den Augenwinkel sah. Sie versuchte den Becher auf den Tisch zu stellen, während sie total geschockt und überrascht Merlin nicht aus den Augen ließ und dieser Becher gekippt wäre, wenn Byran nicht geistesgegenwärtig danach gegriffen hätte.

„Du solltest schon hinsehen, wenn du den Becher abstellst, Nani", meinte er amüsiert. Doch Nani hörte ihm nicht zu und stand auf

„Merlin? Das...das ist doch nicht möglich...oder doch?"

„Ich bin kein Geist, Nani...ich bin es wirklich", lächelte er.

Jetzt schnellte der Kopf von Byran herum und er sah genauso überrascht aus. Doch bevor Merlin etwas sagen konnte, stürzte Nani in seine Arme und küsste ihn. Merlin hielt sie fest und lächelte, weil sie weinte...Frauen, alle nah ans Wasser gebaut.

„Merlin, ich glaube es nicht. Als Kristan kam und mir die Nachricht brachte..."

„Ja, ist ja gut. Es ist alles gut...ich habe nur etwas länger gebraucht, um nach Hause zu kommen", sagte er sanft, ließ aber Byran nicht aus den Augen, der jetzt aufstand

„Ich freue mich, das du wieder da bist und...ich werde jetzt gehen."

Bevor Merlin etwas sagen konnte, war er weg. Nani zog ihn zum Sofa, sie setzten sich und Merlin sah sich um

„Schläft der Kleine schon?"

„Ja...ich...ich habe ihm noch nicht die Wahrheit gesagt. Ich sagte ihm...das du länger fort wärst, ich brachte es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen, Merlin", sagte sie und wischte sich die Tränen weg. Sie war wirklich glücklich, ihn zu sehen, auch wenn sie keine sehr tiefen Gefühlen verband. Er war der Vater von Kael und sie wollte ihrem Sohn nicht sagen, das er tot war.

Er nickte

„Vielleicht besser so, zumal niemand wusste...was wirklich los war. Was machte denn Byran hier?"

„Es ist nicht so, wie du denkst. Er wollte mir in dieser schweren Zeit beistehen, schließlich kenne ich ihn schon seit unserer Jugend. Er wollte mich nur trösten."

Merlin sagte nicht, das er sich sicher war, das er Nani wohl etwas anders trösten wollte, wie sie sich das vorstellte. Und er wusste, das sie ihn nicht betrügen würde, das war nicht ihre Art. Mutter seines Kindes und er vermisst? Sie wäre niemand, der in solch einer Zeit mit jemanden ins Bett steigen würde. Aber wenn sie es getan hätte, dann würde Merlin nichts dagegen haben, denn er war ja nicht besser. Er hatte sich mit Arthur ausgiebig am See geliebt.

„Mein Gott, Merlin...was war denn passiert? Wissen deine Eltern schon, das du wieder da bist?"

„Ja...ich komme von ihnen."

„Warum kommst du so spät...du hättest dort übernachten sollen und morgenfrüh hierher fliegen können."

Tja, das war auch sein ursprünglicher Plan gewesen...bevor ihn sein Vater aus der Höhle warf. Aber zumindest hatte er ein letztes Mahl bekommen...die Henkersmahlzeit, bevor es krachte.

Nani sah ihn an, sie war sehr glücklich, das er wieder da war, vor allem unverletzt. Sie hatte es schon schwer genommen, als sie die Nachricht bekam. Sie lebten schließlich sechs Jahre zusammen und hatten einen gemeinsamen Sohn...aber mehr auch nicht. Da machte sie sich gar nichts vor. Aber er wirkte bedrückt, sie kannte ihn gut genug, um das zu bemerken und er sah müde aus.

Sie streichelte über sein Haar und küsste ihn sanft auf die Lippen

„Du siehst müde aus. Ich denke...du gehst schlafen und morgen reden wir. Kael geht morgen mittag mit meinem Vater an den See...da reden wir."

Er nickte müde...er war sehr weit geflogen, fast Nonstop, wenn man den kleinen kurzen Aufenthalt nicht mitrechnete, den er bei seinen Eltern hatte. Und diese ganze Sache schlug ihm auf das Gemüt und machte ihn seelisch fertig...ja, schlafen war keine schlechte Idee und ein wenig abschalten. Er nickte

„Ja, ich denke, ich werde das tun, ich bin wirklich müde."

„Du musstest ja auch unbedingt diese beiden Strecken zusammen fliegen. Ich hätte mich morgen auch noch gefreut, dich zu sehen", sie zog ihn vom Sofa hoch und führte ihn ins Schlafzimmer. Sie schüttelte den Kopf, weil er sich so viel zugemutet hatte, sie konnte ja nicht wissen, das er heute Abend noch zu ihr fliegen musste.

„Zieh dich aus und dann ins Bett...Drache", sagte sie.

„Ich bin doch schon nackt. Was soll ich denn noch ausziehen?"

Sie lachte und schlug sich die Hand vor den Mund.

„Ach Gott...da siehst du mal, wie ich durch den Wind bin. Ich dachte, ich träume, als du plötzlich hinter mir standest. Also gut, dann gleich ins Bett", sagte sie amüsiert und schüttelte belustigt den Kopf. Sie war wirklich etwas neben der Spur, schließlich hatte sie mit allem gerechnet, nur nicht das er plötzlich hinter ihr stand.

Sie war glücklich, das er unverletzt wieder da war. Auch sie hatte sich Sorgen gemacht und sich die schlimmsten Sachen ausgedacht. Er war Kaels Vater und der Junge war verrückt nach ihm. Sie war auch sehr froh, das sie dem Jungen nicht sagen musste, das sein Vater nie wieder kam.

Merlin grinste über ihre Verwirrtheit und schlüpfte unter die Decke. Nani zog sich aus und legte sich neben ihn, er zog sie an sich

„Ich bin froh, das ich hier bin und...ich muss dir vieles sagen, Nani."

„Ja, aber erst morgen...schlaf jetzt, das kann warten."

Sie löschte das Licht und Merlin lächelte. Er hatte sich immer wohl bei Nani gefühlt, fast wie in einem wirklichen Zuhause. Aber das war es nie gewesen. Er war eigentlich immer nur halb hier gewesen. Sein Zuhause war Arthur, eigentlich immer und wo er war...war er zu Hause. Merlin wurde ernst...wie würde sie reagieren?

Doch er schüttelte leicht den Kopf...nicht denken, sondern mal abschalten und...er freute sich, seinen Sohn zu sehen.

Morgen...sagte er sich, als er schon wegdämmerte.


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Arthur betrat die Taverne und stellte sich an die Bar. Sein Vater war heute Morgen geflogen, versprach aber, bald wiederzukommen. Die Tage seines Urlaubs neigten sich dem Ende zu und er vermisste Merlin, obwohl er erst zwei Tage weg war. Er bestellte sich einen leichten Wein, nahm den Becher und drehte sich um, schweifte mit dem Blick durch die Taverne. Drachenreiter standen an der Bar und saßen am Tisch, sahen ihn an und tuschelten...es hatte sich wohl schon herumgesprochen. Arthur wunderte das nicht. Doch er verspannte sich etwas, als sein Blick zu dem hinteren Tisch fiel.

Dort saß Aris, mit anderen Drachenreitern...an ihrem Tisch, an dem sie immer zusammen gesessen hatten und starrte ihn ernst und grimmig an. Es war nicht zu verleugnen, das sein Blick nicht freundlich war. Arthur sah ihn einen Moment an und drehte sich wieder um. Er hatte ihn seit diesem Abend in der Unterkunft nicht mehr gesehen. Einen Tag später waren alle seine Sachen weg und das Bett abgezogen. Ein Kollege sagte ihm, das er in eine andere Unterkunft gezogen war und fragte natürlich...was denn mit ihnen beiden los sei. Jeder hatte gewusst, das sie ein Paar waren.

Arthur hatte ihm gesagt, das sie sich getrennt hatten. Es würde sich sowieso herumsprechen, was eigentlich los war. So etwas, wie sich trennen oder das er mit Merlin zusammen war, ließ sich auf einem Stützpunkt nicht geheimhalten. Er schaute zu den anderen Tischen, an denen Wayne mit seinem Bruder Floyd, Zimo und zwei andere Luftdrachen saßen, auch Zara und Will, der ihm zunickte.

Arthur hatte das Gefühl, das alle aus seinem Volk ihn anstarrten, einige Drachen auch und ihre Blicke waren nicht freundlich. Manche tuschelten und grinsten abfällig, wenn sie in seine Richtung sahen.

Sie werden uns anprangern und diskriminieren...auf beiden Seiten.

Das hatte Merlin gesagt und er hatte mit jedem Wort recht gehabt. Das Ganze hier war wie ein Spießrutenlauf, aber er würde sich nicht abschrecken lassen. Die meisten kannte er eh nicht, sie waren schon auf dem Stützpunkt, bevor er ankam. Meistens blieben sie unter sich, die Drachenreiter und Drachen, die mit ihm auf der Schule waren. Aber auch von ihnen sahen ihn einige abfällig an. Er stellte seinen Becher ab und ging in den hinteren Teil, wo die sanitären Anlagen waren. Drei große, muslulöse Drachenreiter nickten sich zu und folgten ihm.

Als Arthur aus der Toilette in den schmalen Flur kam, der nur schwach beleuchtet war, verstellten sie ihm den Weg. Er sah sie an und wusste...sie wollten nicht plaudern...und er kannte sie nur vom sehen, er fragte

„Kann ich euch behilflich sein, meine Herren?"

„Jaaa", sagte der Rechte von ihnen langsam und gedehnt „Wir wollten mal wissen...ob du wirklich einen Drachen fickst. Du weißt ja, man kann nicht immer darauf hören, was andere sagen, aber diese Information scheint eine gewisse Wahrheit zu haben."

Arthur war sich sicher, das sie das von Aris wussten, aber er konnte ihm das nicht verübeln. Er hatte ihm böse mitgespielt und nun würde er sich revanchieren. Arthur gab keine Antwort und der Große zog ihn am Kragen zu sich und drückte ihn an die Wand, die anderen beiden kamen näher und zu dritt standen sie dicht vor ihm.

„Nun...was ist, Drachenficker...tust du es und wenn ja...erzähl uns mal, wie das so ist. Abgesehen davon, das es eine Schande für unser Volk ist, den sie werden alle denken, das wir es nötig haben...an Drachen zu gehen. Wir fliegen mit ihnen und ficken sie nicht."

Währenddessen sagte Will, der Arthur gesehen hatte, als er nach hinten ging und die drei ihm folgten, nachdem sie sich zugenickt hatten.

„Jungs...ich denke, wir müssen mal alle die sanitäre Einrichtung besuchen."

Floyd nickte grimmig

„Das habe ich auch gerade gedacht", sagte er bestimmt, denn er hatte das auch gesehen.

Sie standen alle auf und Will sagte zu Zara

„Du bleibst am Tisch."

Sie stand auf

„Ich denke nicht daran", und ging an Will vorbei, der seufzte und ihr folgte. War ja klar, das sie nicht am Tisch blieb, dafür war sie zu impulsiv und natürlich wollte sie wissen, was nun abging.

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„Was ist", sagte der Große und alle drei grinsten böse „Wirst du uns nun erzählen, wie und ob du den Drachen fickst?"

„Da er ja nicht wählerisch ist...könnten wir uns ja auch mal an ihm bedienen", sagte der andere und griff Arthur in den Schritt, der seine Hand wegschlug.

„Wage es nicht, mich anzurühren, Arschloch", zischte er dem Typ zu, der ihn angefasst hatte.

Er hatte die drei schon mit anderen Männern gesehen...und wahrscheinlich trieben sie es zu dritt auch, was ja nicht verboten war. Doch Arthur hatte etwas dagegen, das sie ihn anfassten. Nun ja, sie waren zu dritt und nicht schwach, die Chance, das er gewinnen würde...war sehr gering. Aber er würde ihnen es nicht leicht machen. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht, das sie ihn sexuell belästigen würden und so wie das aussah, das auch durchziehen würden...Merlin wird sie umbringen, wenn er es jemals erfuhr, das sie ihn gegen seinen Willen nehmen würden. Er hatte wenig Hoffnung, das er da unbeschadet herauskam.

Sie lachten und derjenige, der ihn festhielt, meinte

„Keine schlechte Idee...anziehend ist er ja und so schöne blaue Augen. Bestimmt ist alles andere auch so schön. Wir werden dann gleich den Hinterausgang nehmen und etwas an den See gehen. Was hältst du davon?"

„Leckt mich, ihr Wichser", zischte Arthur und der Große grinste zu seinen beiden Freunden „Tja, dann werden wir aus ihm rausprügeln müssen, was wir wissen wollen."

„Und danach haben wir noch etwas Spaß", sagte derjenige, der ihn angefasst hatte. Er schien ganz wild darauf zu sein...die anderen wohl auch. Arthur wusste, das er hier im Moment niemand hatte, der hinter ihm stand...und er dachte mit Abscheu daran, was sie vorhatten.

Ohne Vorwarnung holte der Große aus und boxte Arthur in den Magen, der sich krümmte.

„Was ist...bleibt dir die Luft weg...Schlampe. Zuerst wirst du uns alles sagen und danach ficken wir dir den Drachen aus dem Leib. Das heißt...wenn wir fertig sind, hast du die Lektion gelernt und wirst das in Zukunft lassen", er grinste „Vielleicht gefällt es dir ja auch mit uns."

Doch plötzlich standen da Wayne, Floyd und die anderen Drachen, auch Zara. Floyd, der grinste und gerne Streit hatte, sagte schon mit Vorfreude

„Ich denke, ihr lässt ihn jetzt los, sonst werde ich und meine Freunde sehr ungemütlich."

„Ah, Drachen...hat er euch auch schon gefickt, wenn ihr ihm die Stange haltet...wohl eine gute Stange", meinte der Große spöttisch.

Floyd sprang blitzschnell vor und packte ihm am Kragen und schlug ihn gegen die Wand, er ließ Arthur los und schaute den Feuerdrachen überrascht an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, das er es wahr machen würde. Drachen waren auch in ihrer menschlichen Gestalt stärker, als alle anderen.

„Sieh mal", zischte Floyd, schon richtig sauer, nach der fiesen Bemerkung. Er war ein Feuerdrache und dementsprechend schnell von null auf hundert, seine Augen wurden dunkel violett.

„Ich meine es wirklich gut mit dir und den anderen zwei. Nun.. ich will nicht unbedingt unsere Taverne in Brand stecken, aber man kann ja alles wieder aufbauen...dich auch?"

Dem großen blonden Drachenkrieger fiel sein Grinsen aus dem Gesicht und er sah auf den schwarzen Rauch, der aus Floyds Nase kam, Zimo sagte belustigt, ihm schien das Spaß zu machen.

„Einen kleinen Rat von einem Luftdrachen? Leg dich nie mit Feuerdrachen an, sie reagieren sehr aggressiv und haben dann ihr Feuer nicht unter Kontrolle. Wenn du nicht als gegrilltes Drachenreiterlein hier rausgehen willst, schlage ich vor...ihr drei macht jetzt den Abgang."

Die anderen zwei nickten heftig, ihnen war jeglicher Spaß vergangen und Floyd stieß eine kleine Flamme aus, kurz vor dem Gesicht des entsetzten Drachenreiters, den er immer noch an der Wand hielt.

„Ups...ich glaube, das stimmt mit der mangelten Kontrolle und je länger ich dich sehe, umso unkontrolllierter wird es...oh je",meinte Floyd gespielt bestürzt.

Zara trat etwas vor und legte nachdenklich einen Finger an ihr Kinn. Sie zog die Stirn in Falten, als sie sagte...denn sie war auch richtig zornig.

„Weißt du, Floyd...ich habe mich immer gefragt...wenn ich jemand zu Eis erstarren lasse...denkst du, du könntest ihn mit Feuer wieder auftauen?"

Floyd grinste und sah den Drachenreiter an

„Ich weiß es nicht...vielleicht sollten wir das draußen mal testen. Es haben sich gerade drei Freiwillige gemeldet."

„Lasst mich los! Ihr seid doch alle verrückt", schrie der Große und die Panik stand ihm im Gesicht, den anderen beiden erst recht, die von den anderen festgehalten wurden, alle Farbe war aus ihren Gesichtern gewichen. Doch Floyd war noch nicht fertig, er genoss das sehr.

„Mal sehen...okay...wenn du dich bei Arthur entschuldigt hast, denke ich vielleicht darüber nach."

„Ich denke nicht daran, er ist ein verdammter...", zischte der Drachenreiter und sah den sprachlosen Arthur abfällig an.

„Sag es nicht", sagte Floyd ruhig, aber man hörte den Zorn in seiner Stimme „Du weißt doch...schlechte Kontrolle...du willst doch sicher nicht, das dir gleich sehr heiß wird."

Der Drachenreiter gab keine Antwort und wollte sich nicht entschuldigen. Floyd legte etwas den Kopf schief, musterte den Mann, den er unerbittlich an der Wand hielt. Er sprach ohne den Blick von dem Kerl zu nehmen.

„Zara...es sieht so aus, als würdest du heute eine Antwort auf deine Frage bekommen."

Sie grinste böse und der blonde Typ sagte schnell

„Okay..okay...es tut mir leid, Arthur. Ihr seid doch alle irre", schrie er danach.

Floyd kam nah an sein Gesicht und er hustete, weil der schwarze Rauch ihm in die Nase zog.

„Wenn ich dich je wieder in Arthurs Nähe sehe oder sonst irgendjemand...keine Warnung mehr, nur noch flammendes Inferno, verstanden? Sag das allen oder sie lernen die Bedeutung Feuer und Eis von einer neuen Seite kennen."

„Ja..ja...ist ja gut, ich hab es kapiert", sagte er und die drei nahmen die Beine in die Hand und verließen fluchtartig die Taverne, nachdem Floyd und die anderen sie losließen.

Arthur sah sie alle völlig perplex an, noch immer hielt er sich den Bauch, er hätte niemals Hilfe von dieser Seite erwartet. Wayne schüttelte den Kopf und sah seinen jüngeren Bruder an

„Das war ja wieder mal allerliebst von dir und ich weiß, du stehst darauf."

Floyd grinste und zuckte die Schultern

„Ich kann ja auch nichts dafür, das ich so unkontrollierbar bin", sagte er belustigt, er wandte sich an Arthur „Alles klar?"

Dieser nickte nur, immer noch total überrascht. Will sah zu Zara und schüttelte lächelnd den Kopf

„Also...derjenige, der mit dir Krach bekommt, tut mir jetzt schon leid. Wo hast du nur diese Ideen her...einfrieren und mit Feuer auftauen?"

Floyd lachte

„Sie ist genau so, wie ein Eisdrache sein sollte...eiskalt, wenn es darauf ankommt...beschwere dich nicht."

Zara hatte zwar mit beiden Brüder eine Beziehung gehabt, die schlecht endete, aber das war lange vorbei und sie war nicht nachtragend. Sie verstand sich mit den Brüdern gut...vorbei war vorbei. Und Zara war keine, die ewig mit jemanden Streit hatte, dafür war sie zu sanftmütig. Das sagte immer Will, aber vielleicht ab heute nicht mehr.

Er traute ihr ohne nachzudenken zu, das sie wirklich jemanden einfror, der ihre Familie bedrohte und für sie gehörte Arthur jetzt dazu...er war Merlins ein und alles.

Endlich hatte Arthur seine Stimme wieder und fragte

„Ihr wisst von mir und Merlin?"

Wayne antwortete

„Sicher...er hatte uns gebeten, ein Auge auf dich zu haben, wenn er weg ist. Es scheint, das Merlin so etwas schon geahnt hatte. Und da dein Feuerdrache nicht da ist...übernehmen wir den Job."

„Ich denke, sie hatten Glück, Merlin nicht zu begegnen...sie hätten wahrscheinlich einige Brandblasen, wenn nicht noch Schlimmeres. Merlin versteht in der Hinsicht gar keinen Spaß", sagte Zara, die sich erinnerte, was er mit Connor vorhatte.

Arthur sagte nichts dazu, er wusste...wenn diese drei das getan hätten, Merlin wäre ausgeflippt und es wäre etwas Schlimmes geschehen. Er wollte Connor verbrennen, weil er Zara geschlagen hatte. Diese drei wären in Flammen aufgegangen, wenn sie Arthur angegriffen hätten, da war er sicher. Und er war froh, das es nicht dazu gekommen war. Aber er wollte etwas wissen.

„Und ihr regt euch nicht auf...weil ich mit Merlin...so zusammen bin...ich meine...", stammelte Arthur, immer noch etwas überrascht.

„Solange du nicht versuchst, ihn als Drache zu ficken...finden wir das in Ordnung", grinste Floyd.

„Floyd", ermahnte Wayne ihn kopfschüttelnd „Also wirklich. Auf was für Ideen kommst du denn?"

Arthur sah in die Runde und alle grinsten ihn an...er musste auch lächeln.

„Ihr seid Idioten...ihr habt sie doch nicht mehr alle...in Drachenform?"

„Wäre etwas schwierig", grinste Will

Alle lachten und klopften ihm auf die Schulter und Arthur schüttelte den Kopf. War ja klar, das so etwas kam, aber zum Teufel...er war nie froher wie heute, die Meute zu sehen.

„Okay...lasst uns an den Tisch gehen und etwas trinken, meine Kehle ist so trocken von dem Rauch", sagte Floyd und sie gingen in die Taverne.

Arthur setzte sich an ihren Tisch und sah in die Runde. Merlin konnte sehr stolz auf seine Drachenfreunde sein...es waren Freunde. Sie hatten Merlin versprochen, Arthur zu beschützen und nach diesem Auftritt würde ihn wohl niemand mehr belästigen. Er war umgeben von Drachen...die alle sehr mächtige Elemente hatten.

Zara drückte seine Hand und sagte leise

„Es tut mir leid, Arthur...das ich dich so angefeindet habe. Kannst du mir verzeihen?"

Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange.

„Aber immer, du bist doch Merlins kleine Schwester. Ich kann das ja jetzt verstehen...und ich schlage vor, wir vergessen das."

Sie nickte froh und Will legte seinen Arm um sie

„Das...ist mein Drache, such dir gefälligst einen anderen. Ach ja, du hast ja schon einen, er ist nur gerade nicht da", sagte er gespielt eifersüchtig und Zara gab ihm einen Stoß.

„Gib acht, Braundrache."

Arthur lachte, er war sehr glücklich...er hatte viele Drachenfreunde, etwas womit er gar nicht gerechnet hatte.


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Kaels Gesichausdruck erhellte sich, als er in die Wohnhöhle kam und seinen Vater dort stehen sah. Nani hatte ihm nichts gesagt und wollte ihn überraschen.

„Vater!", rief er erfreut und rannte ihm in die Arme. Merlin nahm ihn hoch, küsste ihn und drückte ihn an sich. Er konnte nicht beschreiben, wie sehr er diesen kleinen Drachen liebte.

„Hallo, mein Großer, du bist ja schon wieder gewachsen", lachte er und stellte ihn wieder auf den Boden."

„Natürlich...ich will doch auch bald fliegen können."

Merlin lachte

„Das dauert aber noch ein bisschen."

Er war sich fast sicher, das auch sein Sohn wohl früher fliegen würde, als normal. Er hatte so viel von ihm, bestimmt auch die Gabe...außergewöhnlich fliegen zu können.

„Hast du wieder die bösen Drachen gesehen, Vater?"

Merlin ging in die Hocke

„Ja, deshalb hatte es solange gedauert...ich musste sie alle abhängen."

Kael lachte

„Die können wohl nicht so gut fliegen wie wir, nicht wahr, Vater? Erzählst du mir von deinen Abenteuer?"

Nun ja, dieses Abenteuer wäre beinahe schief gegangen, doch sein Sohn war immer verrückt nach den Geschichten, auch wenn Merlin in den Geschichten mehr erfand, als es wirklich war. Kael musste noch nicht diese schlimme Horrorgeschichten hören.

„Einer hatte mich verletzt", sagte er und Kael wurde ernst.

„Schlimm? Hat es weh getan?"

„Nein, nicht schlimm...und es hatte nur ein wenig weh getan", sagte Merlin und Nani sah ihn besorgt an. Sie wusste, das etwas passiert war, doch Merlin schüttelte leicht den Kopf, wollte sie nicht aufregen.

„Dann unterhaltet euch mal, ich mache das Frühstück", sagte sie und verschwand. Merlin spielte den ganzen Morgen mit deinem Sohn, erzählte ihm Abenteuergeschichten und freute sich, wenn er ihn mit glänzenden Augen ansah. Er wurde ihm im Aussehen immer ähnlicher, auch wenn seine Haare, die weich über seine Schultern fielen, weiß waren.

Er würde seinen Sohn nie verleugnen und er wollte ihn nicht aufgeben und hoffte sehr, das Nani nicht so verbohrt...geschockt und zornig wäre, wenn er später mit ihr sprach.

Aber viel Hoffnung hatte er nach seinen letzten Erfahrungen nicht.

DrachenblutWhere stories live. Discover now