Drachenblut Kapitel 14

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Drachenblut


Kapitel 13



Es machte natürlich die Runde in der Schule, das Zara und Floyd nicht mehr zusammen waren. Doch sie ging mit erhobenen Hauptes durch die Schule. Zara nahm es dennoch schwer, vor allen Dingen, wenn sie sah, wie Floyd mit anderen Mädchen flirtete. Okay...sie wären selbst schuld, wenn sie sich mit ihm einlassen würden, aber er war schon ein charmanter Dreckskerl.

Wayne kam ihr entgegen, er sah sie und suchte eine Chance abzubiegen, doch das war auf diesem Gang nicht möglich. Als er an ihr vorbeiging, lächelte er leicht und sagte

„Zara."

Er wollte schnell weitergehen, doch sie blieb stehen.

„Wayne?"

Er stoppte und drehte sich um, Zara ging auf ihn zu, blieb dicht vor ihm stehen.

„Ich habe nachgedacht...über das was du gesagt hast."

„Vergiss es...ich war zornig. Ich wollte das nicht sagen und es war nicht richtig. Es tut mir leid, das ich dich angeschrien habe...vergiss es."

Sie schüttelte den Kopf

„Nein, ich will das nicht vergessen...hast du das Ernst gemeint...das du in mich verliebt bist?"

„Ja."

Sie sah zu Boden, aber dann sagte sie

„Weißt du, was mich stutzig macht? Du sagst, das du in mich verliebt bist, aber du kennst mich überhaupt nicht. Wie kann man jemanden lieben, den man nicht kennt? Du weißt nichts über mich, nicht was ich mag oder nicht mag. Wo ich herkomme und wer meine Eltern sind."

„Ich habe dich kennengelernt, als du diese drei Tage bei uns warst. Du bist ein sehr nettes Mädchen, nicht auf Abenteuer aus und lustig. Und du bist sehr hübsch."

Wieder schüttelte sie den Kopf

„Weißt du...ich werde nicht zweimal so blöd sein und mich in die Arme von einem Mann stürzen, der mir Honig um den Mund schmiert und mir Komplimente macht, ohne ihn zuvor kennengelernt zu haben. Aus Fehlern lernt man, weißt du."

„Und was willst du mir damit sagen?"

„Wenn du Interesse daran hast, mich kennenzulernen, dann bin ich nicht abgeneigt. Aber ganz normale Treffen ohne Intimitäten. Wir lernen uns kennen, unsere Schwächen und was uns freut...etwas aus unserem Leben erfahren...nun, uns eben kennenlernen. Und dann...dann kannst du abwägen, was und ob du etwas für mich empfindest...aber du kannst nicht sagen...du liebst mich, wenn du mich nicht kennst. Also...willst du mich kennenlernen?"

Wayne lächelte leicht

„Sehr gerne. Also treffen wir uns und unternehmen etwas, wie im Garten sitzen oder wir fliegen eine Runde. Reden über alles Mögliche, was uns so einfällt?"

„Ja...wie wäre es mit morgen, wir fliegen zum Gipfel und sehen uns die Bergwelt an."

Er nickte

„Wann?"

„So um drei Uhr nachmittags? Ich habe bis zwei Uhr Unterricht, das heißt, eine Flugstunde, aber danach können wir uns treffen."

„Okay...ich werde an der Landebahn sein."

„Alles klar, bis dann...ich freu mich", sagte sie und ging weiter.

Wayne sah ihr überrascht nach, doch dann lächelte er. Hier hatte er seine Chance und er würde sie nützen. Und er war nicht annähernd so wie sein Bruder, er meinte, was er sagte. Aber das...das würde sie schon noch rausfinden.


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„Was ist denn mit Zara und Floyd los?", fragte Arthur, als sie im Garten saßen und Strategie lernten.

Er hatte Merlin überreden müssen, denn die Lernerei war nicht seine Sache und Strategie, erst recht nicht. Aber Arthur meinte, das es wichtig war und bot ihm an, mit ihm zu lernen...ein Angebot, was er nicht ausschlagen konnte...trotz Strategie.

„Nichts, sie hat sich von ihm getrennt. Er ist ein...Matcho, hatte ihr die große Liebe vorgespielt, um sie ins Bett zu bekommen und danach flirtete er mit anderen Mädchen. Sie erwischte ihn, als er mit einer anderen rummachte."

„Das ist nicht schön zu hören. Aber ich hatte bei ihm gleich den Eindruck, so draufgängerisch wie er auftritt, das er nicht treu sein würde. Er hat so eine Art an sich..." Er sprach nicht weiter, fragte anstatt „ Wie hat sie es aufgenommen?"

„Wie schon? Sie ist ein Mädchen...weinen, hysterisch sein...das volle Programm", antwortete Merlin und grinste „Aber sie ist ein Eisdrache, die sind zäh. Sie hatte sich schnell beruhigt und jetzt trifft sie sich mit Wayne."

Arthur sah ihn überrascht an

„Mit seinem Bruder? Nun...ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist."

„Er hatte mit ihr gesprochen und ihr gesagt, das er sie liebt, aber Zara hat ins Feuer gegriffen und zweimal verbrennt sie sich nicht. Sie treffen sich nur und unternehmen etwas, lernen zusammen und so...sie will ihn erst kennenlernen. Sie kannte Floyd nicht, als sie mit ihm zusammen kam und sieh, was dabei herausgekommen ist. Nochmal macht sie diesen Fehler nicht."

„Find ich gut."

Merlin sah ihn einen Moment an, schaut sich um, ob niemand in der Nähe war und nachdem die Luft rein war, nahm er Arthurs Hand und küsste sie

„Ich bin ja so verrückt nach dir...wie lange haben wir nicht mehr zusammen geschlafen?"

Arthur seufzte

„Drei Monate, zwei Tage und sechs Stunden."

Merlin lachte...es war lustig, das er es so genau wusste. Anscheinend schien er mitzuzählen oder Buch zu führen...oder er verging vor Sehnsucht und wusste es deshalb so genau.

„Du hast die Minuten und Sekunden vergessen", lachte er immer noch.

Arthur beugte sich vor und zischte

„Das ist nicht lustig...wenn du heute Nacht kommst...garantiere ich für nichts."

Merlin sah ihn an, sein Drachenreiter konzentrierte sich wieder auf das Buch auf seinem Schoß, doch er fragte belustigt

„Was hast du denn vor?"

Arthur sah ihn nicht an, sondern auf sein Buch, als er leise sagte

„Ich werde dich küssen und dann auf die Knie gehen und dich saugen und lecken, bis du in meinem Mund kommst und dann werde ich dich ficken...hart und schnell, das du nicht mehr weißt, wer du bist."

Er sprach leise und verführerisch und Merlin hing gebannt an seinen Lippen, sein Lächeln verschwand und die Belustigung machte Begehren Platz, er sah nach unten und fluchte

„Verdammt...warum frage ich überhaupt...ich Idiot."

Arthur grinste, er wusste, das er hart war und meinte nur schelmisch

„Das mit den weiten Kutten ist nicht so schlecht....nicht wahr?"

„Sehr lustig...wirklich lustig. Das hast du doch extra gemacht, aber ich bin selbst schuld...was frage ich auch?"

Arthur grinste und beide drehten sich um, als Zara kam und sagte

„Hier seid ihr. Und Merlin lernt...ist er krank?"

„Wahrscheinlich", meinte Arthur nur, immer noch grinsend.

Jetzt war Merlin wirklich froh, das er diese Kutte trug und sagte

„Wie war denn dein Date mit Wayne?" Er musste sich von den Bildern ablenken, die in seinem Kopf spukten.

„Sehr gut...wir sind geflogen und haben geredet. Er ist sehr nett und erzählte mir von seinem Leben."

„Das ist gut", sagte Merlin und setzte sich so, das man nichts sah, Arthur kicherte und er warf ihm einen nicht freundlichen Blick zu.

„Das wirst du noch bereuen", sagte er zu ihm.

„Was denn?", fragte Zara.

„Och...er ist frech. Eigentlich ist er das ja immer."

„Das bist du auch, ich denke, ihr zwei habt euch gesucht und gefunden", meinte Zara.

Wie recht sie damit hatte...konnte sie nicht wissen.


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In der Nacht kam Merlin in den Garten, Arthur zog ihn hinter das große Gebüsch und küsste ihn. Er griff unter Merlins Kutte und legte seine Hände an seinen Hintern, und drückte ihn an sich, während sie sich küssten.

„Das hat jetzt ein Ende...drei Monate sind definitiv zu lang, Merlin...ich bin ja so heiß auf dich", sagte Arthur.

Und dann machte er wahr, was er sagte, ging in die Knie und hob Merlins Kutte hoch, leckte über seine Erektion. Merlin zischte

„Was tust du? Hör auf...wenn...wenn...jemand...oh...gut...oh Himmel."

Arthur verwöhnte ihn bis Merlin kam, er legte eine Hand an seinen Mund, als er stöhnte und sein Sperma in Arthurs Mund pumpte...schreien konnte er hier nicht.

Er keuchte, als Arthur hochkam und ihn küsste, ihn auf den Boden zog und leise sagte

„Geh auf die Knie."

Merlin tat, was er sagte...noch immer benebelt von seinem Höhepunkt und er hörte, wie Arthur seine Hose öffnete und kurz danach groß und sehr präsent in ihn eindrang. Er stöhnte auf, er fühlte sich groß an, warm und so gut, wieder stöhnte er, doch Arthur zischte

„Schscht...leise."

„Oh man...du hast gut reden...du lieber Himmel, wie habe ich das vermisst...schneller, Arthur", stöhnte er

„Du sollst still sein, sonst ist das unsere letzte Nacht in der Schule", sagte Arthur und sah sich um, doch dann schloss er seine Augen...verflucht, Merlin fühlte sich so gut an, er biss sich auf die Lippe, um nicht zu stöhnen.

Arthur nahm ihn hart, schnell und kam mit einem leisen Stöhnen tief in Merlin, der spürte, wie er in ihm zuckte.

„Oh Himmel", sagte Merlin und ließ sich auf den Boden fallen, Arthur neben ihm.

„Das war gut, aber wir werden von der Schule fliegen."

„Noch nicht", keuchte Arthur „Aber wenn du weiter so laut stöhnst...dann schon."

Merlin drehte sich um und küsste ihn, sah auf seinen Penis und beugte sich herunter, leckte über die Spitze, nahm den letzten Rest seines Spermas auf.

„Du schmeckst einfach nur gut", meinte er und leckte wieder über den Schlitz.

„Hör jetzt auf...wir müssen zurück", sagte Arthur und machte seine Hose zu, stand leise auf und zog Merlin mit sich hoch

„Ich gehe zuerst...du wartest. Und gib acht, das dich keiner sieht, Drache."

Merlin nickte.

Arthur sah sich um, drehte sich nochmal um und küsste Merlin...dann ging er. Merlin wartete fünf Minuten, dann ging er auch, doch er traf auf Flinn, der gerade von Kanes Zimmer kam. Sie hatten den Abend zusammen verbracht, Karten gespielt und...nun ja, ein, zwei Küsse waren schon drin. Es war einfach schwer, neben Kane zu sitzen und ihn nicht zu küssen.

„Merlin...wo kommst du mitten in der Nacht her?"

„Ähm...ich konnte nicht schlafen und war ein wenig im Garten."

„Allein?"

„Natürlich allein oder siehst du hier jemanden."

„Nein, es ist nur seltsam, das du nicht schlafen kannst. Ich meine...nach dieser anstrengenden Flugstunde?"

Der Drache winkte ab

„Ach das...das mache ich doch mit links. Ich wollte nur ein wenig Luft schnappen, das ist alles. Ich denke, das ich jetzt einschlafen werde."

„Na gut, aber jetzt ab ins Bett."

Merlin nickte und ging weiter

„Gute Nacht."

„Gute Nacht", sagte Flinn und sah ihm nach...allein im Garten?

Wer es glaubt wird selig. Er würde darauf wetten, das Arthur auch mit Schlafproblemen zu kämpfen hatte und mit Sicherheit auch frische Luft atmen musste. Solange er sie nicht auf frischer Tat ertappte...war es gut. Denn auf Vermutungen hin, konnte er sie nicht verweisen.

Am nächsten Morgen hatten sie früh Unterricht und Merlin kam in den Klassensaal, Arthur lächelte ihn an, als er sich neben ihn setzte.

„Gut geschlafen?"

Doch Merlin beugte sich zu ihm und sagte leise und anklagend

„Arthur...ich bin Flinn begegnet, er kam wohl von Kane. Das war verdammt knapp."

„Was hat er gesagt?"

„Er fragte, wo ich herkomme. Ich sagte, ich war im Garten an der frischen Luft, weil ich nicht schlafen konnte. Aber ich denke, das hat er mir nicht so richtig abgenommen. Er fragte, ob ich allein war und sah mich so seltsam an. Ich schlage vor, das wir die Gartentreffen einige Zeit lassen, bevor er uns wirklich erwischt."

Arthur nickte

„Vielleicht besser, zumal wir bald wieder ein freies Wochenende haben. Du hast recht...es ist zu gefährlich."

„Ich muss mal nach Hause fliegen, wenn ich frei habe. Zara und ich waren lange nicht dort und meine Eltern wollen uns sehen."

„Ich komme mit."

„Kannst du, aber dort läuft nichts...das weißt du. Ich werde bestimmt nicht mit dir Sex haben, wenn mein Vater in der Höhle ist...da kann ich mich ja gleich umbringen. Drachen hören eine Stecknadel fallen, glaube mir."

„Egal, aber wir werden zusammen sein und vielleicht...irgendwo anders", Arthur sah ihn an „Wir sollten das ausnützen, wir haben eh nicht viel frei."

„Mal sehen, aber hier halten wir jetzt mal still...das wird zu heiß...Flinn ist misstrauisch."

Arthur sagte nichts, nickte nur und als die Stunde vorbei war, rief Dael ihn zu sich

„Arthur...dein Vater schickt dir nächste Woche Zorin, der dich zu ihm in die Stadt bringt, wenn ihr euer freies Wochenende habt. Ich soll dir das sagen."

„Danke."

Arthur ging nach draußen, Merlin wartete auf ihn

„Okay...Planänderung, ich bin das freie Wochenende bei meinem Vater."

„Ist doch toll."

„Ja", sagte Arthur, nicht sehr erfreut.

Merlin blieb stehen

„Arthur...wenn du mit mir nach Hause fliegst, dort müssen wir nur Freunde simulieren, wegen meinen Eltern. Und dein Vater macht sich echt Zeit für dich...nutze das."

„Ja, du hast ja recht. Ich sehe ihn sowieso so wenig."

Merlin grinste

„Na also."

„Kein Garten und kein Wochenende...das ist gelinde gesagt...verfluchter Mist", meinte er.

Merlin beugte sich vor und flüsterte in sein Ohr

„Ich habe es genossen, wie du mich gestern Nacht gefickt hast...denk daran, wenn wir nicht zusammen sind."

Arthur sah ihn an, seine Augen sagten alles, Begehren und der Gedanke an gestern spiegelten sich darin. Er war süchtig nach Merlin und rettungslos verloren.


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Zara und Wayne verstanden sich wirklich gut, er hatte nicht einmal versucht, sie zu küssen oder sonst etwas gesagt oder getan. Inzwischen kannten sie sich sehr gut, sie wusste, was seine Lieblingsfarbe war, was er mochte und was nicht, alles über seine Kindheit und Träume. Und auch er wusste einiges über Zara. Er war eigentlich ganz süß und auch so ganz verschieden zu Floyd. Er sah alles anders und war auch nicht so draufgängerisch, eher vernünftig.

Sie saßen auf dem Gipfel und sahen über die Landschaft, beide eingehüllt in dicke Jacken, die sie mitgenommen hatten.

„Es ist wirklich schön hier oben", sagte sie und sah über die Bergkette, weiter unten war die Schule.

„So schön wie du."

Sie lachte

„Hör auf Süßholz zu raspeln."

Er lächelte und sah sie an

„Und? Wir treffen uns jetzt schon über zwei Monate und was denkst du?"

Sie schaute über die wundervolle Aussicht, über die schneebedeckten Gipfel, als sie antwortete

„Vielleicht, das du mich nicht verlässt, wenn du mit mir geschlafen hast."

„Ich würde dich nie verlassen und ich bleibe noch dabei...ich liebe dich, jetzt noch mehr, da ich dich kenne."

Sie sah ihn an und dann beugte sie sich vor, sie küssten sich...zart, vorsichtig. Zara sah ihn an und leckte sich die Lippen, was er gebannt beobachtete.

„Küss mich endlich richtig, Feuerdrache", sagte sie und er zog sie an sich und küsste sie intensiv und er konnte wundervoll küssen.

Als sie sich lösten, sah sie ihn an, er trug seine silbernen Haare kürzer, bis knapp über die Schultern und seine Augen waren heller als die von Floyd...ein schönes helles violett.

„Okay...du hast erreicht, was du wolltest...ich habe mich in dich verliebt, aber wenn du..."

„Ich bin nicht Floyd", fiel er ihr energisch ins Wort, sie nickte nur.

Nein, er war nicht Floyd. Er war nicht so draufgängerisch und so charmant. Er war kein Drache, der die Aufmerksamkeit auf sich zog...er war das glatte Gegenteil von seinem Bruder. Natürlich sah er gut aus und war ein Feuerdrache, aber seine zurückhaltende Art und wie er Zara behandelte...machte ihn auf irgendeine Art sehr sexy.

„Fliegen wir zurück...ich habe kalt."

Sie zogen sich aus und verstauten die Kleider in einer Tasche. Zara schlang ihre Arme um sich und zitterte.

„Verwandle dich, bevor du erfrierst", sagte Wayne, während er die Tasche packte. Sie verwandelte sich und flog los, als Drache machte ihr die Kälte nichts.

Wayne folgte ihr kurz darauf, drehte noch eine Schleife und nahm mit seinen Krallen den Rucksack auf, dann flogen sie hinunter zur Schule.


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Das Fest des Herbstes wurde gefeiert und alle waren anwesend. Da stand kein Arthur mehr abseits, einsam und allein und beobachtete die anderen. Nein, er stand neben Merlin und lachte, amüsierte sich. Merlin beobachtete ihn, als er mit Will Blödsinn machte, er hatte sich so verändert. Kein trauriger, grüblerischer Arthur mehr, der schweigend durch die Schule lief. Er sprühte vor Lebensfreude und genoss die Gesellschaft der anderen. Er und Merlin waren eng miteinander verbunden, sie liebten sich und waren glücklich...wenn da nur nicht diese Regeln wären. Sie hielten sich im Moment daran, auch wenn das schwer war, denn das freie Wochenende waren sie nicht zusammen gewesen.

Arthur hatte es mit seinem Vater verbracht und es war toll gewesen. Sie hatten viel geredet, sich die Stadt angesehen und Bartlet hatte ihm von seiner Mutter erzählt. Nach all den langen Jahren des Schweigens erzählte er Arthur von seiner Mutter und es war, als wäre sie das fehlende Glied, das sie brauchten, um sich näher zu kommen. Aber Arthur sagte ihm nichts von Merlin und wie er zu ihm stand, denn er wusste, das Bartlet es nicht mochte, das er so war. Es würde wohl eine Zeit kommen, da sie es beide nicht mehr verheimlichen konnten.

Trotz allem war er sehr froh, das er diese Zeit mit seinem Vater verbracht hatte, auch wenn er Merlin drei Tage nicht gesehen hatte. Er war mit Zara nach Hause geflogen, Will und Yako mit ihnen, denn sie lebten auch in den roten Bergen.

Flinn sah nachdenklich zu ihnen rüber und Kane, der neben ihm stand, folgte seinem Blick. Sie beide waren ein glückliches Paar, nur hatten sie den Vorteil, sie konnten mal ein paar Stunden verschwinden. Sie hatten im Tal eine kleine Hütte, die sie regelmäßig aufsuchten. Sie war einfach eingerichtet, aber für sie beide war eh nur das breite Bett wichtig. Ihre Drachen flogen sie hinunter und holten sie später wieder ab. Natürlich mussten sie die spitzen Kommentare über sich ergehen lassen, was ihre Drachen anging, die sich amüsierten, wussten beide doch, was da abging. Sprüche wie...na, mal wieder ausgetobt oder...muss Liebe schön sein, oder...muss wohl gut gewesen sein, ihr seid so glücklich, waren nicht zu vermeiden.

Sie grinsten darüber, denn sie waren viel zu glücklich verliebt, um ihnen damit etwas zu verderben, vor allem, wenn sie sich geliebt hatten...heiß und erotisch und Flinn unter ihm stöhnte oder Kane unter Flinn. Da konnten die beiden Drachen sagen, was sie wollten.

„Was beobachtest du denn?", fragte er jetzt Flinn.

„Sieh dir mal Arthur und Merlin an."

Kane suchte sie und fand sie schließlich, sie standen etwas abseits, sprachen leise und Arthur beugte sich vor, sagte etwas in sein Ohr. Und dann sahen sie sich nur an und die Welt schien um sie herum nicht zu existieren, bis Merlin den Kopf drehte und bemerkte, das die Aufseher sie beobachteten. Schnell gingen sie auseinander, nachdem Merlin etwas zu Arthur sagte und fingen Gespräche mit anderen an.

„Wenn die beiden nicht etwas zusammen haben, dann heiße ich ab morgen Berta", sagte Flinn mit zusammengekniffenen Augen „Es juckt meine Kopfhaut, das heißt, das ich mit etwas richtig liege."

Kane grinste

„Ich denke auch, das du keine Angst haben musst, Berta gerufen zu werden...die haben definitiv etwas laufen."

„Und ich bin mir sicher, das sie nicht nur schwimmen waren, als wir sie getroffen haben. Sie haben sich an einem verlassenen Ort drei Tage vergnügt...so wie wir. Da geh ich jede Wette ein, nämlich die Richtung aus der sie kamen, ist ziemlich einsam."

Kane sah ihn an

„Du denkst...sie schlafen miteinander?"

„Mit Sicherheit...sieh sie dir doch an und auch hier in der Schule...ich habe ein Gespür für so etwas. Ich traf Merlin eines Nachts auf dem Weg zu seinem Zimmer, er sagte, das er nur frische Luft im Garten geschnappt hatte, weil er nicht schlafen konnte, aber ich denke...er kam von Arthur...sie hatten gefickt...im Garten. Aber sie sind schlau, als ich ein paar Tage später auf der Lauer lag, kamen sie nicht."

„Im Ernst? Ich kann es irgendwie nicht glauben...ein Drache und ein Drachenreiter? So etwas gab es noch nie."

„Nein...sie sind einzigartig und wenn ich ehrlich bin...will ich sie gar nicht erwischen, denn dann muss ich sie ausschließen. Aber beide sind auch einzigartig in allem, was sie tun."

Kane sah ihn an und grinste

„Heißt das...du siehst geflissentlich weg? Nach dem Motto...nichts sehen, nichts hören, nichts sagen?"

Flinn schnalzte mit der Zunge und sah seinen Geliebten an

„Nicht doch...ich habe nur keine Zeit, ihnen hinterher zu schnüffeln...das ist alles."

„So kann man es auch auslegen", grinste Kane und sagte leise

„Fliegen wir morgen wieder in diese Hütte...ich will dich unter mir haben, Flinn."

„Ja...und hör auf, sonst muss ich schnell gehen."

Kane lachte und holte ihnen noch etwas zu trinken.


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Die Wintermonate waren schlimm, eiskalt und ein ständiger frostiger Wind ging in den Bergen. Es hatte geschneit und die Gärten waren vereist. Fliegen in dieser Kälte machten den Drachen nicht viel aus, vor allen den Eisdrachen nicht, aber die Drachenreiter froren schon. Sich nun im Garten zu treffen war unmöglich und Keuchheit war wieder angesagt.

Arthur und Merlin hatten eindeutig Entzugserscheinungen, sie wurden schon hart, wenn sie sich nur zufällig berührten. Das war eine Qual und so war auch ihre Laune...sie gingen für jedes bisschen in die Luft. Sie lernten für die Prüfung, die in drei Monate sein würde, inzwischen hatten alle, bis auf ein paar Vereinzelte den Luping drauf...es würde in der Prüfung kommen und ausschlaggebend sein.

Merlin ging durch die Gänge, es waren nur vereinzelt ein paar unterwegs, es war eiskalt in den Gängen mit den offenen Fenstern. Er starrte vor sich hin, war nicht gut gelaunt, denn es waren wieder Monate vergangen, seit er mit Arthur geschlafen hatte. Es fiel ihm immer schwerer, die Hände von ihm zu lassen, wenn sie zusammen waren...scheiß Regeln...wenn er den erwischen würde, der sich das ausgedacht hatte. Er würde seine Feuerkraft zu spüren bekommen. Jemand pfiff leise und er blieb stehen. Er drehte sich um und Arthur stand in einer Ecke und winkte ihm, Merlin ging zu ihm.

„Was ist?", sagte er unwirscher als er wollte, denn allein, wenn er Arthur schon sah, könnte er ihn anspringen. Die Sehnsucht, ihn zu küssen...zu spüren, machte ihn fast verrückt.

„Komm mit", sagte er nur und Merlin folgte ihm zu einer kleinen Kammer, in der einiges Gerümpel stand und Putzutensilien.

„Was willst du hier?"

„Was wohl...komm rein. Ich habe sie zufällig entdeckt...besser als nichts", grinste er.

„Arthur..."

„Komm schon oder leide weiter. Ich werde das nicht mehr lange aushalten und etwas tun, was dir nicht gefallen wird...wahrscheinlich von der Schule fliegen. Es sind schon wieder vier Monate, drei Tage und eine Stunde vergangen, seit wir im Garten waren."

„Führst du Buch darüber, das du das so genau weißt?"

Arthur trat nah an ihn heran, sie waren allein in dem Gang

„Nein, aber jede Minute, die ich dich nicht in den Armen halten kann...ist eine verlorene Zeit und ich werde noch verrückt, wenn ich dich nicht gleich spüren kann...Merlin." Er sprach leise...verführerisch und so unglaublich sexy, das Merlin alle Zweifel über Bord warf.

Merlin zog Artthur hart in die kleine Kammer und schloss die Tür. Nein, er wollte nicht mehr...er konnte nicht mehr auf Arthur verzichten und er wollte ihn...jetzt. Alles andere war Folter pur. Es war sehr eng in dieser Kammer, als er sich umsah, sie standen dicht zusammen.

„Und nun?"

Arthur zog ihn an sich und küsste ihn so leidenschaftlich, das er unwillkürlich aufstöhnte. Wie sie das hier bewerkstelligen würden...das war ein Rätsel...eng war untertrieben. Nach einer Weile öffnete Arthur die Tür, spähte hinaus und sagte

„Die Luft ist rein...raus."

Merlin kam heraus und grinste, rückte seine Kutte zurecht, während Arthur seine Hose richtete.

„Das hatte etwas von einem zirkusreifen Akt an sich....ein Glück, das wir gelenkig sind."

Arthur grinste

„War doch keine schlechte Idee."

„Ja, bis sie uns erwischen."

„Wir sind zu schlau für so etwas...ich muss gehen...Drachenreiterstunde."

Merlin nickte und er winkte, als er den Gang hinunter ging, Merlin sah ihm lächelnd nach...es war eng, aber gut. Dann drehte er sich um und ging in Richtung seines Zimmers. Will saß auf dem Bett, ein Buch vor sich

„Und...wo kommst du her?"

Merlin grinste nur und Will sagte

„Alles klar...wo diesmal? Ich hoffe nicht im Garten, denn es ist sooo...", er zeigte einen Abstand mit seinem Daumen und Zeigefinger „Kalt."

„Arthur hatte eine ausgefallene Idee...in der Abstellkammer."

„Himmel, müsst ihr es nötig haben". meinte er kopfschüttelnd „Da können Yako und ich drüber stehen."

„Habt ihr denn schon...?"

Will sah ihn vorwurfsvoll an

„Seh ich denn aus wie ein Mönch? Soweit ich weiß, gibt es keine Mönchdrachen...natürlich schlafen wir miteinander, aber nicht hier...das ist mir zu heißes Gebiet."

„Und?"

„Was und? Es ist toll...sie ist sehr leidenschaftlich. Natürlich lieben wir uns nicht wie ihr...aber ich denke, ich habe damals die richtige Entscheidung getroffen, als ich mich Mädchen zuwandte."

Merlin drehte sich um zu ihm

„Freut mich, das du weißt, was du willst...ich will Arthur. Mit ihm habe ich fantastischen Sex...da kann man schon süchtig werden."

„Ja, bis man euch erwischt und du weißt, was das dann heißt."

„Das werden sie nicht, noch ein Jahr und wir sind durch...dann können wir das machen, wann wir wollen."

„Dann nimm dein Buch und lerne jetzt, sonst musst du das Jahr wiederholen und dann sind es schon zwei...ohne Arthur, denn er wird nie durchfallen, er ist zu schlau dafür", sagte Will.

Merlin nickte und nahm sein Buch, er seufzte...lernen war nicht seine Domaine.


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Der Frühling kam und mit ihm der Prüfungstermin, alle waren super nervös, selbst Merlin. Auf dem Programm des Fliegens mit Drachenreiter stand Luping und etwas, was sie auch geübt hatten. An der Felswand zu hängen...nun, die Drachen krallten sich mit ihren Krallen in die Felswand und verharrten dort, während der Drachenreiter auf ihnen saß. Die Kunst dabei war, nicht herunterzufallen, wenn der Drache senkrecht in der Felswand hing. Es war eine Taktik, wenn man im Hinterhalt lag und auf den Feind wartete, ohne gesehen zu werden.

Alle Ausbilder ihres Jahrganges waren auf dem Landeplatz anwesend, Flinn, Kane, Dael, Lon und Jed. Jed war für Schwertkampf und Technik verantwortlich und das betraf die Drachenreiter...im letzten Schuljahr würden sie das vermehrt haben.

Arthur sattelte Merlin, sie würden als Nächste starten, im Moment war Zimo in der Luft und es schien alles zu klappen.

„Bist du nervös?", fragte Merlin.

„Ein wenig und du?"

„Es geht so...wir werden das schon schaffen."

„Ja."

Zimo landete und die Ausbilder nickten, notierten sich alle etwas, Kane drehte sich um

„Arthur und Merlin...ihr seid die Nächsten...zuerst den Sturzflug, dann steigen, danach den Luping und zum Schluss sich an die Felswand krallen...verstanden?"

Arthur nickte und stieg auf Merlin, er hatte seine schöne schwarze Flugkombination an und sah sehr gut darin aus. Alle anderen nannten sie deshalb scherzhaft...das schwarze Paar, denn kein anderer Drache war so nachtschwarz wie Merlin.

„Dann mal los, Merlin", sagte er leise zu dem Drachen und Merlin hob ab. Inzwischen saß Arthur locker auf ihm, ohne Zweifel oder Unsicherheit.

„Also gut, ich gehe runter...ziemlich steil, das gibt eine gute Note", sagte Merlin.

„Ja...gut...los."

Merlin ließ sich nach unten fallen, legte die Flügel an, er bekam sehr viel Tempo, Arthur lag auf ihm, flach und kam langsam hoch, als Merlin abbremste, was etwas schwierig war, da er sehr steil nach unten ging...aber nicht unmöglich.

„Alles klar?", fragte Merlin, als er steil stieg und Arthur sich wieder an ihn presste.

„Alles klar...das war super und verdammt schnell."

„Okay, wenn wir oben sind, muss ich nochmal so runter, um den Luping einzuleiten."

„Alles klar."

Merlin erreichte seine Höhe und rief

„Es geht los, wenn etwas ist, rufe."

„Ja...fang an."

Merlin neigte sich wieder nach unten und beschleunigte noch mehr, Arthur wieder dicht an ihm, dann leitete er den Luping ein, brachte die Aufwinde unter seine Flügeln und für einen Moment war für Arthur die Welt auf dem Kopf. Er presste seine Beine an ihn und glich die Bewegungen aus...sie waren ein eingespieltes Team. Merlin beschleunigte, als er aus dem Luping kam, stellte seine Flügel gegen den Wind und wurde langsamer.

„Das war sehr gut, ich denke, wir sind fast durch", rief Arthur.

„Gut...jetzt die Felswand, ich werde eine Minute hängen bleiben, gib acht, Arthur."

„Ja...es kann losgehen."

Flinn und die anderen standen vorne und beobachteten sie, machten sich Notizen zur Note.

„Bis jetzt...die Besten...mal sehen, wie das mit der Wand klappt", sagte Flinn.

Merlin flog die Wand an. Er musste kurz davor in die Senkrechte gehen und seine Krallen in die Wand schlagen.

„Achtung, Arthur!", rief er und krallte sich in die Wand, Arthur saß auf ihm, stand in den Bügeln.

Doch plötzlich polterte es über ihnen und Arthur sah hoch

„Merlin...achtung Steinschlag", rief er und Steine prasselten auf ihn, Merlin, der dichter an der Wand war, wurde weitgehend verschont, ein größerer Stein traf Arthur an der Brust und er verlor den Halt, rutschte aus den Steigbügeln. Er versuchte sich festzuhalten, aber der Sattel war flach und noch immer kamen Steine und Geröll herunter.

„Merlin!", schrie er als er vollkommen den Halt verlor und dann fiel er.

Flinn und die anderen sahen mit schreckensbleichen Gesichter zu der Felswand, sahen wie Arthur fiel, getroffen von Steinen.

„Himmel...er fällt", rief Flinn „Er wird das nicht überleben. Er fällt!", rief er wieder und alle kamen nach vorne, sahen mit Schrecken, was an dieser Felswand passierte.

Merlin drehte den Kopf, sah wie Arthur fiel und schrie panisch

„Arthur!"

Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf in Millisekunden und eine war sehr laut

Kein Drache kann seinen Drachenreiter retten, indem er ihn mit den Krallen fängt...er wird ihn durchbohren und töten.

Merlin löste sich von der Wand...jetzt war alles egal!

Ohne weiteren Gedanken stürzte er in die Tiefe.

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