Drachenblut Kapitel 79

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Drachenblut


Kapitel 79




Es war wohl selbstverständlich, das die beiden ihre Väter im Schloss suchten, aber hier war keine Spur von ihnen. Schließlich standen sie unschlüssig im Schlosshof herum, als ein Offizier auf sie zu kam.

„Hey, ihr beiden seid doch die Söhne von Kristan und Bartlet?"

„Ja."

„Okay...wenn ihr sie sucht, sie sind in der Stadt...haben dienstfrei."

„Und wo genau?", fragte Arthur.

Er grinste

„Nun, wenn sie frei haben, dann wahrscheinlich in der Taverne zum goldenen Drachen, es scheint ihre bevorzugte Taverne zu sein, auch von dem Drachen, der Bartlet fliegt."

„Danke."

Sie verließen das Schloss und gingen hinunter in die Stadt, Merlin griff wieder nach Arthurs Hand, der ihn jetzt etwas verwirrt ansah.

„Was soll das?"

„Was?"

„Ich habe das Gefühl, als wäre ich ein kleines Mädchen, weil du meine Hand hältst."

Merlin sah auf ihre Hände und grinste

„Wir haben doch immer Händchen gehalten."

„Aber nicht so...es ist anders und ich weiß auch warum."

„Und warum?"

Arthur blieb stehen.

„Weil ich aus der Stadt verschwunden bin, als ich das letzte Mal da war und nun willst du mich beschützen."

Merlin runzelte die Stirn

„Was ist falsch daran? Ich hätte dich beinahe verloren und nun bin ich vorsichtig."

Arthur verdrehte die Augen.

„Vorsichtig? Ich würde mich nicht wundern, wenn zwei Männer auf mich zu kämen und als verbranntes Etwas enden würden...nur weil sie es gewagt hatten, mich nach dem Weg zu fragen. Du bringst es fertig, sie zuerst anzuzünden und sie dann danach fragen, was sie eigentlich wollten."

Merlin grinste, Arthur kannte ihn zu gut und er antwortete

„Nun ja, dann sollten sie sich lieber einen Stadtplan kaufen. Ist gesünder."

Arthur schüttelte den Kopf und Merlin zog ihn weiter, er hoffte inständig, das sich alle in der Stadt auskannten. Doch er war auch gerührt, weil sein Drache so auf ihn aufpasste. Es wäre wirklich ungesund, ihm zu nah zu kommen. Bald darauf standen sie vor dem goldenen Drachen, Musik schallte aus der Taverne und sie war gut besucht.

„Also hier treiben sich unsere Väter herum, wenn sie nicht im Dienst sind", grinste Merlin „Muss ich mal bei Gelegenheit meiner Mutter sagen."

Arthur schubste ihn, als sie hinein gingen und sich am Eingang umsahen.

„Du bist gemein, lass ihn doch. Es ist ja nicht so, das er mit Mädchen rummach..."

Sie blieben erstaunt am Eingang stehen, denn sie sahen sie sofort. Sie waren nicht allein, Zorin war auch da, aber was die beiden so dreinschauen ließ...Mädchen saßen auf ihrem Schoß und lachten.

„Autsch", sagte Arthur und sie gingen auf die drei zu, die an einem Tisch saßen.

„Hallo...Vater", sagte Merlin und Kristan wechselte die Farbe und schubste das Mädchen von seinem Schoß.

„Merlin...was...was...ist was passiert?"

Bartlet grinste und Zorin sagte

„Ist nicht so, wie es aussieht...ich habe Geburtstag und die Mädchen leisten uns etwas Gesellschaft...harmlos."

Er schickte die drei Mädchen weg...sie kicherten, als sie gingen und unverhohlt die beiden musterten. Sie wären nicht abgeneigt, auch bei ihnen auf dem Schoß zu sitzen.

„Nun ja, ich weiß nicht...ob meine Mutter das auch so sieht", antwortete Merlin und schmunzelte, weil Kristan noch etwas weißer um die Nasenspitze wurde.

„Du...du wirst ihr doch nichts sagen, mein Sohn."

Die beiden setzten sich und der Drache antwortete

„Komm mir nicht jetzt mit mein Sohn und so...willst wohl Schadensbegrenzung treiben, indem du mir schmeichelst, was?"

Die anderen lachten und Kristan sagte

„Das ist nicht lustig...ihr kennt sie nicht. Sie bringt es wieder fertig und friert mich ein."

So wie er das sagte, mussten sie jetzt alle lachen und er winkte ab

„Ihr seid Idioten...ich sagte gleich, das ist keine gute Idee, aber nein...ich musste mitmachen."

„Du hast auch so ausgesehen, als würden die beiden dich zwingen", lachte Merlin und er hob warnend einen Finger

„Treib es nicht soweit, Merlin."

Bartlet schaute seinen Sohn an und legte eine Hand auf seine Schulter

„Du siehst gut aus, das Landleben bekommt dir und wie ich sehe...alles wieder im Lot."

Arthur nickte glücklich und sah zu Merlin

„Jetzt ja...wir haben uns wieder."

„Okay...freut keinen mehr wie uns, aber was macht ihr hier in der Stadt?"

„Wir haben euch gesucht, denn", Merlin schaute zu Arthur „Es hat sich etwas verändert. Arthur und ich haben viel geredet und wir haben beschlossen...das wir die Armee verlassen."

Alle drei sahen sie erstaunt an, schließlich fragte Bartlet

„Wieso? Und...was wollt ihr denn tun?"

„Wir leben bei den Saris, ich habe uns ein Haus gebaut und Mandolyn hat es uns beiden geschenkt. Es ist wundervoll, Vater. Ich...ich will nicht mehr in die Armee, ich will endlich ein Leben mit Merlin."

„Aber wieso? Jetzt steht euch nichts mehr im Wege."

Arthur schaute Merlin an, der nickte und er sprach weiter

„Vater, ich habe keinen Bock mehr darauf, immer von Merlin getrennt zu sein. Er würde weiter Späher sein und viel fort. Seit wir zusammen sind, waren wir mehr getrennt als zusammen. Ich will jetzt Ruhe und etwas Geregeltes mit meinem Gefährten und...endlich länger als ein paar Tage mit ihm zusammen sein. Du kannst uns das nicht ausreden, wir haben uns entschieden."

„Gestern gaben wir eine Abschiedsfeier im Stützpunkt...wir sind draußen", ergänzte Merlin.

Einen Moment sprach niemand, doch dann sagte Zorin

„Er hat recht, Bartlet. Sie waren so oft getrennt und...bedenke, es ist erst ein halbes Jahr her, das Arthur...du weißt schon. Er braucht jetzt einfach eine Auszeit und Merlin auch...sie haben viel mitgemacht."

„Und wir können ja jederzeit zurück", sagte Merlin „Wir trainieren mit den Saris und...ja...und wollen endlich mal leben."

Bartlet nickte langsam, Zorin hatte recht. Arthur war zwar genesen, was diese ganze Scheiße mit Connor angerichtet hatte, aber noch weit entfernt von...sehr gut. Er wusste, das diese idyllische Ruhe im Sarisland ihm nur gut tun konnte, vor allem...weil Merlin ständig an seiner Seite war.

„Gut...ich verstehe dich und ich denke...es ist Zeit für dich, mein Sohn, das du dein Leben mal genießt."

Arthur lächelte

„Danke, Vater", er lächelte noch mehr „Merlin und ich gehen jetzt unsere Einrichtung für unser Haus kaufen...das wird richtig toll und gemütlich."

Bartlet sah, wie Arthur bei dem Gedanken aufblühte und lächelte. Ja...Arthur würde endlich erfahren, was es hieß...glücklich zu leben. Es wurde langsam Zeit.

„Toll und ich habe auch eine Überraschung für dich. Ich möchte...das ihr alles auf meinen Namen kauft."

„Das brauchst du nicht, Bartlet...sie können auch auf mich einkaufen", sagte nun Kristan.

„Warum? Ich habe mehr als genug."

Merlin hob amüsiert die Hände und sagte

„Stop...keiner von euch braucht das. Wir haben sehr viel Gold vom König bekommen, das reicht für drei Häuser...wir machen das schon."

„Komm schon, Merlin...wenigstens einen Teil von uns. Ihr seid unsere Söhne", sagte Kristan.

Merlin lachte

„Willst mich wohl bestechen, damit ich Mutter nichts sage."

Alle lachten und Kristan winkte ab, Arthur meinte

„Okay...Küche und Gästezimmer können sie bezahlen, aber unser Wohnzimmer und Schlafzimmer richten wir selber ein...das ist doch fair?"

Sie nickten alle und es war beschlossen, danach bestellten sie etwas zu trinken.


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Eine Woche später fielen sie in der kleinen Herberge stöhnend auf das Bett.

„Oh man...ich kann keine Geschäfte mehr sehen", stöhnte Arthur „Eine Woche nur kaufen...ich wusste nicht, was man alles in so einem Haus hat. Nicht nur Möbel, das ganze Kleinzeugs...Teller, Töpfe und Bestecke und Becher und...und...man."

Der Drache grinste

„Ja, aber ich denke...was die Farbauswahl angeht...wird das richtig gut."

Er nickte, sie hatten weinrot für ihr Schlafzimmer entschieden, Arthur hatte grinsend gesagt, das ihn die Farbe stimulierte. Das Wohnzimmer in weichen Brauntönen mit Sonnengelb und die Küche in einem warmen dezenten Grün. Gästezimmer in Blau und schöne Möbel für beide Terrassen.

Dazu kamen Bilder und Kerzen und und...sie hatten viel zu tun, doch nun waren sie fertig. Das Ganze wurde alles geliefert, es würde etwas dauern, aber noch hatten sie zu tun.

„Wann willst du los"?, fragte Arthur, denn nun flogen sie zu Kael in die weißen Berge.

„Morgen früh...es ist ein weiter Weg."

Arthur nickte und schaute neben sich

„Ich würde dich ja jetzt verführen, aber ich denke...ich kann mich nicht mehr bewegen."

Merlin kicherte

„Na vielen Dank...ich würde wohl unter dir einschlafen...ich bin fertig."

„Dann schlage ich vor...eine Runde schlafen."

Merlin seufzte

„Wunderbar", und sie setzten es in die Tat um.


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Sie landeten gegen Abend auf dem Plateau in den weißen Bergen, natürlich kamen sie nicht pünktlich weg, denn Arthur musste heute Morgen noch seine Verführungskünste an Merlin ausprobieren, der nicht abgeneigt war. Kael kam nach draußen, er hatte sie gehört und lief lachend in Merlins Arme, der sich gerade verwandelt hatte.

„Vater...ich bin ja so froh, das du da bist...Mutter und ich machten uns Sorgen."

„Alles gut, Kael."

Er umarmte Arthur, der strahlte...er war so froh, das Kael ihn akzeptierte und scheinbar sehr mochte.

„Mutter sagte, du warst krank. Bist du wieder in Ordnung, Arthur?"

„Ja, alles bestens", antwortete er und wuschelte durch sein Haar.

Kael war jetzt vierzehn, bald fünfzehn und ein hübscher Junge mit schneeweißem Haar, das in leichten Wellen über seinen Rücken fiel und diese typischen eisblauen Augen der Eisdrachen, doch er war ein Feuerdrachen. Nani kam raus, bereits Kleider für Merlin in der Hand, doch sie ließ sie fallen und rannte auf ihn zu, umarmte ihn stürmisch und küsste ihn.

„Endlich bist du da, Kristan sagte schon, das es euch gut geht...aber es ist besser, wenn ich es sehe. Kommt rein", sagte sie, als sie auch Arthur begrüsste, der eher reserviert ihr gegenüber war. Noch immer kam er nicht gut klar damit, schließlich...streng genommen hatte er Nani Merlin weggenommen. Sie spürte das sehr wohl, das er so auf Distanz war, sagte aber nichts...noch nichts.

Sie kamen in die Wohnhöhle und Merlin sah sich um.

„Wo ist Byran?"

„Er ist mit seinem Vater und ein paar Freunde auf einer Tour...Drachen, du weißt ja...trinken, jagen und in der Natur hausen", lachte sie, als sie ihnen etwas zu trinken brachte und sie sich in die Sitzgruppe setzten.

„Vater...du hast Arthur gerettet, nicht wahr?"

Merlin schaute überrascht zu Nani, die abwinkte

„Er ist fast fünfzehn, was willst du ihm noch verheimlichen? Er sollte wissen, das es in der Welt nicht nur Gutes gibt."

Merlin nickte nach einem Moment, sie hatte recht. Es brachte nichts, wenn sie ihm eine heile Welt vorgaukelten, denn das war sie beileibe nicht. Sie war schön und doch gab es viel Schlechtes in ihr.
Er sollte lernen, nicht zu vertrauensselig zu sein, ein wenig Misstrauen konnte nicht schaden.

„Hast du die Männer, die Arthur etwas angetan haben...getötet?", wollte er jetzt wissen.

Er schüttelte den Kopf

„Nein...sie sind tot, aber ich habe sie nicht getötet. Das war ein Freund von mir und von Arthur."

„Ich hätte sie getötet...das war gemein, was sie getan haben", sagte er und sah zu Arthur, der ungewohnt still war, aber er lächelte leicht.

„Genug jetzt, Kael", sagte Nani sanft „Ich denke...Arthur möchte nicht daran erinnert werden."

„Ja, Mutter."

Nani wandte sich an Merlin

„Und? Was gibt es Neues?"

„Sehr viel...ich muss dir einiges erzählen. Arthur und ich werden die Armee verlassen und werden bei Mandolyn leben. Wir haben dort ein Haus, das Arthur gebaut hatte...und der Anführer der Saris hatte es uns geschenkt."

„Ach...das ist aber schön", sagte sie „Und ich bin eigentlich froh, denn so lange ihr in der Armee ward, hattet ihr nur Ärger."

Ärger? Nun...das war noch harmlos ausgedrückt. Seit sie auf dem Stützpunkt waren, jagte ein Ereignis das andere und sie waren immer mittendrin.

Nani schaute zu Kael und sagte zu Merlin

„Ich denke, das du mit deinem Sohn reden willst. Ich schlage vor, ihr geht etwas spazieren und...ich mache das Essen. Ihr bleibt doch noch, oder?"

„Natürlich, ich habe den Jungen lange nicht gesehen", antwortete Merlin und stand auf. Er legte den Arm um seinen Sohn und lächelte

„Na...ein Vater Sohn Gespräch?"

Er grinste und nickte, dann gingen sie beide hinaus, Arthur schaute ihnen nach. Und ein wenig beneidete er Merlin um Kael. Was musste das ein Gefühl sein...einen Junge neben sich zu haben, der dein Sohn war? Nani beobachtete währenddessen Arthur und schließlich sagte sie, als die beiden weg waren.

„Arthur...was ist los?"

„Was meinst du?"

„Ich habe schon lange bemerkt, das du immer so still hier bist. Bin ich dir unangenehm?"

Arthur sah sie geschockt an

„Nein...wieso?"

„Nun ja...ich habe einen Sohn mit Merlin und er hatte lange hier gelebt und...vielleicht bist du eifersüchtig."

„Nein...nein."

Sie setzte sich neben ihn

„Was ist es dann? Raus damit."

Arthur schaute weg und nahm Luft, schließlich sagte er

„Nun ja...es ist seltsam hier bei dir und...nun, ich bin irgendwie schuld, das Merlin gegangen ist."

Sie lachte

„Das ist dein Problem?"

„Ja...ihr ward zusammen und..."

„Arthur, wir mögen einen Sohn und sechs Jahre zusammen gelebt haben, auch miteinander geschlafen...ja, aber...wir haben uns nie geliebt, nicht so wie du und Merlin. Ich möchte die Jahre nicht missen, Merlin war ein wundervoller Partner und Vater. Aber es tat uns beiden nicht leid...zu gehen. Sieh mal, ich liebe Byran, eigentlich schon immer, seit ich mit dem Wort etwas anzufangen wusste und er mich. Und du liebst Merlin und er hatte auch nie aufgehört damit. Im Grunde genommen hast du mir und auch ihm zu den richtigen Partner verholfen. Byran ist jetzt mein Gefährte und Merlin deiner...alles im grünen Bereich."

„Und Kael?"

„Kael wird immer unser Sohn sein und wir lieben ihn."

Arthur lächelte

„Du bist also nicht sauer auf mich?"

Sie lachte

„Nein, war ich nie. Merlin gehört zu dir, eigentlich gehörte er immer zu dir, auch in den sechs Jahren. Also mach ein fröhliches Gesicht und küss mich."

Arthur schaute sie einen Moment an, dann beugte er sich zu ihr und küsste sie auf die Wange. Er grinste

„Weißt du, ich war schon auf der Schule eifersüchtig auf dich."

Sie lachte und stand auf

„Ehrlich? Okay...ich hatte auch wirklich ein Auge auf Merlin geworfen"; sie reichte ihm die Hand „Willst du mir kochen helfen? In der Küche können wir weiterplaudern und du erzählst mir von eurem Haus."

Arthur nickte und nahm ihre Hand, ging mit ihr in die Küche. Merlin hatte recht, sie war eine wundervolle Frau und fast tat es ihm leid, das Merlin keine Frauen als Gefährten mochte.

Aber nur fast...er würde seinen Drachen nie hergeben.


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Währenddessen sprach Merlin mit seinem Sohn, sie saßen draußen auf Felsen und hatten eine schöne Aussicht über das Land. Hier im Norden war es schön, wenn das Klima auch etwas rau war. Aber hier war alles grün...riesige grüne Wälder und tiefblaue Seen, die etwas kalt waren, aber sehr klar. Im Sommer blühten wunderschöne Blumen auf den Wiesen und im Frühling trugen die Bäume bunte Blüten.

„Das neue Land der Saris liegt sehr südlich, nicht wahr...Vater?"

Er nickte

„Ja, sie sind Wärme gewöhnt und deshalb wollen sie in einer warmen Gegend bleiben. Dort ist es noch wärmer im Sommer als hier."

„Das ist schön", doch seine Stimme wurde etwas traurig „Es ist nur so weit weg von hier."

Er schaute Merlin an

„Ich habe dich nicht viel gesehen, seit du aus der Höhle zu Arthur gegangen bist."

Merlin nahm ihn in den Arm und drückte ihn

„Ich weiß, aber jetzt werden wir viel Zeit miteinander verbringen. Arthur und ich haben jetzt Zeit."

Kael schaute ihn an

„Du liebst ihn sehr, nicht wahr?"

Merlin nickte

„Ja...wir lieben uns sehr."

„Mehr als mich?"

Merlin lächelte und stupste ihn auf seine Nase

„Nein...du bist mein Sohn und ich liebe dich...es ist eine andere Liebe. Das kann man nicht vergleichen. Du bist doch nicht auf Arthur eifersüchtig, oder?"

„Nun ja...du bist mit ihm mehr zusammen als mit mir, aber ich habe ja noch keinen Sex."

Merlin lachte

„Das wäre ja noch schöner...also wirklich", aber er runzelte die Stirn „Woher weißt du denn so etwas?"

„Von Mutter", sagte er und malte etwas verlegen Figuren in den Sand.

„Was hat sie dir erzählt?"

Er war fast fünfzehn, normal in diesem Alter, das man darauf neugierig wurde. Merlin konnte sich daran erinnern, als er fünfzehn war und Will damals etwas anders ansah.

„Och...nun ja...ich wollte wissen...ich meine...Arthur und du seid ja zwei Männer und..."

Merlin schmunzelte

„Und?"

Kael schaute ihn erbost an

„Vater...ich weiß, was Mädchen und Jungs zusammen machen...ich meine außer sich küssen. Eli küsst mich auch immer. Sie sagt immer, das ich so hübsch bin."

Merlin schmunzelte amüsiert, ihm war noch gar nicht in den Sinn gekommen, das sein Sohn jetzt anfing, sich nach Mädchen umzudrehen.

„Aha...wer ist sie denn?"

„Sie ist vierzehn und ein Eisdrache...sie sagt immer, das ich so ein schöner Feuerdrache bin."

Merlin lachte.

„Aber ich...nun ja...Mädchen sind komisch. Sie sehen alles anders als ich und wenn sie zusammen sind...kichern sie immer."

„Nun ja, das machen Mädchen eben", sagte er amüsiert. Kael runzelte die Stirn

„Vater?"

„Ja."

„Denkst du...das ich auch einmal ein Mann zu meinem Gefährten mache?"

„Nun...das weißt eigentlich nur du. Sag mir...magst du lieber Mädchen oder Jungs?"

„Eigentlich Mädchen...ich meine...für zu küssen oder was. Meine Freunde sind wie ich...wollen lieber klettern und Abenteuer erleben."

„Dann wirst du mal eine Gefährtin haben und vielleicht viele Kinder."

„Nein...die nerven. Kellys kleiner Bruder ist wirklich nervig, wenn ich bei ihm bin."

Merlin lachte und küsste ihn auf die Schläfe, meinte belustigt

„Du wirst die Mädchenwelt ganz schön durcheinanderbringen...da bin ich sicher,"

„Vielleicht", meinte er und schaute seinen Vater an „Aber im Moment will ich mich damit nicht abgeben, lieber mit meinen Freunden abhängen und Unfug machen, wie Mutter immer sagt."

Merlin sah ihn amüsiert an, das würde nicht so bleiben und bald würde er sich mehr den Mädchen zuwenden. Er fragte

„Fliegt ihr zu eurem Haus, wenn ihr geht?"

Der Drache nickte

„Ja, wir haben Möbel gekauft und müssen es einrichten."

Einen Moment sprachen sie nicht, doch dann sagte Kael

„Kann ich nicht mit euch gehen? Ich könnte doch helfen und...wir wären viel länger zusammen...bitte, Vater."

Die Idee war gar nicht schlecht. Merlin hatte früher nie Zeit für ihn und konnte ihn nicht mitnehmen. Doch nun war das anders.

„Du willst mit mir und Arthur mitkommen?"

„Ja...ein paar Monate vielleicht und du könntest mit mir fliegen üben. Ich kann schon ein wenig, aber ich brauche deine Hilfe."

Merlin nickte... ja, der Gedanke gefiel ihm. Er hatte ihm schon so oft versprochen, was mit ihm zu unternehmen, immer kam etwas dazwischen.

„Also gut...ich rede mal mit deiner Mutter."

„Au klasse, Vater", rief er und umarmte Merlin stürmisch „Dann sehe ich auch mal den Anführer der Saris."

„Mandolyn? Was hast du denn mit ihm?"

„Er ist...nun ja, die Jungs sagen, das er ein großer Krieger ist."

Merlin lächelte

„Das ist er und mein Freund."

Und so einiges mehr...früherer Liebhaber...guter Freund...aufbrausend...schreiend...sexsüchtig...einfallsreich, was das betrifft und seit kurzer Zeit in festen Händen von Aris. Und ein verdammt guter Anführer.

„Okay...ich rede mit Nani...sie wird schon ja sagen."

Kael sprang hoch und jubelte und auch Merlin freute sich, denn endlich konnte er mal mit seinem Sohn Zeit verbringen. Er hatte ihn viel zu wenig gesehen, aber noch konnte er das nachholen.

„Gehen wir zurück, deine Mutter hat bestimmt das Essen fertig."

Kael schaute ihn an

„Wird Arthur das auch wollen...ich meine, wenn ich da bin, könnt ihr euch nicht küssen", doch er winkte ab „Doch...könnt ihr...ich kenne das ja."

Merlin lachte und legte den Arm um ihn. Ja...das könnten sie, aber was das andere betraf...wieder einmal nicht im Haus, da Arthur ja immer so schreien musste.

Was gab es Schöneres, als sich in der freien Natur zu lieben? Mit all den Mücken und Krabbeltieren in der Wiese und vielleicht irgendwelchen Spannern, die eigentlich nur spazieren gehen wollten. Aufregend und interessant.

Merlin grinste bei dem Gedanken...Arthur würde es überall mit ihm treiben, da war er nicht anspruchsvoll.

Hauptsache, er war nackt und unter ihm.


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Zwei Tage später standen sie draußen auf dem Plateau vor der Höhle. Natürlich hatte Nani nichts dagegen, wenn er einige Zeit bei seinem Vater war. Im Gegenteil, sie begrüsste das sehr, denn endlich schien er mal Zeit für den Jungen zu haben. Kael hing abgöttisch an seinem Vater und war manchmal traurig gewesen, weil er ihn so selten sah.

Damals in der Stadt zu dem Fest, hatte er sich so auf den nächsten Tag gefreut, als Merlin mit ihm den Tag verbringen wollte, doch es kam anders. Durch Arthurs Verschwinden ging das völlig unter und er war schon geknickt, als Merlin wieder keine Zeit hatte. Doch nun strahlten seine Augen und er sah wissend zu seinen Freunden, die ihn beneideten und kamen, um ihn zu verabschieden. Er würde zu den Saris fliegen, es gab seit dem Krieg Geschichten um sie, das sie sehr gut kämpften und grausam zu ihren Feinden waren. Jeder Junge in seinem Alter kannte die Geschichten um den sagenumwobenen Anführer, der Norddrachen nur mit seinem Schwert töten konnte. Auch wenn es nicht so war...in den Augen der Jungen schon, sie bewunderten ihn.

Und Kael flog nun dort hin...zu dem großen Krieger und zu dem Kämpfervolk. Sein Freund Kelly kam auf ihn zu und blieb neben ihm stehen, während sich Merlin und Arthur von Nani und Byran verabschiedeten. Er war gestern zurückgekehrt und hatte sich über den unerwarteten Besuch sehr gefreut. Merlin und er hatten jetzt ein freundschaftliches Verhältnis und der Feuerdrache schätzte ihn sehr, er hatte Kael an Nanis Seite voll akzeptiert und liebte den Jungen, obwohl er nicht sein Sohn war. Es war nicht selbstverständlich, das er Kael akzeptierte und ihn mit Nani groß zog. Merlin wusste das und er würde das nie vergessen. Doch er kannte auch Nani...sie hätte ihn raus geworfen, wenn er sie vor die Wahl gestellt hätte.

Aber Byran liebte sie, so aufrichtig...wie Merlin sich das immer für sie gewünscht hatte und nichts konnte das ändern. Kael mochte ihn, das zeigte Merlin, das er sich um den Jungen gekümmert hatte und ihm ein Vater war, als er es nicht konnte. Er würde das ihm immer hochhalten und respektierte den Eisdrachen sehr.

„Du hast ein scheiß Glück, Kael. Du wirst den großen Anführer sehen und auch die furchteinflössenden Rudeltieren. Ich wünschte...ich hätte auch so ein Vater, der so coole Sachen macht."

Kellys Vater war ein Braundrache und nicht beim Militär. Er war wie Byran Lehrer für die jungen Drachen.

„Und der nicht immer da ist. Kelly...mein Vater mag cool sein, aber es ist das erste Mal, das er mich wirklich mitnimmt. Ansonsten war er nie da oder sehr wenig. Das kann man so oder so sehen."

„Egal...du hast es gut. Du wirst ein richtiges Abenteuer erleben und bei Saris wohnen...man...das ist so aufregend."

Kael lachte, er war glücklich und freute sich so, mit seinem Vater zusammenzuwohnen...das erste Mal, seit er klein war...hatte er wirklich Zeit für ihn. Kelly schaute zu Arthur

„Ist das der Freund deines Vaters?"

Er nickte

„Sie haben sich lieb und sind Gefährten, aber das weißt du doch. Ich habe es dir erzählt."

Kelly schüttelte den Kopf, das sein braunes Haar nach hinten flog, seine grünen Augen funkelten belustigt.

„Irgendwie komisch...einen Mann zu küssen. Und...wir hatten mal darüber geredet, Kael. Du weißt...mit Jungen und Mädchen und so...wie...geht das denn...sie haben beide einen Penis, wie wir."

Kael schaute zu ihnen rüber, sein Vater hatte Arthur im Arm und sie redeten mit seiner Mutter und Byran, lachten. Er schüttelte den Kopf

„Ich weiß es nicht, ich fragte meine Mutter, aber sie sagte, das ich Vater selbst fragen sollte."

Kelly grinste

„Wirst du es tun?"

Kael zuckte mit den Schultern

„Weiß nicht, aber eigentlich kann ich ihn alles fragen...mal sehen."

Die beiden kamen nun auf die Jungen zu und Merlin zog sich aus.

„Ist das dein Freund?", fragte Arthur.

Kael nickte

„Ja, Kelly...er ist ein Braundrache."

Arthur grinste

„Ist ja nicht zu übersehen...hallo, Kelly."

„Hallo....bist du ein Drachenreiter?"

Arthur nickte und Merlin verwandelte sich.

„Ich werde auch mal einen haben, wenn ich in der Armee bin."

Arthur lachte und wuschelte durch sein Haar.

„Ja, aber erst die Schule...du wirst dort viel Spaß haben, aber das hat noch Zeit."

„Warst du auch dort?"

Er nickte und schaute zu dem schwarzen Drachen

„Ja und dort bekam ich Kaels Vater als meinen Drachen."

„Vielleicht bekomme ich ja ein Mädchen und das liebe ich auch."

Arthur schmunzelte

„Vielleicht...das Leben ist voller Überraschungen."

„Arthur...wir müssen los, sonst wird es zu spät", rief Merlin, während Byran Gepäck an ihm befestigte. Kael lachte

„Vater...du siehst aus wie ein Packdrache."

„Man hat mich schon Schlimmeres genannt und ja...hast du dein ganzes Zimmer mitgenommen?"

Kael winkte ab, es sah so erwachsen aus und Arthur grinste, er freute sich, Kael nun etwas näher kennen lernen zu dürfen und Zeit mit ihm zu verbringen. Er verabschiedete sich von Nani und Byran, Arthur stieg auf Merlin und half dem Jungen.

„Setz dich vor mich."

„Ist gut."

Dann hob Merlin ab und Arthur umfasste Kael, hielt ihn fest...er würde gut auf ihn achten. Sie winkten und dann flog Merlin durch die Schlucht, auf dem Weg nach Süden.

Auf ihm, die beiden Wesen...die er so unendlich liebte, jeder auf seine Art. Und für Kael begann ein kleines Abenteuer.


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Gegen Abend, als die Sonne ihre letzten Strahlen verteilte, überflogen sie Sarisland. Merlin ging sehr tief und überflog im Tiefflug das Dorf. Einige zuckten zusammen, weil er lautlos über den Wald kam, doch Mandolyn schaute hoch und grinste.

„Verfluchter Drache...er kann es nicht lassen", murmelte er und machte sich auf zu der Wiese. Aris kam angerannt und sagte grinsend neben ihm

„Eines Tages wird er einige Dächer mitnehmen."

Der Saris grinste böse

„An dem Tag wird er sterben...das war eine verfluchte Arbeit, die Dächer zu decken. War vielleicht keine gute Idee, einen Feuerdrachen hier wohnen zu lassen. Irgendwann wird er im Zorn mein schönes Dorf abfackeln."

Aris lachte, er wusste...das Mandolyn sehr glücklich war, das die beiden hier wohnen wollten.

Er nickte lächelnd

„Aber im Moment haben sie andere Arbeit...die Möbel türmen sich auf der Terrasse und alles andere, was sie kauften. Ich bin mir sicher, in der Stadt haben die nichts mehr zu verkaufen. Die beiden haben alles aufgekauft."

Sie erreichten die Wiese, Merlin war gelandet und Arthur schleppte das Gepäck.

„Nanu...wen haben sie denn da mitgebracht?", murmelte der Saris. Merlin kam auf sie zu, splitternackt wie immer...was ihn nicht störte und winkte, ein weißhaariger Junge an seiner Seite, etwas kleiner wie er selbst.

„Hey, ihr beiden. Sind unsere Möbel schon angekommen?"

„Du wirst dich wundern...was zum Teufel habt ihr alles gekauft?"

Arthur lachte

„Neidisch?"

„Nein...wir haben unsere eigenen", sagte nun Aris und umarmte ihn. Nach der Begrüßung fragte Mandolyn

„Und? Wen haben wir denn da?"

„Das ist mein Sohn...Kael. Er wollte etwas Zeit mit mir verbringen."

„Sieh mal an", sagte Mandolyn.

Er wusste, das Merlin einen Sohn hatte, aber er hatte ihn noch nie gesehen. Und er hatte weißes Haar und blaue Augen, Aris sagte

„Eisdrache...schön."

Kael hob den Kopf und sagte nicht ohne Stolz

„Nein...ich bin ein Feuerdrache, wie Vater."

Der Anführer seufzte

„Na prima...zwei feuerspuckende Drachen in der Nähe meines Dorfes", sagte Mandolyn und Merlin lachte

„Selbst schuld", er wandte sich an Kael „Das ist Mandolyn, der Anführer der Saris und Aris...sein Gefährte."

Kael schaute ihn groß an, nicht ohne Bewunderung. Er war genauso, wie er sich einen Krieger vorstellte, mit Muskeln, verwegen mit langen Haaren und einem großen Schwert an seiner Seite. Kelly würde Augen machen, wenn er ihm das erzählen wird.

„Hallo", sagte er fast schüchtern „Freut mich sehr."

„Nur keine Schüchternheit...ich beiße nicht."

„Du bist ja auch kein Drache", sagte Kael. Aris lachte

„Klar...von wem hat er nur die Schlagfertigkeit?"

Arthur grinste

„Er hat mehr von ihm, als nur das. Merlin kann ihn nicht verleugnen."

Mandolyn beugte sich etwas vor

„Nun...hast du dein Feuer unter Kontrolle, Kael?"

„Soll wohl ein Witz sein....ich bin doch kein Baby mehr."

Alle lachten und der Saris sagte

„Wahrscheinlich besser, als sein Vater."

Merlin umarmte ihn und küsste ihn

„Ich hab dich auch lieb, Saris und nun...sehen wir mal nach unserem Haus."

Sie standen einen Moment vor dem Chaos auf der Terrasse und Wiese. Alles türmte sich hier...die Händler hatten alles geliefert, doch einfach nur abgestellt. Arthur seufzte

„Man...das sieht nach Arbeit aus."

„Wir sind fertig mit unserem Haus", sagte Aris amüsiert „Und wohnen schon gemütlich darin."

„Haha...dann kannst du uns ja helfen."

Aris schüttelte grinsend den Kopf

„Eh eh...viel Spaß, wir mussten auch da durch."

„Wo ist denn eigentlich euer Haus?", wollte Merlin wissen.

„Am anderen Ende vom Dorf, auch schön gelegen...in Wald und Natur."

„Und so schön ruhig und einsam", grinste Aris „Wir sind völlig ungestört."

Arthur warf ihm einen vernichtenden Blick zu und er lachte. Mandolyn sah zum Himmel und sagte nun

„Okay...ich denke, heute Nacht schläft ihr noch in einem Zelt. Und morgen früh könnt ihr euch in das Chaos hier stürzen."

Merlin nickte seufzend...das würde ein gutes Stück Arbeit werden und der Saris brachte es fertig...ihnen dabei zuzusehen.


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Natürlich half ihnen Kael nicht, er trieb sich im Dorf herum, hatte schon Freundschaften mit gleichaltrigen Jungen und Mädchen der Saris geschlossen. Doch Merlin ließ ihn, er schaute sich alles an, mit großen Augen...das erste Mal, das er fast allein von zu Hause weg war.

Arthur stöhnte, als sie mit Norn zusammen die Möbel hinein trugen. Einige waren gekommen und halfen ihnen. Doch eine Überraschung war es, als mehrere Mädchen kamen. Sie zogen in einem Karren etwas hinter sich her und kicherten, als sie die beiden sahen. Eines der Mädchen trat vor und lächelte

„Wir haben euch schöne Teppiche gewebt und Stoffe für die Fenster."

„Auch Kissen bestickt...es muss alles dekoriert werden. Männer haben so etwas nicht drauf...siehe Aris und Mandolyn", sagte ein anderes „Und wir tun das für Arthur...er war so nett zu uns", sagte sie dazu und himmelte ihn an. Merlin zog die Stirn in Falten, als sie weitergingen und drehte sich zu ihm um, der ihnen lächelnd nachsah.

„Er war so nett zu uns? Wie nett warst du denn, das sie diese Sachen gemacht haben?"

„Och...ich war halt nett."

Merlin kam näher

„Okay...andere Frage...was verstehst du denn unter...nett sein? Scheinst dich hier ja gut amüsiert zu haben, während ich weg war."

Arthur grinste

„Bist du eifersüchtig?"

„Ja, zur Hölle....und beantworte meine Frage."

Arthur schaute ihn belustigt an, er fand es schön, das Merlin eifersüchtig war.

„Du denkst...ich hatte was mit ihnen?"

„Hast du?"

„Nein, zum Teufel...sie sind Mädchen. Und da du keines bist", er grinste „Obwohl...du wärst ein sehr schönes Mädchen..."

„Schweif nicht vom Thema ab", fiel ihm Merlin ins Wort.

„Nein...ich hatte nichts mit ihnen, obwohl sie es wollten. Aber...ich mag halt diese Dinge, die du und ich haben und die verdammt groß werden, wenn wir uns küssen."

„Dein Glück...du weißt, das ich mein Feuer noch nicht unter vollkommender Kontrolle habe...dein Hintern hätte gut ausgesehen", grinste Merlin und ging zum Haus. Er hatte gewusst, das Arthur ihm treu war...Mandolyn sagte das zu ihm.

„Das ist nicht fair", rief ihm Arthur nach „Du hast mit Mädchen geschlafen und mir willst du das verbieten?"

„Nur mit einem", rief er belustigt zurück „Und ja...du gehörst mir und nur mir."

Arthur lächelte...er mochte es, wenn Merlin, was ihn betraf...seine Besitzansprüche klar stellte. Er hätte ihn niemals betrogen, denn er wusste, das er das auch nie tun würde. Die Sache mit Mandolyn war zwischen ihnen abgesprochen und sie waren damals beide dafür gewesen, das war etwas anderes. Doch er mochte es auch, wenn Merlin eifersüchtig war. Nun ja...er war es ja auch und das richtig...wenn er an die Zeit zurückdachte, indem er bei Mandolyn war.

Okay...die weiblichen Mitglieder der Saris hatten eindeutig ein Händchen für manche Dinge. Sie hatten wirklich schöne Teppiche gewebt in den Farben, wie sie ihr Haus einrichteten. Sie hatten Arthur gefragt, welche Farben er mochte und Merlin hatte einen ähnlichen Geschmack. Einen schönen weinroten Teppich mit gold und grün schmückte ihr Schlafzimmer, in Braun und Gelbtönen im Wohnzimmer und dunkelblau mit gold in den anderen Zimmern. Auf dem Sofa lagen diese schönen bestickten Kissen, die Merlin schon damals in der Höhle bei Mandolyn bewundert hatte. Das Bett schön überzogen, auch mit Kissen.

An den Fenstern hingen bestickte Stoffe mit Symbolen ihrer Kultur...alles Handarbeit und wäre in der Stadt sündhaft teuer gewesen. Ein Mädchen brachte Wildblumen und stellte sie auf. Sie hängten die Bilder an die Wand...Motiven von Drachen in Aktion und Drachenreitern...schöne Landschaften mit Wasserfall und Mondschein. Auf dem Tisch Decken, auch mit Gold und anderen Farben bestickt. Merlin schüttelte den Kopf...und das alles, weil Arthur nett war?

Dieser grinste nur vor sich hin und Merlin bemerkte, wie die Mädchen, die eigentlich alle sehr hübsch waren, ihn anhimmelten. Alles klar...sie hatten eindeutig einen Fabel für ihn, er hatte ja lange genug hier gelebt. Norn kam auf der Veranda an ihm vorbei, grummelte in seiner typischen Art

„Du solltest auf deinen Gefährten achten...die Weiber sind heiß auf ihn...Drache."

Mandolyn kam mit Aris und sah sich staunend um, sein Drachenreiter auch und der sagte

„Hey...bei uns waren die nicht. Was ist hier los?"

„Kein Wunder", sagte der Saris kopfschüttelnd „Ich wunderte mich schon, warum sie wie verrückt arbeiteten...normalerweise steigen sie meinen Kriegern hinterher."

„Diesmal nicht...sieh nur, wie gemütlich sie alles machten...mit Teppiche und Stoffe am Fenster...Kissen und Blumen...sieht gut aus", sagte Aris „Und...ich will das auch."

Arthur lachte

„Haha...wer hat ein Händchen für Mädchen?"

Merlin warf ihm ein vernichtender Blick zu und sagte zu Mandolyn

„Wenn ich es nicht genau wüsste, würde ich ihm unterstellen, das er die Mädchenwelt beglückt hatte."

Der Saris grinste

„Sie wollten das, aber er nicht. Er ist eben ein Charmeur und wickelt die Damen um den Finger."

„Hach", sagte Arthur amüsiert. Merlin drehte sich um, seine Augen funkelten amüsiert

„Na, so krank kannst du ja nicht gewesen sein."

Arthur hob die Hände

„Merlin...was ist dein Problem? Das sieht doch alles so schön aus, oder nicht?"

„Verflucht schön", murmelte Aris etwas neidisch. Mandolyn war ein Krieger und eher auf einen spartanischen Stil ausgerichtet. Er legte keinen Wert auf den Schnickschnack.

Merlin nickte, ihm gefiel das ja auch und er sah, wie glücklich Arthur darüber war, das die Mädchen es ihm schön machen wollten und natürlich auch seinem Drachen. Aber Merlin wusste, das er an erster Stelle stand...es störte ihn nicht wirklich. Denn Arthur gehörte ihm!

„Ja...ist ja gut und sehr nett von den Mädchen...es ist sehr gemütlich."

Sie waren fertig...ein hartes Stück Arbeit, aber fertig und tranken mit Norn und den Mädchen, wie Mandolyn und Aris auf das Haus. Kael kam herein und nickte staunend

„Sieht wirklich toll aus."

„Ja...vor allem, weil du so viel geholfen hast."

„Och Vater...ich wollte bei den Jungs sein", sagte er und drei Saris Jungen kamen angerannt.

„Kael...los komm, wir wollen an den Fluss."

Er rannte mit ihnen los und Merlin rief

„Nicht so lange...okay?"

„Ja, Vater."

Sie unterhielten sich noch und tranken etwas Wein. Dann gingen Aris und Mandolyn, auch Norn und die Mädchen, nachdem Arthur sich bedankte und jede auf die Wange küsste. Merlin hatte gegrinst, weil sie so entzückt waren.

Aris schaute zu seinem Gefährten, während die durch die Dämmerung gingen.

„Ich will auch solche Dinge im Haus, wie die beiden."

„Tja", sagte der Saris amüsiert „Ich rede mit den Frauen...weiß der Teufel, was sie an Arthur finden. Sie bekommen ihn doch nicht."

„Nun...er läuft dir gerade den Rang ab...erst recht, wenn die Sache mit der Fortpflanzung kommt."

Aris wusste, das Mandolyn sich eine Frau aussuchen musste und Kinder zeugen. Er fand das nicht erbauend, zumal er mit ihnen schlafen musste. Doch er kannte die Sitten und Gebräuche der Saris und akzeptierte das...war ja nur Zeugungssex. Mandolyn liebte ihn und nur ihn und er wusste das. Trotz allem musste er sich ihren Sitten beugen und war bereit dafür. Ein Zeichen seiner Liebe zu dem Saris.

„Sie sind außen vor, denn sie gehören nicht zu meinem Volk...folglich brauchen sie das nicht. Merlin könnte das eh nicht...Drachen können keine andere Lebewesen befruchten, höchstens Arthur könnte das...aber sie gehören nicht dazu, obwohl ich denke...das diese Mädchen damit rechnen."

„Würdest du das dulden?"

„Nun ja...es wären Mischbabys...halb Saris halb Drachenreiter. Aber das wäre egal, wenn sie hier lebten und später Kämpfer werden."

„Wie sieht das mit mir aus?", wollte Aris wissen „Ich gehöre zu dir und folglich zu deinem Volk."

Mandolyn schaute ihn an

„Wenn du das möchtest...habe ich nichts dagegen. Aber es ist für dich nicht zwingend, genauso wie für Arthur."

Aris wurde nachdenklich, doch er sagte

„Ich weiß nicht...muss ich mir durch den Kopf gehen lassen. Denkst du denn...sie wollen mich...die Mädchen?"

Der Saris grinste

„Sicher...du bist mein Gefährte. Arthur wollen sie auf jeden Fall, so wie ich das sehe. Ich muss das mal bei Gelegenheit bei den beiden ansprechen. Merlin hat einen Sohn...vielleicht möchte Arthur auch einen haben...wer weiß."

„Okay...wir reden darüber, wenn es aktuell wird...jetzt will ich auch solche Teppiche und Stoffe an den Fenstern und diese hübschen Kissen."

Mandolyn grinste und seufzte

„Ja...bekommst du...gib jetzt Ruhe."

„Nein", sagte Aris und zog ihn in den Wald „Sex in der Natur ist gesund", grinste er.

Der Anführer der Saris hatte nichts dagegen.

DrachenblutWhere stories live. Discover now