Drachenblut Kapitel 70

17 2 2
                                    

Drachenblut


Kapitel 70




Der nächste Morgen konnte nicht schnell genug kommen, Merlin hatte kein Auge zu getan. Immer wieder geisterten schreckliche Bilder von Arthur in seinem Kopf herum, Bilder...in denen Connor Arthur schlug oder Schlimmeres. Er wälzte sich hin und her...sehnte den Morgen herbei. Und dann war er da und sie saßen unten in der Taverne und aßen ein Frühstück ...sie war leer, nur ein paar Alte tranken etwas an der Bar.

„Merlin...iss etwas, wir reiten gleich los", sagte Kristan. Es war sehr früh am Morgen, die Sonne war gerade aufgegangen. Doch der junge Drache schüttelte den Kopf

„Ich kann nichts essen...das ist mir nach dem Gespräch mit diesem Mädchen gründlich vergangen."

„Er hat auch nicht geschlafen", sagte der Saris, der sich ein Zimmer mit ihm geteilt hatte. Letzte Nacht bekamen sie keinen Besuch von irgendwelchen Halunken, wahrscheinlich hatten sie noch Angst von gestern Abend.

„Die ganze Nacht war er unruhig...ich konnte auch nicht gut schlafen."

„Tut mir leid, Mandolyn...aber ich konnte nicht schlafen, immer wieder sah ich Arthur vor mir und Connor, der ihn quälte."

Der Saris legte eine Hand auf Merlins Arm

„Ist ja gut...ich verstehe dich ja", er lächelte „Ich bin ja schon eingeschlafen, so ist das ja nicht. Aber bei dem Gesindel kannst du nur mit einem Auge schlafen."

„Wir hätten sie gehört, wie das letzte Mal...das weißt du", sagte Kristan und trank von dem schwarzen Kaffee und verzog das Gesicht...stellte ihn weg.

„Der Kaffee ist so schlecht wie die Wesen im Norden, wen wundert es?", meinte er.

„Esst auf, das wir wegkommen...sie sagte, es dauert eine halbe Tagesreise bis dorthin. Und ich will den Mistkerl endlich haben", sagte Bartlet grimmig.

Eine halbe Stunde später stiegen sie auf die gesattelten Pferde. Da sie ja so böse waren und gemein, hatte sich bis jetzt niemand an ihnen vergriffen. Sie hatten das schon im Vorfeld geklärt...mit ihrer bösen Art. Die Vier galoppierten los, schlugen die Richtung noch nördlicher ein.

Sie waren schon Stunden unterwegs, ritten nun langsamer. Die Gegend wurde immer einsamer und bald war da nichts mehr, außer Wälder, Wiesen und Hügeln. Niemand begegnete ihnen mehr, nur ganz selten und wenn...waren es Wanderer zu einem der Dörfer, die nun sehr weit weg lagen.

Bartlet hielt das Pferd an und drehte sich um

„Brian hatte recht...hier ist weit und breit nichts und ideal um zu verschwinden. Aber anderseits wird uns hier niemand stören, wenn wir loslegen."

„Ja...und wie wir loslegen werden", murmelte Mandolyn „Ich freu mich auch schon, dieses Schwein zu treffen."

Sie ritten weiter und bald sahen sie die alte Eiche...es war Mittag. Sie war nicht zu verfehlen, vor allem...weil ein Weg in einen Wald führte. Und die Eiche sah genauso aus, wie das Mädchen sie beschrieben hatte. Sie blieben stehen.

„Okay...an der alten Eiche abbiegen in den Wald...da ist ein Weg. Ich denke, wir sind richtig", meinte Bartlet und alle nickten.

Sie bogen dort ab in den Wald, der anscheinend nicht klein war und sehr dicht. Doch sie hielten die Augen offen, niemand sprach...alle waren angespannt so kurz vor dem Ziel.Und dann wurde der Wald lichter und sie erreichten das Ende. Sie waren hier irgendwo im nirgendwo und Bartlet nickte grimmig. Connor hatte gut gewählt, hier würde ihn niemand stören und hier konnte er seinen bösen Trieben nachgehen und...hier würde man niemanden schreien hören.

Wieder blieben sie stehen und sahen sich um, Mandolyn meinte

„Wir sollten aufpassen, das sie uns nicht sehen. Vielleicht würde er dann Arthur töten...es ist besser, wir überraschen sie."

„Ja, aber wir müssen noch dieses Feld überqueren und ich schlage vor...wir lassen die Pferde an dem kleinen Wäldchen dort und gehen zu Fuß weiter. Ich glaube, dann können wir uns besser verstecken und anpirschen."

„Gute Idee, Bartlet", sagte der Saris und Kristan nickte

„Wenn alles gut geht, werden wir die Pferde nicht mehr brauchen...wir fliegen zurück."

Sie ritten zu dem kleinen Wäldchen und stiegen ab, banden die Pferde dort an...sie würden sich später um sie kümmern. Dann gingen sie durch das kleine Wäldchen, das an einer Wiese endete. Sie zog sich groß über die Ebene und hatte kleine Hügel. Dahinter begann ein anderer Wald, doch...am Waldrand lag eine Hütte.

Sie pirschten sich so nah ran, das sie hinter einem kleinen Hügel sich verstecken konnten und lugten vorsichtig darüber. Die Hütte war alt und schäbig, man sah ihr an, das sie billig war. Schräg gegenüber war eine Art Scheune, genauso alt und schäbig. Niemand war zu sehen...die Hütte lag da wie verlassen.

„Es ist so still", sagte Kristan.

„Wahrscheinlich liegt das Gesindel noch im Bett...die Süße sagte doch, das sie viel saufen. Ich frage mich...wo Arthur ist...im Haus oder in dieser Scheune?"

„Lasst uns nachsehen", sagte Merlin, doch Bartlet schüttelte den Kopf

„Nein, Merlin...noch wissen wir nicht, ob wir hier richtig sind. Wir haben noch keinen gesehen und werden warten."

Merlin gefiel das gar nicht, doch er fügte sich. Bartlet war ein erfahrener Soldat und würde das schon richtig handhaben und sie durften sich keinen Fehler erlauben.

Also lagen sie hier in der Wiese und einer beobachtete das Haus.


XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX



Connor wurde wach, als ihm Kyle einen Becher Kaffee unter die Nase hielt.

„Für dich, Chef...frisch gemacht."

Connor setzte sich auf und nahm das heiße Getränk, trank einen kleinen Schluck und schaute Kyle an, der grinste.

„Schläft Slim noch?"

„Ja...soll ich ihn wecken, Chef?"

Wieder trank Connor einen kleinen Schluck und schüttelte den Kopf

„Nein, lass ihn schlafen", er musterte Kyle, der von Waschen auch nicht viel hielt und nach Schweiß, Dreck und was sonst noch stank. Aber nicht annähernd so wie Arthur, der nach Fäkalien roch, seit er das Fass über bekam.

„Sag mal...du bist so zuvorkommend zu mir. Hat das einen Grund?", fragte Connor und grinste „Oh...ich denke, ich kann mir die Antwort selbst darauf geben...du willst das Stück Scheiße in der Scheune ficken, nicht wahr?"

Kyle grinste

„Chef...ich kann wirklich nicht verstehen, warum du mir das verbietest. Ich meine, die Weiber sind ja gut...aber ihn zu ficken, wäre besser. Ich ziehe das eigentlich vor...so schön eng. Was würde es denn ausmachen? Und bedenke...da er es nicht möchte, würdest du ihn noch mehr demütigen."

Connor sah ihn einen Augenblick nachdenklich an, Kyle war nicht blöd, lockte ihn mit mehr Demütigungen, die er Arthur antun konnte. Und für so etwas war Connor doch immer zu haben, vor allem bei Arthur. Er hatte sich all die Jahre im Kerker geschworen, das er leiden würde. Er war sich sicher, das Merlin genauso litt, weil er nicht wusste, was seinem Schätzchen geschehen war. Er grinste, als er darüber nachdachte...ja, sie würden leiden...beide. Schließlich sagte er

„Du müsstest ihn erst etwas sauber machen...so wie der stinkt."

Kyle grinste dreckig, für ihn war das schon eine halbe Zusage und er hatte sein Ziel erreicht.

„Nein...ich mag es dreckig, in jeder Weise...das törnt mich an, wenn ich meinen Schwanz in sein dreckiges Maul stecke und später in sein Loch."

Connor grinste...ja, er hatte recht. Es wäre wirklich eine Demütigung...und auch Spaß für alle. Hier war es sehr einsam, nur die Frauen brachten Abwechslung...warum nicht auch der stinkende Dreckskerl?

„Du nimmst wohl alles, was?", sagte er und überlegte einen Moment, nickte dann und sagte

„Nun...du hast mich auf eine Idee gebracht, was demütigen angeht. Gut...du kannst mit ihm machen, was du willst...aber...hier in der Hütte und Slim und ich werden dabei zusehen, wenn du dich amüsierst."

Kyle zuckte die Schultern

„Das ist mir gleich", er grinste „Ihr seid nicht die Ersten, die dabei zusehen."

„Ja, aber ihm wird es nicht gleich sein und eine neue Demütigung, das du ihn nimmst und wir dabei zusehen."

„Aber ihr könnt auch mitmachen...vielleicht gefällt es euch."

Connor stand auf und gab ihm die Tasse

„Mal sehen...vielleicht nach dir...das ist nicht so mein Ding. Ich mag eigentlich Weiber."

Kyle stand auf

„Die Weiber kommen erst in drei Tagen wieder. Wann darf ich ihn mir nehmen?"

„Nun...zuerst werden wir was essen, dann kannst du loslegen...ein Fick am Mittag", er grinste „Ist doch auch nicht schlecht. Gut...du hast mich überzeugt."

Kyle grinste schon in Vorfreude und Connor ging zur Tür

„Ich werde dann mal den Dreckskerl losketten, damit er unser Frühstück macht und ihm die freudige Nachricht überbringen", grinste er.

Er verschwand nach draußen, bemerkte nicht, das er beobachtet wurde, als er in die Scheune ging. Arthur schreckte hoch und Connor grinste gemein.

„Steh auf, du Dreckstück...heute ist ein ganz besonderer Tag für dich. Du machst unser Frühstück und danach werden wir etwas Spaß haben. Ich werde zusehen, wie Kyle endlich zu dem kommt, was er die ganze Zeit schon will."

Arthurs Augen wurden groß

„Was? Nein...bitte nicht. Du wolltest das nicht. Tu das nicht...bitte."

Connor trat ihm in die Seite und schrie

„Du sollst dein Maul halten und mir nicht sagen, was ich tun soll oder nicht. Du bist hier um zu dienen und nun bedienst du Kyle. Und ich werde dabei zusehen...", er grinste „Damit du noch zu etwas zu gebrauchen bist."

Arthur hatte gewusst, das dieser Tag irgendwann kam und er wusste auch warum. Connor war immer darauf aus, ihn zu demütigen und was war demütigender...als von den widerlichen Kerl genommen zu werden und sie dabei zuschauten. Arthur wollte sterben, sofort...aber es war zu spät.

Connor kettete ihn los und zog ihn an den Haaren hoch

„Mach das Frühstück...wird es bald!", zischte er und drehte sich um, ging hinaus und wieder zum Haus. Arthur stöhnte gequält auf...er könnte sich nicht davor drücken und Connor schrie draußen

„Kommst du bald oder soll ich wiederkommen?"

Arthur schlurfte nach draußen und über den Hof, während Connor auf der Veranda auf ihn wartete.

Sein größter Alptraum würde wahr werden.


XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX



„Da ist Connor, er geht in die Scheune", sagte Merlin und alle drehten sich um, schauten über den kleinen Hügel „Er holt Arthur. Das Mädchen sagte doch, das der Sklave in der Scheune schläft."

Mädchen war noch nett gemeint von Merlin. Alls wussten, das sie eine Dirne war un d mit jedem ins Bett stieg, der ihr etwas bot. Doch sie waren auch froh, das Connor und seine Leute so scharf darauf waren, diese Mädchen zu haben, sonst hätten sie ihn nicht gefunden. Hier im Nirgendwo wäre es schwer gewesen, zufällig auf ihn zu stoßen...Ja, sie waren schon froh, das dieses...Mädchen an den Tisch kam, wenn auch aus einem ganz anderen Grund.

„Bist du sicher, das es Connor ist?", fragte Bartlet, er kannte ihn nicht, die anderen auch nicht.

Merlin nickte grimmig

„Den Bastard würde ich überall erkennen. Er ist es...ohne Zweifel."

Kurz darauf sahen sie Arthur, der eiserne Fußfesseln an den Knöcheln hatte und einen Eisenring um den Hals. Er schlurfte langsam über den Hof, selbst aus dieser Entfernung sah man ihm sein furchtbares Leben an. Merlin zischte

„Ich bringe ihn um...ich bringe ihn um", und wollte aufspringen, doch Kristan hielt ihn fest.

„Merlin...nicht."

Doch Merlin wollte sich losreißen, seine Augen smaragdgrün.

„Lass mich los."

„Du willst doch Arthur nicht gefährden? Wir schlagen los, wenn sie im Haus sind, dann sind sie beschäftigt. Es sind immer noch zwei im Haus. Du hast doch das Mädchen gehört...sie sind zu dritt. Und wenn sie uns zu früh kommen sehen, könnten sie Arthur töten."

Merlin presste die Lippen zusammen und ballte die Fäuste, doch er hielt still. Connor schlug Arthur nieder, der ihm wahrscheinlich zu langsam ging und er sackte auf der Veranda zusammen, doch Connor zog ihn wieder hoch. Sie hörten den Dreckskerl schreien

„Ein wenig schneller, du kannst deinem Schicksal nicht entkommen", schrie er und trat Arthur ins Haus. Merlin zuckte, doch Kristan, wie Mandolyn hielten ihn eisern fest. Als die beiden im Haus waren und die Tür zu, nickte Bartlet

„Wir gehen an der Scheune entlang, als Deckung...bis wir auf der Veranda sind und dann muss es sehr schnell gehen."

„Alles klar", sagte Manolyn, seine Stimme zitterte vor Wut. Er bewunderte Bartlet, der ruhig war und konzentriert, schließlich ist er Arthurs Vater. Doch im Moment war er nur Soldat auf seiner Mission. Und Merlin? Seine Augen waren jetzt smaragdgrün, ein Zeichen für Kristan, das sein Sohn mehr als nur zornig war. Normalerweise wurden die Augen nur so extrem grün, wenn irgendetwas sie vollkommen ausrasten ließ. Schwarzer Rauch quoll aus seiner Nase, es signalisierte, das die Flammen in ihm hoch schlugen. Kristan nahm Luft, während er den Feuerdrachen beobachtete...so hatte er ihn noch nie gesehen...so extrem nah an seinem Feuer. Er hoffte stark, das er es kontrollieren konnte.

Sie waren alle zornig und richtig wütend, aber sie durften sich nicht davon leiten lassen. Merlin handelte gefühlsmäßig...es war sein Gefährte dort, doch die Soldaten mit Erfahrung wussten, das nun ein logischer, kühler Kopf gefragt war...Bartlet machte es ihnen vor. Er stellte seine persöhnlichen Gefühle zurück, konzentrierte sich darauf, was er zu tun hatte.

Sie schlichen hinter der Scheune entlang und dann leise und gebückt am Fenster entlang, bis sie vor der Tür standen. Die drei bemerkten nichts, denn sie saßen am Tisch und aßen, man hörte Geschirr klappern und machten schon Witze darüber, was sie nachher tun würden. Kyle sah grinsend zu Arthur, der unbeweglich in der Ecke saß und vor sich hin starrte und sagte

„Jetzt wirst du doch Bekanntschaft mit meinem Schwanz machen, Dreckskerl und ich werde es genießen."

Arthur reagierte nicht, starrte nur vor sich. Sein schlimmster Alptraum wurde wahr. Die ganze Zeit hatte er mit der Angst gelebt und wusste irgendwie, das Kyle nicht aufgegeben hatte, so lüstern wie er ihn immer angesehen hatte. Und hatte sich etwas einfallen lassen, hatte Connor irgendwie dazu gebracht, das er einlenkte. Er wusste nicht, ob er das wegstecken konnte...Kyle war so widerlich und würde schlimme Dinge mit ihm tun...und die anderen vielleicht auch.

Doch plötzlich wurde die Tür aufgerissen und vier Gestalten stürmten hinein, zwei von ihnen hatten ihr Schwert in der Hand. Connor und die anderen sprangen auf, blieben aber am Tisch. Noch wussten sie nicht, wer das war, sie hatten die Kapuzen tief im Gesicht. Wahrscheinlich gingen sie davon aus, das sie irgendwelche Halunken waren, die sie überfallen wollten.

„Was wollt ihr? Hier gibt es nichts zu holen, wir haben selbst nichts...verschwindet."

Merlin sah unter der Kapuze zu Arthur, der den Kopf hob und sie ansah, doch er erkannte sie mit den Kapuzen auch nicht. Er sah furchtbar aus...total verdreckt und seine Kleider zerrissen. Dem Drachen blutete das Herz, ihn so zu sehen und er musste all seine Kontrolle aufrufen, um nicht auszurasten und die drei in Flammen aufgehen zu lassen. Hasserfüllte zornige smaragdgrüne Augen sahen die drei an.

„Du hast etwas, was dir nicht gehört und das wollen wir wiederhaben", sagte Bartlet.

Connor lachte

„Und was? Ich habe nichts...nur das Stück Scheiße hier in der Ecke. Ich denke nicht, das ihr ihn wollt. Den Gestank wollt ihr euch doch nicht antun, oder?"

„Nun..."

Sie zogen die Kapuzen vom Kopf und Connor wechselte die Farbe, als er Merlin sah. Die anderen kannte er nicht, aber Mandolyn mit seinen rötlichen Augen machte ihm schon Angst. Er saß all die Jahre im Kerker und war von der Welt abgeschnitten gewesen und nicht auf dem Laufenden. Dazu kam, das ihn das nicht interessierte. Doch Merlin kannte er nur zu gut und wusste, zu was er fähig war und er sah nicht freundlich aus, bei Gott nicht. Er schaute ihn mit smaragdgrünen Augen an, die fast leuchteten...er hatte ihn schon mit grünlichen Augen gesehen, aber noch nie in diesem tiefgrün...was ihm sagte, das er wohl sehr sehr zornig war. Einen Augenblick flackerte Angst in seinen blassblauen Augen, er hatte nur Merlin im Auge.

Arthur starrte sie nur an...konnte nicht glauben, das sie wirklich hier standen. Er schloss einen Moment seine Augen und öffnete sie wieder, aber sie standen immer noch hier. Sein Vater, Mandolyn, Kristan und...Merlin, sein Merlin. Er war da...war endlich da. Arthur schluchzte auf und hielt seine verdreckte Hand an seinen Mund.

Sie kamen drohend näher und Kyle fragte

„Wer sind die denn?"

„Art...Arthurs Leute", keuchte Connor und dann ging es rund. Denn nun schauten auch die zwei sie alle groß an und wussten, wie das enden würde. Also mussten sie handeln und das sehr schnell.

Slim griff nach seinem Schwert und Kyle sprang zu seinem...doch ein leichtes Spiel für den Saris und Bartlet, die darauf vorbereitet waren. Sie kämpften und Connor ging rückwärts...wollte in dem Chaos verschwinden, er drehte sich um und rannte durch die Hintertür...Merlin ihm nach, während Kristan zu Arthur ging.

„Kristan?", sagte er leise und fragend. Er konnte es nicht glauben.

„Ja...bleib ruhig, Arthur...es ist vorbei. Wir gehen nach Hause", sagte er sanft.

Wieder schluchzte er auf...vorbei? Ja, sie hatten ihn vor etwas Schrecklichem bewahrt...fast zu spät und doch rechtzeitig. Arthur nahm zögernd Luft...bei allen Göttern...sie wussten nicht, was sie ihm erspart hatten.

Connor rannte über die Wiese, doch Merlin sprang nach vorne und erwischte ihn...er fiel. Merlin war ein Drache und auch in menschlicher Gestalt viel stärker. Er schlug Connor, der sich auf ihn stürzte und ihm eine verpasste. Merlin fiel und Connor stürzte sich wieder auf ihn, doch der Drache war zu zornig, um zu unterliegen und blies sehr heißen Atem aus, der Connor ins Gesicht kam. Er fing an zu schreien, seine Haut verbrannt und hielt sein Gesicht. Merlin stand auf und zog ihn hoch und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht...er fiel.

„Du verfluchter Dreckskerl...", schrie Merlin „Jetzt hast du den größten Fehler gemacht. Legst dich mit mir an...einem Feuerdrachen? Die Hölle wartet schon auf dich...du dreckiger Bastard."

Er kniete sich auf ihn, würgte ihn und Connor röchelte

„Du willst mich töten...nein...nicht", jammerte Connor, doch Merlin ließ ihn plötzlich los und schüttelte den Kopf

„Nein...ich habe mir geschworen, das du um den Tod betteln wirst."

„Was hast du vor?" Ängstlich...mit Panik in den Augen.

Connor war schnell bei der Sache, wenn es darum ging andere zu quälen und zu demütigen. Aber wie so viele seiner bösartigen Art war er ein Feigling. Wenn es zur Sache kam, dann fing er an zu jammern...aber auch, weil sein Gesicht schmerzte, das jetzt knallrot war.


XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX


Merlin zerrte ihn ins Haus...am Boden Kyle und Slim, beide tot...gestorben, als Mandolyn und Bartlet ihnen mit dem Schwert zusetzten. Connor starrte auf ihre Leichen, ungläubig darüber, das sie vor Kurzem noch Witze rissen. Mandolyn nahm ihn in Empfang und Merlin lief zu Arthur, der immer noch in der Ecke saß...immer noch nicht richtig realisierte, das sie da waren.

„Arthur", sagte Merlin zärtlich, ignorierte den fürchterlichen Gestank, der von ihm ausging. Doch er sah sich die Misshandlungen an und zu seinen Fußknöcheln, die das rohe Fleisch waren. Er stand auf und kam auf Connor zu, der große Augen machte

„Wo...sind die Schlüssel?"

Connor grinste und Merlin schlug mit der Faust in sein rot verbranntes Gesicht...er schrie. Mandolyn hielt ihn ohne eine Miene zu verziehen. Es war Merlins Privileg, ihm den Garaus zu machen, denn Arthur war sein Gefährte. Mandolyn hatte ihn unterstützt, aber die Rache gehörte dem Drachen.

„In...in meiner Tasche", keuchte er vor Schmerz.

Merlin nahm die Schlüssel und ging zu Arthur, sperrte die Fußfesseln auf...öffnete sie vorsichtig, Arthur stöhnte vor Schmerz, doch dann hatte er sie entfernt. Danach den Halsring, er hatte eine wundervolle Idee. Der Drachenreiter hatte ihn die ganze Zeit angesehen und fragte jetzt leise

„Bist du es wirklich? Es ist kein Traum?"

„Nein...ich bin da, mein Herz und ich bringe dich nach Hause."

„Sieh nur...sieh nur, was sie mit angetan haben", schluchzte er jetzt und fing an zu weinen, auch weil er sich schämte, das Merlin ihn so sah. Er roch fürchterlich und war total verdreckt.

Arthur war fertig...körperlich und auch seelisch und erst recht, weil er wusste, was sie jetzt mit ihm gemacht hätten, wären die Vier nicht gekommen... und das Merlin jetzt da war...gab ihm den Rest. Er weinte leise. Merlin drehte sich um, Wut und Zorn in seinen Augen, als Connor grinste. Er sprang auf und kniete sich vor den Dreckskerl, legte ihm die Fesseln an und den Halsring.

„Was tust du?"

„Du wirst jetzt seine Rolle übernehmen und wir werden du sein...viel Spaß, Dreckschwein."

„Das kannst du ja nicht...du bist doch der noble Drache, der allen hilft. Was weißt du schon von demütigen und foltern?"

Merlin schlug ihm als Antwort ins Gesicht, seine Lippe platzte auf und fing an zu bluten.

Mandolyn grinste

„Merlin...du bist eindeutig zu lange im Norden...wir alle. Ich sehe wirklich böse Tendenzen."

Er sagte nichts, Bartlet kniete sich jetzt vor Arthur und schaute Kristan an...sauer war er auch nicht mehr...er konnte Merlin die Hand geben, doch er hatte sich einfach besser unter Kontrolle.

„Vater", schluchzte Arthur.

„Psch...es wird alles gut, mein Junge."

„Wir müssen ihn behandeln...aber...zuerst müssen wir ihn reinigen, vor allem die Wunden. Er hat Fieber und eine Infektion", sagte Kristan, der auch im tiefsten Dschungel überleben konnte.

„Ich sah draußen eine Wanne", er drehte sich um zu Merlin „Kannst du sie reinholen? Wir müssen ihn baden und bring die Taschen mit, sie liegen an der Scheune."

Kristan schleppte die Leichen raus und warf sie auf den Hof, dann ging er zu Arthur zurück. Er würde sich später darum kümmern.

Merlin ging mit Bartlet raus und sie schleppten die Wanne herein. Mandolyn blieb bei Connor, der auf einem Stuhl saß. Er machte ein abfälliges Geräusch und sagte

„Er ist inzwischen an den Gestank gewöhnt...ihr solltet ihn so lassen."

Merlin fuhr herum und ihm fiel etwas auf. Connor machte einen schmuddeligen Eindruck, doch...seine lange blonde Haare waren es nicht. Sie waren sauber und fielen leicht und glänzend in leichten Wellen über seine Schulter, anscheinend war er sehr stolz auf seine Haare und pflegte sie...wenn der Rest auch nicht. Der junge Drache ging langsam auf ihn zu und fuhr durch eine der langen Strähnen.

„Schöne Haare und so sauber", sagte er sarkastisch mit einem bösen Unterton, den Connor aufhorchen ließ.

„Lass meine Haare los", zischte er und zuckte zurück.

Merlin sah zu dem Saris, der grinste, weil er ihn ohne Worte verstand. Er zückte seinen Dolch...er war messerscharf, gab ihn Merlin...der sagte

„Halt ihn fest."

„Was hast du vor...mir die Kehle durchschneiden?"

„Nein...was Lustiges...für mich und Arthur", antwortete Merlin böse „Obwohl mir danach nicht ist. Aber...es wird mir gut tun und erst recht Arthur."

Und dann schnitt er Connor die Haare ab, der schrie und in Mandolyns Griff zappelte und immer wieder schrie, er solle das nicht tun, doch Mandolyn hielt ihn. Arthur hatte aufgehört zu weinen und schaute zu, wie Merlin ihm die Haare so kurz schnitt, das sie hochstanden. Connor jammerte und schrie...Merlin hatte recht, er war sehr stolz auf seine Haare...gewesen. Und es war eine Demütigung par excellence, denn nun sah er furchtbar aus. Sie waren extrem kurz und an manchen Stellen fast weg...und die schönen blonden Strähnen lagen auf der Erde.

„Du bist ein verfluchter Bastard und solltest so aussehen. Und nun schleppst du Eimer mit frischem Wasser rein."

Connor schaute ihn mit einem weinerlichen, zornigen Blick an

„Du hättest mir besser die Kehle durchschneiden sollen...als mich so zu verunstalten", zischte er. Merlin hatte ihn getroffen...richtig, denn seine Haare waren ihm wichtig.

„Nur Geduld", grinste Merlin und gab Mandolyn seinen Dolch zurück „Nun siehst du auch so aus, was du bist...ein dreckiger, hässlicher Bastard."

Mandolyn nickte und zerrte ihn hoch, ging zur Tür mit ihm...die Eisenfesseln klirrten, als er langsam in kleinen Schritten ging, Bartlet rief ihm nach, es klang böse

„Wenn er nicht pariert, schneide ihm seine Ohren ab."

„Es wird mir eine Freude sein", antwortete der Saris und ging mit ihm nach draußen.

Doch er fügte sich, da er ja feige war und dem rotäugigen Typ das durchaus zutraute, schleppte er mehrere schwere Eimer mit Wasser hinein und entleerte sie in der Wanne. Als es genug war, ging Mandolyn mit ihm hinaus...er musste die Leichen seiner Freunde hinter die Scheune schleppen.

Währenddessen zogen sie Arthur die übel riechenden Kleider aus und Kristan warf sie draußen auf den Hof...ein kurzer Feuerstoß und sie verbrannten. Merlin half ihm in die Wanne, schüttete eine Kräuterlotion in das Wasser. Sie hatten Kleider, medizinische Ausrüstung, die sie bei einem Hofheiler besorgten dabei und alles andere...für alle Fälle. Und Arthur kam das nun zugute. Er stöhnte leise, als er in das warme Wasser glitt, das Merlin vorsichtig erwärmt hatte. Wieder begutachtete Merlin seine blauen Flecken, manche waren frisch, andere am abheilen. Er nahm einen Lappen aus der Tasche und fing an Arthur zu waschen.

Angenehmer Duft war in der Hütte von dem Kräuterbad, doch Merlin nahm ein Stück Seife, denn der Dreck war hartnäckig. Arthur hatte die Augen geschlossen, niemand anderes als er konnte wissen, was das Bad für ihn bedeutete. Zum Schluss wusch ihm Merlin mehrmals seine Haare und rasierte ihn. Kristan war zum Fenster gegangen, als Merlin seine Geschlechtsteile wusch...das war etwas intimes, was sein Gefährte am besten machen konnte und Arthur keine Zuschauer brauchte.

„Vater...hilfst du mir?"

Kristan kam zurück und half Arthur aus der Wanne, als sie ihn in ein Handtuch hüllten...sie waren bestens vorbereitet gewesen, als sie aufbrachen. Hier in der Hütte konnte man nichts nehmen, alles war schmutzig und stank...Gesindel hatte hier gelebt. Merlin trocknete ihn ab, Arthur nickte leicht...er war sauber, nach zwei Monaten roch er nach frischen Kräutern und Seife. Der Drache kämmte ihm sein Haar, löste vorsichtig die Filzknoten, bis es glatt und geschmeidig war. Arthur schaute ihn dankbar an

„Danke...es ist so gut...danke."

Bartlet war draußen bei Mandolyn und schaute Connor an, der seinem Blick trotzte. Bevor er es kommen sah, schlug Bartlet zu und trat ihm in die Seite, als er am Boden lag.

„Verfluchter Bastard...schau mich nicht an", rief er und trat wieder zu. Mandolyn zog ihn weg.

„Bartlet...lass dich nicht auf sein Niveau herab...das ist unter deiner Würde."

Der Drachenreiter nickte

„Ja, du hast ja recht...verzeih, hatte mich einen Augenblick vergessen...ist wohl mit mir durchgegangen. Ein Glück, das Zorin nicht hier ist...es wäre wesentlich schwieriger gewesen, ihn ruhig zu halten. Ich denke...wir sind zu lange unter dem bösen Gesindel und es wird Zeit...nach Hause zu gehen."

Er drehte sich um und ging ins Haus, inzwischen lag Arthur auf einem Bett. Merlin hatte ihn mit den Kleidern, die sie dabei hatten angezogen und Kristan behandelte seine Wunden an den Fußknöcheln. Er hatte Salbe darauf getan und sie verbunden. Zuvor hatten sie die Decken und alles andere von dem Bett entfernt und Merlins Umhang darauf gelegt. Er würde ihn nicht mehr brauchen, denn er flog zurück und die Bettwäsche von den anderen war schmuddelig gewesen. Arthur entspannte sich etwas, der Schmerz ließ nach...die heilende Kräuter fingen an zu arbeiten.

Kristan zog Bartlet zur Seite

„Er muss sich etwas ausruhen und es ist besser...wir fliegen in der Nacht. Und noch etwas...er ist zu schwach, um stundenlang auf einem Drachen zu fliegen. Unterernährt und scheinbar hatte er nie viel geschlafen...wahrscheinlich wegen den Schmerzen. Dazu kommt das Fieber..es setzt ihm noch zusätzlich zu."

„Er konnte sich nicht hinlegen, ich habe die Scheune gesehen. Er hatte ihn so angekettet, das er im Sitzen schlafen musste, wenn überhaupt", Bartlet sah zur Tür, in die Mandolyn Connor hinein stieß, so das er fiel „Ich muss von ihm wegbleiben...sonst schlage ich ihn tot", zischte Bartlet und drehte sich um, um nicht in ihn rein zutreten. Doch er drehte sich wieder um

„Also gut...wir müssen hier verschwinden. Ich denke...wir nehmen Brians Angebot an und machen dort Zwischenstation, bis er etwas kräftiger ist. Wie lange fliegen wir zur Grenzstadt?"

„Vielleicht zwei Stunden, mehr oder weniger."

Bartlet nickte

„Okay...Aufbruch wenn es dunkel ist."

Kristan nickte und sah zu Arthur. Merlin strich ihm zärtlich durch sein jetzt wieder schönes Haar, er schlief...Arthur war erschöpft und das Fieber trug noch dazu. Er konnte jetzt endlich mal bequem schlafen und...sicher.

Alle hier waren so wütend, aber es gab einen gravierenden Unterschied zu Connor. Obwohl er Arthur so gequält hatte...hatten sie etwas, was er nie besessen hatte...Menschlichkeit. Sie waren zwar alle versucht, ihn ständig zu quälen, doch sie widerstanden...zu einem gewissen Teil. Doch Merlin tobte sich an ihm aus, ohne viel zu schlagen...die Aktion mit den Haaren hatte es gezeigt.

Connor hatte die Drachen als Tiere verschrien und es gab genügend andere, die das auch so sahen. Mandolyn, der die beiden beobachtete, schüttelte leicht den Kopf. Er war sich eigentlich sicher gewesen, das Merlin ihn quälen würde...doch der junge Drache war einfach nicht zu solchen Dingen fähig. Er hatte ihn ein paar Mal geschlagen...ja, aber er würde nie wie Connor sein.

Es war ein Witz...die Drachen hatten mehr Menschlichkeit wie manch andere Menschen. Mandolyn selbst hätte nicht gewusst, was er getan hätte...wenn es sein Gefährte gewesen wäre...doch mit Sicherheit wäre er nicht wie Merlin gewesen. Er war ein Saris und die hatten ganz andere Einstellungen und Gesetze...und andere Vorstellungen, was Connor anging. Doch Arthur war Merlins Gefährte und er hielt sich raus...es war eine Sache, die den Drachen anging...und dessen Familie.

Doch das könnte sich ändern, wenn sie wüssten...was Connor und die anderen vorgehabt hatten. Sie waren rechtzeitig gekommen...knapp, aber rechtzeitig, bevor sie Arthur den Rest gegeben hätten.

Kyle auf ihn los zulassen mit seinen dreckigen Ideen...hätte ihn wohl endgültig zerstört.

Und wieder hatten die Götter ein Einsehen gehabt und brachten rechtzeitig Hilfe.


Freue mich wie immer auf eure Meinungen. LG Pendragon100

DrachenblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt