𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 5 ❥

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»Hey. Was treibst du hier?« Dag kam näher und umarmte, die völlig konfuse Madeleine. »Gut siehst du aus.« Er begrüßte Vincent danach mit einem Handschlag, ehe er sich neben die Rothaarige auf die Couch setzte.

War das möglich, dass jemand, obwohl er schon immer gut aussah, noch ein zusätzliches Glow-Up bekommen konnte?

Wieso hatte er keine Glatze mit dickem Bierbauch?

Nein, er musste hier antanzen mit einem Achselshirt, anscheinend trainierter Körper, so weit sie es erkennen konnte. Tattoos, die ihm mehr als gut standen ... und immer noch diese Locken, auf die sie damals schon so Feuer und Flamme war.

»Madeleine ist meine neue Assistentin.« , erzählte Vincent.

»Echt? Ich dachte, du wolltest keine?!«

»Ja aber ... Vicky hat nur noch genervt. Jetzt ist Madeleine mein Deckmantel.«

»Von der grauen Maus zum Deckmantel.« Dag stupste sie an und lachte.

Da war wieder dieser Satz.

Graue Maus.

Okay, sie war nie Sandy gewesen, die total von sich eingenommen war, aber ... grau?!

Keine Frau möchte eine graue Maus sein.

Sie assoziierte diesen Begriff mit unattraktiv und uninteressant. Unauffällig und langweilig.

War das der Grund gewesen, weshalb sie damals nicht ... wahrgenommen wurde?

Ihr Blick fiel auf ihren Hosenanzug. Der war ja nicht mal grau. Selbstbewusst schlug sie die Beine elegant übereinander und lächelte Dag an. Er sollte nämlich nicht merken, dass in Wahrheit ihr Magen rebellierte, allein nur als er sie Feivel genannt hatte ... und erst die Umarmung. Er roch noch immer gleich ... und sie hatte vergangenheitsverliebt direkt wieder das Gefühl seiner Lippen auf ihren.

~ Gott Madeleine, du bist eine erwachsene Frau. Kein kleiner Teenager mit irgendwelchen Tagträumen. ~

»Ihr zwei habt also noch Kontakt?« Irgendwie hätte sie sich das auch denken können. Beide waren damals schon wie ... Brüder. Unzertrennlich.

Vincent schwenkte mit seinem Zeigefinger umher, als würde er einen Helikopter nachahmen. »Klar. Wir sind SDP.«

»Ihr seid ...?« Auch das hätte sie sich zusammenreimen können. Denn schon damals hatten beide einige Songs zusammen performt und diese sogar in der Schule versucht zu verscherbeln.

Sie hatte doch selbst mal eine CD gekauft, weil sie Dag auch mitten in der Nacht mit ihrem Disc-Man hören wollte.

Abermals fiel ihr Blick umher ... aber das sie damit ... bekannt geworden waren. Deren Texte waren nicht gerade ... etwas, was man ... das waren Quatschsongs. Mehr nicht.

»Die kennt uns nicht.« Dag zog einen Schmollmund.

»Ist nicht schlimm.« , meinte Vincent zu ihr. »Wir sind bekannt dafür unbekannt zu sein.«

»Die bekannteste unbekannte Band der Welt.« , fügte sein Freund hinzu und grinste Madeleine mit einem Zahnpasta-Lächeln an.

War das ein Witz? Ein Insider? Sie wusste es nicht.

»Aha.« , gab sie daher von sich.

Konnte man bekannt unbekannt sein?

Dag zwickte in ihre Seite rein. »Ach sei ma' nich' so Ernst Feivel.«

Madeleine hopste ungewollt kurz auf und gab einen quiekenden Ton von sich.

Sie fühlte sich sofort wie sechzehn.

Liebe ist ...حيث تعيش القصص. اكتشف الآن