𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 8 ❥

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»Warum bist du eigentlich so früh schon hier?« , fragte Vincent Dag, der auf der Couch hinter ihm mümmelte.

»Darf ich nich'?«

»Doch klar, aber ... wir haben heut nichts vor. Zumindest nichts Geplantes.«

»Du bist doch hier.«

»Ja. Ich habe ja auch immer etwas zu tun.«

»Störe ich?« Dag setzte sich auf. »Ist dir meine Anwesenheit zu viel?«

»Ach. Mach' doch was du willst.« Vincent machte eine Pause und starrte auf seinen Bildschirm, bis er sich schließlich mit gerunzelter Stirn umdrehte. »Bist du wegen Madeleine hier?«

»Was?«

»Ja du hängst hier rum, obwohl du nicht musst.«

»Und?«

»Ich glaube nicht, das du wegen meines Arsches hier sitzt.«

Dag lachte und zuckte mit den Schultern. »Ihrer besitzt mehr Po-tenzial, wenn du verstehst, was ich meine.«

»Oh wie kreativ der werte Herr heut ist.« Vincent drehte sich wieder um, während er weitersprach. »Du hast mir etwas versprochen. Madeleine wird nicht gepflückt.«

»Aber der Apfel ist endlich reif.«

»Nein.« Er drehte sich mit seinem Drehstuhl wieder in dessen Richtung. »Der Apfel hängt ganz oben. Da kommst du nicht dran.«

»Soll heißen, sie ist außerhalb meiner Liga, oder was?«

»Nein. Damit meine ich, dass sie nicht zu deinen Weibern gehört, die du sonst so ...« Er atmete hörbar laut aus. »Lass es einfach okay.«

»Wenn ich auf deine Schultern klettern würde, käme ich dran.«

»Ich bin keine Leiter.«

Es klingelte und Dag sprang mit einem frechen Lachen auf. »Ich mach auf.«

»Nein. Sitz. Dag.« Vincent versuchte noch, ihn festzuhalten, doch sein Freund hechtete an ihm vorbei zur Türe. Dort angekommen blieb sein Grinsegesicht, als er zu ihm nach oben sah.

Der Lockenkopf räusperte sich und öffnete dann den Eingang, als sein Grinsen plötzlich verschwand. »Feivel?!«

Madeleine sah ihn eben so verwirrt an. Dass er hier sein würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Eher, das er bis nachmittags seinen Schönheitsschlaf tätigen würde.

Wegen seines Blickes auf sie fühlte sie sich direkt unwohl, obwohl sie vorhin, als sie sich die Kleidung gekauft hatte, noch optimistisch war.

Sie trug eine hautenge Jeans, die ihre Rundungen perfekt in Szene setzten. Auch ihr schwarzes Oberteil war figurbetont. Ihre Haare hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden.

»Dag.« , grüßte sie ihn mit einem Nicken und ging an ihm vorbei.

Seine Sicht fiel auf ihren nackten Rücken. Denn statt eines Dekolleté-Ausschnittes besaß es einen an ihrer Kehrseite, der bis nach unten reichte. Er sah ihr hinterher, bis er den giftigen Blick seines besten Freundes aus dem Augenwinkel heraus bemerkte und zu ihm sah. Nun kam doch ein Grinsen wieder zum Vorschein und er nickte mehrmals.

Madeleine begrüßte Vincent derweil und drehte sich erst gar nicht mehr um.

Keine Plattform für Dag.

Mit Absicht hatte sie ein etwas, für sie, gewagteres Outfit gewählt. Nicht um einen zu stimulieren, sondern um ein für alle Mal dieses Graue-Maus-Image zu vernichten.

Liebe ist ...Where stories live. Discover now