𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 16 ❥

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»Warum brauchst du ewig im Badezimmer?« , keifte Viktoria gegen die Badezimmertüre.

Vincent betrachtete sich im Spiegel und rollte mit den Augen. »Ja, es tut mir leid, dass ich mich ebenso ankleiden muss.«

Er nahm seine Hose, die er sich anzog, während er sein Shirt über die Schulter warf und die Türe öffnete.

Viktoria stöhnte auf und flanierte an ihm vorbei, wobei sie anschließend die Badezimmertüre zuknallte.

Wie so oft in letzter Zeit hoffte Vincent, dass sein Kind komplett auf ihn kommen würde. Denn Vicky 2.0 würde ihn den Rest geben.

Er hatte doch nur ein wenig Spaß gewollt und nun ... nun war er an diese Frau gebunden. Und dabei hatte er kurz nach ihr Lotta kennengelernt. Die er nicht nur wegen ihrer Stimme unter Vertrag genommen hatte.

Sie war ... in seinen Augen war sie perfekt. Er fand sie atemberaubend schön und dabei war auch ihre Persönlichkeit gemeint. Lotta war ein herzensguter Mensch und ihr Humor glich seinem. Sie war smart, was ihm ebenso gefiel. Genauso ihre Zuverlässigkeit und ihr Einfühlungsvermögen. Wenn sie im Studio arbeiteten, sah sie ihm an, ob er gerade Ruhe benötigte oder eine Aufmunterung gebrauchte. Ebenfalls hatte sie ihm ein Nackenmassage-Gerät besorgt, weil sie der Meinung war, er würde sonst irgendwann einen steifen Nacken bekommen, wenn er immer so stur auf seinen Bildschirm starrte.

Dabei wusste er genau, dass es finanziell nicht so gut stand bei ihr. Weshalb er ihr auch im Ausgleich dazu ein Wellness-Wochenende geschenkt hatte. Am liebsten hätte er jenes gerne gemeinsam mit ihr verbracht ... doch so weit konnte er nicht gehen.

Lotta wusste nichts davon, wie sehr er ihre Nähe genoss. Und dabei musste es auch bleiben.

Schließlich war da Viktoria ... und das Kind, das in ihr heranwuchs. Sein Kind.

Das Schicksal konnte manchmal echt scheiße sein.

Da traf er die für ihn perfekte Frau ... doch zur falschen Zeit.

Mit seiner Ex Florentina war er mal in Familienplanung gewesen. Irgendwie hatte er damals bei ihr das Gefühl, es hätte der nächste Schritt sein müssen. Sie hatten es versucht und versucht, aber eine Schwangerschaft blieb aus. Zu jener Zeit hatte er schon mit dem Gedanken gespielt, dass es an ihm liegen könnte. Denn kurz danach war sie schwanger und heiratete.

Er hingegen vögelte darauffolgend wahllos herum und zack ... er bumste Vicky an.

Blöder hätte es nicht laufen können.

Dieses scheiß verfickte Timing.

Vincent zog sich sein Shirt an und nahm seine Laufschuhe, ehe Viktoria wieder mit dem leidigen Thema der Möbel anfangen würde, die sie unbedingt ändern wollte. Ihrem Geschmack anpassen.

Und eine Nanny. Sie wollte unbedingt eine Nanny haben.

Ohne ihr Bescheid zu geben, verließ er die Wohnung und rannte unten im Übrigen direkt los.

Auch wenn das mit ihm und Lotta nie passieren würde, hatte er jegliches Treffen mit ihr intensiviert.

Jedes Mal wenn er sie verstohlen von der Seite anblickte, war er fröhlich und traurig zugleich. Denn ihm war klar, dass es keine Zukunft für sie beide geben würde. Zumindest keine private.

Wer hatte sich das ausgedacht?

Ein Mensch traf einen anderen, mit dem endlich alles schön war und dennoch ... gab es kein Happy End.

Es lag wahrlich nicht am Willen, sondern tatsächlich an den Umständen. An Viktorias Umstand.

Dag hatte zwar gesagt, man könnte ihm nichts anlasten, wenn er sie verlassen würde, aber ... sein Pflichtgefühl ließ es nicht zu. Egal wie sehr er lieber bei Lotta wäre. Dabei wusste er nicht mal, wie die Sängerin zu ihm stand. Ging es ihr eventuell genauso?

Liebe ist ...Where stories live. Discover now