𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 12 ❥

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»Was?« Madeleine sah schuldbewusst zu Lotta, die mit ihr gesprochen hatte ... und wovon sie gar nichts mitbekommen hatte. Denn immer wieder fiel ihre Aufmerksamkeit auf Dag, der mit einer dunkelhaarigen Schönheit an der Bar stand.

Wieso sah der Penner auch noch in einem Anzug so unverschämt gut aus?

»Ich hab' gefragt, ob man mir das ansehen konnte, wie nervös ich war?« , wiederholte Lotta.

Madeleine betrachtete die junge Frau, die jetzt mit ihrem Zeigefinger auf Dags Brust herumtänzelte. Und als ob er ihren Blick wahrnahm, sah er plötzlich zu ihr.

Erschrocken drehte sie sich um und sah zu Lotta, die noch immer auf eine Antwort wartete. »Was?« , fragte sie abermals.

»Ob man mir ansehen konnte, wie nervös ich war?«

»Nein.« , log sie. Denn in Wahrheit hatte sie den kompletten Auftritt nicht mitbekommen, weil gewisse Dame da bereits schon mit Dag flirtete. Und Madeleine immer wieder das Geschehen beobachtet hatte.

Wie ein Autounfall, wo man es einfach nicht schaffte wegzuschauen.

Vincent kam mit zwei Sektgläsern näher, die er den beiden Frauen übergab und dann einem Kellner ein weiteres gefülltes Glas stibitzte, als der vorbeiging. »Du warst super Lotta. Wirklich.« , schwärmte er.

»Findest du?«

»Ja. Ich ... ich liebe deine Stimme. Ich könnt dir stundenlang zuhören.«

Madeleine betrachtete beide, wie sie sich ansahen und Lotta nun verlegen ihre Haare hinter ihr Ohr streifte.

Standen die zwei aufeinander?

Sie setzte das Glas an und exte es leer.

Beziehungen liefen wohl heutzutage so ab. Man hatte zwar jemanden zu Hause sitzen, aber wieso nicht noch andere mit ins Boot ziehen ...

Madeleine ließ sich von einem Kellner ihr Glas füllen. »Ich komme gleich wieder.« , sagte sie und ging weg.

Das wollte sie sich nicht mitansehen.

Vielleicht reagierte sie auch nur empfindlich derzeit und es war gar nicht so, wie es schien. Obwohl ... Vincent hatte sich ja fast ein Bein gebrochen, um Lotta die Autotüre aufhalten zu können.

Waren alle Männer so?

Lief das wirklich in der Gegenwart so ab?

Wenn ja, wollte sie keine Beziehung mehr. Was brachte ihr eine feste Bindung, wenn jeder sich trotzdem so verhielt, als ob er Single wäre.

Es kribbelte in ihren Fingern Vincent beiseitezuziehen und ihn dafür zu tadeln. Schließlich hatte er nicht nur eine Beziehungskiste. Er war dabei eine Familie zu gründen.

Sie sah nochmal hin. Beide unterhielten sich normal. Standen nicht zu nah. Aber diese Blicke ... da war doch etwas?!

Madeleine schüttelte den Kopf. Nicht jeder Typ ging fremd. Nun schweifte ihr Rundblick umher zur Bar.

Dag flirtete. Da gab es keinen Widerspruch. Er schäkerte ohne jeden Zweifel. Er sah diese Frau an, lächelte und hielt seinen Kopf schräg.

Dieses Klischee ... hatte er ihr gerade einen Fussel von der nackten Schulter genommen?

~ Arschloch. ~

Wütend stampfte sie aus dem Saal hinaus und steuerte die Frauentoilette an. Ihr böser Blick traf sie, als sie in den Spiegel sah.

Warum machte ihr das etwas aus?

Es sollte ihr am Arsch vorbeigehen.

Sollte er doch machen, was er wollte.

Liebe ist ...Where stories live. Discover now