𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 35 ❥

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Unsicher, aber weil sie sich nicht wieder als graue Maus betiteln lassen wollte, legte Madeleine ihre Arme auf seine Schultern ab.

Direkt zog er sie anhand ihrer Taille noch näher an sich.

Ihr war das irgendwie unangenehm, aber es war auch gleichzeitig ein schönes Gefühl, das ihr wiederholt ein wenig Farbe ins Gesicht schießen ließ.

Vielleicht war es ihr doch nicht unangenehm und es war einfach nur ein Schamgefühl, was sie verspürte. Dabei war der Kerl ihr bereits näher gekommen, als hier bei einem Tanz.

Madeleine sah zu Vincent und Lotta, die sich unterhielten, im Zuge dessen strich die Dunkelhaarige ihr lockiges Haar hinter ihr Ohr, als sie ihn anlächelte.

Die flirteten tatsächlich, oder?

Das waren dieselben verlegenen und lächelnden Gesichter, die beide bereits bei der Gala drauf hatten.

War das hier irgendwie doch kein Geschäftsessen?

Aber das war Vincent. Er hatte eine Freundin zu Hause.

»Ist ... das hier ein geschäftliches Beisammensein?« , fragte sie Dag, ohne ihn anzusehen.

»Was lässt dich zweifeln?«

»Ach ... nichts.« , sagte sie. Mit ihm hatte sie jetzt keine Lust, darüber zu diskutieren, was sie vermutete.

Womöglich lag sie auch vollkommen falsch.

Männer und Frauen konnten genauso gut befreundet sein. Vielleicht verstanden beide sich auch einfach nur sehr gut.

»Du hast dich heute richtig rausgeputzt.« , sprach Dag.

»Wir sind ja hier nicht im McDonald's.« , bemerkte sie an.

Er drehte sie unerwartet kurz im Kreise, um sie folgend nahe an seinen Körper zu drücken. Madeleine sah ihm in die Augen. »Vielleicht wäre etwas ... Abstand angebrachter.«

»Wegen der Pandemie?«

»Nein.« , sagte sie erst. »Ich meine, ja.«

»Selbst beim Tanzen bist du unentschlossen?!«

Warum blieb sie weiter in dieser Schublade hocken?

Madeleine nahm sich vor, nicht darauf einzugehen. »Wieso tanzt du mit mir?«

Was für eine selten dämliche Frage, aber irgendwie fiel ihr auf die Schnelle nichts Besseres ein, um das Thema, wie verklemmt sie doch wäre, zu umgehen.

»Wieso nicht?«

Immer diese Gegenfragen, statt mal etwas richtig zu beantworten.

Er ließ sie unerwartet auf der rechten Seite los und hob mit der Hand ihr Kinn an. »Schau' mich doch an.« Dabei berührte er dezent mit seinem Daumen ihre Unterlippe.

War das schräg, dass sie so etwas Simples erotisierend fand?

Ihr Herz pochte wie wild.

»Hätte nicht gedacht, dass du überhaupt so ... tanzen kannst.« , sprach sie mit zittriger Stimme.

Er lachte auf. »Liegt in der Natur. Hab schon die ein oder andere mit so einem Balztanz herumbekommen.«

Echt jetzt? Brüstete er sich wieder mal damit, was für ein Aufreißer er doch war. Und das auch noch in so einem Moment.

Madeleine löste sich von ihm. »Ja dann.« War das Einzige, was sie von sich gab, als sie die Terrasse ansteuerte.

~ Was für ein Arschloch. ~

Liebe ist ...Where stories live. Discover now