𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 24 ❥

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Dag hatte es versemmelt und dabei hatte es sich auch noch so scheiße gut angefühlt.

Vielleicht hätte er doch besser rausgehen sollen, als er sie erwischt hatte, und es nicht direkt so weit kommen lassen.

Warum musste sie aber auch verfickt nochmal an Daria denken?

Okay es zeigte im Grunde wieder, das sie nicht zu der Sorte gehörte, die er sonst flachlegte. Denen es egal war, ob er liiert war oder nicht.

Und dennoch ...

Warum musste sie nachdenken?

Es war doch alles ... perfekt.

Wie gut sie sich angefühlt hatte. Ihre Haut. Ihr Mund. Gott, diese Frau war ... der Wahnsinn. Ja. Sie war der Wahnsinn. Und dabei wusste sie gar nicht, dass sie ihn nicht nur nervlich wahnsinnig machte.

Bei ihren Konzerten wurde er öfter mal von Mädels angeflirtet. Die meisten warfen ihm interessierte Blicke zu und warteten darauf, dass er reagierte und den ersten Schritt machte. Dann gab es wiederum welche, die ihm direkt die Telefonnummer oder ihr Insta-Profil unterjubelten. Es gab also die eine und die andere Sorte. Im Kontrast dazu zog Madeleine ihn mit ihrer Art eher in den Bann.

Auch wenn es sich für jemanden wie er es war, blöd anhörte, aber damit das sie doch nicht wollte, da er ja angeblich vergeben war, hatte sie wahre Größe bewiesen.

Natürlich fand er es einerseits scheiße, weil er sie gerne gespürt hätte. Und doch hatte sie andererseits damit viel mehr ausgesagt. Sie war viel mehr wert, als die Weiber, die ihm den BH zuwarfen, wenn er sang.

~ Dafür das du nicht so bist, hast du dich eben aber vollkommen anders gegeben. ~

Den Spruch hätte er nicht bringen dürfen.

Das war irgendwie aufgrund verletzten Stolzes aus ihm herausgerutscht. Damit hatte er sie herabgesetzt.

Madeleine war schon immer ihr eigener Typ gewesen. Aber dieser Satz hatte sie gleichgestellt mit anderen.

Dag war sauer auf sich selbst.

Sie hatte viel mehr Potenzial als andere Frauen. Und damit spielte er dieses mal nicht auf ihre Kehrseite an.

Dieser Kuss ...

Würde es eine Bezeichnung dafür geben, hätte er es Zungen-Blowjob genannt und das lag nicht an Madeleines Ausführung. Es war einfach dieses Gefühl, was er dabei verspürt hatte.

Er musste das nun vollkommen anders angehen. Falls es überhaupt noch eine Chance gab, die Sache mit ihr fortzusetzen.

Dag hatte quasi sein Interesse gezeigt, nun musste er eine Kehrtwende einlegen. Er war nun gezwungen es so zu deichseln, dass sie auf ihn zukommen sollte. Und das schaffte man nur, indem man sie eifersüchtig machte.

Zumindest war das Dags Auffassung.

Der Ignorier-Modus musste einsetzen. Egal, wie viel Überwindung ihn das kosten würde, aber sie musste gezeigt bekommen, das es andere Mädchen ... stopp ... eine allein würde ausreichen.

Eine allein hatte ausgereicht.

Es war nicht nur dieses schlechte Gewissen, nein, er hatte ihr angesehen, das sie eifersüchtig auf Daria war.

Wenn er jedoch jetzt in Madeleines Anwesenheit mehr mit seiner blonden Gespielin flirten würde, obwohl er sie ja in gewisser Weise nur poppte, würde sie das aus der Reserve locken.

Sie würde sich fragen, was Daria hat, was ihr eventuell fehlte.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde sie sich dann an ihn ranmachen. So waren Frauen doch?!

Sie fühlten sich zweitrangig und wollten somit wieder in die erste Reihe.

Dadurch würde er für sie begehrenswerter werden.

Er benötigte in aller Selbstverständlichkeit nur ein wenig Planung und Finesse.

Dag musste es schaffen, dass sie über ihn nachdachte. Eifersucht war umstandslos eine gute Waffe, um in den Krieg zu ziehen.

Madeleine war keinesfalls desinteressiert. Deshalb musste es einfach klappen.

Es konnte nicht sein, dass er nur diese eine Chance gehabt hatte.

Das durfte nicht sein.

Er konnte an nichts anderes denken, wie nahe er ihr gewesen war. Im Grunde hatte er doch nichts Falsches gemacht. Er war nicht ausgehungert über sie hergefallen. Er hatte sich langsam herangetastet. Sie hatte die Chance gehabt, vorher die Bremse zu betätigen, aber nein ... sie hatte es selbst so sehr gewollt.

Dag hatte den ersten Schritt getätigt und war weit gekommen.

Sie hatte nicht abgeblockt ... auf jeden Fall nicht anfangs. Er spielte das Szenario abermals in seinem Kopf ab.

Daria hatte den Stein ins Rollen gebracht, beziehungsweise ... durch sie hatte Madeleine die Türen geschlossen.

Deshalb musste er auch sie nutzen, um wieder eintreten zu dürfen. Sie war der Schlüssel.

Unbewusst hatte er beide Frauen auf eine Stufe gestellt. Wenn er Daria nun eine höher stellen würde, musste Madeleine sich vorbeidrängen, um nach oben zu gelangen.

Warum sollte sie das nicht tun?

Dag war sich sicher, das Madeleine nicht dort unten stehen bleiben würde.

Ihr Körper war bereit für ihn.

Nur das Timing war noch nicht passend gewesen. Egal, wie sehr die Voraussetzungen sie halbnackt und sich anfassend, etwas anderes behauptet hatten.

Er musste sein Selbstbewusstsein zeigen. Jedoch keine Spur von Egomanie. Sonst würde sie gänzlich das Interesse verlieren.

In gewisser Weise musste er nochmal bei null starten.

Egal wie hart es war.

Er musste trotz allem auch eine spezielle Art sexuelle Spannung erzeugen. Nicht das sie am Ende noch davon ausging, das er sie gar nicht begehrte.

Eine Nähe-und-Distanz-Dynamik zu schaffen war sein Ziel, um sinnliche Neugier zu erschaffen.

Ihr Wissensdurst musste geweckt werden. Bis sie es gar nicht mehr aushalten würde.

Es war an der Zeit direkt damit anzufangen.

Er sah auf die Uhr. Dag holte sein Handy hervor und schrieb Daria.

- Hey was machst du?

Die Haken wurden ohne Aufenthalt blau. Es war so, als hätte sie darauf gewartet ... oder sie wollte ihn nicht warten lassen. Egal wie, aber sie war direkt zur Verfügung.

- Nichts Besonderes. Wieso?

- Haste Bock ins Studio zu kommen? Könnten danach auch noch ein wenig zu dir, falls du Lust hast.

Wiederholt färbten sich die Haken sofort blau.

- Ja ich komme. Bist du schon da?

- Nein. Ich gehe jetzt hin.

- Gut, dann bis später ❤

Er rollte mit den Augen. Aber damit musste er leben. Er hatte Daria schließlich mehrmals gesagt, dass nicht mehr zwischen ihnen war. Wenn sie weiterhin die Herzchen Straße befuhr, war das nicht sein Fehler.

Der erste Schritt war getan, um Madeleines Jagdinstinkt zu aktivieren.

Vielleicht war es ein wenig mies, aber im Krieg und in der Liebe war alles erlaubt.

Er blieb stehen.

Es war ja schließlich beides nicht.

Dag musste einfach nur das kleine grüne Monster in ihr wecken. Es war lediglich eine Verführungstaktik, die er anwenden musste, nachdem was vorhin geschehen war.

Ihm blieb keine andere Wahl.

Liebe ist ...Where stories live. Discover now