𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 19 ❥

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Wie gefühlskalt konnte ein Mensch eigentlich sein?

Madeleine stampfte wütend von Gang zu Gang, als sie durch den REWE-Markt schlenderte.

Was fand sie nur an ihm?

Dag war so selbstverliebt. Oder war sie jetzt gerade einfach nur sauer, weil sie nun wusste, das da mehr zwischen ihm und Sandy gelaufen war, als ein paar Küsse auf dem Schulhof?

Das war Vergangenheit und im Grunde für beide irrelevant. Sandy dachte nicht mehr an Dag. Für sie zählten ihre Kinder und ihr Mann.

Für Dag war es genauso unwichtig.

In gleicher Weise sollte es auch für Madeleine egal sein. Nicht nur weil es Jahre zurücklag. Aber irgendwie dachte sie daran, wie sie als Jugendliche Tränen in ihr Kissen vergossen hatte ... immer nur wegen ihm.

Dabei war er es gar nicht wert.

Damals nicht sowie heute.

Allein nur wegen seiner Aussage hatte sie das Wichtigste verdrängt. Sandy hatte nicht nur eine schwere Zeit hinter sich, sie lebte auch jetzt Tag für Tag mit der Angst.

Doch dieser Idiot schaffte es immer wieder, dass sich Madeleines Gedanken um ihn drehten.

Das musste aufhören.

Dringend.

So wichtig war er nicht, dass er sich immer wieder an die oberste Stelle drängeln musste.

Dieses Imponiergehabe von ihm. Wie das eines Affen, der sich auf die Brust schlug, um ... dieser tätowierte Oberkörper, der ...

~ Gott, Madeleine. Konzentrier' dich. ~

Bei ihm war nur viel Show und wenig Substanz.

Wie sein Verhalten auf der Bühne. Wenn er die Hüften kreisen ließ und sich sein verschwitztes Hemd herunterriss.

Madeleine blieb stehen und starrte Luftlöcher in die Luft. Sie war doch genauso empfänglich, wie die kreischenden Teenies auf den Konzerten.

Waren weibliche Wesen wirklich alle so idiotisch veranlagt?

Sie schrie auf, als plötzlich und unerwartet jemand von hinten an ihre Taille griff und sie kitzelte. Fix drehte sie sich um und sah genau in die blauen Augen, die sie gerade versuchen wollte, zu verdrängen. »Dag? Sach ma', spinnst du?«

»Ich dachte, du bist nur betrunken so kitzlig.« , sagte er.

»Du hast mich gekitzelt?«

»Du weißt echt gar nichts mehr?«

Madeleine nahm ihren Wagen und fuhr weiter. »Nein.«

Dag schlenderte neben ihr her. »Hmm.«

Eine Frage brannte ihr noch auf der Seele, auch wenn sie eigentlich vorhin geflüchtet war. »Wieso ... wieso bist du bei mir geblieben?«

»Hatte Angst, dass du deine Zunge verschluckst.«

Sie blieb stehen und sah ihn an. »Witzig.«

»Keine Ahnung.« Er zuckte mit den Schultern. »War nicht geplant, bin eingepennt.«

Ihr Tattoo ...

Er hatte ihre kleine Tätowierung erwähnt. Doch wie kam es, dass er sie gesehen hatte?

Ja, sie hatte sein Hemd an, aber ... wieso hatte sie sich vor ihm ausgezogen? Oder war es doch er gewesen, der ihr in voller Leidenschaft die Klamotten vom Leibe gerissen hatte?

~ Gott Madeleine ... beruhig' dich. Dag hätte das nie getan. Zumindest nicht mit dir ... oder?! ~

Allein der Gedanke ließ sie rot werden. War eventuell tatsächlich mehr geschehen und er war doch nicht ... interesselos, was sie betraf?

Liebe ist ...Onde histórias criam vida. Descubra agora