𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 76 ❥

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Madeleine schloss Dags Wohnungstüre auf.

Er hatte den Schlüssel bei ihr gelassen und da sie wusste, dass er auf dem Heimweg war, wollte sie ihn hier in Empfang nehmen.

Schließlich war das sogar sein Wunsch gewesen.

Sie stellte ihre Tasche mit frischer Kleidung und so weiter ins Schlafzimmer, denn diese Zeit wollte sie auch intensiv bei ihm verbringen.

Danach setzte sie eine zusätzliche Tragetasche in sein Wohnzimmer auf die Couch ab.

Madeleine holte einige Kerzen heraus, die sie nun in dem kompletten Raum verteilte. Ein wenig fand sie ihre Idee jetzt doch kitschig und wusste nicht, inwiefern er darauf reagieren würde, aber ein klein bisschen hatte sie den Drang danach es ... romantisch heute angehen zu lassen.

Sie betrachtete ihre Engelsflügel, die Dag mit einer Lichterkette versehen an seine Wand gehangen hatte, und musste lächeln.

Wenn er wollte, konnte er auch gefühlerfüllt sein. Es war ja nicht so, dass er ihr das nie zeigte, aber das mit den Flügeln war wieder ... eine Spur ... mehr.

Madeleine bereitete eine dünne Decke auf dem Boden aus, nachdem sie seinen Couchtisch auf Seite befördert hatte, und holte anschließend einen kleinen Korb hervor, den sie darauf abstellte.

Geplant hatte sie ein Picknick zu Hause. Zudem sollte es eine Blindverkostung sein. In irgendeinem Magazin hatte sie gelesen, das dies schon sehr ... anheizend auf den Partner wirken konnte.

Nun ging sie ins Badezimmer, nachdem sie ihre Tasche vorher durchwühlt hatte und die Kleidungsstücke ebenso mitgenommen hatte.

Sie entkleidete sich und zog ein fast durchsichtiges Negligé in einem dunklen Grün an mit passenden Tanga darunter. Des Weiteren machte sie sich einen hohen strengen Zopf und sprühte sich Parfüm an bestimmte Teile ihres Körpers.

Fertig.

Oder hatte sie etwas vergessen?

~ Das Zelt. ~

Panisch lief sie ins Wohnzimmer, blickte auf die Uhr, eilte dann wieder zurück ins Schlafzimmer, wo sie es vorhin abgestellt hatte und im Anschluss wie gehabt in umgekehrter Richtung in den eigentlichen Raum.

Auf die Schnelle ploppte sie das geräumige Pop-Up Zelt mit Dachfenster auf und stellte danach fest, das sie es so gar nicht auf die Terrasse bekam.

~ Gott Madeleine. Du bist aber auch blöd. ~

Toll, wie faltete man das scheiß Teil denn wieder zusammen?

Sie hockte sich hin und legte sich halb drauf, beim Versuch dieses wiederkehrend einigermaßen zusammenzubekommen, um jenes nach draußen zu befördern.

Als sie das nicht schaffte, probierte sie das Zelt mit Gewalt durch die Balkontüre zu bekommen, dabei rutschte sie auch noch über seinen dämlichen Läufer aus, den er dort liegen hatte und landete auf allen vieren auf den Boden.

Toll.

»Oh ja, bleib genauso.« , erklang Dags Stimme hinter ihr.

Erschrocken drehte sie sich um. »Nein, du darfst noch nicht hier sein. Du machst alles kaputt.«

»Was?« , fragte er und lachte.

»Ich ... ich hatte so viel vor.«

»Oh ja. Ich auch.« , grinste er und ließ die Augenbrauen auf und ab hüpfen, als er sie von oben bis unten betrachtete, nachdem sie sich wieder aufgestellt hatte.

Sie schlug leicht auf seine Brust. »Hör auf.« , jammerte sie. »Das ... das sollte süßer rüberkommen. Mit Naschereien und ...«

Er umarmte sie überschwänglich und biss in ihren Hals. »Ich nasche doch schon.«

»Doch nicht an mir.« , sagte sie. »Also später schon, aber nicht ... oh Mann.«

Er hielt sie noch umarmt, im Kontrast dazu blickte er sie nun an. »Hey, das ist toll. Deine Idee ist toll.«

»Aber du solltest noch nicht kommen.«

Er benetzte sich die Lippen und grinste. »Wann darf ich denn ... kommen?«

Sie schlug abermals mit ihrer Hand leicht auf seine Brust. »Hör auf. Das soll ... nicht schweinisch werden.«

Dag ließ sie nun los und lachte. »Okay. Ich benehme mich ... noch. Was genau hattest du vor?«

»Ich ... ich wollte mit dir ... ein kleines Picknick hier veranstalten.« Sie zeigte auf den Wohnzimmerboden. »Und anschließend ... wären wir halt ... rausgegangen. Ins Zelt, und ... na, du weißt schon.«

»Nein, sag's mir.« , stellte er sich mit Absicht blöd und grinste sie wiederum an.

»Da-ag.« Madeleine warf ihm einen vielsagenden Blick zu.

Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Mach du hier alles fertig und ich bring' das Zelt raus.«

»Aber du musst auch unser Bettzeug dann da reinbringen, sonst wird es hart.« , sprach sie. »Uh. Warte.« Sie rannte abermals zu ihrer Tasche. »Hier ist eine aufblasbare Matratze, die müsste auch noch da rein.«

»Die soll ich jetzt aufblasen?«

»Von allein wird die nicht här-...« Sie registrierte sein weiteres Grinsen, stoppte ab und verpasste ihm abermals eine, doch dieses Mal auf den Oberarm. »Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann ...«

»Hey Babe. Was verlangst du von mir?« , lachte er wiederholt. »Ich komme nach Hause. Freue mich darauf, dich wiederzusehen. Dann hast du auch noch diesen einladenden Fummel an und forderst von mir gleichzeitig, nicht darüber nachzudenken, wie geil du dich anfühlst, anhörst und schmeckst.«

»Ich wollte auch erst alles vorbereiten, bevor ich mich umgezogen habe.«

Er zog sie anhand des Negligés näher zu sich und küsste sie. »Mir ist egal, was du genau trägst. Klar sieht es geil aus, aber ...« Er küsste sie ein weiteres Mal. »... dein Lächeln reicht aus.«

Sie schmunzelte ein wenig und ging dann an ihre Tasche. »Mach draußen alles fertig und ich zünde hier alle Kerzen an.«

»Ay Ay Captain.« , salutierte er und trug das Zelt ohne großen Aufwand unter freiem Himmel.

Ihre Laune tat ihm gut. Demzufolge hatte sie kein TikTok-Video mit ihm in einer inszenierten Lage gesehen.

Worüber er heilfroh war.

Er wollte nicht, dass sie ihn als so eine Person sah. Nie im Leben würde ihm einfallen, das, was er sich so hart erkämpft hatte, für irgendeine x-beliebige Muschi aufs Spiel zu setzen.

Dafür liebte er seine kleine, gelegentlich noch peinlich berührte Madeleine, zu sehr.

Liebe ist ...Where stories live. Discover now