𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 11 ❥

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Die restlichen Tage war Dag zum Glück nicht im Studio erschienen und Madeleine konnte sich mehr darauf konzentrieren, was Vincent ihr erklärte ... oder ihr sogar als Aufgabe abgab.

Es waren nur wenige Telefonate gewesen, die sie geführt hatte, aber sie kam sich besser vor, als wenn sie nur doof neben ihm saß und ihn dabei beobachtete, wie er vollkommen in seine eigene Welt versank, wo nur er und der Bildschirm existierte.

Sie hatte auch erfahren, dass es sich um eine Benefizgala handelte, wo sie am heutigen Tage gemeinsam hingehen würden.

Lotta, eine junge Sängerin, der Vincent derzeit half, in der Musikbranche Fuß zu fassen, sollte ebenso anwesend sein.

Madeleine hatte sie kurz kennengelernt, als diese im Studio war und einen Song mit Hilfe ihres Produzenten zum Besten gab.

Es war richtig spannend, mal dabei zuzusehen, wie das alles im Grunde so ablief.

Sie konnte verstehen, wieso er Lotta unter Vertrag genommen hatte. Sie hatte Talent und eine wunderschöne Stimme. Ein wenig wie Lea, aber ... rauer.

Vincent war der Meinung, sie sollte mehr auf die poppige Schiene gemischt mit Herzschmerz fahren. Und irgendwie hatte er Recht. Das lag ihr. Man kaufte es ihr ab.

Von Dag war während des Gespräches der Gala nicht die Rede gewesen. Das war auch mit Sicherheit kein Ort, wo man ihn vorfinden würde. Wie sollte er auch da antanzen? Oberkörperfrei?

Madeleine hatte sich für einen schwarzen eleganten Jumpsuit entschieden, der durchsichtige Laternenärmel besaß, die mit glitzernden Pailletten verschönert wurden.

Abermals warf sie einen Blick in den Spiegel und betrachtete sich von allen Seiten, ehe sie nach unten tänzelte.

Sie ging in die Küche und probierte ein wenig von dem Vanille-Pudding, den ihre Mutter soeben gemacht hatte.

Vincent hatte zwar von einem Buffet gesprochen, aber sie wollte auch nicht wie ein ausgehungerter Tiger auffallen, wenn sie sich ihren Teller da überfüllen würde.

Es klingelte.

War er das schon?

Sie sah auf die Uhr ... Eigentlich wollte er erst in einer halben Stunde hier sein.

Ihre Mutter flanierte an der Küche vorbei und öffnete die Türe. »Gänseblümchen?«

»Ja Mama?« Madeleine stopfte sich noch zwei, drei Löffel in den Mund. Konnte ja nur heißen, dass es doch Vincent war.

»Hier steht ein netter attraktiver Mann, der zu dir will.«

Wow. Peinlicher ging es nicht.

»Mama. Das ist mein ... Chef.«

»Darf der dann nicht attraktiv sein?« , rief Elfi Maschkewitz lautstark.

Madeleine war froh, das sie Vincent kannte. Einem ihr fremden Vorgesetzten eine Entschuldigung auszusprechen für das Verhalten ihrer Mutter wäre ihr noch peinlicher gewesen, als dieser Moment ohnehin schon war.

Schlimmer konnte es nicht kommen.

Sie leckte nochmal an dem Löffel. »Ja, darf ich nicht attraktiv sein?« , erklang Dags Stimme, der lässig gelehnt, in einem schwarzen Anzug, unerwartet und plötzlich am Türrahmen stand.

Vor Schreck fiel ihr das Essgerät hin. »Dag? Was machst du denn hier?«

»Die Gala?!« , sagte er und kam näher. Langsam ging er in die Hocke und hob den Löffel auf ...

~ Gott dieser Blick. ~

Er war nicht doof. Er wusste genau, was er da tat, als er sie von unten her anblickte ... und ihr ein Lächeln zuwarf.

Liebe ist ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt