𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 86 ❥

132 19 2
                                    

Madeleine stand vor ihrem Elternhaus.

Wieder am Anfang.

Wie gehabt mit ihrer Kleidung als Gepäck.

Und zum wiederholten Male wegen einem Mann.

Nur das es dieses Mal anders war.

Sie schloss die Augen und atmete tief ein, ehe sie ihr Antlitz mit ihrer Kamera auf dem Handy ansah. Ihr komplettes Gesicht war gerötet. Ihre Augen dick und nass. Die wenige Schminke verlaufen.

Sie fühlte sich, als würde sie sterben. Dieses qualvolle Gefühl in ihrem Inneren verschwand nicht. Es wurde stärker.

Erneut heulte sie los.

Immer nur Dag.

Nur er schaffte das.

Wiederholt schloss sie die Augen und atmete tief ein, als sie sich beruhigen wollte. Sie stand schließlich schon sieben Minuten vor dieser Türe.

Wie konnte sie auch nur so naiv sein zu denken, dass ein Mensch, der jahrelang so ein Leben geführt hatte, sich ändern könnte?!

Und warum hatte sie ihm alles abgekauft, was er ihr gesagt hatte? Alle Liebesschwüre. Jeden Kuss. Jede Umarmung. Wieder dachte sie darüber nach.

Und abermals flennte sie los.

Die Türe ging auf und ihr Vater, mit dem Autoschlüssel in der Hand, sah sie erschrocken an. »Kind? Was ...?« Er drehte sich um. »Elfi, kommst du mal bitte.«

»Was ist denn los Dieter?« , erklang ihre Stimme bereits nähernd. »Nein.« , sprach sie mit großen Augen, als sie auf Madeleine sah. »Das kann doch nicht wahr sein.«

Ihre Tochter nickte mit herunterhängenden zitternden Mundwinkeln.

Dieter machte ihr derzeit Platz einzutreten und trat somit selbst nach draußen. »Ich bin dann gleich wieder da.« , sprach er und verschwand.

Madeleine war klar, das er generell nicht so ein Fan von Dramen war und da er ja schon im voraus irgendwo hinwollte, empfand sie es auch nicht als Böse.

Sie hatte eh nicht vor zu reden, doch ihre Mutter sah das anders und tapste ihr hinterher, als sie schnurstracks nach oben ging. »Was machst du denn Gänseblümchen? Es kann doch nicht sein, das jeder Mann mit dem du ...«

»Nein. Jetzt nicht.« Madeleine schob ihre Mutter rückwärts aus ihrem Zimmer heraus. »Ich bin nicht in der Verfassung mir jetzt irgendwelche Belehrungen anzuhören und noch weniger, das die Schuld bei mir liegt.«

»Ich wollt' doch nur ...«

»Nein. Meine Angelegenheit. Lass es. Ich will nicht reden. Ich will alleine sein. Ganz alleine.« Sie knallte sie Türe zu.

Ein wenig hatte sie ein schlechtes Gewissen, das sie es so rüberbringen musste. Aber anders verstand ihre Mutter es anscheinend nicht, dass es auch mal Dinge gab, die man mit sich im Alleingang ausmachen musste.

Es konnte ihr eh niemand helfen.

Es half nicht, darüber zu sprechen, und noch weniger gab es eine Lösung dafür.

Dag hatte sie hintergangen.

Und der Schmerz, den sie verspürte, dagegen gab es kein Wundermittel.

Sie nahm ihre Fernbedienung, schaltete den Fernseher ein. »Spiel' alle meine Songs ab.«

»Zufallswiedergabe deiner Musik auf Amazon Music.« , erklang es aus ihrer Flimmerkiste.

~ Wie viele Lieder, muss ich noch schreiben, um ... ~

Liebe ist ...जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें