𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 23 ❥

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Madeleines ganzer Körper bebte unter seinem. Dag war sich nun umso sicherer, dass sie ihn wollte. Ihn begehrte.

Er konnte nicht leugnen, wie sehr ihn allein diese Anschauung erregte.

Dag strich ihre rötlichen Haare zur Seite und leckte an ihrem Hals hinauf. Ihr Puls raste. Ihr Eigengeruch machte ihn fast wahnsinnig.

Sie hielt den Atem an, als er sie nun betrachtete. Ihr Mund öffnete sich leicht und löste Fantasien in ihm aus.

Er spürte ihre Fingernägel in seinem Oberarm, als sie ihn angeheizt festhielt, während er sich auf ihr bewegte, wobei er sich ihren Bewegungen anpasste.

Diese Frau war pures Feuer. Sie brannte regelrecht.

Ging er zuvor davon aus, dass er das Feuer wäre, das sie verbrennen würde, war es nun andersrum ... und dabei hatte sie nichts Großartiges getan. Ihre Anwesenheit allein reichte aus.

Abermals küsste er sie stürmisch. Seine Zunge glitt in ihren Mund und liebkoste ihre.

Madeleine spürte mehr als deutlich seine harte Männlichkeit, während er sich an ihr rieb.

Nun wünschte sie sich doch, er hätte sie nackt erwischt, damit kein Stoff mehr zwischen ihren Körpern sie voneinander trennen konnte.

»Hast du Kondome hier?« , raunte er fragend in ihr Ohr, als er abermals an ihrem Hals hinunterküsste, hin zu ihrem Schlüsselbein.

»Nein.« , kam es fast tonlos aus ihr heraus.

»Aber du verhütest oder? Pille irgendwas?« Gott, er wollte sie so sehr, doch an Verhütung hatte er jetzt gar nicht gedacht, als er hergekommen war. Weil er im Allgemeinen nicht damit gerechnet hatte, dass so etwas überhaupt so schnell eintreffen würde.

»Ja.«

Dag schob ihren BH auf der linken Seite hinunter und leckte über ihren harten Nippel. Die Verhütung sollte ausreichen. Dann musste er halt auf ihren wunderschönen Körper spritzen. Hauptsache, er würde sie endlich spüren.

Seine Hand wanderte hinab, wobei er sie wie gehabt mit voller Hingabe küsste. Langsam glitt er mit dieser in ihren Tanga. Er stöhnte auf, als er die Feuchtigkeit wahrnahm.

Madeleine schlang ihre Arme um seinen Hals.

Er wollte mit ihr schlafen. Sie hatte sich nicht verhört. Das war keine Fantasie. Er war hier. Berührte sie. Küsste sie.

Er ...

»Stopp.« , sagte sie und löste sich unsanft von seinen Lippen.

»Was?« Derangiert sah er sie an.

»Runter von mir.«

»Was hast du für ein Problem?« , fragte er und rollte von ihr herunter, nachdem sie ihn von sich wegschubste.

Madeleine richtete sich den BH und stand auf. Kopflos suchte sie ihren Bademantel, den sie sich eilig überzog. »Deine Freundin?!«

»Meine, was?«

»Die Blonde, die im Studio war. Daria?!«

»Das ist doch nicht meine Freundin. Ich ficke die nur ... gelegentlich.«

»Wow.« Den Tränen nahe, sah sie in eine andere Richtung. Aber was hatte sie auch erwartet. Dag wollte mit ihr ebenso nur mal in die Kiste. Mehr nicht.

Er setzte sich auf. »Was ist jetzt dein Problem?«

»Ich bin nicht einer deiner Groupies.«

»Was?« Er packte sich an den Kopf. Warum verkomplizierte sie alles? »Es hat sich doch gut angefühlt, oder nicht?«

~ Und wie gut es sich angefühlt hatte. ~

Madeleine spürte jetzt noch, wie ihr Lustknopf gegen den dünnen Stoff pochte.

»Das steht hier nicht zur Debatte.« , äußerte sie sich.

»Stell doch einmal im Leben dein Hirn aus und lass einfach nur das Gefühl zu. Warum kannst du das nicht?«

»Ich bin nicht du.« , erwiderte sie. »Ich vögle nicht doof durch die Gegend.«

Dag stand auf. Ihm war klar, dass die Sache gelaufen war. Er nahm sich seine Hose und zog sie an. »Dafür das du nicht so bist, hast du dich eben aber vollkommen anders gegeben.«

»Raus.« , sagte sie. »Verschwinde.«

Er hob sein Hemd auf. »Ich versteh' nicht, was dein Problem ist. Du hattest Spaß. Du hast es gefühlt. Also leugne es nicht und stell' mich hier nicht als den Bösen hin. Du wolltest das genauso wie ich.« Ohne sich weiter anzuziehen, entfernte er sich aus dem Raum.

Madeleine begann zu heulen. Einfach weil er Recht hatte. Sie wollte ihn in diesem Moment so sehr. Und wenn ihr nicht in dem Zeitabschnitt eingefallen wäre, dass er vergeben war, oder auch nicht, wie er es betonte, hätte sie ohne jeden Zweifel mit ihm geschlafen.

Und diese Erkenntnis tat weh.

Sie war keine, die einfach mal so mit jemanden schlief. Und doch spürte sie regelrecht, wie ihr Körper sich zurücksehnte zu diesen Empfindungen ... seinen Berührungen.

Er hatte ihr einen Orgasmus beschafft. Sie war unter seiner Hand gekommen.

Die Frau, die vor einigen Sekunden noch da im Bett mit ihm lag, war eine andere, als die, die jetzt auf dem Boden saß und im Selbstmitleid zerfloss.

Sie hatten komplett andere Werte. Und das wusste sie. Madeleine war sich genau bewusst, das er nicht der Vorzeige-feste-Freund war. Dag war der Typ, ich besorge dir mal eben schnell einen Höhepunkt, aber das war es auch.

Warum hatte sie es überhaupt so weit kommen lassen?

Schon als er sich auf ihr Bett gesetzt hatte, hätte sie ihn rausschubsen sollen.

Hatte sie ihm unbewusst, also ohne jegliche Absicht, Signale gesendet, die sie praktisch in diese Rolle gezwungen hatte?

Hatte ihr Verhalten dazu beigetragen, dass er sie als Frau gesehen hatte, mit der man das ja machen konnte?

Dieser Spruch, sie solle einfach nur genießen. Natürlich war das ein schönes Gefühl gewesen.

Sie bereute es auch auf irgendeine Art nicht ... aber ... ich ficke die nur gelegentlich.

Toll. Und sie selbst sollte jetzt der Zwischenfick sein, oder was?

Das tat weh.

Das er sie mal eben als kleiner Snack zwischendurch gesehen hatte.

... das er nicht nur sie berühren wollte.

Warum war sie nicht auch ein wenig wie diese Daria. Der es anscheinend nichts ausmachte, wen Dag noch so alles in seiner freien Zeit bestieg.

Wie schaffte man das?

Wie schaffte man, dass einem so etwas egal war?

Dass man nur ein Viertel des Kuchens haben durfte, während andere ebenso daran herumlöffelten.

Vielleicht war das auch einfach nur eine Übung. Man ließ keinen emotional an sich ran und konzentrierte sich nur aufs Sexuelle.

Womöglich hatte er Recht, dass sie es konnte. Sie hatte es schließlich bis zu einem gewissen Zeitpunkt zugelassen.

Und war sie es nicht gewesen, die sogar einen Tagtraum im REWE von ihm hatte?

Im Grunde hatte sie nur gestoppt, als ihr die Blondine in den Sinn kam.

Madeleine stand auf und schnäuzte sich die Nase.

Sie musste darüber stehen. Es war geschehen. Sie konnte es nicht rückgängig machen.

Sie musste ihm zeigen, dass es ihr nichts bedeutet hatte. Das sie danach nicht heulend auf ihrem Boden saß, weil sie einerseits nochmal dieses Gefühl haben wollte und andererseits darüber im Klaren war, wie falsch es war. Zumindest falsch für sie. Da sie nicht der Typ Frau war.

Sie musste es vergessen. Und nicht mehr zulassen, dass er ihr so nahekommen konnte.

Egal, wie toll es sich angefühlt hatte. Und egal, wie gut er küssen konnte. Das, was geschehen war, würde keine Fortsetzung bekommen.

Liebe ist ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt