𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 32 ❥

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Vincent schlich in seine Wohnung. Wohlbedacht dies wahrlich auf Zehenspitzen zu tun.

Er blickte kurz ins Schlafzimmer. Viktoria schlief.

Er behielt sein Schritttempo und die Gangart bei, als er die Küche anvisierte. Sein Blick fiel auf die ausgedruckten Blätter, die seine liebe Freundin auf dem Esstisch ausgebreitet hatte.

Natürlich wusste er sofort, um was es sich da handelte.

Sie hatte ganz viele Immobilien, die einzig und allein ihr gefielen, für ihn präsentierend hingelegt.

Er nahm ein Blatt in die Hand. Erst jetzt sah er, dass auf jedem Zettel ein Termin festgelegt wurde.

Toll. Sie hatte Besichtigungstermine ausgemacht.

Vincent hatte keine Lust auszuziehen. Sein Heim war groß genug, um auch das Kind unterzubringen. Wieso sollte er also ausziehen? Nur weil es Viktoria nicht gefiel?

Hinzu kam, dass sie alles einplante. Neue Möbel etc. Vincent war eigentlich nur da, um das Portemonnaie zu öffnen. Mehr nicht.

Er wurde nicht mal gefragt.

Auch das sie hier alles ausgebreitet hingelegt hatte, war nicht, damit er sich eine aussuchen durfte. Nein. Es ging ihr schlichtweg darum, dass er sich an den Terminen freinehmen sollte.

Er schlurfte ins Badezimmer und machte sich bettfertig.

Lotta hatte er gestern nur kurz gesehen. Heute gar nicht. Er sah auf die Uhr. Da es früh am Morgen war, hatte er sie eher gestern nicht gesehen, aber vorgestern.

Er wollte unbedingt irgendwas mit ihr machen, außerhalb der Musik.

Doch wie sollte er das hinbekommen, ohne das man ihm etwas vorwerfen konnte?

Okay, allein der Gedanke an eine andere Frau war verwerflich, aber sollte er wirklich gegen seine Gefühle ankämpfen?

Er hatte darauf keine Lust mehr.

Nur bei ihr fühlte er sich besser, als hier ... bei Viktoria.

Langsam legte er sich zu ihr hin. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt. Wie es auch wahrlich in der Beziehung war.

War es dann verwerflich, wenn er seine Zeit lieber mit einer Anderen verbrachte?

Viktoria liebte ihn nicht einmal.

Dessen war er sich mehr als sicher.

Warum war sie eigentlich bei ihm, außer das sie ein Kind von ihm erwartete?

Nichts gegen den Nachwuchs, aber wenn er die Zeit zurückdrehen könnte, hätte er sein bestes Stück im Trockenen gelassen.

Er sollte sich nicht von einem schlechten Gewissen plagen lassen. Ja, er hatte sich verguckt. Eventuell sogar verliebt, aber ... es war nicht so, als hätte er sich fremdverliebt.

Er war einfach nicht glücklich mit Viktoria und er ging auch davon aus, dass sich das in der Zukunft nicht ändern würde.

Der fairste Weg wäre hierbei, das Gespräch mit seiner jetzigen Freundin zu suchen. Doch dann könnte sein Albtraum erst Recht losgehen. Denn was würde es bringen, wenn er frei für Lotta wäre, wo er nicht mal sicher war, ob sie mehr für ihn empfand, aber dabei sein Kind verlor.

Das war es nicht wert.

Auch wenn das Kind nicht gewollt war, wollte er, wie er es bereits Dag gegenüber erwähnt hatte, Teil seines Lebens sein.

Und trotzdem wollte er nicht auf Lotta verzichten. Ein wenig mehr ... Glück verspüren. Und das nicht nur musikalisch mit ihr.

Er setzte sich auf.

Liebe ist ...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt