#16 Sein Wille geschehe

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Der Gott des Glückes ist ein launischer und sprunghafter Patron.
Und so kam es, dass Iuroian¹, der seine Gaben noch in der Nacht in vollen Zügen über Trevor und Simur verströmt hatte, es sich, während die beiden noch selig schlummerten, mal wieder anders überlegt hatte, was dazu führte, das Terastan am frühen Morgen verlangte Trevor zu sehen.
Dazu suchte er diesen in seiner Kammer auf, wo er ihn überraschenderweise nicht vorfand.
Iliur war nun der Unglückliche den Terastan aus dem Schlaf riß und der schlaftrunken die wütende Frage: "Wo! Ist! Der! Sklave!" beantworten musste.
"Ich weiß nicht" nuschelte er verwirrt, "gestern Abend.... zuletzt... mit Simur..."

Zu Iliurs Glück war das Terastan Antwort genug und er eilte zu Simurs Räumen.
Seine Stimme öffnete ihm jede Tür in seinem Anwesen und Terastan war ganz und garnicht der Typ, der auf Dinge wie die Privatsphäre von Anderen Rücksicht nahm.

So stand er wenig später vor der großen Schlafstätte auf der Simur und Trevor noch selig schlummerten. Jedem anderen in Sore hätte der Anblick der sich ihm nun bot gefallen, nicht aber Terastan.
Trevor lag auf dem Rücken und an seine Seite geschmiegt, mit dem Kopf halb auf seiner Brust ruhte Simur den Trevor mit seinem rechten Arm fest umschlungen hatte.
Man musste nicht besonders schlau sein um erahnen zu können, was diese Beiden die Nacht zuvor miteinander getrieben hatten.
Und das wusste jetzt natürlich auch Terastan.

Mit dem Gebrüll eines wütenden Raubtier stürzte er sich auf Trevor, packte ihn an seinem linken Arm, riß ihn hoch und dann aus dem Bett.
Unsanft ging dieser vor seinen Füßen zu Boden und starrte mit schreckgeweiteten Augen zu ihm auf.
Simur war augenblicklich wach und schnell genug sich außer Reichweite zu bringen.

Das bewahrte ihn aber auch nicht davor nun von Terastan angebrüllt zu werden: "Wer hat dir erlaubt mein Eigentum zu benutzen?"
Simur stammelte hilflos: "Vosta Numeen... ich... wollte..." wurde dann aber von Trevor unterbrochen,  welcher mit trotziger Stimme sagte: "Ich habe ihm das erlaubt!"
"Duuuu...." fauchte Terastan ihn an, "du wirst ihn ja kaum dazu gezwungen haben!"
Doch Trevor widersprach ihm mit fester Stimme: "Doch. Ich hab gedroht ihn zusammenzuschlagen wenn er mir nicht zeigt wie es geht!"
"Stimmt das?" ging Terastans wütender Blick zu einem vor Angst zitternden und blassen Simur, welcher nur verängstigt mit dem Kopf nicken konnte.
In einem gehässigen Ton fuhr Terastan ihn nun an: "Dein Glück. Dennoch, verpiss' dich und komm' mir nie wieder unter die Augen!"

Nun wandte er sich an Trevor der noch immer vor ihm auf dem Boden kauerte und ihn voller Verachtung anstarrte.
"Warum hast du das gemacht?" fragte er und als der nicht sofort antwortete, herrschte er ihn an: "Rede!"
Trevor spuckte ihm seine Antwort förmlich vor die Füße und höhnte: "Denkst du wirklich irgendwer möchte mit dir sein erstes Mal haben?"
Die Wut verzerrte nun endgültig Terastans eigentlich so wunderschönes Gesicht, seine Augen formten sich zu zwei Schlitzen aus denen heraus seine Blicke wie Blitze fuhren. Brutal packte er Trevor an den Haaren und zerrte ihn rücksichtslos hinter sich her, dessen schmerzerfülltes Gewimmer und Simurs flehen um Gnade für diesen einfach ignorierend.
Erst im Eingangsbereich zu Simurs Räumen ließ er Trevor los und einfach zu Boden sinken.

"Simur, hol mir die Ketten!" befahl er diesem. Aber obwohl Simur vor Angst kaum stehen konnte, erwiderte er zu Terastans Überraschung: "Nein. Das tue ich nicht!"
"Undankbares Blag!" knurrte der Divinoble nun in seine Richtung, machte aber keine weiteren Anstalten Simur etwas zu befehlen.
Stattdessen kontaktierte er Iliur über das Haustelefon und befahl diesem, das gewünschte Material unverzüglich zu Simurs Räumen zu bringen.

Und der weigerte sich nicht.
Wenig später brachte er was Terastan wünschte und während er Trevor noch mitleidig ansah, nahm sich der Divinoble bereits ein Halsband aus massivem Metall und legte es Trevor um.
Dann folgten Schellen um Hand- und Fußgelenke, die er dann erst miteinander und dann auch mit dem Halsband mittels einer wuchtigen Kette verband.
Kurz besah sich Terastan sein Werk, dann packte er sich das freie Ende der Kette und zischte Trevor zu: "Steh auf!"

Das Land jenseits der Berge.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt