#17 Verwirrung

269 30 43
                                    

Gegen Mittag hatte Simur sich soweit beruhigt, dass er aus seinem Zimmer kam. Womöglich war es auch der Hunger der ihn nun aktivierte.
Isador und Stellariur, die eigentlich vor hatten den Mariungo, die Meerenge durch Sore, zu besuchen, waren nach Simurs Eintreffen ohne viele Worte übereingekommen, den Tag doch lieber hier zu verbringen.
Da Stellariur Isador ohnehin noch mit den ersten Grundlagen der Bild- und Videobearbeitung bekannt machen wollte, war es auch nicht so, dass sie den Vormittag mit Nichtstun  verbracht hatten, als sie Simur auf dem Flur tapsen hörten.

Damit Simur sich aber nicht beobachtet fühlte, taten sie nun so als wenn sie ihm zufällig begegnen würden.
"Oh vej Simur" gab sich Stellariur überrascht, "suchst du was zu essen?  Falls ja, komm' doch mit uns..."
Da Simur überrascht wirkte sie zu sehen, schien ihr Plan zu funktionieren. Ein zaghaftes Lächeln  zierte nun dessen Gesicht und er erwiderte: "Essen ist ein gutes Stichwort. Ich folge euch dann einfach mal..."
"Ja gerne" erwiderte Stellariur und Isador nickte ihm aufmunternd zu.

Wenig später saßen sie nun zu dritt auf der Terrasse und verwandelten Stellariurs Mutter angesichts von nun drei Küken die sie zu bemuttern hatte in eine wahre Superglucke.
Etwas, das Simur sichtlich irritierte, so dass Isador irgendwann scherzte: "Hattest du keine Mutter die so war?"
Der zögerte bevor er leise erwiderte: "Ich glaube ich war meinen Eltern ziemlich egal..." Woraufhin Stellariur und Isador einen betroffenen Blick tauschten und Isador entschuldigend sagte: "Das... das tut mir leid."
"Muss' es nicht, du bist ja nicht meine Eltern" meinte Simur daraufhin nur achselzuckend.

Auch um das Thema zu wechseln fragte Stellariur ihn daraufhin: "Wie alt bist du eigentlich Simur? Also ich bin siebzehn..."
"Zweiundzwanzig" erwiderte der und schaute dann zu Isador: "Und du?"
"Bin achtzehn" erklärte der und schenkte sich nochmal von der Zitronenlimonade nach.
"Hast du schon irgendwelche Pläne was du jetzt machen willst?" erkundigte sich Stellariur mit ernsthaftem Interesse.
"Pläne?" schnaubte Simur und fuhr dann sarkastisch fort: "Ich bin in Chibera aufgewachsen. Der einzige Plan den ich je hatte war es, es erst in das Bett von Te... meinem Ex zu schaffen und mich dann von ihm er... erm... heiraten zu lassen."
"Tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten" erwiderte Stellariur sofort entschuldigend, während Isador verständnislos zwischen ihnen hin und her schaute.

"Kommst du mal kurz?" sprach Stellariur der Isadors Unverständnis bemerkt hatte, stand auf und bedeutete ihm zu folgen.
Isador erhob sich ebenfalls und ging ihm nach bis um eine Ecke des Gebäudes.
"Du musst wissen" begann Stellariur nun eine Erklärung, "Chibera, das ist kein schöner Teil von Sore. Da gibt es noch Mietskasernen die aus den ersten Jahrhunderten von Sore stammen."
"Wohnblöcke die 2500 Jahre alt sind?" erwiderte Isador entgeistert, "haben die überhaupt schon Fenster?"
"Das ist jetzt deine Frage?" fragt der leicht verstört, "aber um sie dir zu beantworten: Die Gebäude selbst sind massiv aus Ziegeln und Gußstein, aber über die Jahre hinweg hat man die natürlich immer mal wieder modernisiert.
Trotzdem, du möchtest da nicht leben oder aufwachsen müssen..."
"Verstehe" erwidert Isador, "dann war Simurs Leben also nicht so schön..."
"Das kann man so sagen ja" bestätigte Stellariur, "nun lass uns wieder zurück zu ihm, sonst kommt er sich noch dumm vor..."
So kehrten sie wieder zurück zu Simur der noch immer dem reichhaltigen Essen von Stellariurs Mutter zusprach.

Als Trevor etwas später sein Bewusstsein wieder erlangte, verspürte auch er Hunger.
Aber vor allem war ihm kalt und er fühlte sich zerschlagen und sein ganzer Körper brannte und schmerzte.
Ächzend versuchte er sich aufzurichten und sich in der Dunkelheit zu orientieren. Schließlich gelang es ihm mit großer Kraftanstrengung an eine Wand zu kommen und sich sitzend mit dem Rücken an diese zu lehnen.

Er wusste selbst nicht, wie lange er da so vor sich hingedämmert hatte, als plötzlich grelles Licht ihn blendete.
Mühsam blinzelte er in die überraschende Helligkeit und erspähte Terastan der mit einem ausdruckslosen Gesicht auf ihn heruntersah.

Das Land jenseits der Berge.Where stories live. Discover now