"Jetzt gibt es tatsächlich Neuwahlen..." murmelte Isador beim Frühstück während er in seinem Accendion die neuesten Nachrichten las.
"Aber nur für den Convent" erwiderte Trevastan hinter seinem Gerät hervor, "den Senat kann Eius Numeen Sublimeen nicht auflösen und Neuwahlen anberaumen."
"Warum eigentlich nicht?" fragte Isador.
"Sore ist ein Bundesstaat und der Senat ist die Vertretung der Corpuns Federatiam¹. Jeder der Corpuns Federatiam entsendet zwei Senatoren in den Senat.
In den Convent hingegen werden ein Abgeordneter pro eine Millionen Wahlberechtigte gewählt" erläuterte Trevastan, "der Divinimperator ist das Präsidium des Bundes und kann somit den Convent auflösen, aber nicht den Senat, denn Senatoren können nur von ihren Corpuns Federatiam abberufen werden..."
"Das klingt ziemlich kompliziert" merkte Isador an, worauf Trevastan erwiderte: "Kompliziert meint aber auch, dass es Terastan-sicher ist..."
"Hmmm..... da hast du wohl Recht..." resümierte Isador, "das hat man ja gestern gesehen..."
Beide schlürften ihren Kaffee und dann fragte Isador: "Wo ist der eigentlich, dein böser Bruder?"
"Der ist noch hier in Sore und tobt hinter den Kulissen herum" erwiderte Trevastan und es lag ein Hauch von Schadenfreude in seiner Stimme.
"Oh, das freut Trevor bestimmt" merkte der Jüngere an, "aber warum tobt er nur hinter den Kulissen?"
"Weil außer Nova Fulpes², Imago³ und Spectaro³ niemand über seinen 'mit mir Vorwärts ins 10. Jahrhundert'-Scheiß berichten will. Und denen direkt ein Colloqion⁴ zu geben, so tief ist selbst Terastan noch nicht gesunken, das machen dann die da Fuoras oder so...." erklärten Trevastan."Meinst du die neue Regierung wird ihn auch als Supremator absetzen?" erkundigte sich Isador.
"Es ist überhaupt erstaunlich, dass er sich in diesem Amt seit 78 Jahren hat halten können" erwiderte Trevastan, "aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die FTA an der nächsten Regierung noch beteiligt ist. Und dann dürfte es zumindest im Convent schwer werden den Prinzgemahl einer fremden Macht als Oberbefehlshaber unserer Streitkräfte weiterhin durchzusetzen."
"Dann hat der immerhin 13 Wahlen überstanden" rechnete Isador staunend nach. "Es waren 15 Wahlen aber nur 7 Regierungen in der Zeit" korrigierte ihn Trevastan.
"Kann er sich nicht scheiden lassen?" kam von Isador die nächste Frage.
"Keine Ahnung wie das in Angevinien ist, aber nach sorenischem Recht ist man an seinen erwählten Uxvir gebunden solange dieser lebt" erwiderte der Divinoble.
"Also müsste Trevor schon sterben..." seufzte Isador.
Doch Trevastan schüttelte mit dem Kopf: "Dann wäre Terastan ja König von Angevinien und das Staatsoberhaupt eines anderen Landes als Oberbefehlshaber in Sore ginge noch weniger..."
"Wie haben das die Suprematoren vor Terastan denn gehandhabt?" wollte Isador daraufhin wissen.
"Oh, bis in das Jahr 2595 acS wurden die vom Divinimperator ernannt. Erst seitdem von der Regierung dem Convent und Senat vorgeschlagen und der wählt die dann – oder auch nicht" beantwortete Trevastan ihm auch diese Frage.
"Ich glaube, ich beginne zu verstehen, warum Terastan den 'alten Zeiten' nachtrauert'" stellte der Blonde nachdenklich fest.
"Das ist einen schönen Umschreibung für 'mein Bruder ist politisch von gestern', Sonnenschein" merkte Trevastan an und sah von seinem Accendion auf um seinem Geliebten ein liebevolles Lächeln zu schenken.****
"Guten Morgen Sire" begrüßte der Lord High Stewart Trevor, der ihn zu seinem Frühstück hinzugebeten hatte, da er nicht einsah, dass er als König erst in aller Hast frühstücken müsse nur um sich dann mit dem Lord High Stewart in einem Arbeitszimmer zu treffen um alles was anliegt zu besprechen.
Und noch früher Aufstehen kam erst Recht nicht in Frage.
"Guten Morgen!" erwiderte Trevor gut gelaunt.
"Darf ich fragen ob der gestrige Abend zu Eurer Zufriedenheit verlaufen ist, Sire?" erkundigte sich der Lord sogleich.
"Sie dürfen" erwiderte Trevor vergnügt, "er ist absolut zu Unserer Zufriedenheit verlaufen. Und Wir sind sicher, auch zu der Zufriedenheit von Prinz Taejo und Legator Iratacapa..."
"Das freut mich zu hören" meinte der Lord High Stewart daraufhin und als Trevor dann noch anmerkte: "Da haben Sie exzellente Arbeit geleistet, Wir hoffen wirklich, dass Sie uns in diesem Amt noch für eine lange Zeit erhalten bleiben" sah man ihm an, dass dieses Lob seines Königs ihn mit Stolz erfüllte.
"Was liegt heute noch an?" erkundigte sich Trevor nun.
Der Lord räusperte sich und blickte dann in seine Unterlagen: "Nun, am Nachmittag möchte die First Minister mit Ihnen zusammenkommen. Eure Regierung geht davon aus, dass die aus New Ecossia heraus operierenden Streitkräfte dann erste Resultate in Bezug auf New Lugunia erzielt haben. Eventuell, je nach Lage, gäbe es eine gemeinsame Pressemitteilung oder gar Pressekonferenz im Anschluss."
"Wir werden Uns bereithalten" erwiderte Trevor.
"Eure Regierung hat Pressemitteilungen zur Absetzung Eures Gemahls als Geheimdienstchef in Sore bisher unterdrückt, bittet aber um eine Anweisung von Euch, wie zu verfahren sei..." erkundigte sich der Lord nun.
"Pressezensur entspricht nicht gerade der Tradition meines Landes oder?" merkte Trevor leicht sarkastisch an.
"Nein, allerdings nicht, Sire!" bestätigte ihm der Lord High Stewart auch sofort.
"Nun. Ich habe kein Problem damit, dass die Presse wahrheitsgetreu über die Erfolge und Misserfolge meines Mannes in der sorenischen Politik berichtet" war Trevor fast schon ein wenig ungehalten und als er den seltsamen Blick des Lord High Stewart bemerkte, ergänze er leicht spöttisch: "Wir sind da mit mir ganz einer Meinung!"
Nun konnte auch dieser sich ein Grinsen nicht mehr ganz verkneifen.
"Generell, was Unseren Gemahl angeht, da er ja nun nicht mehr direkten Zugriff auf die sorenischen Geheimdienste hat, können sie Mrs. Slater ausrichten, dass sie auch wieder zu etwas schnelleren Formen der Nachrichtenübermittelung übergehen kann" merkte Trevor an.
"Auch das werde ich ihr mitteilen" versicherte der Lord High Stewart.
"Überhaupt, was Unseren Gemahl angeht, da wird sich hier einiges nach Unserer Krönung ändern müssen" kam Trevor gleich zum nächsten Punkt, "und um diese Änderungen vorzubereiten, benötige ich ganz besonders auch Ihre Hilfe, Lord High Stewart..."
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Das Land jenseits der Berge.
FantasyTrevor liebt wen er nicht lieben darf und als die Dinge eskalieren entschließt er sich seine große Liebe in Sicherheit zu bringen und in das Land des vermeintlich dekadenten und sittenlosen Erzfeindes seiner Heimat zu fliehen. Doch die Dinge sind n...