#163 Emotionale Instabilität

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An der Bar trafen Simur, Lison, Tillon und Estefon dann auf einen sehr relaxten, etwas nassen Taejo in Badehose.
Tillon, der ehrfurchtsvoll Estefon zuflüsterte: "Das ist der Archprince Consort!" fielen fast die Augen aus dem Kopf als dieser Prinzgemahl nun ganz lässig Simur und Lison per Handschlag begrüßte.
"Das sind Tillon und Estefon" stellte Simur sie dann auch ganz zwanglos vor, "Tillon, Estefon, das ist Taejo."
"Your Imperial Highness..." fing Tillon auch schon wieder an, hielt aber inne als Simur ihn nachdrücklich unterbrach mit: "Tillon! Kschhh!"
"Estefon?" meinte Taejo nun, "warst du unser unfreiwilliger Spion in Sindhurat?"
Estefon wurde rot und blass zugleich, nickte dann aber.
"Das war sicher unschön" meinte Taejo mitleidig, "ich hoffe du hast dich gut davon erholen können?"
"Ja... Danke" erwiderte Estefon nun.
"Oh, nichts zu danken" meinte Taejo gut gelaunt, "wir gucken doch nicht zu wenn irgendwelche Regime sich an unseren Staatsbürgern vergreifen..."
Jetzt verstand auch Tillon wovon sie sprachen: "Du warst der Angevinier im 'Si vinditta'-Zwischenfall?"
"Jepp" erwiderte Estefon, "die Sindhuratis hatten mich schon im wahren Sinne des Wortes bei den Eiern. Aber wie du siehst leben wir in einem Land dass die Rechte seiner Bürger ernst nimmt."

"Du warst also schon im Pool?" fragte Simur nun Taejo das Offensichtliche.
"Ja, Ivenej wollte unbedingt, traute sich aber nicht alleine rein" lachte der nur.
"Ivenej ist auch da?" erkundigte sich Lison nun.
"Ja, ist noch im Pool mit dem neuen Kind von An-Anadur, Rasafon oder so ähnlich..." erklärte Taejo nun.
"Warte, An-Anadur hat ein Kind?" staunte Simur nun, "ich dachte immer er kann nicht..."
"Kein leibliches" erwiderte Taejo, "Kriegsbeute. Das waren mal die Kinder von diesem Mirbakat aus Golconda..."
"Das klingt nach Zwangsadoption" wunderte sich Tillon.
"Nein, die beiden älteren Söhne waren wohl ihres Vaters überdrüssig" erklärte nun Taejo, "der jüngste lebt mit seiner Mutter auf Ilva, musste aber deren Geburtsnamen annehmen..."
"Ich verstehe nur nicht warum man so etwas macht" meinte Tillon daraufhin. Worauf plötzlich eine Stimme von hinter ihm sprach: "Das kann ich dir schon erklären, warum ich so etwas mache..."
Alle drehten sich um, dann kam es freudig von Taejo: "An-Anadur, welche Freude..."
"Die Freude ist ganz meinerseits" lachte An-Anadur, "wie ich höre ist die Tatsache, dass ich Adoptivpator...
...oder -mator, dass ist eine gute Frage... geworden bin schon in aller Munde."
"Ohhhhh... der Divinuxvir! Und Isadon of the Towers!" Tillons große Augen konnten offensichtlich noch größer werden.
"Das sind Tillon und Estefon" stellte Simur sie nun erneut vor, "ihr beiden, das sind An-Anadur, An-Taetsin und Isadon..."
"Isadon ist mein großes Vorbild" raunte Tillon nun Lison und Estefon zu.
"Das freut ihn sicherlich" meinte An-Taetsin nun, "aber der braucht erstmal ein bisschen Booze um in dir richtige Stimmung zu kommen!"
Sprachs und schob Isador kurzerhand weiter Richtung Bar.

"Also, warum ich die Kinder von diesem Mirbakat aus dem Hause dessen Namen nicht mehr genannt wird angenommen habe?" kam An-Anadur nun auf das ursprüngliche Thema zurück, "das ist ganz einfach. Ein Vorfahr dieses Mirbakat namens Mirali hat mich der Möglichkeit beraubt eigene Kinder zu bekommen. So tragen jetzt seine Nachfahren meinen Namen und sein Haus fällt dem Vergessen anheim."
"Aber wie kann ein Vorfahre dir das angetan haben, du bist doch nicht einmal dreißig?" wunderte sich Tillon.
"Oh Junge" lachte An-Anadur nun, "du bist lustig, aber was mein Alter angeht hast du noch eine Null hinten vergessen..."
"Hä?" kam es von Tillon wenig intelligent.
"Tillon... Tillon richtig?" hob An-Anadur mit seiner Antwort an und als Tillon nickte fuhr er fort: "Ich bin dreihundert und ein paar zerquetschte Jahre alt!"
Ohne nachzudenken haute Tillon raus: "Oha! Dafür hast du dich aber echt gut gehalten..."
Womit er definitiv die Lacher auf seiner Seite hatte.

Trevastan hatte schon dafür Sorge getragen, dass Isador nur maßvoll Temeton bekam seitdem er mit ihm zusammen war.
Die Folgen davon zeigten sich nun schnell. Es bedurfte nur zweier Cocktails und Isadors Stimmung änderte sich von niedergeschlagen und genervt zu euphorisch und aufgekratzt. Oder anders gesagt: Es brauchte wenig um Isador einen guten Schwips zu verpassen.

Das Land jenseits der Berge.Where stories live. Discover now