#187 Der Donnerschlag

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Zum 59.5.2713¹ hatten Marlur und Luciur zur Feier ihrer Verbindung nach Maranon am Maranohas geladen – und alle waren gekommen.
Tatsächlich war es Marlur gelungen das Theatrion Maranohas zu mieten und so konnten die beiden Bühnenstars ihre Vermählung ganz standesgemäß auf einer Bühne feiern.

Allerdings, da anders als Simur, Trevastan oder Trevor weder Marlur noch Luciur eine offizielle Position in einem Staat innehatten, konnten sie die ganze Feier auch weitaus freier gestalten.
Wenn man den Divinimperator dabei hatte, brauchte man auch keine Standesbeamten und dergleichen.

In Maranon aber herrschte Ausnahmezustand. Der Divinimperator und beide Dividuxams samt Partnern, der Supremator Militaris mit Partner, der Hochkönig von Angevinien mit dem Kronprinzen von Kitaien, Großfürst Alexej mit Großfürstin Marla, der Deputy King von New Lugunia mit Partner, die Ministerpräsidentin da Vezura samt Gatten, noch nie waren in der Stadt mitten im Regenwald von Novo Beria soviele wichtige Menschen versammelt gewesen.
Luciurs Wahl war dabei garnicht so schlecht gewesen, denn Maranon war außer über den Maranohas nur über eine Straße und eine Bahnlinie zu erreichen, was den Sicherheitsorganen von Sore ihre Arbeit deutlich erleichterte.

Nach der eigentlichen Zeremonie und einem Festessen ließen es sich dann aber Isador, Mineon Saley und Tschiahau Jintsu nicht nehmen die Unterhaltungsmusik zum Tanzen und Feiern selbst beizusteuern.

Einen Punkt allerdings sah Marlur enger und wenn man seine Lebebsgeschichte bis zu dieser Nacht betrachtet, war das nur allzu verständlich.
Er war nicht bereit, Luciur öffentlich oder vor Zeugen zu markieren. Das war etwas zutiefst intimes was, zumindest beim ersten Mal, nur ihnen beiden vorbehalten sein sollte.
Auch wenn Luciur da offener gewesen wäre, wusste und verstand er wieso Marlur das nicht war und nicht sein konnte.
So kam es, dass das frisch vermählte Paar sich weit nach Mitternacht alleine zurückzog um in ihren Schlafgemach diese tiefergehende Verbindung als Virion und Uxvir, als Divinoble und Uxvir miteinander einzugehen.

"Ich bin schon ziemlich aufgeregt" gab Luciur zu, kaum dass sie alleine waren, "tut es sehr weh?"
"Für mich ist das auch das erste Mal" erwiderte ihm Marlur, "zumindest als Divinoble...
...als Hernan mir das erste Mal... ...da war ich ja freiwillig mit ihm im Bett... ...also als er mich da... ...da tat es nur kurz weh und dann war es... ...wow!"
"Aber?" hakte Luciur nach.
"Danach dann, als ich eigentlich nichts mehr von ihm wolle und trotzdem... ...weil ich ja sein Divinpotion brauchte..." fuhr Marlur nun ziemlich verunsichert fort, "da tat es ziemlich weh..."
Jetzt traute er sich Luciur garnicht mehr anzuschauen.
"Also wenn du Angst hast..." meinte er dann kleinlaut, "ich muss dich nicht... ...ich habe mich vorbereitet... ...ich kann es dir injizieren..."
"Spritze?" Luciur klang nicht so überzeugt, "ich bin kein Freund von Spritzen...
...dann lieber die traditionelle Methode..."
"Ich will dir nur nicht weh tun" erklärte Marlur nun, "aber wenn du es willst, dann machen wir es traditionell..."

Das war der Moment in dem Luciur verstand, dass er, obwohl Marlur der Divinoble war, mehr die Initiative ergreifen musste als es sonst üblich gewesen wäre.
So zog er seinen Virion zu sich her, küsste ihn liebevoll und raunte dann: "Hör' auf alles zu zerdenken, ich liebe dich, du liebst mich und ich bin sicher, es wird wunderschön sein...
...zumindest wenn ich vorher kurz im Bad war..."
Worauf er Marlur zuzwinkerte und sich in den genannten Ort zurückzog.

Ich muss mich von dem Gedanken freimachen, dass ich nun Luciur antue was Hernan mir antat! beschloss Marlur während sein Gemahl im Bad herumplätscherte, ich bin nicht Hernan und Luciur weiß, anders als ich damals, worauf er sich einlässt und will es.

Tatsächlich halfen diese Gedanken ihm seine Bedenken wenn nicht zu zerstreuen so doch in den Hintergrund zu drängen.
Als dann Luciur so schön wie die Götter ihn erschaffen hatten zu ihm trat, ergriff das Verlangen Besitz von Marlur – und der nun mächtig auflodernde Wunsch sich mit ihm zu verbinden und ihn zu dem Seinigen zu machen.

Das Land jenseits der Berge.Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon