#97 Nachtragend

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Während Marlur sehr überrascht war als plötzlich Trevor im Carlton Palace auftauchte waren Isador, Simur und Roman darüber nur wenige verwundert.
"Sie sind also Marlur Caruso, der nun in die Liga der Archpeers von Angevinien aufsteigen möchte?" erkundigte er sich mit unverhohlener Neugier.
"Nun, eigentlich will ich nicht aufsteigen, ich will nur frei sein, Sire" erwiderte ihm Marlur errötend.
"Frei sein von einem Tyrannen" merkte Trevor dazu an und murmelte dann: "Wer könnte das besser verstehen als ich selbst..."

Darauf wagte niemand etwas zu sagen und so war es kurz still, bis Trevor erklärte: "Nun, trotzdem werden Sie in fünf Tagen ein vollwertiger Divinoble sein, Sir Marlon. Und als Archmargrave of Massily werden Sie dann ein Archpeer von Angevinien sein und als Margrave of the Blue Shore Sitz und Stimme im House of Lords von Angevinien haben."
"Dafür Danke ich euch sehr, Sire!" versicherte ihm Marlur ein wenig untertänig, doch er meinte nur: "Dankt nicht mir, dankt eurem Sohn und Lord Simon..."

Wieder war es Simur der geschickt das Thema wechselte: "Und, was wollte der Kleine von den Liangs nun von dir?"
"Taehyung?" kam es von Trevor der sofort sehr amüsiert wirkte, "er sollte mir im Namen seines Vaters die Hand und alle Löcher seines Bruders anbieten..."
Während Marlur und Isador aufgrund der derben Ausdrucksweise sehr verlegen wurden und erröteten, meinte Roman eher abgeklärt: "Das hat er aber nicht so gesagt?"
"Nee, natürlich nicht" lachte Trevor nun, "aber sinngemäß. Das Geile ist, der Schnuckel bleibt sogar Thronfolger..."
"Oh, Hochkönig fickt Kaiser..." feixte nun Simur worauf Trevor nur meinte: "Och, dass der Kaiser auch toppen kann solltest du doch wissen, Simur..."
Jetzt war es Simur dessen Kopf die Farbe einer Tomate annahm und der nicht wirklich wusste wohin er gucken sollte.
Isador hingegen wunderte sich und fragte "Simur?" und als der nicht reagierte insistierte er: "Was meint Trevor damit?"

Bevor Simur nun vor Scham verglühte erwiderte Trevor an seiner statt: "Wir hatten Mal - oder paar Mal besser gesagt - 'nen Dreier..."
"Hattet ihr nicht?" staunte nun auch Roman.
"Hatten wir sowas von" bekräftigte Trevor.
"Jetzt verstehe ich endlich warum man von Hinterzimmerpolitik und Hinterzimmerdiplomatie spricht" kommentierte Isador das Ganze nun trocken.
"Was soll ich sagen" konterte Trevor darauf voller Ironie, "es funktioniert..."
"Wie, funktioniert?" meinte Marlur etwas verwirrt.
"Nun, wenn ich Taejo erwähle, dann herrsche ich in absehbarer Zeit über Angevinien, Nordenland und Kitaien. Das dürfte das größte Reich in der Geschichte von Divinobles und Menschheit sein" erklärte ihm Trevor ganz ernst und fügte dann noch hinzu, "außerdem, auch wenn man das in Sore noch nicht wahrhaben will, ich stehe bei der Thronfolge des Divinimperators auf Platz Eins..."

Isadors Mimik war ebenso wie seiner Stimme deutlich anzumerken, dass er mit der letzteren Auffassung von Trevor nicht d'accord ging als er ihm nun widersprach: "Tust du nicht!"
"Tue ich doch, Sweetie" konterte Trevor mit einem provozierend selbstzufriedenem Grinsen, "Divinrexion schlägt Dividuxam!"
"Das werden wir dann ja sehen" kam es trotzig von Isador dessen Gesicht sich nun verdunkelte.
"Werden wir" beharrte Trevor aus dessem Mimik nun auch jedes Amüsement entwichen war, "du hast dich entschieden, aber erwarte nicht, dass ich meine Ambitionen dir zuliebe zurückstelle. Divinuxvir von Sore and High Archprince Consort of Angevinia wird wer sich für meine Liebe entscheidet. So wie es aussieht, tat das Prinz Liang Taejo und nicht du!"

Die letzten Worte des Hochkönigs ließen Isador zurücktaumeln als hätte dieser ihn geschlagen.
Dann aber fing er sich und mit einer sehr reservierten und kühlen Stimme sprach er: "Your Highkingly Highness, I understand. Then I have nothing more to say to You pertaining to this matter.¹"

Trevor erwiderte nichts obwohl die Gefühle in ihm brodelten.
Wie konnte Isador es wagen zu erwarten, dass er einem ab Apollam, dem Bruder seines Peinigers, den Anspruch auf den Thron überlassen sollte, nur weil sich dessen Schwanz gut in Isadors Loch fügte? Nach allem was er wegen und für Isador getan und erduldet hatte.
Er zwang diese Gefühle herunter, denn Liebe konnte man nicht erzwingen und Enttäuschung war kein guter Ratgeber. Aber dennoch, die Welt drehte sich nicht um die Bedürfnisse eines blonden Schnuckels.

Das Land jenseits der Berge.Where stories live. Discover now