#140 Die Macht des Schicksals

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Doch dann war es Trevastan, der mit Worten einen Fehler machte.
"Würde dir das gefallen, so ausgefüllt, von Mehreren?" wisperte er seinem Uxvir leise ins Ohr.
Isador dachte darüber nach und obwohl es ihm ein bisschen peinlich war und er deswegen rote Wangen bekam, musste er sich eingestehen, dass ihn die Vorstellung anregte.
So sehr anregte, dass er garnicht erst antworten musste um Trevastan – und nicht nur ihn – seine Antwort wissen zu lassen.
"Uhhh... Isador... echt jetzt?" keuchte sein Virion auf, als die Nachricht, dass und wie sehr Isador die Vorstellung gefiel seine Rezeptoren erreichte.
Damit riß er seinen Uxvir zwar aus genau diesen Gedanken, aber dennoch zu spät, denn dessen Erregung hatte längst schon die anderen Drei erreicht.
Marlur, der einzige anwesende Divinoble neben Trevastan, merkte es schneller und stärker als die beiden anderen Uxvirs, hatte sich aber dennoch gut im Griff.
Hastig trat er einige Schritte zurück und meckerte sarkastisch: "Ja Danke auch Isador, jetzt habe ich 'ne Latte von deinen dreckigen Gedanken..."
Taejo schien es ähnlich zu gehen, denn er tat es Marlur gleich, sagte aber nichts, doch die Art wie er sich in den Schritt griff um dort 'Dinge zurecht zu rücken' sprach Bände.
Nur An-Taetsin starrte fasziniert auf Isador und meinte dann mit einer seltsam rauen Stimme: "Krass, ich hätte nicht gedacht, dass es mal jemand schafft den Ferreor¹ in mir zu erwecken..."
"Taetae will klein Isa ficken" spöttelte da schon Marlur aus sicherer Entfernung.
"Von Wollen kann da wohl nicht wirklich die Rede sein" widersprach ihm nun Trevastan sogleich.
Und dann war es schon vorbei mit den Gelüsten, weil Isador, der begriffen hatte, was er nun schon wieder unbeabsichtigt ausgelöst hatte, vor lauter Scham die er deswegen empfand, zu weinen begann.

"Nicht doch" versuchte Trevastan sofort ihn zu trösten, "nicht weinen, alles wird gut..."
"Wie soll denn alles gut werden" schluchzte Isador, "wenn je nach meiner Stimmungslage meine Freunde und alle anderen Divinobles und deren Anhang mich entweder fürchten, trösten oder ihren Schwanz in mich stecken wollen..."
"Du wirst lernen, das zu beherrschen müssen" erklärte ihm Trevastan nun.
"Wie denn..." wimmerte Isador, "soll ich einfach aufhören etwas zu fühlen?"
"Nein, du musst das trainieren" erwiderte Trevastan ruhig und bevor Isador dagegen etwas einwenden konnte, erklärte er weiter: "...und bis dahin bekommst du einen Clauderor dos Commotiores²."
"Einen was?" fragte Isador.
"Ein Medikament welches die Ausbreitung deiner Pheromone unterdrückt" erklärte ihm Trevastan.
"So etwas gibt es?" staunte Taejo.
"Durchaus" erklärte ihm Marlur, "was denkst du womit ich mir Hernan die letzten zwanzig Jahre vom Hals gehalten habe..."
"Hat das keine Nebenwirkungen?" sorgte sich Isador sofort.
"Keine Schlimmen" meinte Marlur daraufhin, "aber wenn du dich nicht für längere Zeit irgendwo einschließen willst, hast du kaum eine andere Wahl..."
".. es sei denn natürlich du möchtest uns gerne ständig als Excitabores³ um dich haben..." ließ es An-Taetsin sich nicht nehmen noch einmal zu sticheln.
"Ist ja schon gut" gab Isador sich nun geschlagen, "ich nehme das Zeug ja. Bringt es her..."
"Ganz so einfach wird das nicht" dämpfte Trevastan nun seine Hoffnungen, "erstmal musst du mit mir nach Sore und dann einem Facharzt der dir das Zeug dann verschreibt..."
"Na toll" maulte Isador nun, "das heißt ich bin hier für die nächsten Tage erstmal raus..."

*****

Raus war auch Alexej bei Terastan.
Aber er war sich längst nicht mehr sicher, ob das wirklich eine Verbesserung war.
Natürlich, nicht mehr dauernd von diesem lüsternen Typen umgeben zu sein, der einem ewige Jugend als Gegenleistung für seinen Schwanz im eigenen Arsch versprach, war schon eine gewisse Erleichterung.
Aber dafür war Alexej jetzt allein.
Und alleine sein war etwas, dass ein Rurikawitschi nicht wirklich gewohnt war. Anders als Ivenej hatte Alexej nie Zeit für sich eingefordert und so hatte er keine Erfahrung darinne auch nur Stunden, geschweige denn Tage ohne die Gesellschaft anderer Menschen zu sein.
Alexej litt darunter.
Mehrmals war er kurz davor, seine Wachen zu bitten, sie mögen Trevor ausrichten, er wolle lieber wieder zurück zu Terastan als ganz alleine zu sein.
Doch hatte er es sich dann jedes Mal kurz vorher wieder anders überlegt.
Und so war er allein, was auch die Tatsache, dass er wenigstens nach draußen schauen konnte und mitbekam ob es Tag war oder Nacht, nicht wirklich besser machte.

Das Land jenseits der Berge.Where stories live. Discover now