#92 Terastans Vorfahren

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Nach einem kurzen Wettbewerb im Niederstarren wandte sich Hernan tatsächlich ab und folgte, Verwünschungen vor sich hinmurmelnd, Trevastan aus dem Raum in welchem Isador und Marlur sich aufhielten.

"Er... er ist tatsächlich gegangen?" Marlur konnte sein Glück kaum fassen.
"Tja" meinte Isador mit einer triumphierenden Geste, "er wollte wohl nicht riskieren, dass ich ihn verfluche wie damals Terastan..."
"Am Tag von Punta, ich habe die Szene noch immer vor Augen" erinnerte Marlur sich, "und seitdem ging es mit Terastan stetig bergab..."

"Wobei das wohl dann doch mehr Terastans Borniertheit und seinen gestrigen Ideen geschuldet war als meinen Künsten im Fluchen" räumte Isador ein. "Sicher, aber ein kleiner Rest an Zweifel bleibt halt immer" wandte Marlur nun ein, "und wie man an meinem Virion nun sah, ist der ausreichend wirksam."

"Das Lustige ist" meinte Isador dazu, "der Restzweifel wirkt gerade bei denen besonders, die selbst allen – und gerade ihren Nächsten – stets mit Mißtrauen begegnen..."
"Sind halt alle der Pragomania verfallen" merkte Marlur achselzuckend an.
"Der was?" Isador war völlig ahnungslos, das Wort hatte er noch nie gehört.
"Wenn sich Herrschsucht und Mißtrauen zum Kontrollwahn paaren" erklärte ihm Marlur, "dann nennt man das Pragomania. Abgeleitet von Pragoman lo Raccondo⁰..."
"Wenn ich jetzt wüsste, wer das war, könnte ich mit deinen Erklärungen etwas anfangen" erwiderte ihm Isador.

"Oh.... verstehe, du bist nicht aus Sore" merkte Marlur nun an und begann nun zu erzählen: "Also, Pragoman war der Dugon von Sore zum Beginn der Herrschaft unseres jetzigen Divinimperators Ieran ab Iovam.
Damals gab es noch keinen Ministerpräsidenten der eine Regierung führte, noch gab es den Convent.
Es gab nur den Divinimperator, den Senat und den Dugon. Faktisch regierte der Dugon welcher in einem nicht wirklich klaren Verfahren von Divinimperator und Senat ernannt und gegebenenfalls auch wieder abgesetzt wurde.
Vor etwa 600 Jahren war also nun Pragoman zum Dugon geworden und Pragoman war nicht nur sehr an seinem Machterhalt sondern auch an immer mehr Macht und umfassender Kontrolle interessiert.
Außerdem war er grundsätzlich mißtrauisch gegenüber allem und jedem.
Gleichzeitig war das die Zeit in der Sore das heutige Novo Beria erorberte, das Reich über das Pragoman die Kontrolle meinte haben zu müssen wuchs also kräftig.

Um die Kontrolle zu behalten und seine politischen Gegner und religiöse Abweichler besser verfolgen zu können, schuf Pragoman den Consilion de Decem¹, der zwar tatsächlich die namensgebenden zehn Mitglieder hatte, die aber alle Pragoman treu ergeben waren.
Dieser Consilion de Decem war Polizei, Geheimdienst und Sondergericht in einem und entwickelte schnell, angetrieben von Pragomans Amentia² ein perfides Spitzelwesen.
So konnte man überall im Imperion bei Magistrations do Postquisition³ genannten Behörden anonym Verdächtigungen und Beschuldigungen abgeben oder einwerfen und diese Postquisition begann dann mit ihren Ermittlungen.
Consilion de Decem und der Postquisition standen dabei alle Mittel von Folter über Gefangennahme bis zur Hinrichtung ohne Gerichtsverfahren – zumindest bei Menschen – zur Verfügung von der beide Institutionen unter Pragoman in zunehmendem Ausmaße Gebrauch machten."

"Oh, dieser Pragoman war aber ein echter Unsympath" meinte Isador doch Marlur war noch nicht fertig: "Warte, das geht noch weiter.
Pragoman hatte ein Auge auf einen schönen Jungen geworfen der aber schon mit einem anderen Divinoble zusammen war.
Pragoman ließ diesen Divinoble mit Hilfe des Consilion de Decem und der Postinquistion verschwinden und zwang den armen Jungen dann, sich von ihm erwählen zu lassen.
Er hatte dann ein Kind mit dem Jungen bis dann ruchbar wurde, dass er seine Macht mißbraucht hatte, um einen anderen Divinoble, eben seinen Rivalen um die Gunst des Jungen, zu beseitigen.

Dem Divinimperator blieb garnichts anderes übrig als Pragoman durch den von ihm geschaffenen Consilion de Decem verhaften und aburteilen zu lassen. Da die anderen Mitglieder des Rates natürlich nun um ihr eigenes Schicksal bangten, urteilten sie hart und verhängten die Todesstrafe. Welche der Divinimperator auch vollstrecken ließ. Die anderen Mitglieder des Rates kamen danach allerdings nicht besser davon.

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