Während sich Politiker und Experten bei der Puremonta noch zerfleischten hatte Terastan einfach noch eins oben drauf gesetzt.
Ab Lionburgh hatte er seinen Zug einfach anstelle des fahrplanmäßigen Schnellzuges 'The Rhodan Limited' verkehren lassen.
Das Erstaunen in Digion, dem einzigen Zwischenhalt dieses Zuges auf dem Weg nach Kingstown-of-the-South, war groß als anstelle der grünen mit dem Spitznamen 'The pregnant Lady' bedachten Elektrolok und ihrem Wagenzug der silberglänzende und windschlüpfrige Zug aus Sore in den Bahnhof fuhr.
Als sich dann Trevor zeigte, standen Bahnbeamte und anwesenden Sicherheitspersonal stramm und salutierten und wartende Reisende riefen "Godan save King Trevon!"
Der als Ablösung wartende Lokführer für den 'Rhodan Limited' fühlte sich hochgeehrt in den für ihn futuristischen Führerstand zu seinem Kollegen aus Sore steigen zu dürfen um den Zug seines neuen Königs nach Kingstown-of-the-South zu lotsen.
Nach fünf Minuten planmäßiger Haltezeit verließ Terastans Zug den Bahnhof von Digion auch wieder um sich auf den weiteren Weg nach Kingstown-of-the-South zu machen.Weil alles so gut lief entschied sich Terastan seine Truppen in Lionburgh warten zu lassen.
Aus dem Kommunikationswagen seines Zuges ließ er über Orbitelles und das Telefonnetz eine Verbindung zum Bürgermeister und zum Polizeichef von Kingstown-of-the-South aufbauen.
Er informierte den Bürgermeister und den stellvertretenden Polizeichef, dessen Vorgesetzter sich wohl klammheimlich nach Ecossia abgesetzt hatte, dass ihr neuer König mit dem 'Rhodan Limited' am Abend im Südbahnhof ihrer Stadt ankommen werde und bat sie, entsprechende Vorbereitungen für den Empfang Seiner Majestät, dessen Fahrt in den Lupara Palace und die dortige Übernachtung zu treffen.
Beide fühlten sich sehr gebauchpinselt ob des in sie gesetzten Vertrauen und versicherten sie würden ihr Allerbestes geben.Trevor, der das durchaus mitbekam, hatte durchaus Respekt vor der Schläue Terastans mit der dieser das ganze eingefädelt hatte als auch vor dessen Dreistigkeit.
Anerkennend meinte er: "Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, dass wir mit drei Dutzend Mann und einem Zug Kingstown-of-the-South einnehmen..."
"Was hast du denn gedacht?" fragte Terastan daraufhin neugierig.
"Ich habe erwartet, dass du dir rücksichtslos den Weg freibomben und freischießen würdest..." erwiderte etwas kleinlaut, "aber vielleicht reicht im Zeitalter von Fissionswaffen auch die Drohung mit diesen..."
"Es liegt nicht an meinen Drohungen, dass wir in Lugunia so widerstandslos voran kommen, es liegt an dem Chaos in Angevinien" amüsierte sich der Divinoble nun.
Trevor war überrascht: "Ihr habt ihnen nicht gedroht?"
"Oh doch, habe ich" erwiderte der sarkastisch, "aber die Herren in Kingstown-of-the-North glauben nicht an das Märchen von Wunderwaffen..."
Das werden sie noch bereuen fürchte ich dachte Trevor und merkte ironisch an: "Ich sehe schon, ich muss mir intelligenteres Personal holen als das von meinem Großvater..."
Terastan verstand den Witz offenbar nicht denn er erwiderte voller Ernst: "Keine Sorge, dafür bin ich ja da."
Genau das macht mir ja Sorgen ätzte Trevor still und schenkte Terastan das allerbeste gespielte liebevolle Lächeln aus seinem Repertoire.***
An-Anadur der vor seinem Mann zu An-Taetsin geflohen war, sah sich natürlich gemeinsam mit diesem 'Hodies disputam' an.
"Wie stellt sich Terastan das vor? Trevor als Sklavenkönig oder wie?" regte er sich auf.
"Wenn, dann wäre er Königssklave" erwiderte An-Taetsin grinsend, "und sowas hat es tatsächlich in der Geschichte meiner Heimat einmal gegeben..."
"Ach du immer mit deinen Geschichten von Chitaia¹..." grummelte An-Anadur sofort los, stachelte damit aber nur den Hang seines Gastgebers zur Besserwisserei an: "Geschichten aus Tihonguk¹ wenn schon..."
"Immernoch besser als Chittay wie es die Angeviner nennen" konterte An-Anadur sofort, "in Angevin klingt das doch wie 'Scheiße, ey!'".
"Hmm, vielleicht ist dieser Trevor als König die Chance denen diese Bezeichnung zu verbieten..." überlegte An-Taetsin laut.
"Dafür müsste man den aber erstmal von der Geißel namens Terastan befreien" wandte An-Anadur nun ein, "anders als bei uns beiden war es für den nämlich keine Verbesserung seines Lebens in die Hände eines Divinoble zu fallen."
"Da hast du leider - wieder einmal - Recht" seufzte sein bester Freund, "aber was können wir da schon ausrichten?"
"Das was Isador macht - nur haben wir mehr Erfahrung darinne - nämlich die öffentliche Meinung gegen Terastan wenden" erklärte er.
"Das stimmt - und wir können unsere Männer beeinflussen" merkte An-Taetsin dazu an.
"Da hast du 'am Schwanz packen' jetzt aber nett umschrieben" kicherte An-Anadur, "apropos, wo ist deiner überhaupt?"
"Meran?" kam es von dessem Uxvir daraufhin, "ach, der ist nach Novusberia geflogen, gibt wohl Hinweise, dass Marla und die Schreihälse von Angevinien bereits nach New Lugunia geflohen sind - und zwischen dort und Novusberia liegen ja nur die Mechianischen Inseln."
"Ach, dann hast du also auch kein Sex wegen Terastan?" spottete An-Anadur mit feiner Ironie.
"So sieht das aus mein Bester - und du must zugeben, dafür bin ich einfach noch zu jung" griente der nun.
"Ja mach dich über mich lustig weil ich ja so viel älter bin" zickte An-Anadur sofort.
"Also für die meisten Lebewesen auf diesem Planeten sind 300 Jahre soviel" erwiderte der Jüngere achselzuckend.
"Für die sind aber deine 205 Jahre aber auch nicht taufrisch" bekam er dafür sofort die Retourkutsche.
"Da sagt mein Spiegel aber was anderes" provozierte An-Taetsin nun.
"Hüte deine Zunge, ich bin der Uxvimperator von Sore, ich bin per Definition wunderschön" bekam er dafür auch sofort verbal eins übergebraten.
Mit einer übertrieben devoten Stimme säuselte An-Taetsin nun: "Bitte verzeiht Majestät, Ihr seid das Licht meiner Sonne..." Dann brachen beide in schallendes Gelächter aus.
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Das Land jenseits der Berge.
FantasyTrevor liebt wen er nicht lieben darf und als die Dinge eskalieren entschließt er sich seine große Liebe in Sicherheit zu bringen und in das Land des vermeintlich dekadenten und sittenlosen Erzfeindes seiner Heimat zu fliehen. Doch die Dinge sind n...