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Als die Tür erneut aufging, war ich so in dem Buch vertieft, dass ich es zunächst nicht einmal merkte

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Als die Tür erneut aufging, war ich so in dem Buch vertieft, dass ich es zunächst nicht einmal merkte.

»Alec? Mik?«

Verwirrt sah ich auf, Missy wirkte blass.

Und anscheinend schien Alec etwas zu spüren. Denn sobald er aufsah, so bald seine grauen Augen das blonde Mädchen trafen, wusste ich einfach, dass etwas Schreckliches passiert war.

Beinahe unwillkürlich spannte ich mich an, einfach weil Alec es tat.

Missys Blick traf auf mich, sie versuchte möglichst unbekümmert auszusehen.

»Ich entführ die Beiden nur kurz, ja?«, fragte sie, doch ihre Mundwinkel zuckten verräterisch nach unten, ihre Stimme zitterte.

Was war los?

Mein Blick glitt unwillkürlich zu Alec, noch nie hatte ich ihn so ernst gesehen.

Fragend blickte ich ihn an, er musterte mich kurz nickte dann stumm, während Mik mit geballten Fäusten aus dem Zimmer trat.

»Okay.«

Ich wusste nicht einmal, warum ich flüsterte.

Und dann waren sie verschwunden. Ich war vollkommen alleine in Alecs Zimmer. Und ich wusste nicht wieso, aber ich wollte nicht alleine sein.

Nicht, dass ich die Gesellschaft der beiden Idioten sonderlich genoss, doch diese Stimmung, diese Angespanntheit, die immer noch tief über dem Raum lastete, wollte ich nicht alleine ertragen.

Ich war mir sicher, dass es niemand alleine ertragen wollte.

Es vergingen zehn Minuten, ich saß unruhig auf Alecs Couch, die Bücher lange vergessen, und lauschte auf jedes Geräusch, das aus dem Flur kam.

Aus irgendeinem Grund hatten meine Finger angefangen zu zittern, doch irgendwie hatte ich es geschafft, eine Nachricht an meine Eltern zu schicken, dass es heute vermutlich später werden würde.

Schulprojekt...

Ich wusste, dass sie nicht nach mir suchen würde, morgen war Freitag und die Lehrer hatten irgendeine Fortbildung, bedeutete also keine Schule. Nicht, dass das wichtig gewesen wäre.

Nach weiteren fünf Minuten hielt ich es nicht mehr aus, es gab immer noch kein Lebenszeichen von den anderen und wäre ich sitzen geblieben, wäre ich mit Sicherheit ausgerastet, ehrlich.

Fahrig rieb ich meine Hände aneinander, schritt unruhig im Raum hin und her, draußen war es stockdunkel, doch mehr als je zuvor jagte mir die Dunkelheit Angst ein.

Hier stimmte etwas nicht.

Was war mit Missy losgewesen? Sie war vielleicht eine Ven und vielleicht zeugte das erneut von meiner Geisteskrankheit, aber sie war so nett gewesen und... und warum war sie so erschüttert?

Aruna - Die Rote WölfinWhere stories live. Discover now