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Zittrig senkte ich meinen Blick, meine Wimpern verbargen meine Augen, sie sollten die Wut in ihnen nicht funkeln sehen

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Zittrig senkte ich meinen Blick, meine Wimpern verbargen meine Augen, sie sollten die Wut in ihnen nicht funkeln sehen.

Noch nicht.

Alles andere wäre in diesem Moment einfach nur furchtbar dumm gewesen.

Vielleicht war ich Aruna, vielleicht war ich manchmal dämlich, vielleicht sagte ich falsche Sachen in falschen Momenten, tat falsche Sachen in falschen Momenten. Doch dumm war ich nicht.

Immer noch spürte ich die brennenden Blicke der Wölfe auf mir, das Getuschel wurde immer lauter, sie waren verwirrt, das wusste ich, sie waren neugierig, das wusste ich, neugierig auf das, was ich hier tat.

Denn ich verstand es, Worte, die nur für eine Person bestimmt waren, auch nur eben jene Person hören zu lassen. Zumindest meistens.

Meine Hände zitterten immer noch, als ich mich etwas weiter zu Alec vorbeugte, angestrengt versuchte er, mich anzusehen.

Er blinzelte heftig, sein Atem prallte schwer gegen meine Wange, er zitterte, es war geradezu, als könnte ich spüren, wie er sich quälte, während der Sturm in seinen Augen langsam wieder aufbrauste, als hätte er bis eben jegliche Hoffnung auf Flucht verloren.

»Hör zu«, raunte ich, zog die Augenbrauen zusammen, meine Arme zitterten vor Wut, ich musste mich nicht einmal bemühen, es so aussehen zu lassen, als würde ich ihm etwas verächtliches zuraunen, als würde ich so mit ihm abschließen.

Dass mein eigentlicher Hass sich gegen diese verdammten Wölfe richtete, musste ja niemand wissen. Nur er. Und ich.

»Ich werde uns hier raus holen«, sprach ich voller Überzeugung, so leise, dass nur er es hören konnte.

Er erzitterte unter einem weiteren Schauer, doch wusste ich nicht, woher dieser eine diesmal kam.

»U-Und wie...«, seine Stimme brach, er hustete, verzog sein Gesicht, keuchte gepeinigt auf, Blut rann sein Kinn hinab, ich musste schwer schlucken, meine Augen brannten, ich ertrug es nicht, ich ertrug es einfach nicht, ihn so zu sehen, es schien so unmöglich und ich wusste absolut nicht, was das für ein Gefühl war, welches langsam in mir hochkam.

Ich kniff die Augen zusammen, denn ich wusste wirklich nicht, wie ich es anstellen sollte, das einzige, was ich wusste, war, dass ich ihn hier und jetzt und so nicht mehr sehen konnte, seinen Anblick nicht mehr ertrug.

Ich schluckte schwer, in dem Moment wollte ich nichts mehr auf dieser verdammten Welt, als seine Hand zu nehmen, sie zu drücken, ihm zu sagen, dass alles gut werden würde.

Doch es ging nicht. Es ging einfach nicht.

Ich presste meine Lider aufeinander, versuchte den erneuten Kloß hinunter zu schlucken und fuhr mich dann selbst an, mich verdammt noch mal zusammenzureißen, Flennen würde Alec auch nicht helfen.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt