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A N T O N I O

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A N T O N I O

Sachte schob ich Belisa die Treppen unserer Villa nach oben zu den Schlafzimmern von mir und den anderen. Das das Mädchen vor mir, immernoch unter Schock stand und deshalb noch keine wirkliche Angst vor uns hatte, wusste ich und das machte es noch schlimmer, wenn sie morgen aufwachen würde.

„Wieso tut ihr das allen Menschen in der Stadt an? Wieso seid ihr so gemein?” fragte sie leise, während schon wieder Tränen über ihr Gesicht liefen. Gott, wenn du nur wüsstest wie schrecklich der morgige Tag für dich werden wird, wenn das Adrenalin dein Körper verlassen hat. „Wir sind nicht gemein. Wir sind wütend.” stellte ich klar und schob sie weiter die große, schwarze-goldene Treppe nach oben. „Wieso?” fragte sie noch leiser weiter, als ihre Stimme brach.

„Meine Mutter hat sich vor meinen Augen erhängt, da sie durch eine Vergewaltigungen mit mir schwanger war. Valero wollte niemand und wurde Zehen Jahre lang von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben. Pablo's Mutter ist früh an Krebs gestorben und seinem Vater hat es das Herz gebrochen. Silvio hat eine horor Familie und ist damit aufgewacht Menschen weh zu tun. Und Stefano gibt sich seit Jahren die Schuld an dem Tod seiner - nun Ex - Freundin bei einem Motorradunfall, nachdem sie sich gestritten hatten.” erklärte ich und kannte jetzt schon ihre nächsten Worte.

„Das alles ist schlimm, aber es ist keine Entschuldigung dafür was ihr tut!” schimpfte sie. „Ich habe nie gesagt das das eine Rechtfertigung ist, ich habe dir lediglich die Frage beantwortet warum wir wütend sind. Aus Trauer wird nunmal Wut und diese Wut lassen wir an anderen Menschen aus und wir haben verdammt viel davon.” erwiderte ich gelangweilt und öffnete meine Zimmertür, eh ich sie hinein schob. „Aber es bringt euch doch nichts! Was habt ihr davon?! Die Menschen die ihr verloren habt kommen dadurch doch nicht zurück!” Freundenlos schnaubte ich. „Denkst du das weiß ich nicht?!” wurde nun auch ich lauter, was sie erschrocken zusammen zucken ließ.

„Denkst du es ist einfach für einen dreizehn jährigen seine leblose Mutter an einem scheiß Balken baumeln zu sehen, nachdem sie ihm gesagt hat das er ein einziger Fehler ist?! Was denkst du wie die Menschen mich verurteilt und ausgelacht haben, weil ich Tage lang geweint habe! Und denkst du meinen Vater hat das interessiert? Ihm war es scheiß egal und er hat mich allein gelassen! Denkst du es war einfach für Stefano den Leblosen Körper des Mädchens, welches er heiraten wollte zwischen einem völlig Kapputen Motorrad, Feuer und Zerstörung, vorzufinden?! Minuten auf einen verfickten Krankenwagen zu warten in der Hoffnung das Mädchen, welches ihm mehr bedeutete als sein verdammt beschissenes Leben, retten zu können?! Mit dem Gedanken daran den sinnlosen Streit, in dem beide einfach nur überreagiert haben, niemals klären zu können?! Denkst du es war für Valero einfach mit fünf von seinen Eltern verlassen zu werden und dann zehn Jahre lang in achtundsechzig verschiedene Pflegefamilie abgeschoben und immer wieder zurück gegeben zu werden?! Denkst du Pablo hatte es einfach mit seinem Vater der scheiß Bierflaschen nach ihm geworfen hat, nachdem er seinen betrunkenen Arsch mit neun in das Haus getragen hat, damit er draußen nicht erfriert?! Denkst du Silvio hatte es einfach als er dazu gezwungen wurde mit acht einen Menschen ein Messer in den Hals zu rammen, welcher dazu sein bester Freund war?! Denkst du seine Narben auf seinem ganzen Körper, die ihm seine Mutter und sein Vater mit einem grinsen auf dem Gesicht zugefügt haben, waren einfach?!” fluchte ich, lief auf meinen Schrank zu und schmiss Belisa eine Jogginghose und ein weites T-Shirt von mir entgegen.

„Denkst du irgendeinen verfickter Mensch in dieser Stadt hat sich um uns gekümmert als wir zu fünf mit fünfzehn bettelnt nach Essen auf der Straße saßen? Sie haben uns ausgelacht, dafür das wir nichts hatten außer uns und jetzt?! Jetzt haben wir Geld, Macht und du denkst wir Schulden diesen Menschen jetzt ein sicheres Leben, weil du immer beschützt und geliebt aufgewacht bist und denkst das das was dir heute passiert wäre, wenn wir nicht eingegriffen hätten, das schlimmste wäre was dir hätte passieren können?! Lass mich raten. Du hast noch nie einem Menschen mit einem drei Tage alten Brötchen in der Hand hinterhergeschaut, weil du vor Hunger fast verreckt bist! Hast du schon mal darüber nachgedacht wie es ist sich jeden einzelnen Tag in den Schlaf zu weinen, bis deine Augen bluten? Mit Sicherheit nicht, aber Überraschung, so ging es uns! Unsere Augen haben Blut geweint und die Menschen haben mit dem Finger auf uns gezeigt, während sie gelacht haben.” tief atmete ich durch, da ich selbst Angst hatte, gleich etwas zu zerstören.

Belisa schwieg. Sah mich ängstlich an und schluckte schwer. „Du solltest schlafen. Geh nicht raus, du verläufst dich in der Villa nur.” waren meine letzten Worte, eh mich abwandte und das Zimmer verließ.

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Dare you, Baby  | 18+Where stories live. Discover now