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P A B L O

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P A B L O

Silvio blieb stumm als wir zu dem Haus meines Vaters fuhren, welcher mittlerweile außerhalb der Stadt wohnte und eine neue Familie hatte. Als ich verschwand war wohl mein Vater irgendwie trocken geworden und wahrscheinlich hätte ich zu ihm zurück gehen können, aber ich tat es nicht. Wie alle anderen beobachtete ich meine lieben von der Ferne, denn es war genau das was wir uns geschworen haben als wir die fünf gründeten.

Wir schworen uns Treue und schworen uns, unsere Vergangenheit hinter uns zu lassen, sie lediglich zu beobachten und nichts anderes zu tun als von weiten ihre Leben zu betrachten. Die einzige Ausnahme wurde bei Silvio gemacht. Er durfte seine Brüder sehen, aber nur unter der Bedingung das Sie ihn um Hilfe baten.

Wie jede Nacht wenn wir draußen waren, trugen wir unsere schwarz-goldenen Masken.

An solchen Tagen waren wir schweigsam. Wir redeten nicht viel, auch nicht untereinander, das einzige was wir Taten war von einem Ort zum anderen mit unseren Motorräder zu fahren und irgendwie zu versuchen unsere Gedanken nicht an die Leitblanke am Straßenrand zu verschwenden.

Ich sah rüber zu Silvio als wir unsere Geschwindigkeit ruhig verlangsamten, doch dieser sah strikt auf den Benzintank seiner Superspotler und schwieg weiterhin. So war es jedes Jahr. Von uns allen traf die Trauer ihn am aller meisten. Silvio redete nicht oft über seine Brüder, das einzige was ich wusste war das sie sich sehr sehr nah standen. Ich wusste das er ein Drilling war und sie so etwas wie eine Verbindung hatten, welche wohl sogar bis auf die Gefühle der anderen reichte. Silvio beschützte seine Brüder mit dieser Distanz vor ihrem Vater und allein diese Tatsache reichte mir um Respekt vor ihm zu haben.

Langsam rollten wir auf einen Parkplatz, kurz vor dem Haus von meinem Vater und schalteten die Motoren ab. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich wusste sofort das es Stefano war. „Alles okay?” fragte er mit rauer Stimme und sah von weitem auf das Haus. „Ja.” flüsterte ich, während eine Gänsehaut sich über meinen gesamten Körper zog. „Er hat es verdient glücklich zu sein.” fügte ich hinzu. Ich wagte es nicht Stefano anzusehen, sondern Konzentrierte mich einzig und allein auf das kleine Wohnhaus.

Ich wusste wie Stefano's Blick aussehen würde. Er würde mich bemitleidend ansehen und mich sehr wahrscheinlich in eine Umarmung ziehen. „Du hast es auch verdient glücklich zu sein Pablo.” flüsterte er zurück und beobachtete Antonio, Valero und Silvio wie sie unsere Motorräder abdeckten um ungewollte Aufmerksamkeit zu verhindern. „Ich habe das hier verdient Stef. Genau das. Ich habe meinen Vater im Stich gelassen und euch einen Schwur ablegen lassen der euch daran hindert jemals über die fünf oder über eure Familie mit anderen zu sprechen, geschweige denn zu letzterer zurückzukehren.” erwiderte ich.

Stefano schüttelte den Kopf, verstärkte den Druck auf meine Schulter zu seufzte. „Du hast uns den Schwur ablegen lassen um uns in Sicherheit zu wissen und wir haben alle zugestimmt. Wir haben den Schwur abgelegt um mit dir befreundet sein zu können, ohne uns Sorgen machen zu müssen. Bitte Pablo. Sieh uns an-” er machte eine Geste auf die Stadt, welche immernoch beleuchtet war. „-wir haben all das hier. All das dank dir und ehrlich gesagt gibt es niemanden zu dem ich zurück kommen kann oder wollen würde wenn ich euch dafür aufgeben müsste.” sprach er und stellte sich vor mich.

„Wir haben all das zusammen gemacht. In guten wie in schlechten Tagen fast schon wie eine verschissene Ehe. Ich weiß das Silvio seine Brüder vermisst und ich weiß das Valero seine ziehmutter unendlich vermisst aber ich weiß auch das sie uns nicht für sie verlassen würden und das wir unser Leben dir zu verdanken haben. Wir wollten alle aufgeben als wir abgehauen sind, aber du nicht. Du wolltest das wir weiter machen, das wir glücklich sind und all das besser machen. Du hast Belisa zu uns gebracht und uns wahrscheinlich damit alle wieder etwas fühlen lassen. Es warst immer du Pablo.” sprach er und lächelte zu den andern drei.

Langsam senkte ich meinen Kopf. „Du magst der Böse in den Geschichten anderer sein, aber du warst der Held in der Geschichte von vier Jungs die nicht wussten wie sie hätten überleben können.” fügte Stef hinzu und lächelte mich traurig an. In der selben Geschwindigkeit wie ich zuvor meinen Kopf gesenkt hatte, nickte ich leicht und sah wieder auf. Stefano lächelte mich an und zog mich Sekunden später in eine Brüderliche Umarmung, welche ich tatsächlich genoss.

Ich genoss es endlich wieder eine vertraute Wärme zu spüren die ich so lange nicht mehr hatte. Über Stefano's Schulter hinweg sah ich meinen Vater mit seinen neuen Kindern und seiner neuen Frau im Wohnzimmer spielen. Er wirkte glücklich. Und ich war kurz davor in Tränen auszubrechen.


V A L E R O

Die anderen und ich betraten mit unseren Masken das Café in welchem Anika immer gearbeitet hatte. Ich wusste von früher wo der Ersatzschlüssel lag und verbrachte meine Zeit - anders als die anderen - nicht damit nach Anika zu sehen, sondern verbrachte sie in dem Café in dem alles angefangen hatte.

„Wieder eine Kaffee Runde Val?” fragte Antonio und setzte sich an einen der Tische. „Wie jedes Jahr.” bestätigte ich. Wir hatten immer die selbe Abfolge die wir abfuhren an diesem Tag und ich war immer der letzte da wir uns in diesem Café beinah die ganze Nacht setzten, Kaffee tranken und redeten. Natürlich räumten wir alle wieder auf und legten jedes Jahr knappe fünfhundert Doller in die Kasse des Cafés.

Lächelnd lief ich um die Theke, welche immer noch so gewöhnt für mich war wie vor Jahren. Die anderen ließen sich an den selben Tisch fallen an dem Antonio saß und wartete darauf das ich die Kaffeetassen auf den Tisch stellte. „Gott ich hasse diesen Tag.” flüsterte Silvio und sah zwischen uns hin und her. „Wir hassen ihn alle Si.” erwiderte Stefano und stützte seinen Kopf auf seinen Handflächen ab.

„Er erinnert mich nicht wirklich daran was wir verloren haben, sondern ehr an das was wir gewonnen haben. Vielleicht sollten wir aufhören unseren Tag zu einem schlechten zu machen an dem wir alles was wir hatten verloren haben, sondern es zu einem Feiertag machen.” warf ich ein und stellte die letzte Tasse auf eines der Tablette, um dieses zu dem Tisch zu tragen an welchem alle saßen und ich mich dazu setzte.

„Vielleicht. Aber ich weiß nicht ob ich meine Vergangenheit vergessen kann, schließlich gehört sie zu mir und es ist nunmal der Tag als ich dazu gezwungen wurde Erwachsen zu werden.” antwortete Pablo und nahm einen schluck des Kaffee's.

” antwortete Pablo und nahm einen schluck des Kaffee's

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Dare you, Baby  | 18+Where stories live. Discover now