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P A B L O

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P A B L O

„Ich mein ja nur. Vielleicht sollten wir einfach los lassen.” erwiderte Valero, als wir nicht wirklich einverstanden mit seinem Vorschlag unsere Vergangenheit einfach zu vergessen waren.

Wieder trank ich einen schluck aus meiner Kaffeetasse und beobachtete wie Silvio, in dem angenehmen Licht, seinen Mund ein Stück öffnete um Valero zu antworten, aber dieser kam ihm wieder zuvor. „Wir hängen an unserer Vergangenheit und das wir unsere ehemals geliebten jedes Jahr besuchen, hilft nicht wirklich sie loszulassen.” fügte er hinzu, wobei Silvio eine Augenbraue hochzog und ihn empört ansah.

„Ich will meine Brüder nicht einfach loslassen Val! Sie sind nicht meine Vergangenheit, sondern meine Gegenwart und ein Teil von mir. Sie sind sicher nicht meine ehemals geliebten!” fluchte er aufgebracht und wollte gerade wütend aufstehen, als ich Stefano ein Zeichen gab, welcher sofort nach seinem Oberarm griff und ihn zurück auf den Stuhl drückte. „Beruhig dich Santoro.” sagte ich und sah ihn mit angehobener Augenbraue und ruhiger Miene an, eh ich mich an Valero wandte und meine Tasse abstellte.

„Manchmal wollen wir nicht heilen, weil der Schmerz die einzige Bindung zu dem ist, was wir verloren haben, Valero.” erklärte ich und seufzte. Silvio warf Stefano einen tödlichen Blick zu, aber dieser ignorierte ihn und rührte in seinem Kaffee herum. „Ich, für meinen Teil, bin bei Val. Ich habe niemanden den ich vermissen könnte und es hilft weder mir noch meinem Herz meine Mutter jedes Jahr besuchen zu müssen.” antwortete Antonio und wäre er nicht so verletzt und geschwächt, hätte ich sicher etwas gesagt oder Stefano - welcher gerade der einzige war der irgendwie mit mir bei Sinnen war - gesagt er solle mit ihm rausgehen oder runterkommen, aber ich behielt diesen Befehl für mich.

„Im Gegensatz zu dir haben sich manch andere angehörige nicht freiwillig umgebracht.” erwiderte Stefano gereizt. Antonio wollte gerade wütend aufstehen und Stefano eine prädigt halten, da schlug ich auf den Tisch und stand mit so viel Schwung auf das der hölzerne Stuhl krachend zu Boden fiel. „Klappe! Halten!” schrie ich wütend und betonte jedes Wort extra, eh ich Stefano ansah. „Raus! Jetzt! Das ist ja nicht zum Aushalten!” fluchte ich und zeigte auf die Tür, welche nach draußen an die Luft führte. „Wieso schickst du mich jetzt weg?! Antonio stellt es so hin als würden wir einfach so von Menschen loslassen können!” schrie Stefano mir entgegen.

Ich rieb über meinen Nasenrücken und schloss kurz meine Augen. „Stefano.” warnte ich und hob zum zweiten Mal an diesem Abend eine Augenbraue. „Geh. Nach. Draußen. Ich kann das jetzt nicht gebrauchen und Val-” ich drehte mich zu ihm. „Du gehst mit Antonio spazieren. Ihr braucht frische Luft. Mir egal wo hin.” befahl ich ruhig und atmete tief durch als ich den drei dabei zu saß wie sie das kleine Café verließen.

Müde stützte ich meine Hände auf dem Tisch ab und bettete meinen Kopf darauf. „Du tust das richtig.” flüsterte Silvio, welcher immernoch vor mir saß. „Langsam Zweifel ich daran.” erwiderte ich und seufzte, schüttelte meinen Kopf und hob diesen wieder an. „Auge um Augen und die Welt wird blind.” erwiderte Silvio, trank den letzten schluck aus seiner Tasse und nahm meine an sich, um diese ebenfalls leer zu trinken.

„Sie leiden Pablo. Das tuen wir immer an diesem Tag und du kennst uns lange genug um zu wissen das wir verletzend sein können, wenn wir wütend oder traurig sind. Du führst uns schon seid wir Teenager sind. Wie oft soll ich dir denn noch sagen das wir ohne dich sicher schon seit zwölf Jahren tot wären?” seine Frage war mehr eine Aussage als eine Frage und doch würde ich sie auch als Fragen nicht beantworten.

Silvio seufzte. „Du denkst Belisa schadet uns.” schlussfolgerte er. „Sie macht uns schwach.” erwiderte ich schulterzuckend und belanglos. „Sie macht uns Menschlich.” konterte Silvio und räumte alle Tassen, welche wir benutzt haben, in die Spühle und begann sie auszuwaschen. „Menschlichkeit zu erreichen ist schon seid Jahren nicht mehr unser Ziel.” sagte ich emotionslos. Ich war schon lange nicht mehr in der Lage dazu Gefühle zu besitzen. Zwischen Menschliche Beziehung sind belanglos und völliger Unsinn. Mehr nicht und meinen Vater mit seiner neuen Familie zu sehen, hilft nicht wirklich die fehlenden Gefühle abseits von selbsthass wiederzubekommen.

„Vielleicht sollten wir es wieder zu unserem Ziel machen.” antwortete Silvio gefühllos. Ich schnaubte. „Diese ganzen 'Vielleichts' machen mich noch krank, Silvio. Du warst der jenige der zu uns kam ohne Gefühle zu zeigen. Du warst der Grund dafür das ich ebenfalls keine mehr haben wollte, einfach weil du dein Leben so viel einfacher leben konntest. Du hingst an nichts, an niemanden und erstrecht nicht an dir selbst und genau das hast du mir beigebracht. Irgendwann kam Belisa und diese Frau scheint euch ja offensichtlich allen den Kopf verdreht zu haben und plötzlich willst du das ich wieder so etwas unbedeutendes wie Menschlichkeit empfinde.” ich verdrehte meine Augen.

„Ich will das du Glücklich bist.” erwiderte Silvio empört und sah mich fast erschrocken und müde an. „Vielleicht will ich ja auch gar nicht glücklich sein und mich in so etwas wie 'Liebe' verlieren, was einem nichts bringt außer nicht mehr klar denken zu können und das kann ich im Moment nun wirklich nicht gebrauchen.” sagte ich und stand von dem Stuhl auf, schob alle Stühle ordentlich zurück an den Tisch und sah wieder zu Silvio.

„Entschuldigunge mich. Mein Motorrad ruft nach mir. Ihr seid in spätestens einer Stunde zurück bei der Villa.” befahl ich und verließ das Café, bevor Silvio etwas erwiedern konnte. Mit schnellen Schritten lief ich auf mein Motorrad zu, schwang die Decke von ihm und ließ es einfach auf Stefano's Motorrad liegen - sie würden sie schon mitnehmen -.

Wenige Minuten später brüllte der Auspuff, dass was ich nicht tat, heraus und ich fuhr durch die Nacht, allerdings nicht zurück zu unserer Villa, sonder an meinem Ort an welchem ich immer war, wenn ich nach denken musste.

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Dare you, Baby  | 18+Where stories live. Discover now