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S T E F A N O


Wenn ich dachte das das Leben auf der Straße als Kind mir eine Heiden Angst eingejagt hat, dann hatte ich mich geirrt. Wir wussten schon immer das Pablo nicht wirklich sehr an seinem Leben hing. Anderenfalls hätte er sein Leben wohl nie für uns so sehr aufs Spiel gesetzt. Er hatte uns gerettet, immer und immer wieder.

Wieder und

Wieder.

Wir waren traurig? Er war der erste der wieder an uns geglaubt hat, als es niemand getan hatte. Wir hatten Angst? Er war der erste der sie uns genommen hat. Wir hatten geliebt oder wollten uns von diesem Leben distanzieren? Er wäre der letzte gewesen, der uns daran gehindert hätte glücklich zu sein.

Ständig dachte er, er sei das Problem gewesen. Er wäre derjenige gewesen, der uns dazu verdammt hatte, diese Art von Leben zu leben, dabei war er die Lösung zu allem. Er war der Schlüssel zu unserer selbst. Er war wir.

Ich könnte tausend Gründe nennen, wieso man jemanden wie Pablo D'Angelo hassen sollte, aber er war meine Familie. Er war mein Bruder, zumindest kam ihm das am nächsten. Niemand könnte ihm das Wasser reichen, niemand könnte ihn ersetzten. Niemand würde er sein können, selbst wenn man ihn spiegeln würde.

Als der Arzt uns nach einer Gefühlten Ewigkeit in der er uns Pablos genauen Zustand und was er momentan durchlebte beschrieb, endlich verließ, sprach niemand. Wir fühlten alle dasselbe. Brennenden Schmerz und Verlorene Hoffnung.

Pablo war stark. Sehr sogar, aber das hier? Die besten Ärzte in dieser Stadt gaben ihm eine Überlebenschance von knappen zwei Prozent. Wir, die Fünf, waren zwar sein Anker, der ihn am Leben behielt, aber das hier war unmöglich. Pablo D'Angelo bekam immer, was er wollte und wenn er sich wirklich umbringen wollte, reichte wohl sogar die Liebe zu Belisa nicht aus, um am Leben bleiben zu wollen.

Ich hatte den Brief gefunden, den Brief, in dem er Bel alles gestand. Alles, was er fühlte, und ihr sagte das sie niemals der Fehler war, sondern dass er es war. Ich hatte jeden einzelnen Brief gefunden. Sechsundsiebzig Briefe. Zweieinhalb Monate und ich hatte jeden davon gelesen.

Nennt mich Arschloch, dafür das ich sie gelesen hatte, obwohl diese Briefe für Belisa waren, aber ich durch diese Briefe konnte ich verstehen. Ich konnte ihn verstehen. Ich konnte verstehen weshalb auch er und nicht nur Antonio in diesem Krankenhaus lagen. Ich konnte es ihm nicht verübeln und scheiße, dass machte alles noch so viel schlimmer.

Es waren teilweise kurze Briefe. Teilweise war nur ein Satz auf ihnen, teilweise fast ein ganzer Roman. Er erzählte Bel seine gesamte Kindheit, beschrieb jedes Gefühl und erklärte ihr jede Handlung, die er getan hatte. Erklärte ihr unseren Kodex, unsere Gewohnheiten, wie er uns gefunden hatte und sich darum gekümmert hatte, dass wir irgendwie überlebten. Er erzählte ihr alles. Wie wir zu dem Geld gekommen sind, wie wir diese Stadt beherrschten, wie wir es geschafft hatten, dass die Welt sich vor uns fürchtet. Wie viel Geld wir hatten und das auf den Cent betrag.

All diese Brief hatte ich den anderen nicht gezeigt. Ich hatte Sie nichteimal erwähnt.

Mit schnellen Schritten und ohne etwas zu Silvio oder Valero zu sagen, drehte ich mich um und verließ das Krankenhaus. Meine Freunde riefen mir hinterher, schreien wo ich hinwollte und dass sie jetzt nicht so allein lassen konnte, doch ich verschwand nicht, so wie sie es vermuteten. Versteckte mich nicht, wie ich es früher getan hätte. Pablo hätte das nicht getan.

Ich holte die einzige Person, die er als einzige jemals zu hundert Prozent geliebt hatte, ohne Ausnahme.

Ich holte die einzige Person, die er als einzige jemals zu hundert Prozent geliebt hatte, ohne Ausnahme

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Dare you, Baby  | 18+Where stories live. Discover now