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V A L E R O

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V A L E R O

vor acht Jahren

Familie Nummer achtundsechzig. Ich zählte sie seid meine Eltern mich mit fünf für zu schwierig hielten und mich zur adoption freigaben. Mit dieser Begründung lebte ich und musste sie wohl akzeptieren. Zwischen diesen ganzen Pflegefamilien waren einige gute aber auch einige schreckliche dabei und trotzdem bin ich immer und immer wieder abgehauen egal wie gut sie zu mir waren.

Wieder lief ich allein durch die Dunkelheit des Winters als ich Sirenen hörte die wieder mal nach mir suchten und immer näher kamen. Ich rannte nicht. Weinte nicht oder versuchte vor ihnen wegzulaufen. Ich lief einfach weiter durch die Straßen der Stadt bis ich an meinem Lieblings Café ankam und mich der Geruch von Kaffee und süßem Gebäck sofort einnahmen als ich es betrat.

Sanft lächelnd zog ich meine Kapuze von meinem Kopf und lief an die dunkelbraune Theke, welche mit blauen LED- Lichtern ausgestattet war. „Bist du schon wieder abgehauen Valero?” lächelte die Frau mittleren Alters und machte sich schon daran mir einen Chai Latte zu machen, welchen ich immer trank wenn ich hier war. Dieses Café war mehr Zuhause für mich als die dutzenden Pflegefamilien.

„Ich würde es Auszeit nennen Nika.” erwiderte ich und setzte mich auf den Hocker vor der Theke. Nika lächelte und schüttelte verstehend ihren Kopf. „Sucht die Polizei wieder nach dir?” fragte sie als sie die immer näher kommenden Sieren ebenfalls hörte. „Es ist doch nichts mehr neues oder?” stellte ich ihr eine Gegenfrage, worauf sie seufzte und mir meinen Kaffee vor die Nase setzte.

Nika lehnte sich in meine Richtung an die Bar und rührte in ihrem eigenen Kaffee herum. „Du solltest damit aufhören ständig abzuhauen, so schlimm kann es doch nicht sein.” sprach sie und zog eine Augenbraue nach oben, während ich an meinem Lieblings Kaffee schlürfte. „Du hast ja keine Ahnung.” erwiderte ich und wieder ertönte ein seufzten ihrer Seits. „Die Polizei steht hier fast jede Woche auf der Matte Valero... Die Leute denken schon das ich einen Schwerverbrecher versorge.” antwortete sie  und schüttelte ihren Kopf.

Mit großen Augen sah ich von meinem Kaffee zu ihr auf. „Schmeißt du mich raus?” fragte ich leise und sah mich in dem kleinen Café um, in welchem nur wenige Menschen saßen. Schnell schüttelte Nika ihren Kopf und lief auf mich zu um meine Hände in ihre zu nehmen. „Gott Kid nein. Ich würde dich niemals rausschmeißen aber denkst du nicht das du es wenigstens versuchen solltest mit deinen neuen Pflegeeltern? Versuch es wenigstens noch einmal für mich, bitte.” bat sie und lächelte mich liebevoll an, worauf ich meinen Kopf hängen ließ und im nächsten Moment die Tür des Cafés aufflog.

Nika blickte auf die Tür und beobachtete die Polizisten die herein kamen und sich hinter mir posistonierten. „Valero... Das ist das dritte Mal diese Woche...” seufzte der Polizist hinter mir, welcher mich natürlich auch kannte. „Müssen sie ihn mitnehmen?” fragte Nika und sah entschuldigend zu mir. „Leider ja. Glaub mir Anika, ich mache das hier genauso gern, wie du die Situation magst.” erwiderte der Polizist, welcher Xavier hieß und seufzte.

„Könnt ihr bitte aufhören über mich zu reden als wäre ich nicht hier?” tadelte ich die beiden und sah zu Xavier. „Tut mir leid Valero, aber du weißt wie es läuft.” er zuckte mit den Schultern und pfiff die zwei anderen Polizisten zurück, welche mich nicht kannte und schon ihre Hand an ihren Waffen hatten. „Jaja. Entweder ich komme mit oder ihr zwingt mich dazu, danke Xavier das habe ich mehrmals schmerzhaft gelernt.” ich verdrehte meine Augen und trank die letzten drei schlucke von meinem Kaffee eh ich aufstand und mich vor Xavier stellte.

Die zwei Polizisten richteten ihre Waffen nun doch auf mich, doch ich sah sie nur gelangweilt an und lief um den Tresen um Nika in meine Arme zu schließen. Ihre Hand streichelte über meinen Rücken. „Bitte versuche es.” flüsterte Sie in mein Ohr, doch ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Ich werde mich nicht wieder in Hoffnung verlieren Nika.” Ich lächelte traurig und eine einzelne Träne rollte über meine Wange, nachdem ich Xavier und die andern beiden nocheinmal musterte. „Danke für alles was du für mich getan hast, Anika. Du hast mir mit Sicherheit das Leben gerettet.” fügte ich hinzu und entfernte mich von ihr.

Sekunden später öffnete ich den Verschluss meiner Kette und legte sie in ihre Hände. Ihr Augen wurden groß. „Valero bitte d-” ich schüttelte erneut meinen Kopf und brachte sie damit zum Schweigen. „Ich konnte es schon die letzten achtundsechzig Male nicht und kann es immer noch nicht. Es geht mir so besser. Ich verspreche dir das ich leben werde und glücklicher werden kann als je zuvor.” versprach ich und entfernte mich noch einen Schritt, als sie meine Kette mit ihrer Hand umschloss. „Kid...” murmelte sie und sah erst auf die Kette dann auf mich.

„Ich werde dich nie vergessen Nika.” waren meine letzten Worte, eh ich mich umdrehte und wieder auf Xavier zulief. „Du hast schon immer nur dein Job gemacht Kumpel.” lächelte ich ihn an und klopfte auf seine Schulter. Meine Brust schmerzte. Nika zu verlassen war fast so wie meine Mutter und beste Freundin zu verlassen. „Valero. Tue jetzt nichts dummes.” warnte Xavier mich, doch diesmal grinste ich schelmisch. „Ach bitte. Du kennst mich doch.” erwiderte ich und lächelte Nika noch ein letztes Mal zu, eh ich rannte.

Schüsse fielen und Geschrei nach meinem Namen ertönte hinter mir, doch ich rannte einfach weiter durch die Dunkelheit des Winters. Bei jedem Schritt den ich mich von dem Café weiter entfernte hatte ich auch das Gefühl Anika immer weiter zu verlassen. Aber wahrscheinlich war es besser so. Vielleicht musste man auch einfach eine Person verlassen um neue kennenzulernen.

vor acht Jahren

vor acht Jahren

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Dare you, Baby  | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt