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V A L E R O

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V A L E R O

Entspannt öffnete ich die Tür zu Belisa's - Antonio's - Zimmer, worauf sie sich so stark erschrack das sie nach hinten taumelte, gegen einen der Schränke steiß und dabei eine kleine Vase auf den Boden fiel und zubruch ging. „Scheiße- ich-” ängstlich sah sie zu mir als sie die zerbrochene Vase auf dem Boden liegen sah. „Ich wollte das nicht, ich- tut mir leid-” stotterte sie und sank mit Tränen in den Augen auf ihre Knie zwischen den vielen Scherben.

Verwirrt sah ich dabei zu wie Belisa begann die Scherben von dem Boden zu sammeln. Langsam lief ich auf sie zu, hockte mich vor sie, ebenfalls in die Scherben und hob ihr Gesicht, welches Tränen überströmt war, behutsam an. „Das ist nur eine Vase dolcezza.” sagte ich und lächelte um ihr zu zeigen das es absolut nicht schlimm war.

Es war schließlich wirklich nur eine Vase. Sie hatte zwar einen Wert von fast tausend Doller und war trotzdem absolut hässlich. Fast war ich froh das dieses Scheusal endlich von Antonio Kommode verschwand.

Weinend Strich Belisa mit ihrem Handrücken über ihr Gesicht. Ließ mich die Scherben die in ihrer Hand lagen ihr abnehmen, während sie den Kopf senkte. „dolcezza. Es ist wirklich nicht schlimm das kann jedem mal passieren.” versuchte ich zu erklären und sammelte die Scherben neben mir auf einen Stapel, damit sie sich nicht schneiden konnte. Das kleine Mädchen vor mir beachtete mich aber überhaupt nicht. Sie war in Gedanken versunken. Schien komplett überfordert und weinte. War der besucht bei ihren Eltern so schlimm?

„dolcezza sieh mich bitte an.”  bat ich sie, als ich ihr Gesicht anheben wollte, sie sich aber wehrte. Nur ganz langsam hob sie ihren Kopf, sah mich aus schimmerten Augen an und wollte ihr Gesicht sofort wieder verstecken, aber ich ließ sie nicht. Ich hielt ihr Gesicht oben und legte meinen Kopf leicht schräg. „Brauchst du eine Umarmungen?” fragte ich leicht lächelnd, ließ ihren Kopf los und streckte meine Arme in ihre Richtung.

Eigentlich war ich in Sachen körpernähe genauso wie Stefano, nur das ich es einzig und allein nicht mochte. Stefano akzeptierte es regelrecht nicht. Wie auch er, machte mir Sex mit anderen nicht aus und war auch ziemlich unbedeutend für mich. Mit Körpernähe meinte ich er so Dinge wie Umarmung, küsse, kuscheln etz. denn das sind intime Momente die einen Verbinden, nicht Sex.

Überrascht sah Belisa mich an, zögerte aber nicht lange, rutschte über den Boden und schlang ihre Arme um meine Brust. Ihr tränendes Gesicht versteckte sie zwischen meinen Armen und sofort schien es so als würde sie es ein bisschen beruhigen. Als würde sie diese Art von Nähe brauchen. „Willst du darüber reden?” fragte ich ruhig und versuchte diese Ruhe auf sie überzuleiten. Das ist das was sie jetzt brauchte. Ruhe und Sicherheit. „Ich weiß es selbst nicht so richtig. Ich meine... Ich habe meine Eltern nie vermisst und-” „Es ist normal dass ein Kind sich nach seinen Eltern sehnt. Seid meine Eltern mich verlassen haben, frage ich mich was ich falsch gemacht habe. Ich kann deine Gefühlslage nachvollziehen. Empfinde sie sogar. Es ist nichts verwerfliches sich nach Liebe zu sehnen oder Geborgenheit.” lächelte ich schwach, strich über ihren Rücken und versuchte mit allen Mitteln sie zu erreichen.

„Ich weiß nicht einmal was Liebe ist...” murmelte sie und konnte ihre Tränen, welche ich durch mein T-Shirt spürte trotz allem nicht zurückhalten. „Du merkst es wenn es Liebe ist.” lächelte ich. „In einem Bauch werden Schmetterling verrückt werden, wenn du die Person siehst. Deine Augen werden leuchten, du Träumst von der Person. Du stellst ihr Leben und ihre Bedürfnisse über deine eigenen und du wirst rund um die Uhr an diese denken. Liebe ist nicht nur Fürsorglichkeit, Vertrauen oder keine Gesten, denn das kann auch dein bester Freund sein. Liebe ist Hingabe, Vertrauen bis in den Tod, Sehnsucht, Angst, Trauer, höhen und tiefen und schlussendlich tiefstes Verlangen. Meist hast du nur einmal in deinem Leben das Glück so eine Liebe zu empfinden und wenn sie vorbei geht fühlt es sich an als würdest du sterben. Als würde dir jemand dein Herz aus der Brust reißen. Wenn du jemanden liebst und vertraust gibst du ihm die Macht über dich zu bestimmen, es zu missbrauchen und das schlimme daran ist das du erst weißt das du jemandem vertrauen kannst, wenn er es missbraucht hat.” erklärte ich und lächelte, da ich sah wie aufmerksam Belisa mir zuhörte.

Sie hatte aufgehört zu weinen, sie atmete ruhig und hatte ihr Gesicht seitlich zu mir hoch gedreht, während sie immernoch in meinen Armen lag. „Hast du schon einmal ein Mädchen so geliebt? Du sprichst so erfahren davon...” fragte sie und kuschelte ihren Kopf tiefer in meine Arme. „Ähm...” ich schwenkte meinen Kopf. „Nein, ich habe noch nie so etwas tiefes empfunden, ich hatte nie Zeit dazu.” beendete ich noch kurzer Überlegen meinen Satz. „Silvio hat so über seine frühere Freundin geredet und ich interessiere mich sehr für Psychologie und wie Menschen aufeinander wirken. Die einfachsten Dinge beeinflussen die Handlung und Stimmungen der Menschen. Ein falscher Ton und du kannst jemanden den ganzen Tag versauen, es ist so einfach Menschen zu manipulieren und trotzdem können sie sich aus tiefster Seele lieben. Wenn aus Liebe, Hass werden kann, kann auch aus Hass, Liebe werden und das ist beeindruckend.” Ich schmunzelte.

„Wie meinst du das? Beeindruckend?” fragte sie nach. „Stell dir vor zwei Menschen hassen sich bis auf's Blut, ihr ganzes Leben lang aus den verschiedensten Gründen. Und plötzlich passiert etwas. Ein gemeinsames prägendes Ereignis, ein einziger Blick, ein Mal das der eine Verständnis für den anderen zeigt oder ihn tröstet wegen irgendwas was ihm passiert ist. Ein einziges Mal muss etwas passieren was die Gefühle die den Hass ausgelöst haben, überdenken lässt. Plötzlich versteht man die Handlung der Person, an Hand ihrer Vergangenheiten. Zwischen Hass und liebe ist kein großer Unterschied dolcezza. Es sind beides gemeinsam mit Angst, dass stärkste was ein Mensch empfinden kann und ein kleiner Grad, etwas Verständnis und Rücksicht auf die Person die man hasst, reicht um sie lieben zu können. Nehmen wir uns als Beispiel. Die fünf. Du hattest am Anfang höllische Angst vor uns, aber wir haben dich aus einem prägenden Ereignis gerettet, was deine Angst und deinen Hass für kurze Zeit vergessen ließ. Du hast uns besser kennengelernt, kennst die Hintergründe hinter unseren Taten und verstehst jetzt, wieso wir so sind. Wieso wird diese Menschen verachten. Du lässt dich von uns halten und dich berühren, du hasst uns nicht mehr, selbst wenn du es wollen würdest, das eine Ereignis, was für dich wahrscheinlich das schlimmste in deinem Leben gewesen wäre, haben wir verhindert und genau in dem Moment hast du alle die Angst und den Hass der letzten Jahre, einfach so überschrieben. Zehn Minuten haben gereicht, um deine Meinung uns gegenüber komplett auf den Kopf zu stellen. Beeindruckend nicht?” ich lächelte, sah sie an.

Ich wusste an Hand ihrer Augen das sie verstand. Das sie verstand wie nah Hass und Liebe sich tatsächlich stehen.

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Dare you, Baby  | 18+Where stories live. Discover now