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B E L I S A

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B E L I S A

„Hey, Sonnenschein!” rief Valero nach mir. Ich lag in Pablo's Bett und er stand ungewollt - von meiner Seite aus - vor der Zimmertür und rief nach mir. Pablo war schon vor einer Weile aufgestanden, durch meinen leichten Schlaf heute Nacht hatte ich es mitbekommen. Er hatte mich nicht bitten wollen mit ihm aufzustehen, weil er mit mir fast die ganze Nacht wach geblieb, da ich nicht schlafen konnte. Alpträume hatten mich wach gehalten und er war nur widerwillig an die Arbeit gegangen.

„Geh weg Val!” rief ich zurück und zog die Decke über meinen Kopf, doch da stand er schon in meinen Zimmer, lief auf mich zu und zog mir die Decke weg. Seine Grübchen waren so wunderschön. „Nichts da Sonnenschein.” lächelte er und küsste sanft meine Lippen. „Jemand ist nach Hause gekommen.” flüsterte er als er etwas Abstand zwischen uns brachte. Seine Augen leuchteten gleichermaßen vor Freude, wie vor so etwas wie Trauer auf.

Ich runzelte die Stirn. „Silvio?” fragte ich hoffnungsvoll. „Finde es doch heraus Kleines!” rief Stefano lachend aus dem Flur als er gerade an der offenen Tür vorbei lief um nach unten zu gehen. Ich sah von der Stelle an der Stefano gerade verschwunden war, wieder zu Valero der grinste. „Ist das wahr? Ist Silvio wieder da?” fragte ich. Meine Augen glänzten. Valero stand auf, reichte mir seine Hand und half mir auf.

„Auf einmal doch nicht mehr so müde was?” fragte er lachend. „Ich will es hören. Von dir. Ist Silvio wieder da? Bitte mache mir keine Hoffnung.” bat ich schwer atmend. Ich wollte nicht noch einmal verletzt werden, nicht damit das Silvio immer noch in Gefahr sein könnte. „Er sitzt im Wohnzimmer und ist wohl auf.” erwiderte er, sah allerdings dabei nicht so fröhlich aus wie er eigentlich war. Irgendetwas stimmte nicht. „Pablo hatte mir gesagt ich soll dich wecken und dich runter bringen, aber du warst anscheinend schon halb wach.” grinste er, drückte mir einen Kuss auf den Kopf und lief mit mir gemeinsam nach unten.

„Er hat sicher nicht gesagt das du mich so wecken sollst.” brummte ich. Ich hasste es wenn man mich aus dem Bett riss, selbst wenn ich schon wach war. Valero lachte. „Er sagte liebevoll. Ich habe meine Weise aber für liebevoll gehalten.” sagte er. „Ja, super liebevoll.” erwiderte ich ironisch, woraufhin er mich spielerisch in die Seite schlug und mein Haar durchwuschelte. Ich funkelte ihn mit einem bösen Blick an. „Ich liebe dich auch Sonnenschein.” lachte er. „Ich dich nicht.” antwortete ich, woraufhin sein Lachen nur noch etwas lauter wurde, meinen Kopf küsste und mich ins Wohnzimmer schob.

Als ich in den mit bekannten Raum trat, sah ich Silvio auf dem Sessel sitzen. Seine Brüder - Pablo eingeschlossen - um ihn herum. Als ich sie sah schoß mein Puls in die Höhe. Ihre Hände, Kleidung und Gesichter waren von Blut überdeckt. Ihre Ausdrücke leer. „Belisa.” hauchte Silvio als unsere Blicke sich trafen. Sofort stand er auf, lief auf mich zu und nahm Sekunden später mein Gesicht in seine Hände. „Dir geht es gut, O Gott sei Danke.” flüsterte er und küsste mich. Leidenschaftlich, voller Trauer und Begierde. „Ja, mir geht es gut, aber was ist mit dir? Wem gehört das Blut?” fragte ich leise, Silvio's Gesicht war direkt vor meinem und eine einzelne Träne rollte über seine Wange.

„Was ist passiert Silvio? Sprich mit mir...” sagte ich einfühlsam und ängstlich. Seine Brüder hinter ihm waren so still, dass man sie fast nicht bemerkte. Der Mann vor mir schluckte. „Belisa ich-” er brach ab und eine weitere Träne übergoss seine Wange. Meine Hoffnung zersprang in tausend Scherben. Mein Herz tat weh, obwohl alle Männer die ich liebte hier waren. „Wem gehört das Blut?” fragte ich erneut. Silvio wandte seinen Kopf ab und starrte auf die leere Couch, da auch Stefano und Antonio an Pablo's Seite standen, welcher in sich gekehrt wirkte. „Unserem Vater. Er ist tot, aber-” erklärte er, unterbrach sie aber erneut, da seine Stimme brach.

„Es tut mir leid das wir so spät sind, wir waren im Krankenhaus, wir-” mehrere Tränen liefen über sein Gesicht. Ich hatte ihn noch nie so aufgelöst gesehen und es brach mir mein Herz. „Sag es mir bitte.” bat ich leise, konnte nun auch meine Tränen nicht mehr zurückhalten. „Aturo Engel. Er-” Silvio schluchzte. „Er ist im Krankenhaus gestorben.” flüsterte er und sah wieder zu mir. Mein Herz setzte aus und im nächsten Moment brach ich zusammen. Meine Knie zitterten und gaben nach. Silvio fing mich auf, ging mit mir zu Boden und hockte sich dort hin.

Erst jetzt fiel mir auf das Aturo nicht bei den anderen stand. Ein Wasserfall aus Tränen quollen aus meinen Augen. „Es tut mir leid.” weinte Silvio und streichelte über mein Haar. „Es tut mir so unendlich leid.” hauchte er. Aurelio hockte sich mit nassem Gesicht zu uns, sah mich mitfühlend und in tausend Teile zerbrochen an und legte seine Hand auf meinen Unterarm.

Ich stand Aturo nicht so nah wie die beiden Brüder, aber er war für mich da. Er hat mir das Leben gerettet. Er war nett zu mir und ist mir in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen. Ocean weinte bitterlich und saß auf Salvador's schoß, während sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge versteckt hatte. Ich atmete tief durch. „Is- Ist Gabriel t-tot?” fragte ich leise, mit brüchiger Stimme. Sie alle nickten. Alle im Raum.

„Hat er gelitten?” fragte ich und sie schüttelten den Kopf. „Er hat mir das Leben gerettet. Er hat sich vor die Kugel geworfen als Gabriel auf mich geschossen hat.” hauchte Silvio mit heiserner Stimme. „Er war sofort tot, aber wir dachten-” Silvio stockte. „Sie könnten ihm helfen.” beendete Ich seinen Satz, er nickte.

Silvio hielt mich in seinen Armen als hätte er Angst mich zu verlieren. Antonio wandte sich von mir und ihm ab, es lag so viel Schmerz in seinen Augen, nicht weil er uns zusammen so sah, sondern weil er uns nicht weinen sehen konnte.

Pablo sah auf den Boden, konnte uns nicht ansehen. Der Rest der Brüder hielten ihre Tränen zurück, außer Salvador, welcher sich damit ablenkte, sich um Ocean zu kümmern. Stefano sah mich mitleidend an und auch Valero sah traurig zu uns.

Wir saßen wahrscheinlich noch eine Stunde da. Weinten und Trauerten. Wir weinten so lange bis der Schmerz in der Brust ein bisschen schwächer wurde und trotzdem würde er niemals ganz verschwinden. Aturo würde für immer ein Teil von uns sein.

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Dare you, Baby  | 18+Where stories live. Discover now