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B E L I S A

Schlaftrunken wachte ich auf. Ich hatte absolut keine Orientierung und das Einzige, was ich wusste, war, dass mir jemand ein stinkendes Tuch auf Mund und Nase gedrückt hatte, als ich gerade mit zwei Einkaufstüten zurück zu Jackson laufen wollte.

Instinktiv bewegte sich meine Hand in Richtung meines Bauches. Ich wusste das ich mein Kind nicht spüren konnte, zumindest nicht durch Bewegungen, aber ich wusste dennoch, dass es meinem Kind gut ging. Ich spürte es.

Flackernd schlug ich meine Augen auf und sah mich in dem Raum um. Er war modern und schön, wie auch reich, eingerichtet, aber was mich am meisten wunderte war, dass ich nicht gefesselt war. Ich hatte viele Bücher und Filme gesehen in denen Frauen entführt wurden und sie waren eigentlich – immer – gefesselt.

Ich lag in einem weichen Bett, welches ich nicht kannte und es machte mir Angst, dass ich nichts tun konnte, um aus der Situation herauszukommen. Normalerweise hatte ich bei allem, was mir Angst machte, die fünf bei mir, aber hier? Hier war ich auf mich allein gestellt und ich war nicht so dumm, um zu glauben das mein Retter auf einmal durch die Tür kommt oder dass das hier nur eine harmlose Überraschung ist.

Die Tür ging auf und ein Mann betrat das Zimmer. Automatisch rutschte ich näher an die Wand, an der das Bett stand, obwohl ich aus irgendeinem Grund eine merkwürdige Sympathie für ihn empfand. Ohne mich zu fragen, setzte sich der Mann neben mich und lächelte mich breit an. „Hi Belisa." Grinste er und hielt mir seine Hand plötzlich entgegen. „Ich bin Aurelio." Stellte er sich vor. Ich ergriff seine Hand nicht. Er nahm sie fast schon etwas enttäuscht herunter.

„Ich verstehe schon. Ist gerade ein schlechter Zeitpunkt und wirklich nicht die beste Situation, um uns kennenzulernen mh?" Aurelio rieb mit seiner Hand seinen Nacken, eh ein zweiter, identisch Aussehender Mann den Raum betrat. „Wir sind Silvios Brüder." Fügte er hinzu. Erst jetzt fiel mir die Ähnlichkeit zu Silvio auf. Das identische Aussehen. Wie konnte mir das entgehen?

„Ihr seid die Drillinge." Flüsterte ich. Der zweite Mann legte Aurelio grinsend eine Hand auf die Schulter. „Hundert Punkte. Ich bin Aturo." Er versuchte erst gar nicht mir seine Hand hinzuhalten. „Was wollt ihr von mir?" fragte ich immer noch ängstlich. Silvio vertraute seinen Brüdern und vielleicht sollte ich das auch tun, aber ich kannte sie nicht und wusste nicht, was ihre Absichten mir gegenüber waren.

„Wir tun dir gar nichts. Es war nicht unsere Entscheidung dich zu entführen und die Unannehmlichkeiten tuen uns leid. Unser Vater will Silvio unter Druck setzten, da er nicht mehr die menge an Summe bezahlt, die er für unsere Geschäfte, für die er immer noch zuständig ist, bekommt. Silvio hat dir sicher von unseren Eltern, Brüdern und Schwestern erzählt und ich kann dir versichern das wir genau wie er, auch unsere Familie verabscheuen." Erklärte Aurelio, während Aturo zustimmend nickte.

„Wieso verlasst ihr eure Familie nicht einfach?" fragte ich und kam aus meinem Schutz - der Wand – heraus. Ich glaubte ihnen. Wahrscheinlich war es der Fakt das sie Silvios Brüder waren oder das Silvio nie schlecht von ihnen geredet hat, aber ich vertraute ihnen. Ich weiß selbst nicht genau wieso. „Wir können sie nicht verlassen. Sie würden uns töten. Silvio hat es nur geschafft zu fliehen, weil wir unsere Eltern lang genug aufhalten konnten, bis er weit genug weg war, um von ihrem Radar zu verschwinden." Erwiderte Aturo. Jedes Mal, wenn sie den Namen von Silvio erwähnten, sprachen sie in einer Gewissen Sanftheit, die mein Herz weich werden ließ.

„Das du hier bist hat vielleicht sogar etwas Gutes." Aurelio lächelte. „Vielleicht sehen wir ihn endlich wieder." Fügte er hinzu. Seine Augen glänzten. „Wie ist er so?" fragte Aturo leise. „Wir haben ihn schon seit zwölf Jahren nicht mehr gesehen..." fügte er flüsternd hinzu. „Er ist fast wie ihr. Er ist großartig und behandelt mich gut." Sagte ich wahrheitsgemäß. Die Brüder lächelten. „Ich kann wirklich verstehen, wieso er dich mag. Ihr passt gut zusammen." Grinste Aturo.

„Ich möchte nicht unhöflich sein, aber stimmt es, was unser Vater erzählt? Bist du mit allen zusammen?" fragte er fast schon schüchtern weiter. Es war wirklich süß wie verlegen sie waren, obwohl sie mich locker und ohne viel Mühe einfach so töten könnten. Sie bräuchten wahrscheinlich nicht einmal Hilfsmittel. „Könnte man so sagen, ja." Lächelte ich.

„Das ist wirklich erstaunlich." Lachte Aurelio. Die Zeit verging und sie machten es mir wirklich einfach, für eine kurze Zeit zu vergessen, wo ich war. 

 

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Dare you, Baby  | 18+Where stories live. Discover now