39 Zug Fahrt

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Ich blickte aus dem Fenster und versuchte etwas zu erkennen. Wir fuhren schon seit Stunden mit dem Zug durch dunkle Tunnel. Als es endlich wieder hell würde und wir auf den nächsten Tunnel zu steuerten, erkannte ich ein paar verschneite Berge. Ich ging davon aus, dass das die Alpen waren aber ich konnte mich auch gut irren. Eigentlich hatte ich doch keine Ahnung wo ich war nur wo man mich hin brachte. Ich wurde nach Berlin gebracht damit der Führer persönlich entscheiden konnte was er mit mir tun wollte. Aber ich wusste noch etwas. Steve machte gewaltige Fortschritte. Egal wann sie mich in ein neues Lager bringen wollte, Steve und die Howling Commandos waren schon hier und hatten den Stützpunkt zerstört. Es gab mir jedes Mal eine gewisse Genugtuung zu wissen, dass Red Skull scheitern wird.

Ich saß Doktor Zola gegenüber. In letzter Zeit war es seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass mich die Amerikaner nicht befreien konnten. Er war um einiges Freundlicher als Andere zu mir aber dennoch traute ich ihm nicht. Er schenkte mir gerade eine Tasse Tee ein und ich betrachtete die Berge und dachte an Howard und diese dämliche Einladung zum Fondue. Ich muss etwas lächelte bevor mir schmerzhaft wieder klar wurde, dass es niemals ein Fondue mit Howard in der Schweiz für mich geben würde. Ich verlor mein Lächeln und der Doktor beobachtete mich genau.

"Wissen Sie, meine Teuerste? Sie verhalten sich anders als ich es von Ihnen erwartet hätte!"

Ich wand meinem Blick von den Bergen ab, da wir gerade sowieso wieder in einen Tunnel fuhren und schenkte dem Doktor meine Aufmerksamkeit.

"Darf ich Sie fragen, was sie den erwartet hatten?"

In meiner Stimme lag ein wenig Ignoranz und Gleichgültigkeit. Sie war regelrecht unterkühlt aber das war sie mittlerweile schon so lange, dass es mir fast nicht mehr auffiel.

"Man erzählte mir Sie wären eine junge, aufgeweckte, laute, sarkastische und auch oft arrogante aber nie unsympathische Frau, die enormes Talent hat. Sie sind die Sorte von Menschen, die alles was sie anfassen zu Gold machen!"

Seine Augen funkelten regelrecht als er von meinem Charakter schwärmte. Ich sah ihn gespannt an. Er hatte viel von mir gehört. Wäre er nicht einer von den Leuten, die mich entführt haben und meinen Bruder Tod sehen wollen, würde ich mich eventuell geschmeichelt fühlen aber ich war schon viel zu lange in Gefangenschaft. Ich würde ihm jetzt nichts vorheucheln. Ich hatte auch meinen Stolz und Ego obwohl beides einen ziemlich großen Dämpfer bekommen hatte. Er bemerkte meinen etwas interessierten Blick und deshalb setzte er nach.

"So erzählte man es mir zumindest!"

Ich richtete meinen Blick wieder nach draußen.

"Und in ihren Augen bin ich das nicht?"

Der Doktor sah auch aus dem m Fenster und spielte mit der Teetasse in seinen Händen.

"Doch in gewisser Weise. Ich denke, dass das alles absolut zutrifft. Nur nicht im Moment!"

"Sagen sie Doktor, sind sie von der Erscheinung die ich im Moment bin etwa enttäuscht?"

"Nein auf keinen Fall, meine Liebe. Das wollte ich nicht sagen. Ich wollte sagen, dass egal wie herrlich ein wunderschöner Vogel, mit seiner Federbracht in der Freien Natur auch seinen mag, er wirkt träge und hoffnungslos in einem Käfig gefangen. Sie sind quasi ein Vöglein in einem goldenen Käfig und diese Tatsache betrübt sie. Wären sie frei, da bin ich mir sicher, würden diese Charaktereigenschaften viel stärker zum Vorschein kommen!"

Ich nickte nur knapp. Ich nahm dieses Gespräch nur am Rande wahr. Es war einfach nur langweilig für mich. Ich mochte die Feine Gesellschaft noch nie. Ich starrte weiter aus dem Fenster und rührte die Tasse Tee vor mir nicht an. Ich konnte mir nicht sicher sein, ob sie mich nicht doch versuchten zu vergiften. Schön langsam wurde ich paranoid. 

"Sie sind nicht wirklich gesprächig, Miss Rogers! Um ehrlich zu sein dachte ich sie wären es."

Ich sah ihn nicht an. Wieso auch. Ich musste in letzter Zeit so viele Leute von der Hydra ertragen. Ich wollte einfach niemanden mehr sehen müssen.

"Doktor. Ich bin nach wie vor eine Gefangene. Ich habe nicht vor mit Ihnen Freundschaft zu schließen."

Tomorrow, I Will Love You Forever Where stories live. Discover now