107 Weihnachten in New York

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Es war die Nacht vor Heiligabend und ich versuchte meinen kleinen Jungen davon zu überzeugen endlich ins Bett zu gehen und zu schlafen. Aber er war viel zu Aufgeregt. Es war nicht nur sein aller erstes mal, dass er Weihnachten in New York verbrachte, es war sein aller erstes Mal in New York und es waren einfach viel zu viele Dinge hier, die interessanter waren als sein Bett. "Tony, los komm es wird Zeit für Bett!" Er sprang auf seinem Bett auf und ab. "Aber Daddy ist auch noch nicht wieder zuhause! Ich gehe erst ins Bett wenn er wieder da ist!" Ich seufzte und setzte mich auf sein Bett was meinen Sohn ganz ruhig werden ließ. Er sah mich fragend an bevor er sich auf seinen Bauch legte und seine Ellbogen auf meinen Oberschenkel stützte und seinen Kopf auf seine Handflächen legte. "Tony, du weißt doch, dass dein Dad immer sehr viel zu tun hat und ich muss auch noch etwas vorbereiten für Morgen. Du weißt doch noch was morgen ist, oder?" Er nickte aufgeregt und legte sich brav hin. "Morgen kommt Santa!" Ich deckte ihn zu und strich ihm über den Kopf bevor ich ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. "Ganz genau mein Schatz und deshalb ist jetzt auch Zeit fürs Bett!" Er lächelte leicht bevor er nickte. "Ist gut Mummy. Gute Nacht!" "Gute Nacht Liebling. Wenn etwas sein sollte kommst du einfach rüber, okay?" "Okay Mummy aber ich bin schon Groß!" Ich nickte und stand auf um zur Tür zu laufen. Ich drehte mich nochmals um als ich im Türrahmen stand und schaltete das Licht ab. Ich war gerade dabei die Tür zu schließen als ich noch mal kurz zu Tony sah. "Glaub mir. Du wirst viel zu schnell erwachsen, mein Schatz!" Ich ließ die Türe einen Spalt offen und verließ sein Zimmer. Mein kleiner Liebling konnte zwar meine letzten Worte nicht mehr hören aber sie waren dennoch wahr. Er wurde so schnell schon so groß.

Ich hielt mich mittlerweile schon ein paar Stunden damit auf den Weihnachtsbaum zu schmücken damit sich Tony morgen früh wirklich über ein traditionelles Weihnachten freuen konnte. Auch wenn Howard und ich eher nicht so die traditionellen Typen waren. Nachdem ich fertig mit dem Schmücken war legte ich noch, die schon ein gepackten Geschenke unter den Baum. Ich setzte mich gerade erschöpft auf das Sofa in unserer Pant-hause-Suite als sich die Tür des Privataufzugs öffnete und mein Ehemann mit Jarvis, der ein paar Einkaufstüten trug, eintrat. Ich sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Er erwiderte meinen Blick sagte aber nichts. Er zog sich seinen Mantel aus und gab ihn dem armen Jarvis, der noch genug mit dem Einkauf zu tun hatte. "Kannst du nicht deinen Mantel selbst aufhängen? Die Garderobe ist hinter dir!" Howard sah mich kurz irritiert an bevor er realisierte was ich meinte aber Jarvis hatte seinen Mantel schon lange aufgehängt und ist mit dem Einkauf nach nebenan verschwunden. Ich verdrehte die Augen und Howard ignorierte es. Er setzte sich zu mir auf das Sofa und legte seinen Kopf auf meine Schulter um mir einen Kuss auf meinen Hals zu drücken. "Du könntest wenigstens etwas selbstständiger sein. Du willst doch nicht, dass Tony auch alles von seinen Angestellten machen lässt!" Howard nahm meine rechte Hand und fing an etwas mit meinem Ehering zu spielen. "Meine Angestellten machen nicht alles für mich!" Howards Stimme klang so komisch als wäre er traurig. "Was hast du?" Er sah mich an bevor er mir einen Kuss auf meine Hand drückte. "Ach nichts!" Ich legte meinen Zeigefinger unter sein Kinn und zwang ihn mich anzusehen. "Howard?" "Ich bin ihm heute begegnet!" Ich sah etwas irritiert zu meinem Ehemann und wusste nicht wirklich wen er meinte aber als er erneut über meinen Ehering strich wusste ich wen er meinte. Er hatte heute Daniel getroffen. Doch ich wusste nicht was ich nun sagen sollte. Das alles ist fast vier Jahre her und ich hatte mich damals für Howard entschieden und ich würde es heute und in Zukunft immer wieder tun. "Wo hast du Daniel getroffen?" " Bei Hammers. Er ist jetzt anscheinend auch Unternehmer. Er hat eine Partnerschaft mit 'Hammer Industries' genauso wie wir!" Ich wusste nicht wieso das Howard anscheinend so störte. "Und? das ist doch kein Problem, oder?" Howard schüttelte den Kopf und stand auf. "Ist es nicht. Es ist nur..... Wenn wir übermorgen zu diesem Nachmittagstee gehen.... muss ich mir da Sorgen um uns machen?" Jetzt stand ich auch auf und sah ihn ungläubig an bevor ich meine Arme um seinen Nacken legte und leicht lächelte. "Howard. Ich weiß wir beide mussten so einiges durchstehen bevor uns bewusst geworden ist was wir wirklich wollen aber ich habe was ich wollte. Ich habe dich geheiratet und wir haben einen wundervollen Sohn. Daniel ist mir egal und du musst dir absolut keine Sorgen um uns machen, denn wir halten immer zusammen. Wir sind die Starks. Was kann ich mir mehr wünschen als das?" Das brachte ihn auch zum Lächeln. Er gab mir einen Kuss auf meine Stirn. "Brauchst du noch Hilfe bei irgendetwas?" Ich schüttelte den Kopf. "Wir haben alles so weit vorbereitet. Tony wird sich freuen!"

Howard stand auf und hielt mir seine Hand hin, die ich dann mit einem abgewarteten Blick ergriff. "Was hast du vor?" Er verdrehte die Augen und gab mir schnell einen Kuss auf die Wange. "Wieso muss du immer wissen was ich mir gerade überlegt habe?" Howard zog sich seinen Mantel wieder an und half mir dann in meinen. "Weil ich dir nur dann den Rücken frei halten kann wenn ich weiß was in deinem kleinen brillanten Köpfchen vorgeht!" Mein Mann legte einen Arm um mich und wir steigen in den Lift. "Howard wir können Tony nicht einfach alleine lassen. Was wenn er aufwacht und wir nicht da sind?" Das brachte ihn zum lachen was ich absolut nicht verstehen konnte. "Dafür, dass du nie Kinder wolltest machst du dir gewaltige Sorgen um ihn. Jarvis weiß bescheid und er passt auf Tony auf, so wie immer. Er ist wahrscheinlich das best behüteste Kind überhaupt!" "Sag das nicht!" Howard seufzte. "Er ist in guten Händen bei Jarvis und das weißt du, Liebling." Ich schüttelte den Kopf. "Das meinte ich nicht. Ich will nicht, dass du sagst, dass ich nie Kinder wollte auch wenn du recht hast. Wir haben Tony und ich bin überglücklich. Könntest du dir noch ein Leben ohne ihn vorstellen?" Er schüttelte den Kopf mit einem kleinen Grinsen.

Wir spazierten eine Weile durch die Straßen bis wir beim Central Park ankamen. Es war alles so wunderschön. Es gab nichts bezauberndes als ein verschneites New York an Weihnachten. Wir waren noch nicht lange wieder in unserer Heimat und schon fühlte es sich wieder wie mein zuhause an aber das war es nicht. Ich habe schon so viele Orte gesehen und ich muss schon so viel durchstehen bis ich es begriffen hatte. Zuhause war kein bestimmter Ort sondern die Menschen, die du deine Familie nennst. Howard und Tony waren mein zuhause und daran würde sich nie wieder etwas ändern. Sie waren alles was ich je wollte auch wenn ich lange nicht begreifen konnte. Wir standen vor dem kleinen Tech, den es hier gab und hatten unsere Arme umeinander geschlungen. "Es ist so wunderschön hier, da vergisst man schon fast was für ein Mist in dieser Stadt passiert ist!" Ich sagte das im Scherz, doch Howard lachte nicht. Ich drehte mich mehr zu ihm, damit ich in sein Gesicht sehen konnte. Ich wollte ihn gerade fragen was los sei, doch er kam mir zuvor. "Claire, wenn mir jemals etwas zustoßen sollte musst du mir versprechen, dass du Projekt Delta vernichtest!" Ich löste mich etwas von ihm. "Wie kommst du den jetzt auf sowas?" "Das ist ernst! Versprich es mir!" Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. "Okay. Ich verspreche es!"

Am nächsten Morgen wurde ich geweckt weil ich meinen Sohn aufgeregt schreien hörte. "Mummy, Daddy!" Ich setzte mich auf und hörte wie Tony unsere Schlafzimmertür aufgeregt aufriss. Ich lächelte breit als er so vor unserem Bett stand. "Fröhliche Weihnachten mein Schatz!" Er grinste und sah zu seinem Vater, der am Rücken lag und verschlafen sein Kissen auf sein Gesicht drückte, aber Tony wusste er würde nur Geschenke bekommen wenn wir bei aufstanden, weshalb er Anlauf nahm und dann auf unser Bett sprang um nur Sekunden später auf Howards Bauch zu springen. Das ganze sah unglaublich genial aus und Howard war wach, nicht sehr glücklich aber wach. "Daddy, Santa war da, komm schon!" Howard scheuchte Tony ins Wohnzimmer und ich folgte meinen beiden Jungs. Mein Sohn machte sich sofort über seine Geschenke her und Howard setzte sich zu ihm auf den Boden. Ich hingegen lief zu Jarvis in die Küche und holte mir eine Tasse Kaffee, bevor ich zurück zu meinen Jungs lief. "Na was machen meine zwei Lieblingsjungs?" Howard lächelte mich an und nahm mir meinen Kaffee aus der Hand während Tony auf mich zu lief. "Aber mich hast du doch mehr lieb, oder?" Ich nickte und streichelte ihm über seinen Kopf bevor er sich wieder seinen Geschenken widmete und Howard mich musterte. "Also bin ich nur noch Nummer 2?" Ich konnte nicht anders als meine Augen zu verdrehen. "Eifersüchtig auf unseren Sohn?" Howard nahm einen Schluck aus meiner Tasse und schüttelte dann leicht den Kopf, als Tony unser kleinen Gespräch unterbrach. "Mummy, schau mal.... Wow... hast du das gesehen!" Er packte ein Geschenk nach dem anderen aus und Howard zog eine kleine Schachtel aus seiner Tasche, die er mir überreichte und mir "Frohe Weihnachten mein Liebling!" ins Ohr flüsterte. Ich machte die Schatulle auf und darin war eine Kette. Sie war wunderschön und Tony's Geburtsdatum war darin eingraviert, doch auf der Rückseite war eine vierstellige Kombination, die mir nichts sagte. Ich sah Howard fragend an. "Ist jetzt noch nicht bedeutend! Gehört zu Projekt Delta." Ich nickte und wir verbrachten den ganzen Tag mit unserm Sohn und mussten Spielsachen zusammen bauen und mit ihnen dann auch noch spielen, aber das taten wir gerne, wenn es unseren Sohn glücklich machte.

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