Kapitel V

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Oh bitte lass es nicht dieses verträumte Dienstmädchen sein. Wenn ich weiter still bin geht sie vielleicht weg. Meine Sachen kann sie auch später bringen.

Plötzlich klopfte es wieder an der Tür. Mein Gott sind die penetrant hier.
Ich stand auf und öffnete mit einem genervten Seufzer die Tür.
"Ja?" Tja nach Dienstmädchen sah der nicht aus. Ein junger Mann um die 22, vielleicht 23, stand vor mir.
Er hatte rabenschwarzes Haar, welches wild und locker gestylt war. Da steht wohl jemand auf den bin erst aufgestanden Look.
Er trug ein schwarzes T-shirt, welches eng an seinen Oberarmen saß und eine schwarze Jeans. Mein Blick wanderte wieder zu seinem markanten Gesicht bis ich in braun grüne Augen blickte.
"Woha, mach ein Foto wenn dir gefällt was du siehst, Schwägerin." Er grinste mich frech an und ging an mir vorbei in mein Zimmer.
Bitte was? Schwägerin?

Ich drehte mich geschockt zu ihm um und sah ihn bereits auf meinem Bett sitzen. Er musterte mich so wie ich ihn eben.

Plötzlich stand er auf und streckte mir seine Hand entgegen "Willkommen, ich bin Marco Martinelli, Dantes jüngerer Bruder. Naja einer davon. Und du musst Anastasia sein. Du bist noch hübscher als alle sagen."
Irritiert von seiner direkten Aussage nahm ich seine Hand. "Wer sagt das?" Wollte ich nun von ihm wissen.

Marco ging wieder ein paar Schritte zurück und ließ sich auf mein Bett fallen. "Na alle, mein Vater, mein Onkel und Dante." Bei Dantes Namen wackelte er mit seinen Augenbrauen. Was sollte mir denn das sagen? Weiß er denn wieso ich hier bin?!

"Was willst du hier?" Fragte ich nun grade heraus. Ich war grad nicht in der Stimmung für pubatäre Spielchen oder kindische Andeutungen.
"Uh, nicht sehr gastfreundlich, aber keine Sorge das bekommen wir noch hin."
Na toll da hatte jemand wohl einen Clown gefrühstückt. Ich ignorierte einfach seinen Kommentar und öffnete demonstrativ die Tür. Hoffen wir mal, dass er Signale genauso gut versteht wie er sie austeilt.

Er stand auf und mit einem "wir sehen uns beim Abendessen" verließ er den Raum. Natürlich nicht ohne mir vorher zuzuzwinkern.

Ich schlug die Tür etwas doller zu, als beabsichtigt und drehte mich wieder dem Zimmer zu.

Erst jetzt sah ich mir den Raum genauer an. Das Himmelbett stand im Zentrum. Darüber hing ein Rembrandt. Naja mein Geschmack war es nicht aber der passt in jede Einrichtung.
Gegenüber hing ein großer Fernseher an der Wand und daneben stand eine kleine Sofaecke. Hinter dem Sofa erstreckten sich bodenlange Fenster, von denen eins zum Balkon führte.

Gott sei Dank hatte ich meine Handtasche bei mir. Ich öffnete sie und mit einer Schachtel Zigaretten und einem Feuerzeug machte ich mich auf den Weg zum Balkon. Dort ließ ich mich auf einen der Stühle nieder und zündete mir eine Zigarette an.

In dem letzten Monat bin ich vom gelegenheits rauchen zum permanten aufgestiegen. Vielleicht sterbe ich vor der Hochzeit wenn ich so weiter mache. Ich hätte nie gedacht, dass sich ein solcher Gedanke mal bei mir einschleichen würde. Naja für jemanden ist die Hochzeit der Anfang vom Leben, und für mich halt das Ende.

Der Rauch meiner Zigarette bannte sich einen Weg über den Balkon in den Garten und ich folgte ihm mit meinem Blick.
Der Garten war wirklich riesig und wunderschön. Neben einer Gruppe von Bäumen konnte ich Dante erkennen, wie er mit einem mir unbekannten Mann sprach. Auch die beiden Männer rauchten.

Dante fuhr sich mit der Hand durchs Haar während der andere auf ihn einredete.
Leider war ich zu weit weg um zu verstehen was sie sagten.

Ich hörte wie es wieder an meiner Tür klopfte. Bevor die Männer mich erkennen konnten machte ich meine Zigarette aus und ging wieder rein.

"Wenn du das wieder bist Marco, dann gnade dir Gott." Murmelte ich leise vor mich hin, bevor ich die Tür öffnete.
Nop Dienstmädchen. Tja im raten war ich heute wirklich nicht gut.
Na ja aller guten Dinge sind drei.

Ace of HeartsWhere stories live. Discover now