Kapitel XXXIV

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Unsere Stimmen verstummten und als ich mich umsah bemerkte ich, dass ich und Dante ganz alleine waren. Wir standen immer noch an derselben Stelle und blickten auf unsere heruntergebrannten Namen. Es war seltsam sie zusammen dort stehen zu sehen. Allgemein war der Tag ein absolutes auf und ab. Ich weiß mittlerweile nicht mehr wo mir der Kopf stand. Erst schreit er in der Nacht das ganze Haus zusammen, macht mich fertig, weil ich nicht nach seiner Pfeife tanze und dann sorgt er dafür, dass ich Ivan sehen kann und jetzt auch noch das mit den Namen. Auch wenn ich das Geschenk dank Leonardo nicht wirklich genießen konnte, schätze ich den Gedanken dahinter sehr. Es fühlte sich fast wie eine echte Hochzeit an. Nur das es keine war. Ich darf mich nicht in der Illusion verlieren, dass das hier echt ist, denn das ist es nicht. Wir beide wurden dazu gedrängt, mehr nicht.
Ich bemerkte im Augenwinkel, wie Dante mich beobachtete. Alleine mit ihm hier zu stehen, umgeben von romantisch dekorierten Gestecken und Kerzen, war irgendwie seltsam und löste ein mulmiges Gefühl aus.
"Wir sollten zurück zu den anderen gehen", schlug ich vor, nachdem ich meine Stimme endlich wiedergefunden hatte.
Dante nickte bloß und ging dann einige Schritte zurück. Ich nutze diesen Platz und ging an ihm vorbei in Richtung Pavillon.
Ich hörte seine Schritte hinter mir, beschleunigte aber mein Tempo, sodass er mich nicht einholen konnte.

Vor dem Pavillon traf ich auf die anderen, welche sich dort versammelt hatten. Leonardo wurde von Riccardo in meine Richtung geschubst, welcher mich entschuldigend ansah.
"Es tut mir leid, dass die Überraschung missglückt ist", sagte er kleinlaut zu mir.
"Und?" kam es nun fordernd von Pablo.
Leonardo sah nun zum Boden und nuschelte etwas in sich hinein, was ich aber nicht verstehen konnte. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
"Wie bitte?" fragte Pablo nun nach, damit Leonardo seinen Satz nochmal wiederholte.
"Und es ist alleine meine Schuld."
Ich spürte eine Präsenz hinter mir und Dantes Parfum stieg mir in die Nase.
Ich sah wieder zu Leonardo, der immer noch wie ein Kleinkind vor mir stand.
Obwohl ich mir ein Lachen unterdrücken musste, war ich gleichzeitig gerührt von seiner Entschuldigung, auch wenn Pablo sie offensichtlich aus ihm rausdrücken musste.
Ich ließ mich von meinen Gefühlen leiten und umarmte den gepeinigten.
"Es war trotzdem wunderschön, danke", flüsterte ich ihm zu.
Ich spürte eine Hand an meiner Schulter welche mich mit leichtem Druck wieder zurück zog. Ich wurde gegen eine harte Brust gedrückt, Dante.
"Gern geschehen, aber es war Dantes Idee." Ließ Leonardo seinen Bruder nun auflaufen. Dieser verspannte sich hinter mir. Als ich zu ihm blickte, sah ich wie er Leonardo böse anfunkelte. Es scheint so, als sollte ich davon nichts erfahren.
Ein Grund mehr wieso mir der Kopf raucht.
Wieso tut er etwas schönes für mich und will nicht, dass ich weiß, dass er dahinter steckt.

Meine Gedanken wurden von Riccardo unterbrochen, welcher mir eine Wunderkerze reichte und sie anzündete. Als ich mich umsah standen alle Martinellis und einige weitere Gäste um uns herum in einem Kreis und hielten ebenfalls eine Kerze.
Es sah unglaublich aus.
"Ich hoffe es gefällt dir, Signora Martinelli", ertönte Dantes Stimme nun in meinem Ohr. Er stand immer noch hinter mir und hatte eine Hand um meine Taille gelegt.
Ich nickte bloß und ließ meine Augen über das wunderschöne Bild huschen. Alle strahlten und amüsierten sich.
Dann sah ich zu Marco, welcher neben Laura stand und ihr ebenfalls etwas ins Ohr flüsterte. Diese lachte und flüsterte ihm dann ihre Antwort zu.
Ich schätze ich hatte Marcos Date für die Hochzeit gefunden.
Chiara stand zwischen den Zwillingen und machte sich immer noch über Leonardo lustig.

Meine Kerze war bereits zur Hälfte runter gebrannt, als ich Barbie im Augenwinkel erkannte, wie sie auf uns zu stolzierte.
Plötzlich griff sie nach meiner Hand, mit welcher ich die Kerze hielt und drehte sie zu sich.
Ich zischte schmerzhaft auf, da es meine verletzte Hand war, die bei ruckartigen Bewegungen immer noch schmerzte.
"Nimm es ab!", schrie sie mich hysterisch an. Ich befreite meine Hand aus ihrem Griff und wurde sofort von Dante hinter ihn gezogen.
Beschützend baute er sich vor mir auf.
"Was fällt dir ein!", schrie er sie nun an. Seine Stimme war mehr als nur wütend, er war völlig außer sich.
"Geht es dir gut." hörte ich Luca leise neben mir, welcher meine Hand musterte. Ich nickte ihm nur zu und sah dann wieder zur Barbie.
"Was mir einfällt? Was fällt ihr ein diesen Ring zu tragen? Sie ist keine von uns!" schrie sie aufgebracht und warf die Hände in die Höhe. Diese Frau war verrückt, darin war ich mir jetzt sicher.
"Sie ist meine Frau! Und du wirst nie wieder so mit ihr reden!" Schrie Dante sie wütend an woraufhin sie zusammen zuckte. Sie sah ihn ungläubig an.
"Verstanden?!" Donnerte Dantes feste Stimme. Leonora nickte bloß und sah giftig zu mir.
"Ob du das verstanden hast?" fragte Dante nun fordernd.
"Ja" sagte Leonora nun kleinlaut.

Ace of HeartsWhere stories live. Discover now