Kapitel XLVI

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Nachdem wir uns von Elsa verabschiedet hatten, gingen wir zum Motorrad und fuhren nach Hause.
Wie jedesmal stütze Dante mich beim Absteigen und nahm dann meine Hand, um mich ins Haus zu ziehen.

Im Flur kam uns Martha entgegen. "Signore Martinelli, ihre Koffer für morgen sind bereits gepackt." Dante legte die Schlüssel vom Motorrad auf die Ablage im Eingangsbereich.
"Danke Marta, gute Nacht." Mit diesen Worten führte er mich die Treppe hoch in unser Zimmer.

Die bodenlangen Fenster in unseren Zimmer waren weit geöffnet, weshalb ich zu ihnen herüber ging und sie schloss.
"Du kannst duschen, ich werde erst morgen früh gehen." Dabei zeigte er auf das frisch gestochene Tattoo auf seiner Brust. "Nein schon gut, ich geh auch morgen früh, bin ganz schön müde."
Ich ging zum Schrank herüber und holte mein Nachthemd heraus. Obwohl wir schon mehrere Nächte in einem Bett geschlafen hatten, war ich immer noch nervös, wenn es Zeit wurde schlafen zu gehen.
Eigentlich wundert es mich, dass er noch keine Anstalt gemacht hatte, mich zum Sex zu drängen. Er hielt mich einfach nur die ganze Nacht im Arm.
Vielleicht sollte ich endlich meine Vorurteile beiseite legen und nicht immer das schlechteste von ihm glauben. Ich meine, er hat mir in den letzten Tag immer wieder bewiesen, dass er anders war, als ich gedacht hatte.
Nun war ich dran einen Schritt auf ihn zuzugehen.

Ich drehte mich zum Bett und sah ihn dort bereits liegen.
Ich warf die Decke zurück und legte mich zu ihm. Langsam und möglichst unauffällig rückte ich näher zu ihm.
Als ich nur noch Zentimeter von ihm entfernt war, legte ich meinen Kopf auf seine Brust.
Dante verspannte sich augenblicklich und ich schreckte hoch.
Oh Gott, hab ich einen Fehler gemacht?
Ich dachte, es wäre eine gute Idee gewesen, aber das war es nicht.
Ich rückte von ihm weg.
Eigentlich hatte ich gelaubt, dass der gestrige Tag uns näher gebracht hatte. Wir hatten uns geküsst, nicht so wie vor dem Altar. Es war echt, gewollt.

Während mich ein Meer von Zweifeln überschüttete, packte Dante mich an den Hüften und hob mich über sich, sodass ich nun zu seiner rechten Seite lag.
"So ist es besser." Mit diesen Worten zog er mich auf seine Brust.

Ich war so dumm! Wie konnte ich das frische Tattoo vergessen, was ich erst vor einer Stunde gestochen hatte?
Er hatte sich ein frisches T-shirt für die Nacht angezogen, weshalb ich die Folie nicht gemerkte, auf welche ich mich gelegt hatte.
Innerlich machte ich mir eine Notiz bezüglich seiner linken Brust und schloss dann die Augen. Bevor ich einschlief, merkte ich, wie Dante mich fester an sich zog und mir einen Kuss auf den Scheitel gab.
So schliefen wir ein.

Als ich morgens aufwachte, war die Bettseite neben mir leer. Ich drehte mich nochmal um und schloss wieder die Augen.
Eine Stunde später stand ich dann endlich auf und ging duschen.
Nachdem ich im Bad fertig war, zog ich mir ein weißes Sommerkleid an und nahm mein Handy vom Nachtisch.
Ich guckte nochmal zu meiner Tasche, welche auf dem Boden neben dem Bett stand und dachte an die Nachricht in meinem Portemonnaie, bevor ich das Zimmer verließ und nach unten ging.

Marta fand ich in der Küche.
"Signora, wo möchten Sie Frühstücken?" Verwirrt sah ich sie an. Was meinte sie mit wo?
"Ihr Mann sagt mir jeden Morgen, wo ich decken soll und heute wies er mich an damit zu warten, bis sie runter kommen würden."
So war das also.
"Auf der Terrasse bitte, wenn es keine Umstände macht."
"Natürlich Signora." Sie fing an, alle Sachen in der Küche zusammen zu suchen.
"Oh und bitte nur einen Obstsalat und Kaffee."
Sie muss für mich alleine nicht extra alles auftischen.
Mit einem nicken bereitete Marta meinen Salat vor und ich ging auf die Terrasse.
Ich hatte immer noch keinen Plan, was ich den ganzen Tag machen sollte.
Ich konnte jetzt kein Buch lesen.
Ich war jetzt schon unbeschreiblich nervös, wegen dem Treffen um 22 Uhr, ich würde mich nicht konzentrieren können

Meine Gedanken beherrdchte das kommende Treffen.
Wer war diese Person?
Und woher will sie wissen, was damals passiert war?
Ich meine, ich war dabei und wusste immer noch nicht, was genau vorgefallen war.

Ace of HeartsWhere stories live. Discover now