Kapitel C

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Die Zeit, seit unserer Rückkehr nach Italien, verging wie im Flug. Morgen findet Dantes Ernennung zum Don statt und Valeria hatte das Haus noch mehr auf den Kopf gestellt, als bei der Planung des Anwärterabends. Die Festigkeiten werden zwar wieder im Garten abgehalten, aber diesmal war die Gästeliste um einiges länger. Die Martinellis luden nicht nur ihre Partner und Freunde an, sondern auch ihre Feinde. Es war nicht nur eine feierliche Zeremonie, sondern auch eine Machtdemonstration für all diejenigen, welche es wagen könnten, die Position der Martinellis in Frage zu stellen.

Dante hatte in den letzten Tagen nicht viel Zeit für mich und ich nutze die einsamen Stunden damit, über das Gedicht zu grübeln, welches ich mittlerweile auswendig konnte. Die anderen Stunden half ich Chiara und Valeria bei den Vorbereiten für die Don Zeremonie. Das organisieren hatte mehr spaß gemacht, als ich zunächst angenommen hatte und ich konnte meine Rache an Leonora in vollen Zügen ausleben. Ich schätze sie ist in ihrem ganzen Leben noch nie so viel gelaufen, wie in den letzten Tagen.
Auch, wenn mir das eine Menge Freude bereitete, so hätte ich die Zeit doch lieber mit meinem Mann verbracht. Dante war so beschäftigt gewesen, dass wir uns nur morgens und abends sahen.
Gleich am ersten Abend unserer Rückkehr verhörte Dante mit Luca und Lorenzo den Mann in der Kellerzelle, welchem unterstellt wurde, die undichte Stelle in der Mafia war. Die Suche nach diesem Mann stellte sich für Luca nicht so einfach heraus, wie zunächst angenommen. Er versuchte den Weg des Wagens von den Fotos von Singapur zurück zu verfolgen, aber wie in allen bekannten Kinofilmen waren die Aufzeichnungen bezüglich seines Aufenthaltsortes nicht auffindbar.
Luca schaffte es dennoch herauszufinden, dass das Auto nach einer misslungenen Mission untertauchen musste und in Griechenland abgestellt wurde. Er entdeckte den Mann dank eines Ausschlussverfahrens, bei dem er alle Mitarbeiter der griechischen Außenstelle und deren Aufenthaltsorte an diesem Tag durchleuchtete. Es gab nur einen Namen, Julio Rodrigues, welchen er nicht zuordnen konnte. Dieser Mitarbeiter war für die Parkanlage zuständig und der einzige, der an dem Tag des Treffens mit Tai nicht in Griechenland war.

Dantes Brüder hatten ihn, auf seinen Befehl hin, in der Zelle bis zu unserer Rückkehr schmoren lassen, um seinen Kampfgeist zu brechen.
Die Folter und das Verhör dauerten mehrere Tage, aber der Gefangene gab die gewünschte Information nicht preis, egal wie sehr sie ihn dazu zwangen. Dante erzählte mir, dass es offensichtlich war, dass er nicht die Person von den Bildern war. Ich hatte den Verdächtigten nicht gesehen, aber laut Dante waren die Haare des Gefangenen heller und auch seine Statur passten nicht. Er soll immer wieder wiederholt haben, dass er nichts wüsste und den Wagen nur gefahren hatte. Die Person auf den Fotos kannte er angeblich auch nicht, was offensichtlich gelogen war. Niemand befolgt Befehle in einer Mafia, ohne zu wissen wem er unterstellt ist. Wenn der Verdächtige als der Fahrer dieses Mannes war, dann wusste er auch, dass er ihm untergeordnet ist und damit wer er war.
Dieser Mann wusste nach wem wir suchten, entschied sich aber dazu, die Information mit ins Grab zu nehmen.

Wir kamen also weder dem Verräter, noch dem Rätsel um den Tod meiner Mutter näher.
Ich konnte mir immer noch keinen Reim daraus machen, was uns diese Strophen sagen sollten und auf welche Sünden es hindeutet. War es allgemein formuliert oder meinte es eine ganz bestimmte Schuld, von der ich nichts weiß?
Ich hatte keine Ahnung, aber ich werde es noch herausfinden, da war ich mir sicher. Ich lasse diese Sache nicht ruhen, bis ich eine Antwort gefunden habe.
Meine Augen sahen zur Uhr und erst jetzt realisierte ich, dass ich seit Stunden auf dem Bett saß und grübelte. Ich stand auf und nahm mir meine Schlafsachen aus dem Ankleidezimmer, um mit ihnen ins Bad zu gehen. Es war bereits spät am Abend und ich entschied mich dazu eine Dusche zu nehmen und dann ins Bett zu gehen.
Ich befreite meinen Körper von der Kleidung und stieg in die Dusche. Warmes Wasser traf auf meine Haut und floss an mir herunter. Ich schloss meine Augen und stellte mich unter den Strahl, sodass meine Haare komplett nass werden konnten.

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