Kapitel XXXIII

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Ich sah Dante immer noch verwundert an. Dieser ließ sich aber nichts anmerken und zog mich hinter Marco her, zu unserem Tisch. Ich hatte gar nicht bemerkt wie sich der Raum mit Gästen gefüllt hatte. Dante zog mich zu einem Gesteckt aus wunderschönen weißen Rosen, vor denen wir uns hinstellten. Er legte seine Hand wieder fest um mich und zog mich zu sich. Zunächst traten Valeria und Sergio zu uns und gratulierten uns zur Vermählung. Sie klangen beide so glücklich und ehrlich, dass ich die Glückwünsche mit einem Lächeln entgegen nahm. Sergio reichte mir eine Schatulle. Ich nahm diese mit einem "Vielen Dank" entgegen und öffnete sie. Drinnen fand ich eine Brosche, sowie einen Ring vor. Beide Schmuckstücke waren alt und hatten sicher einen hohen Wert. Ich blickte wieder zu Sergio, welcher mich nur wartend musterte. "Das sind Erbstücke unserer Familie. Die Brosche gehörte Dantes Großmutter, der Mutter von Valeria. Der Ring gehörte meiner Mutter, es ist ein Familien Siegelring. Jeder der diesen Ring an deinem Ringer sieht, wird wissen, dass du eine Martinelli bist."

Ich guckte zwischen Sergio und Valeria hin und her, welche mir bloß zu nickten. Ich sah wieder zu der Brosche, welche das Abbild einer Frau zeigte. Sie war wunderschön und wirklich alt. Danach sah ich mir den Familienring genauer an und holte ihn aus der Schatulle.

"Steck ihn an", flüsterte mir Dante ins Ohr. Er hatte mich die ganze Zeit beobachtet und ich hatte völlig vergessen, dass er neben mir stand. Ich war immer noch unsicher, ob ich ihn anstecken sollte. Instinktiv schaute ich mich hilfesuchend um, doch konnte ich kein bekanntes Gesicht erblicken, bis plötzlich Lucas Gesicht auftauchte. Auch er nickte mir zustimmend zu, weshalb ich mir einen Ruck gab und versuchte den Ring anzustecken. Gerade als ich ihn über meinen rechten Ringfinger streichen wollte hielt Dante mich auf. Ich sah ihn verwirrt an, doch er nahm mir den Ring ab und steckte ihn mir an den rechten Zeigefinger. Mein Blick blieb an dem Ring hängen, als ich einen warmen Hauch am Ohr spürte. "Man trägt ihn an dem Zeigefinger, Amore." Danach richtete er sich wieder aufrecht hin und sah zu seinen Eltern. Ich tat es ihm nach und bedankte mich nochmal für die Erbstücke.
Nach seinen Eltern folgten seine Brüder und Chiara. Alle wünschten uns viel Glück und erzählten uns was für ein schönes Paar wir seien. Lorenzo trat wie immer still und eher nachdenklich auf, aber ich habe ihn zwei Mal dabei erwischt wie er lächelte. Danach kam Luca, welcher mich fest in den Arm nahm und mir dann zuzwinkerte. Ich fühlte Lucas Unterstützung alleine durch die Blicke oder ein Lächeln, weswegen sich die Anspannung ihn meinen Schultern etwas löste. Ich hatte sogar ein paar eher nette Gespräche mit Leonardo und Riccardo und konnte immer mehr nachvollziehen, wieso Chiara sagt sie wären wie Tag und Nacht. Während Riccardo uns höfflich gratulierte und seine Rede mit einem Zitat von Friedrich Nietzsche beendete, alberte Leonardo rum und machte einige Witze darüber, wie viel Glück Dante mit mir hat und, dass er für immer allein geblieben wäre, wenn ich nicht aufgetaucht wäre. Er hatte es wirklich geschafft mich an einem solch schrecklichen Tag zum Lachen zu bringen, auch wenn Dante es weniger lustig fand. Aber das ist sein Problem. Abschließend kamen Marco und Chiara zu uns, wobei Marco immer wieder lautstark betonte, dass er ein Date für die Hochzeit hatte. Chiara ließ sich davon nicht beeindrucken und lachte ihn nur aus. Auch ich stimmte mit ein.
"Ey, Schwägerin, du brichst mein Herz", ertönte Marcos theatralisch beleidigte Stimme. Ich verdrehte bloß die Augen und sah zu Chiara.
"Danke, dass du meine Trauzeugin bist heute." Chiara umarmte mich und ich erwiderte diese. "Das mach ich doch gerne."
"sorellina, mach Platz, ich will auch." (Kleine Schwester)
Marco schupste Chiara leicht zur Seite, welche ihn böse anfunkelte. Dann nahm er mich fest in den Arm, so fest, dass ich fast keine Luft mehr bekam.
"Okay das reicht dann auch wieder." Mit diesen Worten löste Dante Marco von mir und drückte ihn an uns vorbei, sodass die nächsten bereits aufrücken konnten. Marco lachte daraufhin bloß und schrie Dante noch zu, dass ich sein bin und er sich keine Sorgen machen muss.
"So ein Kind", flüsterte Dante zu sich und ich musste mir ein Grinsen verkneifen.

Ace of HeartsWhere stories live. Discover now