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Taehyung PoV

Es war schwer. Verdammt schwer.
Seine Lippen sahen viel zu anziehend aus und ich musste mich mehr als zusammenreissen, um nicht einfach über ihn herzufallen.

Das war so untypisch für mich, ich machte mir schon fast selbst Angst.
Ich kannte diesen Jungen gerade mal eine Woche und doch schien ich tatsächlich Hals über Kopf in ihn verliebt zu sein, obwohl ich zuvor noch nicht mal wusste, dass ich auf Jungs stand. Zugegebenermassen wusste ich das jetzt auch noch nicht, ich war einfach Kookiesexuell.

Wie konnte man sich so schnell auf jemanden fixieren über den man nur wenige Dinge wusste?
Seine Vergangenheit kannte ich nicht, seine Interessen genauso wenig und trotzdem hatte ich das Gefühl ihm unglaublich nahe zu sein. Fast so, als wüsste ich trotzdem alles über ihn, wenn er mich nur ansah.

Und wenn er mich ansah schien plötzlich die gesamte Welt stehen zu bleiben und meine volle Aufmerksamheit konnte nur noch ihm und diesen wundervollen braunen Augen gelten

Wie auch jetzt, denn als er schon wieder rot wurde bei dem Kompliment, was ich ihm gemacht hatte, sah er einfach zum Anbeissen aus.

Wie konnte man ihn da bitte nicht küssen wollen?

Trotzdem sollte ich mich mal mehr zusammen reissen, schliesslich ist Langsam-Angehen wohl die bessere Variante, wenn ich nicht davon überzeugt war, ob er dasselbe fühlte wie ich.

Also genoss ich es einfach und beobachtete den Jüngeren ab und zu, während er hinaus auf die Strasse schaute.

Wir redeten nicht weiter, aber das war auch gar nicht nötig. Unser Schweigen war diesen Mal einfach nur entspannt, so als bräuchten wir keine Worte, um miteinander zu reden.

Wie bereits im Café wurde Jungkook mit der Zeit mutiger, rückte von selbst näher zu mir und legte ziemlich auffällig seine Hände auf die Oberschenkel.

Ich musste bei dem Anblick seiner roten Wangen schmunzeln, es war ihm peinlich, denn normalerweise war eher ich derjenige, der solche Schritte machte.

Immer noch leicht lächelnd und ohne den Blick von ihm abzuwenden, legte ich meine Hand auf seine zitternde und verschränkte unsere Finger.

Etwas überrascht drehte er den Kopf zu mir, begann dann jedoch strahlend zu lächeln, was mein Herz nur noch höher schlagen liess.

Dieser Junge war ganz und gar bezaubernd und hatte einfach nur das Beste verdient. Alles Böse, was ihm drohen wollte, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken aus dem Weg schaffen.

Ich würde ihn vor allem beschützen und mit allem, was ich habe.

Es war ganz schön schrecklich, wie unglaublich schnulzig ich geworden bin. So kitschig hatte ich noch nie in meinem Leben gedacht und es überraschte mich selbst, was nur ein Mensch mit meiner Persönlichkeit anstellen konnte.

Ich spürte etwas, was kurz über meinen Handrücken strich und als mein Blick auf unsere Hände fiel, sah ich, dass Kookie begonnen hatte vorsichtig über meine Hand zu streicheln.

Es war ein eigenartiges Kribbeln, was plötzlich meinen Körper erfüllte und dessen Ursprung meine Hand war.

Er hatte den Kopf immer noch abgewandt, war vermutlich noch röter, doch ich konnte nicht anders, als ihn einfach anzustarren.

Und genau in dem Moment begriff ich, was an ihm so besonders war. Jenes Detail, dass mich seit unserem ersten Treffen verfolgte. Dieses Makel, auf das ich nie gekommen bin.

Es war seine Haut, die sanft ihm Licht der Strassenlaternen funkelte. Sie war unheimlich blass, fast schon weiss. Eine Farbe, die mich irgendwie an Porzellan erinnerte.

porcellan | vkookWhere stories live. Discover now