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Taehyung PoV

„Hey Tae, komm doch rein", wurde ich herzlich von Joonie begrüsst, als ich vor dem bemerkenswerten Haus stand.

Natürlich war mir bewusst, dass auch Namjoon's Familie wohl auf viel Kohle sass, doch dieses Gebäude hier glich ja tatsächlich einem Palast.

Von aussen hatte es starke Ähnlichkeit mit Schloss Schönbrunn, diesselbe helle Farbe, diesselbe rechteckige Form. Jedoch war der Eingang von zwei Säulen beschmückt, die riesige braune Tür besass sogar einen total antiken Löwenkopf zum Anklopfen.

Es wirkte echt so, als wäre ich direkt in die Vergangenheit und auch nach Wien gereist.

Doch die Umgebung war immer noch London, wenn auch ein wenig ausserhalb, da so ein Haus kaum mitten in der Stadt stehen konnte. Schon gar nicht mit diesem Garten, von dem ich im Moment wohl nur einen kleinen Bruchteil zu sehen bekam.

Etwas zögerlich erwiderte ich sein Lächeln und trat langsam ein. Von Innen sah das Haus wohl eher wie ein total neu renoviertes Penthouse aus New York aus. Denn überall standen schlichte, weiss-schwarz gehaltende Möbel, die meist lang und flach waren.

Nicht ein antikes Exemplar konnte ich finden, alles war blitzblank geputzt, poliert und glänzte, als sei es gerade neu aus der Möbelfabrik.

Von der riesigen Eingangshalle führte eine gut vier Meter breite Steintreppe in den oberen Stock. Rechts von der Tür öffnete sich die Eingangshalle zu einem weiteren Raum, der Küche, Ess- und Wohnzimmer zugleich zu sein schien. Somit nahm er wohl auch die Hälfte des unteren Stockes ein.

Ein wenig überrumpelt von dieser strahlenden, viel zu reinen Halle folgte ich Namjoon, der bereits lässig die Treppe hochgesprintet ist.

Ich fühlte mich unwohl, als würde ich rein gar nicht in dieses Haus passen. Doch Namjoon war wohl der Letzte, den man hier erwarten würde, mit seinen Piercings und der zerrissenen Kleidung, also war ich kaum unpassender als er.

Der obere Stock war mit rotem Teppich ausgelegt, der sich über den langen Flur ersteckte. Von da gab es irgendwie unzählige Türen, die ich gerne alle angeschaut hätte, wenn der Ältere mich nicht zielstrebig zu einer geführt hätte.

Er riss die dunkle Tür auf und gab mir mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ich eintreten konnte.

Sein Zimmer passte einiges mehr zu ihm, als das restliche Haus. Überall hingen Poster von irgendwelchen Bands, ältere wie auch neuere. Schallplatten schmückten die Wand über seinem Bett, dass nebenbei vollkommen schwarz bezogen war. Der Schreibtisch war riesig, darauf standen drei Bildschirme, die jedoch alle abgeschaltet waren.

Ich erkannte klar die Tastatur und Maus eines Gamers, doch so wie es aussah, spielte er lieber auf der Konsole. Denn am anderen Ende des Zimmers gab es eine kleine Sitzecke vor einem gewaltigen Bildschirm. Hobi sass auf einem der Sofas und schaute mich breit grinsend an.

„Da ist ja unser verliebter Teenager. Na, wie geht's? Vermisst du ihn schon?"

Ich verdrehte lächelnd die Augen und liess mich neben ihm auf aufs Polster fallen, während Namjoon ein paar Snacks, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte, auf den Tisch zwischen den Sofas stellte und sich dann ebenfalls setzte.

„Ging mir schon besser", meinte ich wahrheitsgemäss und beschlagnahmte die Popcornschüssel.

„So schlimm?", wiederholte Hobi seine Worte vom Freitag und lächelte mir aufmunternd zu. Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, das ist es nicht. Eigentlich geht es mir mehr als gut, ich hab nur gerade ein Problem."

Nun setzte Joonie sich wieder aufrecht hin und schaute mich interessiert an.

porcellan | vkookWhere stories live. Discover now