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Taehyung PoV

"Oh mein Gott!", brachte mein Freund nur erstaunt raus und liess seinen Blick über die Hochhäuser wandern, dabei die Augen weit aufgerissen und ein riesiges Strahlen im Gesicht.

Jungkook schien richtig zu leuchten, wenn er diese Grossstadt betrachtete und kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Irgendwie auch verständlich, das war schliesslich auch New York, eine unglaublich berühmte Stadt und irgendwie fühlte man sich hier in jeden amerikanischen Film versetzt, den man je gesehen hatte. All die Filmszenen am Broadway, all die romantischen Spaziergänge im Central Park, all die Fotografien der Freiheitsstatue.

Letztere jedoch erkannte man von hier aus gar nicht, trotzdem merkte man sofort, das Spezielle an New York. Die Leute waren zwar unglaublich gestresst, trotzdem immer authentisch und auf ihre Weise stolz. Man sah hier wirklich alles, von den strengsten Geschäftsmänner mit Aktentaschen, bis zu der Punk Gruppe in der Ecke, die ein paar Töne auf der Gitarre spielten.

Dass Kookie das faszinierend fand, war also mehr als verständlich.

"Ich bin tatsächlich in New York", meinte er und drehte sich leicht geschockt zu mir um, worauf ich nur lächelte und meine Arme um seine Taille schlang, um ihn näher zu ziehen.

"Ja, das bist du", sagte ich schmunzelnd und drückte ihm ein Kuss auf die Haare, der den Jüngeren leicht rot werden liess. Ach Gott, würde er je aufhören so verlegen zu werden?

"Zuerst in den Central Park?", fragte ich ihn und nahm seine Hand, als er freudig nickte.

Unser Flieger war vor einigen Stunden gelandet, wir waren kurz in unserem Hotel gewesen, um das Gepäck zu verstauen. Der Nachmittag war noch nicht voll geplant, im Gegensatz zu unseren restlichen Tagen hier. Also konnten wir ruhig einen Spaziergang im Park machen.

Bereits von weitem war die riesige Grünanlage zu sehen und während Jungkook schon wieder unglaublich hibbelig wurde, konnte ich ihn nur grinsend ansehen. Es war echt übertrieben, wie viel wir eigentlich schon gemeinsam erlebt haben, dafür, dass wir noch nicht einmal ein ganzes Jahr zusammen sind.

Doch jeder diese Momente war einmalig und einzigartig gewesen und ich würde keine Sekunde, die ich mit meinem Freund verbracht habe, eintauschen wollen. Konnte ich nur hoffen, es werden noch viel mehr dieser Momente entstehen.

Einer davon sollte hoffentlich unser Einjähriges sein. Schliesslich war ich ja kein schlechter Freund und hatte bereits voraus geplant, was wir alles an dem Tag machen werden. Wir sollten dann in Neuseeland sein, der einzige Ort auf unsere Liste, an dem ich ein unglaublich schönes und teures Hotel ausgesucht habe. Es befand sich genau am Meer, man sah vom Balkon aus auf die Klippen und zum Strand, das Frühstück sollte ausgezeichnet sein und auch ein Restaurant gab es da. Ich hatte einiges vor an unserem grossen Tag und ich war echt gespannt, wie mein Freund darauf reagieren wird.

"Tae, ein Eichhörnchen!", riss mich Kookie aus meinen Gedanken und zeigte mit grossen Augen in die Baumkrone der Eiche vor uns. Auf einem der Äste sass ein kleines Eichhörnchen und war gerade dabei eine Nuss zu knacken.

"Irgendwie habe ich gerade ein Deja-Vu", meinte ich grinsend zu ihm und legte mein Arm um seine Taille. Er begann leise zu kichern.

"Im Hyde Park an dem Tag, an dem wir zusammen gekommen sind", erinnerte er sich wieder und sah nochmals zu dem kleinen Tier, ehe er mich wieder ansah.

"Da sagtest zu zuerst, ich sähe aus, wie das da", sagte er und zeigte auf das Eichhörnchen.

Ich schmunzelte und zog ihn noch ein Stück näher um die nächsten Worte in sein Ohr zu flüstern.

"Nein, nein. Du bist und bleibst mein Hase."

Schnell drückte ich meine Lippen an seine Stirn und löste mich wieder, wobei ich belustigt beobachtete, wie Kookie's Wangen leicht rot wurden. Grinsend schnappte ich erneut seine Hand und zog ihn mit mir weiter durch den Park.

~~

"Tae, können wir morgen nicht ausschlafen?", fragte mein Freund nun zum dritten Mal und zum dritten Mal seufzte ich und schüttelte den Kopf.

"Nein, können wir nicht. Wir müssen früh auf, um die Freiheitsstatue anzusehen. Die Führung beginnt um zehn Uhr."

Jungkook seufzte auf und verdrehte die Augen, ehe er sich zurück lehnte und schmollend begann mit der Spitze der Decke zu spielen. Okay, manchmal verhielt er sich echt wie ein kleines Kind. Was war denn so schlimm dran, ein bisschen früher aufzustehen?

"Jungkook, hör auf zu schmollen. Oder willst du die Statue etwa nicht sehen?", fragte ich ihn leicht vorwurfsvoll, worauf er den Kopf hob und mich mit einem undefinierbaren Blick ansah.

"Doch schon, aber ich bin müde."

"Müde kannst du Zuhause wieder sein. Man bekommt nicht viel die Chance, die Freiheitsstatue zu sehen", sagte ich und merkte selbst, wie mein Ton immer giftiger wurde. Aber Jungkook sollte auch begreifen, dass das nicht selbstverständlich war.

"Tae, gibt es diese Führung denn nicht auch später?"

Der kleine Spiegel, der ich gerade auspacken wollte, um im Bad aufzustellen, klirrte, als ich ihn auf den Boden schmetterte und mit zwei grossen Schritten den Raum durchquert habe, um direkt neben dem Bett und somit Jungkook zu stehen. Er sah mich aus grossen Augen an, aber ich war gerade einfach nur verdammt sauer.

Meine Nerven hielten das heute echt nicht aus. Jungkook wusste nichts davon, aber meine Mutter hatte mich heute früh angerufen und mich zuerst einmal eine Viertelstunde angeschrien, weil sie scheinbar entdeckt hatte, wie viel Geld ich ausgab. Dabei hatte sie keine Beleidigung ausgelassen. Wenn Kookie schon so ignorant und kindisch sein musste, dann war heute einfach der falsche Tag dafür.

"Nein, gibt es nicht! Und wenn du unbedingt ausschlafen willst, kann ich auch gerne ohne dich gehen!", fauchte ich meinen Freund an, der leicht zusammen zuckte und sich näher ans Kopfende des Bettes presste.

"Tae, ich-"

"Lass es, Jungkook", meinte ich bloss und atmete aus ehe ich mich umdrehte, meine Jacke anzog und meine Brieftasche, wie auch das Handy vom Nachttisch schnappte.

"Ich brauch kurz frische Luft."

Mein Freund sah mich aus grossen Augen an, ich erkannte sogar ein leichtes Glänzen darin, das mich normalerweise sofort aufgehalten hätte. Ich wäre sofort wieder zu ihm gegangen, ich hätte mich entschuldigt und tief im Innern wusste ich auch jetzt, dass diese Reaktion die Richtige wäre. Aber im Moment war ich viel zu sauer, um einfach darüber hinweg zu sehen.

Jungkook's Verhalten war kindisch und heute durfte ich wegen dem auch mal ausrasten, selbst wenn es unnötig war.

Also drehte ich mich nicht um, riss die Tür auf und liess sie hinter mir lautstark ins Schloss fallen, ehe ich die Kapuze meines Pullovers hochschlug und das Hotel verliess. Ich wusste nicht einmal wohin ich ging, aber Hauptsache weg.

~~

Ärger im Paradies🤔
Sorry, ihr wolltet das💁‍♀️😂

porcellan | vkookWhere stories live. Discover now